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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 23.05.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19090523019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1909052301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1909052301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-23
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Dr»xsdnerNElikffeNaWkst meist Anianzx S ihrlichen Zauber igst, spielen Sie ni Rr7—l37. l. Ausgwo Aussage ttyoovo f( Unabhängige Tageszeitung. shommneau gnete die Kauf-un stolz quspjchtendul tnft lebt nicht W ch bin auch gwh der Füka wieder Spur yet-wehen w ie- lassen Sie uns ausklingen Ble We verloht· Seht SU? Schimmekn i hcmufdijkmnctndt : tausend tote Rose cht kleinmjjtta M Tag, an unser Kot Wh dem day-Man clbcrthqlless in Leb pic süß empfindest feitcs, als cz du« idachtsvollen Men. rgrau, Sfcfxic Sieb-m lusten Frau cis-umf- ’- Und Dann stü nde umklammer mlt nur mühtc Hirt-Sie zu lieben! Hand fast zärtlit »Mutter Kolynelaeue kostet für Dresden unwert-u Its-, »u- quswam so W» m m Anstand co Mk »den-ums CUOL Die dwtlspalfigeßektamäeilegal-Dresden M Umgebung t Mk» Mk- auswan- I,sc I. et Wieder holung-» und Jahresamfewen Nat-set nach Tauf. Musik-. Napf-« to Pf. Juli-state von auswärts werden nur gegen V«,W«;-«1-ezahluna aufgenoznmem Für das Erscheinen an hefllsnllnkm Tagen und Plåyeu wird nicht summte-L Tele p»Hm-zAzxmalse souJufcraten unzulässig. Unire Dkeodnek sad auswärting Zznabmästeetllegi ist-te ihämtticheflnnoncem kpnionen « un u a ne men n M Oristnalpretleu und sub-me- ss.J kam « Diese Nummer um . sei-ca 7 und S. faßt m Sma« knva siehe Die englische Krankheit Es liest sich wirklich wie eine ätzende Shawsche Innre, wenn man jetzt Tag siir Tag vernehmen muß, M die grosse-stolze englische Nation, seitdem sie sich im sicheren Besitz ihrer Schiffskolosse befindet, die sie »Tr«dnougl)ts«, auf deutsch -Fiirchtenichts« getauft payans der-Furcht gar nicht mehr heraustommh Ueber n sichs sie das deutsche Gespenst, wittert sie die deutsche Gefahr. sieht sie sich von verkapvien deutschen Soldaten um«-W von deutschen Soionen smsgehoechhf Irgend tin Beitr-» dem diese patriotische Furcht den nächtlichen ISchlnmmer geraubt hatte, plaudie irgendwo in der Finsternis draußen ein dunkles Etwas am Himmel z» schen, das nach seiner nnniaszaedliclzen Ansicht nicht .z»khin gehdrt hatte- Da cr am Tage von den wach senden Erfolgen detDcuisclien auf dem Gebiete der gustschiffahrt gehört hatte-, so stand es alsbald fiir ihn boinbcnscit, daß jenes Etwas nichts andres fein könne, als ein deutsches Luftschisf, das von der andern Seite der Nordsce nächtlicherweile beriibergeseaelt war, um Englands tiefste lsieljeiinnisse auf diesem allerdings noch ungewöhnlichen Wege auszuknndfchnsien. Und da auch in England, wie es scheint, ein Narr viele macht,’ so tauchten plötzlich an allen Ecken und Enden deizl dritifchen Reiches Nachtwandlet aus, die ebenfalls solche qernmnifslic Luftfchiffc gescheit haben wollten. Ja, sogar ansliindische Kronzenaen, wie der famose Kom nandant dek- norwegifchen Schiffes »Olaf«, fanden sich ein, bereit, zu beschwören, daß auch fie auf ihren Fahr- W den geheimnisvollen Lenkballon iiber Enaland schweben gesehen hätten. « Damit nicht genug, stellte man auch noch fest, daß sich in England zurzeit eine ganze geheime deutsche « Armee in Gestalt heuchlerischer Kellner, Sprachlehrey Kommt-s usw. befinde, dic, 60000 an der Zahl, Ange kkijkige des deutschen Oeeres seien und in versteckten Wem 50000 