Suche löschen...
Dresdner Journal : 03.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190211032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19021103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19021103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-03
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Journal : 03.11.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vez»««pretS: »tim Bezüge durch die WM LMMMI' Lmzelue Stuuuucrn 10 Ps. ZMmal Herausgegeben von der Künigl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. 1902 O 255 Montag, den 3. November nachmittags Amtlicher Teil. nicht etwa angcboten, in den Zeitungen, daß acht Sitze auf S (Behördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil >en ir» sauer Tagcsgtschichle. Lunss und Wissenschaft. aber nur machen. Spielt doch die Klostergesetz- und Kon gregationsfrage immer noch fort und wird sich vor aussichtlich noch zu peinlicher Schärfe zuspitzcu. Die letzte Arbeit, welche die Kammer vor der Allerheiligen- Pause vornahm, war die Ernennung der Budget kommission für 1903 und einer anderen großen, aus 33 Mitgliedern bestehenden Kommission, der Kongrcgationskommission, die mit der Prüfung der Autorifationsgesuche der Kongregationen beauftragt ist, bevor diese dem Plenum vorgelegt werden. Diese letztere Kommission hat eine die augenblick liche Lage kennzeichnende Vorgeschichte. Ehe sie er nannt wurde, traten diejenigen Gruppen der Kammer, welche die Regierungsmehrheit bilden, zusammen, um über die Verteilung der 33 Sitze zu beraten. Sie rechneten in dieser Versammlung aus, daß fünf undzwanzig Sitze auf sie und acht auf die ge- mk 4F,, el » >rk 5F,, a ^>. Tage) Santa- 'opeka- 100^, 1»«^, Paut- d Rio Illinois le und w-?)ork i secu> orlhem Norfolk mibera Pacisic- reinigte 137'4, Amal- to ut üe Sl r, ee ti llisbulil ng. Hwei« für läslsftellen mrsbaupt- arnijoncu. It: Inng." telle: Ae 1, I. lellen «f irgend ei» ig erde«. N I» m k< »dulten- ^r loco :rcr loco her loco Roggen »öl loco . 70 M. -,-M, mäßigten Republikaner fielen Diese den letz teren großmütig überlassenen Sitze wurden ihnen Wirb Zurücksenduna der für die Tchristleitung bestimmten, aber »on dieser nicht ei», geforderten Beiträge den», peucht, so ist da« PopgrG beizufügeu. Ernst Rudolf Hand mann, PredigtamtSkandidat, als Hilst- geistlicher in Kesselsdorf Meißen Am «eschäftodereiche des Ministerium» »es Krieg». Beamte der Militärverwaltung 2l. Oktober. Striegler, Oberzahlmstr. des 2 BatS 4 Jns-ReglS. Nr 10S, aus seinen Antrag unten» 1. Februar 1903 mit Pension in den Ruhestand versetzt. — 28. Oktober Baltz, Obcrroßarzt des 1. Hus RegtS. .König Albert" Nr 18, aus seinen Antrag untenn 1. Februar 1903 mit Pension in den Ruhestand versetzt Dresden, 3. November. Se. Majestät der König und Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde besuchten am gestrigen Vormittag den Gottesdienst in der HauSkapcllc zu Hosterwitz und nahmen nachmittags 2 Uhr an der Familicntafel bei den Kronprinzlichen Höchsten Herrschaften Kongrcgationsfrage interpelliert wurde, dem Kabinett mit genügenden Mehrheiten ihr Vertrauen aus und nun kann dasselbe im Schatten des letzteren weiter fechten. Besonders freudig ist weder seine Stellung, noch seine Aufgabe. Denn es befindet sich nicht nur mit Klerikalen und Konservativen, sondern auch mit einem Teile der Republikaner in Opposition, nämlich mit den Gemäßigten, die nach man las Zur parlamentarischen Lage