Mausetgewehre mit 71A Millionen Patron-en bereit hielten, um gegebenensalls zu der gkosien deutschen Jtivasionsarmee zu stoßen, die be kanntlich jeden Augenblick OldsEngland überschwem men und über den Hausen rennen kann. Diese Ge schichte hat sich sogar zu einer regelrechten Unterhand inteusellation verdichtet Allerdings war der Kriegs minister Haldane unhöslich genug, in seiner Antwort auf diese ernsthafte Ansrage zu erklären, nur ein unli tiirisch gänzlich ungebildetste Mensch könne annehmen, daß die in England wohnenden deutschen Rosen-isten eine organisierte Körperschast bildeien, und daß die Mel-! duna von der Entdeckung eines geheimen deutschen Waffen-« und Munitionölagers eine Enkel-gewöhn lich dumme Behauptung« sei. Der wachsauie Sohn Bnll wird sich natürlich durch diese amtliche Auskunft nicht cinschliisern lassen. Man weiß, daß die Regierens den stets zu solchen Veruhiaungdpulvern greifen, so lange nicht der Ausbruch der Feindseliqleiten amtlich deglauhigt ist. Deshalb glaubt er nicht dem Kriegs njnister, zumal er im Geruch steht, ein besonderer Be wundercr der deutschen Heereeeinrichtuuaen zu lein, sondern dem halbverrtickten Sensationöschriststeller mit dem urenglischen Namen Le Queux, der in einer so eben verössentlichten Novelle mit dein hübschen Titel ———" Größtc Auflage Sachsen. Reduktion und Hauptgefchäftsstelle Ferdinandstraße 4. Ferutptechm Reduktion Lin-. WIL-·(.Fz:jLe--Ljitw»uA Nr. GU, Verlag 542 »Die Spionc des Kaisers« inatürlich des D e n ifch en Kaisers) frisch und fröhlich versichert, Kaiser Wilhelm unterhaltc in Enqland ein stehendes Heer von über 5000 Spinnen, wofür er jährlich die Kleinigkeit von 24 Millionen ieg wird nicht gesagt, ob Mark oder Pfund) ausgebe! Nimmt man dazu die ungeheuren Kosten, die das deutsche Refervistenkvrps in England und die vielen geheiinuisvollen deutschen Lastschiffe über England verschlingen, dann kann man sich am Ende iilier die ständige deutsche Finanznot gar nicht mehr wundern. Doch im Ernst aesvrochem So arotest diese bri tisehen Anastausbrtiche uns Deutsche anmuten, so haben iie doch auch ihre sehr ernste Kehrseitr. Man ndar bis vor kurzem bei uns zulande aetvohnt, die politische Erbweidheit der Enaliinder, ihre stolze Ruhe, ihr nationales Selbstbewußtsein nnd ihre nüch terne Beurteilung der Menschen und Tinae als ae nebene, ieststehende Faktoren anzusehen. Nach den iiinasten Erfahrunan vermöan wir diese Aussafsnna duh nicht mehr aufrecht zu erhalten. Danach werden wir vielmehr das Urteil unterschreiben müssen. das Lord Norihelisse, der Eigentümer der »Dann Mail«- diesem Blatt als« Niederschlaa seiner Berliner Be obachtunqen und Eindrücke iibersendet und das sol aendermafzen lautet: «Deutschland, das bisher die Ruhe und den Gleichmnt der Enaliinder bewunderte, fängt an zu glauben, daß England von ncrvös deaenerierten Menschen benöltert sei.« Was fiir Unheil aber von solchen newiiseniilnast-- Anständen entstehen kann, braucht nicht erst umständ-« lich ansetnanderaeseizt zu werden« Man kennt die Geschichte von den beiden friedfertian, aber surrhtJ sanken Leuten, die einander iin Walde beaeancn, er schrocken zusamniensahren, dieseßenleauna des andern fiir eine ieindseliae Bedrohuna halten« ihre Revolver hervorholen und sich aeaenseitia totschießen Glück licherweiie sind die Deutschen ia vorläufig noch von dieser krankhaften Angst der Ettaländer noch nicht an sgesteckt und bewahren ihre Ruhe nnd Kaltbliitiakeit "gegenüber den insnlaren Wahnoorstellnnaen. Aber die Gefahr ist damit nicht beteitian daß von englischer Seite plötzlich in der lächerlichen und odllia,u.nbe.- gründeten Furcht vor uns irgendein nniiberleater Schritt getan werden kann, der die Krieasiurie ent fesselt und all-e Anstrengunan der Friedengtons serenzen und Verständigunastomitees mit einem Schlage zuschanden macht. Deshalb können wir nur dringend wünschen, daß drüben aus der andern Seite der Nordsee der Chor von hunderttausend Narren recht bald zum Schweigen aebracht werde und die Vernunft der ruhigen, kaltbliitiaen und ernsthaften Engländer die Oberhand über ihre newöseu, aus aeregten nnd von lächerlich-er Furcht erfüllten Lands leute behalte. Daß sich lobn Bnll durch seine un sinnige Angst nor einer deutschen Jnoasion« an die bei uns kein zurechnunadfiihiaer Mensch ie gedacht hat noch denkt, vor der aanzen Welt blamiert, ist ia schließlich seine persönliche Sache. Aber da er dadurch actneinaesdhrlich tvird und uns leicht in einen blu tigen siriea verwickeln kann, to wird sie aleichzeitia auch zu unsrer Sache. und niemand darf es uns ver denten, wenn wir uns mit dieser schlimmen eng lischen Krankheit anaeleaentlich beschäftigen f « s Auch die Rassen leben Gelneustcr. Es scheint beinahe, als ob die Gefoenstcrseherei anstatt Nunmehr fangen auch die Chauniniften in Rnßland an, von einer deutschen Jnvafion u phantai steten. Wir erhalten darüber folgendes Privattelci gracnun -k- Peterödnrg, U Mai. iPriv.-Tel. der Dresdner Neuestcn Nachricht-eins Die Zeitung »Nun-vie Wreinja« veröffentlicht einen Artikel des berüchtigten Menscljikoni, in dem dieser eine deutsche Juvafion voraus-sieht Der Artikel erregt großes Aufsehen. Der Artikelschreiber gibt den Einwohner-n von Petersbnrg den Nat, die Stadt so bald wie möglich zu verlassen, da die Deut schen die Stadt Petersburg im Juli besehen würden· Petersburg kann nicht gnt beschützt werden, sagte Menschikow, da ed an Flugschisfen nnd Tor pedubooten fehlt. Den Deutschen wird es aber nicht schwer fallen, 200000 Mann zu landeir. Während General Ruropattin nicht glaubt, daß Rnsiland einem solchen Angrisse standbalten wird, glaubt Menschi kom, daß die Deutschen nicht unbemerkt bis zum Fin nischen Golf vorbringen werden, doch macht er darauf ansinertiani, daß die finnischcn nnd baltischen Deut schen gemeinsame Sache mit der Jnoasionsarniee machen werden. Er gibt den weiteren Rat, das Geld» in der Peterslsnraer Bank nach Moskau zu trans-« portieren. Zum Teil macht man sich hier über den Lirtikclschreiber lustig. Menschikow ist indessen cin intimer Freund mehrerer silbrender Staatsiniinner nnd Gründer der Partei der russischen Nationalisien, so daß seine Artikel, selbst wenn sie noch so verrückt sind, immerhin einen großen Resonanzboden haben. si: » J si- « Acht Drcadnoughts. Uebrigens scheinen die britischen Jsingos ihren Zweck vorläufig erreicht zn haben. Die Regierung hat sich entschlossen, die von der Opposition geforderten acht statt der ursprünglich geplanten vier Schlachtschiise zu bauen. Vielleicht wirkt diese Ankiindignna driiben etwas beruhigt-end Von unsrer Londoner Reduktion wird uns telearaphieri: -l(n- London, 22 Mai. (Pti v.