in Frankreich. Aus Paris schreibt man uns: Das Parlament hat sich vergangenen Donners tag (am Tage vor dem Reformationsfeste) nach etwas über vierzehntägigcr Sitzungsperiode in die Allerheiligen-Ferien begeben, die eine Woche dauern und die Herbsttagung, je nach der Dringlichkeit der Arbeiten, in angenehmer oder unangenehmer Weise unterbrechen. Letzteres ist, wenigstens was die Kammer betrifft, diesmal der Fall, denn diese hat keine Zeit zu versäumen, wenn sie ihre Auf gabe einigermaßen prompt erledigen will. Sie hat es trotzdem nicht sehr eilig In den vergangenen 14 Tagen beschäftigte sie sich hauptsächlich mit der Debatte über eine Anzahl in zwei große Kategorien zerfallender Interpellationen, die einerseits die Kon gregationen und einschlägigen Fragen, anderseits den Grubenarbeiterausstand behandelten. Dabei wurde der Regierung Gelegenheit gegeben, ihre Wetterprognose für die nächste Zukunft zu machen. Sie hatte in den großen Parlamentsferien eine Reihe von die Anwendung des Klostergesetzes be treffenden Handlungen vornehmen müssen, an deren parlamentarischer Begutachtung ihr lag, da sich andere neue daran knüpfen sollten. Man war nicht ganz ohne Sorge hinsichtlich des Ausgangs treibe »czember ,00 M., Roggen per Mai M., )ezember ,50 M , r 127,25 t, fester. ,10 M., g Epi- Umiatz: m .1» m i« >n Personalveränderungen in der Armee. Offiziere, Fähnriche u s. w. Ernen nungen, Beförderungen und Versetzungen- ZI. Oktober. Hänsel, Oberltnt. im 2. Train Bat Ar 19, vom 5. November d. Js. ab auf ein weiteres Jahr ohne Gehalt beurlaubt. 3. Abschiedsbewilligungen. 31. Oktober. Hukle, Oberltnt. im 7. Königs-Jnf. Regt. Nr. 100, v Beringe, Oberltnt. im 15. Inf-Regt. Nr. 181, diesem unter Erteilung der Aussicht aus Anstellung im Zivildicnst, — mit Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Armee-Uniform der Abschied be willigt. Se. Majestät der König haben zu genehmigen Allergnädigst geruht, daß der Präsident der Ober- rechnungskammer Otto Edler v. der Planitz und der Vize-Präsident dieser Behörde Louis Müller die ihnen von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser, Könige von Preußen, verliehene „Chinadenkmünze aus Stahl" annehmen und tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den nachgenannten Offizieren und Mann schaften die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen ver liehenen Auszeichnungen zu ertheilen, und zwar: des Königl. Preußischen Rothen Adler-Ordens 3. Klasse: dem Obersten z. D. Blohm, Kommandeur des Landw.-Bez. Leipzig: der Königl. Preußischen Rothen Adler Medaille: dem Vizefeldwebel Jrmschler des 2. Jäg-Bats. Nr. 13; der Königl. Preußischen Rettungs-Medaille am Bande: dem Gefreiten der Res Prause im Landw.-Bez. Leipzig; des Ritter kreuzes 1. Klasse des Großherzogl. Sachsen Weimari scheu Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken: dem Major Frhrn. v. Milkau beim Stabe des 1. Hus.-Rcgts. „König Albert" Nr. 18; des Ritterkreuzes des Großherzogl. Mecklenburgischen , Greifen-Ordens: dem Oberltnt. Frhrn v. Seebach im Gardc-Rciter-Regt. en k der Wiedererlangung der Rcgierungszügel streben, und dieser Umstand wird ihr das Leben ' die ursprüngliche Wärme, das feinere Gefühl, der erfreuliche Schwung, die helläugige, scharfe Be obachtung, die dem zuversichtlichen Talent Otto Ernsts zu eigen waren, ihn auch jetzt noch stellen weise über öde Kulissenroutine und Gartcnlauben- scntimentalitüt cmportragcn. Aber darüber ist keine Täuschung