-Tel. der Dresd « net Nenciten Nachrichten) Endlich werden doch noch « die acht-D.readnouahts gebaut werden. Die ~Pall Mail Gazette« schreibt nämlich folgende-: Wir erfahren, daß sich im Kabinett die Verteidiger eines kleinen Flottenprogramnis, das nur vier Dreads noughts für kommende-s Jahr vorsieht, su der Din nahme eines größeren Programms bewegen ließen- Veranlaßt wurden iie dazu durch die Reden des Preniierinirristers, des Ministets des Aenßeren im Parlament sowie die Einmiitigkeit, mit der die öffentliche Meinung bei jeder Gelegenheit siie ein größeres Flottenprogeamin eintrat. Es wurde be reits ein Cinoernehmen erzielt und für die vier wei teren Dreadnoughts soll noch vor Schluß des eili ziellcn Jahres der Mel gelegt werden. Wenn iich die Nachrichf öewahrheiien sollte, hätte die Regie rung einen iiugen Schritt getan, denn sie hätte der Opposition eine weitere Wasse aus der Hand ge rungen. Daß es den Flottenenthnsiasten gar nicht so sehr um die vier Dreadnouahts zu tun ist als; vielmehr um einen Agitationsstoss, mag daraus her-» vorgehen, daß die Blätter vom Schlage des »Daue! Irr-rekr- nnd der »Daily Mail« diese Anliindigung nicht mit dem Enthusiasmus ausnehmen, wie manl nach ihrer vorherigen Haltung erwarten sollte. m Jn Dresden und Betonen monailtch Co Pf» pro Quaktql Mo Mk. tret Baus« durch unsre Provinz-Finden monatltch II 111-, pro Quart-l Mä Mk. frei Paus. Mit der Beilage «Jllsstrlette Neuen-« oder mit der Beilage »An-spukt Hlleseuie Filiitkezm le 15 Pf. pro Monat mehr- Poitbezug m Deutschland und den deutschen stateman Ausg. A mit .Jllnstk.Neucfte« wonach 84 Pf.,pro Quark 2.52 MI. , Z ohne Jllustr. Beilage « 69 , · , 200 « » Ja ccltetrclchalugatnz Insq. A aut.sllustr. thkefte«monael. 1.00K:., sitt-Quart Um Kr. VIII-B ohneJllullr.Betlase . MS . · , 425 . Nach dem Auslande ver Kreuz · pr. Wochcl Mk. Eins.Numm. 10 P( Der verkrachtc Generalftreit. Von unserm Pariser J.-9.iiitarsscitcr. Parie, 21. Mai. Was die Pariser so lange gesiirchtet, ist einge troffen: der Generalftrcit ist erklärt worden. llc er Nacht hat die nielgefiirchtete couicsiioraiiou Gene ralo du Treu-cui in einer geheimen Sitzung also beschlossen. Alle Korporationen waren durch ihre Schriftfiihrcr, will heißen Präsidenten, vertreten. Die Diskussion dotierte lang, der neue Gebieter der C. G· T» der »Schriftsiihrer« :iiiel, der schon vor einigen Tagen in Lens erklärt hatte, das Proletariat sei noch nicht reif fiir den Generalstreit, war da gegen, ebenso der Vertreter der Eisenbahnen Guerard, der während des Poftstreiks so formelle Versprechungen gemacht hatte, auch die Buchbrucker und Schriftsetzer, deren Obtnann zu den Gemäfzigten zählt, widersprochen, aber die Mehrheit der Ver bände war fiir die sofortige Erklärung des General streils, vor allein der schlimme Patand, Haupt der Elektriter, und natürlich die Eidam-eitelm Sonder barerweife sind die retsolntioniiren Verbiinde aber gerade diejenigen, die über die wenigsten Mitglieder verfügen; die O. G. T. hat jedoch in ihren revolu tionären Tagen die Einrichtung getroffen, daß bei den Abstitnninngen jeder Verband eine Stimme hat, ohne Rücksicht auf die Zahl seiner Mitglieder- lind so wurden die Hunderttausende der gemäßigten Ver bände von den wenigen Tausenden der Revolutio näre iiberftitnutt. Die Pariser fanden beitn Er wachen in ihren Morgenbliitteru riesengrofze Titel: der Generalstreik ist erklärt. lind dabei ist es im großen und ganzen geblie beu. Der Generalftreik bleibt erklärt, aber die ~·Hänintel« der C. G. ’l’., voran die Postlente, arbei ten. Es ist ein nnfagbarexs Fiasko. Einzig nnd allein ein Teil der allezeit strcislustigen Erdarlieiter ist in den Ausstand getreten, nnd selbst die Elek triter haben sich von ihrem ~slöttig« Patand nicht kommandieren lassen. Angesicht-s der Aussicht-Zinsw keit des linternePtnenT in einem Augenblick, wo die Generalstreikdrojung machtlos verpassen mußte, nicht einmal die ängstlichsten Bürger erschreckte, izog die weitaus größte Mehrheit der Verbandler Por, sich der C. G. T. und ihren renolntioniiren lim trieben nicht zu fügen. Zu gnt wissen sie, dafz hier nicht mehr Bernfsintereffety sondern einzig nnd allein die politischen Kalkiilö der Führer auf dein Spiele stehen, und dafür legen sich die Arbeiter keine sEntbeerungen auf, weil der größere Teil oon ihnen imit se nein Los zufrieden ist und gewillt ist, nur zn Berusszwecken zur gefährlichen Waffe des Streits zu greifen. Es steht n erwarten, daß das Publikum, und namentlich die Hressh von nun ab der C. G. 'l’. etwas weni er Macht beilegt, nnd daß die Regierung Reh entfchliegh mit kräftiger Faust zuzugreifen, hat e doch beim Poststreii sehen können, wie schnell sich Energ e bewährt nachdem Schwäche nnd Nachgiebig seittt nur zur Verschliutmerung der Lage geführt a en. Vielleicht bat die Regierung aber gar nicht nötig die C. G. T. aufzulösen. Es wäre leicht möglich, dass sie sich im Anschluß an diese jüngsten Ereignisse selbst auflöst. Die beiden Ströutnngen, die sich schon lange bekämpften, sind bereits nahe daran, zur reinlich-en Scheidung zu führen. Seit Bestand der C. G. ’l’. hatte die revolutionärePartei überwogen; ihr Sekte tär Griffgules war dassyaupt revolutionärer Dema— gogen. Ihr Tun mißfiel jedoch mehr und mehr in den verständigen Kreisen der Verbandlet, nnd als Griffhules vor einigen Monaten zum Rücktritt gi drängt wurde, folgte der Kandidat der Gemäßigten Riel ans ihn. Hatten sich diese bisher gebeugt, so liegt es nicht in der Natur der Revolutionären, sich setzt ihrerseits zu beugen. Daher dieser Wirrwarr, «cl·, - für nllc Vozjs wenigsij - Ihm-»s lIMMML saoh Intuit- iso 16. - . - - , WW Die grosze Aguarell-Ausstellnng. liin Dresden ini photographischen Sommer 1909 nicht gänzlich ohne Kiiiistaiisstellung zu lassen, bat der Sächsiiclie Siniistnerein in feinen Räumen auf der Biiihlschen Terrasse eine nmsaiigreiche Aguarells Aussicllung veranstaltet. Sie macht einen gediegenem gemäßigt modernen Eindruck ist von einer Zu samiiienseviing, bei der beide Teil-e, die, welche Kunst suchen, und die, die sich niit der Ausstellnng begnügen aus ilire Rechnung foinnien. Die Vorhalle hat man einer Ngchlnßansstellung Lenbachs eingeräumt. Allerhaiid Portraitfkizzcn m seiner bekannten Manier, zum größten Teil ziem lich leer und nicht-sagend znin Teil geschickt auf PM gewünschten Effekt bin zugespitzt. Sie gehören sinnt und sonders seiner »beriihmten« Zeit an und; besagen somit über den Künstler Leiibach nichts Neues· Den Raum daneben hat Hermann Prell Erhalten. Auch er bringt nur Bekannte-G vor deni man nur ost Gefagteö nochmals wiederholen müßte. Nach dieser Ounertiire bringt der große Saal, den Martin P i c Vs ch mit Glück intimer zu gestalten vgl-sucht bat, sogleich die Hauptfehlager - quantitativ ime qualitativ. Hier haben die großen Arbeiten Plan gefunden, die ~fait wie Oelbilderf wirken, und daneben eine Anzahl kleinerer feiner Stücke, die zum Besten der Ansstelluna gehör-en. Da ist Lieber iii·aiin mit seiner hellen Niibichule. Toni Stadler mit einer deliiat ditserenzierten Landschaft, Otto Fischer mit einem vortrefflichen Stilleben, das aUsiiesieiebnet wirti. Da iii ferner ein gut-er Blick azis die Elbe von Cletus, ein guter Altenrirtb ein iressliches, aus Constables Spuren gebendeg Verbstbild von M übr mann· Da trifft man einen zart und doch statt acfühiten «Früblitm« von Ulrich Hühner, eine gute Arbeit von Linde ißeiin Kasiee), eine geschmeckt-alle Blaiewitzer Prvnienade M Siensried Be rndt. Daneben sieht man Dorsch, Beckert, sent-roh Ufer, Bernhard Gib rii t e r nrit verschiedenen Arbeiten, notiert einen Kinderakt Berniiths