möglich, daß die verhängnisvolle Praxis, deren sich schon Euripides im Hades berühmte: „die Kunst abzumagern, ihr mit Säftchen von Plaudermus alles Gewicht zu nehmen", daß die herkömmliche Unter ordnung der Lcbcnswahrhcit, der frischen Phantasie und des tieferen Sinns unter den wohlfeileren Brettereffekt, die Berechnung auf überlieferte Schwachheiten des Publikums, die Begnügsamkeit mit dem Abgebrauchten, das die Leute ja auch zufriedenstellt, dem Dichter der Komödie „Die Gerechtigkeit" schwer geschadet haben. Wer als Wagenlenker mit Sechsen in die Rennbahn einfährt, befriedigt nicht, wenn er sich am Schlüsse als gewandten Läufer darstellt. Und wer mit so schneidender Satire einsetzt, wie der Verfasser der „Gerechtigkeit", die härtesten Gegensätze unseres Kulturlebens verkörpern, den hochnötigen Sieg über die Vernunft, die Unsinn, die Wohlthat, die Plage geworden ist, darstellen will, der darf uns nicht mit der billigen Versöhnung eines zufälligen äußeren Erfolges seines Helden abfinden. Otto Ernst weiß ganz gut, und wir alle wissen es mit ihm, daß der Künstler, der sich auf solchen Kampf ein gelassen hat, wie ihn das Stück darstellt, zunächst alle mal unterliegt, verloren scheint, allerdings nur zunächst, und daß die Bürgschaft seines schließlichen TnumpheS nur in ihm selbst und niemals in der Laune eben de» Publikums beruhen kann, da« sich von jeder gedruckten Phrase und namentlich von jeder schnoddrigen Frechheit imponiren läßt. Warum wickelt der Verfasser die Dinge, deren scharfe Kanten er soeben ausgewiesen hat, nach träglich in Baumwolle? Warum hebt er seinen Helden nicht zu der Höhe männlicher Unabhängigkeit, innerer Geschehe» r Werktag« nachm. 5 Uhr. — Origimüherichte and Mitleiüwgeu dürfen nur «it voller Quellenangabe nachgedrnckt werden dem Amtsgerichte Leipzig und dem Landgerichte Leipzig mit dem Wohnsitz in Leipzig- Veränderung Der Rechts anwalt Carstanjen, bisher in Leipzig, ist nach Ausgabe seiner Zulassung bei dem Amtsgerichte Leipzig und dem Land gerichte Leipzig nunmehr zugelassen beim OberlandeSgerichte mit dem Wohnsitz in Dresden. — 4. Zweite juristische Staatsprüfung: 6 bestanden, 3 zurückgewiesen in der Zeit vom 21. September bis 21. Oktober 1902. Im Geschäftsbereiche des ev-luth. LandeS- konsistoriums sind demnächst folgende Stellen im regel mäßigen B ese tzu n gs verfah ren zu besetzen: Das 2 Diakonat an der Martin Lutherkirche in Dresden (Dresden I) — Cl III (ä); Einkrmmenserhöhung in Aussicht genommen — Collator: der Stadtrath zu Dresden, das Pfarr- und Superintendcntenamt zu Borna — Cl. IX — Collator für das Pfarramt: der Stadtrath zu Borna, das Pfarramt zu Mittelbach (Chemnitz ti) — Cl. I — Collator: das ev - luth. Landesconsistorium. — Dagegen wurden angestellt beziehentlich befördert: Theodor Johannes Heynemann, Pfarrvikar in Hartmannsdorf, als Pfarrer daselbst (Zwickaus Ankünhigung-gehühre»: Dir Zeilr kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gungs-Seite oder deren Raum 2v Pf. Bei Tabellen- und Zisfernsatz 5 Pf Aufschlag für die Zeile Unterm Re- daktion-strich (Eingesandt) die lextzeile initiier Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bei Sstercr Wiederholung. Annahme der Anzeigen dis mittag« 12 Uhr für die nach- mitta g« erscheinende Stummer- nehmen, die Schritte und Maßregeln Franks können nichts bewirken und sein mutiges Herz und ehrlich aufwallendes Blut verhalten sich zum Schmutz im Rcdaktionszimmer der „Gerechtigkeit" genau