und ein paar, wenn auch etwas nüchterne Stücke von Artur Kampf, betrach tet iiachdentlich, was Ludwig v. hofniann brachte- Lemerkt einen hiibfchen Jlln er, ein vaar nette eicckg, ein Stück von Dorn Hit- ein war IMM nnd darum angenehmer-e Wolfgannmülltts Und frent sich einer so reichen Beute. Auch das Und- Les land ist vertreten, namentlich durch Bclqicr und Schotten, ohne daß man bei Dela un vis. Le e m - poels, Marcctte oder Camcron, Bcrch und andern mehr als die Tatsache ihrer Anwesenheit zu verzeichnen hätte-. Nur Baseler fällt auf. weil er gar zu sehr Turm-r versucht, und Ve rcß, weil er dem Verruchter den ersten Schreck ciniagt. Die Seitenkabinette des arigen Saales beainnen mit den Münchnern. Th. Th. eine steht an der Spitze - ihm folgen Leo P u v mit einem feiner fchillernden Porzellnnstiicke und W e iß g e r b c r mit ein paar amüfant its-reisenden Sachen» Prato rius bat sich aus seine, ille und Pascm etwas zu sammengebraut, dem das Eigene nokb etwas fehlt —- Rietb, Münzer, Feldbauer bringen in der Hauptsache Bekanntes. Sehr hübsch wirkt das zweite Kabinett. Ein paar kleine Arbeiten Lieber manus, eine farbig fehr ftille alte Frau und icbr lebendige Studien aus der liingsten Zeit, ein paar lebendftifche Arbeiten Larfioud. vortreffliche Landschaften von Paul Baum und Troß, ein guter Altentircb, ein auter Otto Fischer- K b n o o ff mit einer Mädchenmagke und V o a e l e r mit den febr unooglerischen Teefarmern geben ein ausgezeichnete-d Gefamtbild. Und auch der folgende Raum enthält manches Gute. Ein Aauarell von van Goab« das aussieht wie eine nachträaliibe Kopie nacb dem im Dreedner Prioatbesitz befindlichen Oelgemälde mit demielben Sufet. eine ausgezeichneh organisierte Landschast von Illies, einiae weitere Arbeiten von Eron und Abnopff bilden einen trefflichen Abschluß. Rubiger wir en die übrigen Räume. Man sfieht eine Reihe von Landschaften und reliaioien Stinimnnnen Steinbaniens denen alloss No halt nicht über das Wattige, konstftenslofe der Fattur «binivegbiifi, fiebi eine« herbe, sehr aute Brandunla Ulrich Hub-vers, einen Orlit, einen menze Eben Köielty, ein ganz annehmbar-es Stück von ü rck e nnd ein weniaitend mutig aemaebtes sonni aes Fenster non Richter-. such ban- Beai Wie tan d fiebt man sich an, der im nächsten Saal noch ein paar Arbeiten bat, verweilt bei Gottbakd Knebh der mit Schmotl v. Eitenwertb zusammen ein kleines Kabinett für sich mit Stigmen aus Dresden und Ueberlingen aesiillt bat. Eine Freude bat man an der distretenFarbiateit der Mühle Buil lards, die zu den feinsten Stätten säbit such Wilhelm Laage notiert man gerne. trotz aller Schwere, des gleichen einen Hauiilton, eine aute Landschait des Augeburgerg v. H e l l i n g r a i h , eine Mutter mit Kind von L i ch i e n b e r a e r und eine spanische Straße von B o v c r. Nach einem nnaarischen Inter mezzo folgen dann die Wie-cer. Sie haben sich einen sehr hübschen, leis nreziösen Raum geschaffen, von vernhereii Wien-er Atmosphäre gegeben und darin ihre Arbeiten placiert. Sie bringen wenia Auftreten dcs, dafiir aber manches Feine Stück - uiehr Ge schmacks- als künstlerische Werte. Eine ieinc, schöne Arbeit von Rudolf v. Alt fällt anaenehm auf. ein paar auteSachen von R o u r desaleiehenz auch G rai und Noth haben Gutes gebracht. Schmutzer hat eine Ansicht von Antwerven geschickt, Hamvel folat getreulich dcn Spuren Gustav Kliuits, Miche be miihi sieh erfolgreich um eine Wien-er Simplizissimuss atmosnhiire. Nennt man noch Simon und Baar, so hat man die Hauptsachen beisammen und es bleiben nur noeh L efle