wie wenn einer mit dem blanken Schwert in einen Berg zähen, klebrigen Vogelleims hiebe! Gleichwohl ist's unmöglich, sich des Mitgefühls mit dem prächtigen Gesellen zu cntschlagen, der auf dem Höhepunkte de» Stücks sich anschickt, ganz allein die Kraft des gefunden Zorn« und seiner guten Sache zu erproben. Er erhält leider nur eine schwache Gelegenheit dazu: die „Gerechtig keit" liefert eins ihrer besten Kunststücke, sie veröffentlicht am Tage vor der Aufführung von Franks neuer Oper eine vernichtende Kritik dieser, die der Berichterstatter, der behindert war der Aufführung beizl'wohnen, nach der Generalprobe geschrieben hat und die durch ein angeb liches Versehen der Druckerei einen Tag zu früh ver öffentlicht worden ist. Der Thcaterdircktor hält's unter diesen Umständen für bester, die erste Aufführung zu verschieben, Felix Frank aber besteht trotzig auf ihr, und nun kommen die glücklichen Wendungen Schlag auf Schlag; einer der Redakteure der „Gerechtigkeit", Heide mann, kündigt in sittlicher Entrüstung seine Stellung bei dem Revolverblatte auf, sein Töchterlein Gerda er scheint mit Blumen und Huldigungen bei dem jungen Komponisten, als die liebliche Botin neuen lichten Lebens, die bewußte Oper geht (hinter den Kulissen) mit Triumph in Scene, der enthusiastische Beifall des Publikums ge staltet sich zugleich zu einem Strafgericht für die „Ge rechtigkeit", die übrigens, wie uns ihr Eigentümer nicht im Zweifel läßt, morgen der öffentlichen Meinung Rech nung tragen und die Namen Felix Franks und seine« Werkes zu den Sternen heben wird Der Komponist freut sich als guter Sohn des Glücks seiner Mutter mehr als seines eigenen und führt ihr zur Vervollstän digung diefeS Glücks Frl. Gerda Heidemann, die er am Abend zuvor zuerst gesehen hat, al» seine Braut zu. zum Landgerichte Freiberg, beim Amtsgerichte Glauchau Koch zum Amtsgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Scheibenberg Aurich zum Amtsgerichte Dresden, die Expedienten beim Landgerichte Dresden Steyer zum Land gerichte Chemnitz, bei der Staatsanwaltschaft beim Land gerichte Dresden Weber zum Amtsgerichte Falkenstein, beim Amtsgerichte Annaberg Schreiber zum Amtsgerichte Harten- >»°ch Amtsgerichte Freiberg, beim Amtsgerichte Leipzig Graichen Senat, M denen ebenfalls Uber die zum Amtsgerichte «cheibenberg, Selbmann zum Amts geeichte Herrnhut, Zimmermann zum Amtsgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Neustadt Winkler zum Amtsgerichte Döhlen, denn Amtsgerichte Pirna Zeißler zum Amtsgerichte Sayda, beim Amtsgerichte Plauen Sachsenweger zum Amtsgerichte Dresden. — 3. Rechtsanwälte. Zuwachs. Zugelassen worden sind: vr. Sachse zur Rechtsanwaltschaft bei dem Amtsgerichte Chemnitz, dem Landgerichte Chemnitz und der Kammer für Handelssachen in Annaberg mit dem Wohnsitz in Chemnitz, Straumer zur Rechtsanwaltschaft bei dem Amtsgerichte Meißen und dem Landgerichte Dresden mit dem Wohnsitz in Meißen, vr. Hagen, vr. Mittelstädt, Weichert und vr Zinkeisen zur Rechtsanwaltschaft bei seher verwendete Dienergehülse Militäranwärter Deub ner als Aufseher bei der Gesangenanstalt Chemnitz «) Befördert worden sind: die Expedienten bei der Staats anwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz Richter, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Plauen Scherzer, beim Amtsgerichte Aue Limbecker und Wünsche, beim Amts gerichte Brand Hofmann und Mittelbach, beim Amts gerichte Chemnitz Kretzschmar, beim Amtsgerichte Dresden Beyer, Holze, Münnich, Reißmann und Schäfer, beim Amtsgerichte Geithain Zimmer, beim Amtsgerichte Glauchau Gentsch, beim Amtsgerichte Hainichen Härter, beim Amtsgerichte Hartenstein Schreiber, beim Amtsgerichte Hohenstein-Ernstthal Hugo, beim Amtsgerichte Lausigk Radisch, beim Amtsgerichte Leipzig Martin und Weber, beim Amts gerichte Lengenfeld Höhne, beim Amtsgerichte Pirna Förster und Zechendorf, beim Amtsgerichte Reichenbach CibeliuS, beim Amtsgerichte Stollberg Lange zu Aktuaren bei diesen Behörden, die Aufseherin bei der Gesangenanstalt Zwickau vertu Reuther zur Lberaufseheriu und Wirtschafterin bei dieser Gesangenanstalt k- Versetzt worden sind: die Assessoren und Hilssrichter beim Amtsgerichte Altenberg vr. Stoerl zum Amtsgerichte Brand, beim Amtsgerichte Dresden Prölß zum Amtsgerichte Leipzig, beim Amtsgerichte Falkenstein vr. Rosenthal zum Landgerichte Plauen, beim Amtsgerichte Großschönau Gras zum Amtsgerichte Herrnhut, beim Amts gerichte Herrnhut vr. Mosch und beim Amtsgerichte Johann georgenstadt vr. Oertel zum Landgerichte Chemnitz, beim Amtsgerichte Königstein Sprockhoff zum Amtsgerichte Groß schönau, beim Amtsgerichte Leipzig vr. Laue zum Amts gerichte Plauen, beim Amtsgerichte Mügeln Ceratzky gen. KrieS zum Landgerichte Bautzen, beim Amtsgerichte Reichen bach vr. Schmidt zum Amtsgerichte Mügeln, beim Amts gerichte Stolpen vr Männl zum Amtsgerichte Frohburg, beim Amtsgerichte Tharandt vr. Engelmann zum Amts gerichte Döbeln in gleicher Stellung, der Assessor und HülsS- richter beim Landgerichte Chemnitz vr. Nohr zum Amts gerichte Frankenberg, der gleichzeitig zum HülsSrichter eniannte Assessor bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Freiberg Rübner zum Landgerichte Leipzig, die Sekretäre beim Amts gerichte Dresden Krischt zum Landgerichte Leipzig, beim Amtsgerichte Leisnig Geipel zum Amtsgerichte Chemnitz, beim Amtsgerichte Pulsnitz Hirsch zum Amtsgerichte Leipzig, die Aktuare beim Amtsgerichte Chemnitz Serrig zum Amts gerichte Leisnig, beim Amtsgerichte Döhlen Kühn zum Amtsgerichte Neustadt, beim Amtsgerichte Dresden Schmidt Entsagungskraft, die allein den wahren Gegensatz all der Entartung und Lumperei der freien und — verkauften Presse bildet? Doch ich höre die Leser rufen, daß sie ja noch gar nicht deutlich erfahren haben, wie sich der Kampf und die Gegensätze, von denen die Rede ist, auf der Bühne darstellcn Der erste Akt führt uns in breitester Aus führung die auffällig zahlreiche Redaktion des Revolver blattes „Die Gerechtigkeit" vor, eines edlen Organs, dem der Dichter nach dem Sammelrecht der Karikatur, alle Sünden rein geschäftlicher, inscrathungriacr Zeitungen und verkommener gewissenloser Zeitungsschreiber auf- geladen hat. Die sämtlichen Redakteure werden von ihrem Chef und Gebieter, dem geriebenen, ganz gemüt liches Hanfeatisch sprechenden Buchdrucker Löhmann, als Tintensklaven behandelt, verdienen übrigens nichts besseres. Sie leiten eine kritische Hetze gegen den jungen Kom ponisten und MusikschriftsteUcr vr. Felix Frank ein. Der Chefredakteur vr Memling haßt besagten jungen Künstler, weil dieser seine Frau nicht engagiert hat Ich habe nicht verstanden, ob die Dame die Geige kratzt, den Flügel zerhaut oder falsch sinkst, aber etwas von dem allen thut sic und Frank ist unvorsichtig genug gewesen, Frau Memling nicht zu engagieren Dafür reißt ihn denn nun der Musikredakteur des Blattes, Richard Struppmann, eine