r und U rb an, die in einem Ertra skabtnett eine Reihe Märchenbilder ausgestellt haben. »Für Kinder ein bißchen zu literarisch, zu älthetisch —- itir Erwachsene in ihrer nreziitfen Delilateiie zum Teil aanz reizvoll und amiisant. - Den Beschluß bildet der Achtecksaal Eine Fülle von Arbeiten hat auch hier noch Plan gefunden, wenn auch nicht allzuviel davon einen tieferein Eindruck. binterläizt. Man notiert einen C ou rten, der aanz angenehm wirkt, einen Krevfzia (Fiseberkatent, ein paar Arbeiten eines Enaliindere K i n a. Viel Fveude bat man an den Sachen des beaabten Weimarers Ga llb vi« der auch hier anaenehm ausfällt. und an einem roten Wrack Thomas Tbevdor deine-. Daneben sieht man einen G aston la Tau ebe« stvei leere Rasfaellis, einen brauchbaren Laaae. ein-en ganz annehmbaren Geiaenberaer, einen sitt Feldbauerä Auch Sianae taucht noch einmal auf init ein paar feinen Landschaften, des gleichen V uilla rd. Daneben trifft man viel Gleichgültiaee - bie zum Niveau Paul Meyer beim s, auch manches Gute noch, das nur nicht start aemra ifi, sich aus dem Eindruck des Ganzen beraus zulvsen und für iich bemerkbar zu machen. Es bliebe die Plastik. Dresden ist vertreten durch ein paar treffliche Düften annelmanus, ein paar Arbeiten Gabe-, Not-eh Schreitiniili let-, hält-ed UuJSinteniDlrau use-rn- Douifin, HöfeL ils. steifer bemeret man. Bei den Wienern sieht man wieder einige der Tier vlastiten Barwias in ihrer bekannten Art; von den Berliner-u bleiben K o l b e nnd K raub- von den Miinchnern B e rinan n, ein Maiion, V ehn mit ein paar Plakeitcn im Gedächtnis- Unter den übrigen fallen Sa utte re Sieben Schwaben wenn anch mehr ais ainiisantes Intermezzo ani. Ein Bericht ist kein Kaialoa; so muß manches nngenannt bleiben, das vielleicht ebensoviel Anspruch aus Erwähnung hätte wie das hier Ziiierte. Das Niveau der Aneftellunm von acichlossencr acinäßiater Moderniiät, erschwert überdies die Auswahl, da schon das Gemeinsame der Technik lsei aller Variabilität doch einer starken Dissercnziernna entneaenwitki. In summ- ist zu sagen, daß die Ansiicvlluna beim großen Publikum ein-en starken Erfolg haben wird nnd dabei auch dem, der andre Dinase sucht, manches zu geben bat. Dr. Paul Fechten Kleines Feuilleton. = Panline Ulrich wurde am Freitag friih als letzte Huldiquna vom Bühnenorrbefter der Hof theater eine M org en m nfit dargebracht Die Kapelle ionzertierie bei wundervollem Wetter tm Garten der Ban Paula in Loichivitz. Fri. Ulrich war über das von Herrn Biibnenmufiidirektor Joh. D e ebert geleitete Stank-eben febr erfreut und dankte sichtlich bewegt Zum Transport der Kranzioenden aus dem Schaufpielbanfe nach Lofebwiv reichte, wie uns nebenbei mitgeteilt wird, ein großer Theaters iraqen kaum aus. s- Zentraliieatet deute Sonntag ben P. Mai finden zwei Vorstellungen ftam Nachmittags ZU Uhr wird bei er mitßigten Preifen »Die Ttir ins Freie« wiederholt, abean s Ub- gebt bei gen-ähnlichen Preisen Zum erstenmal »Du t w e d e r - Db e r«, Schwank in drei Ll ten von Emil unb Arnald solz, in Szene. Die Kasse ift von früh 11 ilhr ab ununterbrochen geöffnet. = Das Lal. Konfervatorinm veranstaltet am Dienst-I den 25. Mai vormittags 10 Uhr im An- Mltssf e zur Feter von König-s Geburtstag eine u itanfflibrnng. · ;- Jts Lerci-Chan- neranftaltete der blinde Orga nift Herr Hetnrieh Hartuua ein Konzert- Man nahm gern die Gelegenheit wahr, wieder einmal die fibsne Bereinsbansorgel zu hören, die fonft ia leider nur dekorativ wirken barf. Wie felten acfptelte Orgeln
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