feile und hämische Seele, nach allen Regeln der Kunst, mit bewußter Lüge, aber in dem Tone, der unfehlbar auf die Leute wirkt, schnöde herunter. Obschon ein verständiger Freund des Künst- sirS, der Redakteur vr. Auerbach, ein vornehm denkender, jedoch in bezug auf die Presse äußerst hoffnungsloser Mann, den erbitterten Frank vor falschen Schritten zu bewahren sucht, so läßt sich der Musiker von seiner ge rechten Entrüstung überwältigen, schreibt eine Replik an die „Gerechtigkeit" und eröffnet den Kampf gegen Ge meinheit und systematische Verleumdung Daß er in diesem Kampfe alsbald allein steht, darf niemand Wunder die Gemäßigten fielen. Sicher beschlossen diese, auf die acht Sitze zu verzichten. Da« war den Radi kalen gerade recht, denn auf diese Weise hatten sie acht Sitze mehr, und sie besetzten nun alle 33 Sitze der Kommission mit ihren Kandidaten, so daß das Licht der Welt eine durchaus radikale Kongreaationskommission erblickte, der auch zwei Sozialisten angehörcn. Ob die Radikalen dieses Triumphs froh werden, ist mehr als zweifel haft. Erstlich liegt auf der Hand, daß die Kom mission, selbst wenn man sie von jeder Parteilichkeit freispricht, eine recht einseitige Vertretung der Kammer ist, die des Beigeschmackes einer diktatorischen Tendenz nicht entbehrt. Will die Kommission in letzterem Sinne handeln, so kann sie cs jedenfalls Ter Stempel der Diktatur ist Ihr aufgedrückt, denn sie stellt die Allgewalt der radikalen Mehrheit dar, und die Geschichte lehrt, daß aus derartigen ttonglo- merationcn Diktatoren hervorgegangcn sind. Ob die Regierung unter den Einfluß der neuen Kongre gationskommission geraten oder ob sie sich eine nahe liegende Bevormundung von ihr nicht gefallen lassen wird, dürfte sich wohl bald zeigen. Sodann kann man sich natürlich vorstcllen, daß sie den gemäßigten Republikanern ein Torn im Auge ist. Sic werden den Acrger, den sie bei ihrer Ernennung haben mußten, nicht verwinden und den Radikalen das herrische Hinwerfen der acht Sitze nicht verzeihen. Das geht aus der Sprache ihrer Zeitungen hervor. Noch nie hat man den sonst so ernsten „Tcmps" so aufgeregt gesehen, als bei der Besprechung dieser Angelegenheit. „Das er niedrigende Angebot, das nichtswürdige und perfide Almosen, das man den Progressisten hinwarf und das darauf abzielte, sie mit der Rechten auf eine Liste der Verdächtigen zu setzen, fügte zur Pro skription noch einen Zug der Gleißncrei", hörte man ihn saczen „Die Radikalen und die Sozialisten haben (ich auf die Kongregationskommission gestürzt, wie aus einen leckeren Fraß", fuhr er fort. „Der radikale Geist hat die Kongregationen in seinen Klauen, er wird sie nach Belieben fressen oder schonen, was für diese besondere Sorte von Republikanern die höchste Freude ist. Er wird mit ihnen spielen, wie die Katze mit der Akans, und cs steht den Ra dikalen frei, die Mischung der Intoleranz zu kochen, die sic in einigen Wochen dem Appetite des Parla ments Vorsitzen werden" Es geht schon aus diesen Aeußerungcn des großen, gemäßigten Blattes hervor, daß das Ausessen der Kongregationssuppe, mit dem sich die Kammer nun demnächst vor und wahrschein lich auch neben der Budgetberatung zu beschäftigen hat, noch manche Schwierigkeit haben wird, und leicht ist's möglich, daß sie auch noch für die Re gierung ihren bitteren Beigeschmack haben wird Königl. Schauspielhaus. Am 1. November: „Die Gerechtigkeit". Eine Komödie in fünf Akten von Otto Ernst. (Zum ersten Male.) Der vorgestrige Abend hat dem Verfasser des Stückes »Die Gerechtigkeit" in unserem Schauspielhaufe zum -ritten Male einen rauschenden, glänzenden Erfolg ge bracht, hat dem Publikum, das kulinarische Mischungen von Bitter und Süß, von Heuschrecken und Honig liebt, ein Festmahl nach seinem allereigensten Geschmack be- reitet, hat aber die Hoffnung, die man nach der „Jugend »on heute" hegen durfte, in Otto Ernst einen deutschen .üomodicndichter von echtem Lcbensgehalt, von kühnem Wirklichkeitssinn und tiefem Gemüt erwachsen zu sehen, ganz beträchtlich herabgestimmt, wenn auch noch nicht völlig zu Boden geworfen. Es ist so schwer, von solcher Hoffnung Abschied zu nehmen, es ist so viel erfreulicher und verlockender, sich an die geistigen Elemente, die spärlichen feineren Empfindungen und glücklicheren Steigerungen auch in dieser neuen Komödie zu halten. Ich glaube durchzufühlen, daß dem Dichter ursprünglich eine Satire von attischer Freiheit und Größe vor schwebte, eine gewaltige Satire auf das papierne Zeit alter, auf die elende Knechtschaft, in die sich die so genannte öffentliche Meinung begeben hat, auf den be nebelnden, sinnverwirrenden Einfluß, den schlechte Drucker schwärze und schlechtes ZeitungSpapicr auf die Gehirne der Menschen üben. Ich merke, daß der Verfasser der „Gerechtigkeit" einer kräftigen, männlichen Erhebung frischer Schaffenskraft, ehrlicher Arbeit und berechtigten Selbstgefühl« über die achselzuckende Resignation, mit der die anständigen Menschen von heute gewißen TageS- erscheinungen gegen» berstehen, da« Wort reden wollte Ich seh«, daß in einigen Scenen der neuen Komödie Srne»«unge«, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. I» Geschäftsbereich« »«» Ministerium» der Aufti». I Prädizierungen. Verliehen worden ist: den Auf sehern bei der Gesangenanstalt Chemnitz Lose und bei der Gesangenanstalt Leipzig Leonhardt und Müller der Amts- name .Wachtmeister". — 2. Beamten-Etat. ») In den Ruhestand sind versetzt worden: der Assessor beim Amts gerichte Frankenberg Kommissionsrat Schubert, die Sekretäre beim Landgerichte Chemnitz Hertwig, beim Landgerichte Freiberg Hammer, beim Amtsgerichte Freiberg Nicolai, beim Amtsgerichte Leipzig Massera, beim Amtsgerichte Neu stadt Böttcher, die Diener beim Landgerichte Plauen Reiß mann, dein. Amtsgerichte Borna Gasch, beim Amtsgerichte Tchwarzenberg Kretzschmann, d) Auf Ansuchen sind ent lassen worden: die Assessoren und HülsSrichter beim Amts gerichte Brand Flade, beim Amtsgerichte Eibenstock Frhr. v. Bernewttz, der Expedient beim Amtsgerichte Herrnhut Reuber o) Verstorben sind: der Landrichter beim Land gerichte Dresden vr. Kettembeil am 1. Oktober 1902, der Aktuar beim Amtsgerichte Eibenstock Garten am 11. Ok- lober 1902 ä) Angestellt worden sind: die zeitherigen Referendare vr Siedamgrotzky beim Amtsgerichte Dresden, Fink beim Amtsgerichte Eibenstock, Schwarz beim Amts gerichte Leipzig, vr. Knoth beim Amtsgerichte Pulsnitz als Assessoren und HülsSrichter, die zeitherigen Referendare Grieshammer bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Freiberg, Ritschel bei der Staatsanwaltschaft beim Land gerichte Leipzig als Assessoren, die zeithcr probeweise als Srvedienten verwendeten Militäranwärter Kunath, Lemke, Riemann und Schön er stedt beim Amtsgerichte Leipzig, sowie Fischer beim Amtsgerichte Meerane ali Expedienten, der zeither probeweise als Auf-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite