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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040825013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904082501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904082501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-25
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1904
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iNUk»,,»»«» kl lürli» uttaauu, dm« «nler« » und »mmn». an und Monlasen nur «l««av l. ««V» . dur« autwärtla«»«»- aickn,«» b«. ^ «lmnallaer üullelluna durch dl« tz«Il,vt». ,»I»ieV«ll,lI,tldi. «m«u». land mU enllprechendem Zulchlaae. «««druck aller «rlüel u. Orliinal- LrUlellun««» nur ml« denlllcher Vuelleaanaadel-Dretd, Na«r") MM,. «a«trü,llche Lonorar- »«l»rüch» blelden undnüctltchNet: «Ivnlau,t« Manullnvl« «erd«! nicht aufdesabrt. »»Iiaramm-Idreli«: »»chrlch«»« »re»de» St-riin-tl 1858. V»>rkt!« d Stück KV kl«, in nllc» äpotlwk»», vr»«cricn uiick puctümerisn -auptgcichästSstelle: viaricustr. S8 tss. Iimalim« Vv» Ankündtaunacn d>s nackmittas» s Ul» Sonn- und Keikrtaa» mir MariknsnaK R von II bis >/,NIl>r Die > lvalliae 8nini> eeilk <ra. 8 Silbe»! ro Pia. Äu InndlüU»«e» aul der Lrlvalleiie Ocilc » Pia; die Livaliloe 8-ilc aniTen lcilc so Pia.. als Einaelandt Zcil«- M Pia. In Nummern nach Sonn und kreierlagen ilvalliae Grundvile so Pia., aui Privalieilc -io P»a. rivalliar ..eile a»il Terlicilc und als lLmaelandi so Pi«. AuSwartiac Au> liäae nur aeaen LomuobrMluna. BklcadläUer werden u»l 10 Pi«, berechnet. Scrnlvrcchaiii'chlull: «ml l Nr. U unb «r. 2V9L I ^»Uu8 Geliücklied /»> rlla» 8e« I«, p»rt. >. Lt. Seleiiclilliiig^egeiiztlilillö D DD ü kür Oil», vleiltr. Incdt. ?otrvloum, lisrroa. Ml.trAPL5 keinstk kiispke ru 2'/r-1vff. pf.8lülX. KI ESrv8«iu»i»» NIldMÄI<Zld^MA»E Vorlt»»! In »«»»»«lONr CU«muUrer»tr»»»« 2«. IV»l»iei»k»n»»1 lasse ». llet«t»I»erktr»8se LI 8Ir1e»«nor»«lr.)» In 8tNulpl»,,r»be 1.1 bei HikDn II«» Itanmann. Vrek<Ie» ?i.. «n «ler UrelltilniLtikIreNe 8. VoUsILlläiLv Lvi8v-Du8rüs1uuLvL ,i°k«ri Lodert Luure, Är. 236. 8-ikgtl: Deutschlanv u. Frankieich. Der Zwiichensull in Schanghai iltotstnndStnrtse, Ncumarkt, Gelchästl. Wandlungen. Internat. Äetreidcinarlt. Knastn»sstell»»g. Mntniaßliche Witterung: Wärmer, zeitweise bedeckt. Donnerstag 25. AnM 1W4. Deutschland und Frankreich. Der Zwischenfall an der deutsch-französischen Grenze in Moyeuvre, bei dem durch das Vorgehen eines niederen französi sch« Fprstbeamten verschiedene deutsche Neichsangehörige zum Teil schwer verlebt werden, ist von der Leitung unseres Auswärtigen Amte- unverzüglich zum Gegenstände diplomatischer Verhandlungen gemacht worden. Solange die Erörterungen im Gange sind, wird man sich diesseits einer scharfen Kritik des Verhaltens des fran zösischen Waldwärters am besten entschlagen, um so mehr, als die korrekten amtlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frank reich eine befriedigende Erledigung der Sache mit Zuversicht er warten lassen. Im übrigen zeigt die allgemein ruhige Ausnahme des Vorfalls, wie sehr die früher gerade im Punkte der Grenz- zwischenfäüe so überaus nervöse und empfindliche öffentliche Meinung in beiden Ländern sich zu einer besonneneren Auffassung deS gegenseitigen Verhältnisses abgeklärt hat, und zwar bei uns in noch weit höherem Grade als bei unseren westlichen Nachbarn. Bor zwei Jahrzehnten war das anders. Als im April 1887 der Schnäbele-Fall die Gemüter erhitzte, stand die Lage tatsächlich auf deS Messers Schneide, und der Frieden hing an einem Haare. Bereits schien jede Möglichkeit, einem kriegerischen Konflikte ouszuweichen, geschwunden, als im letzten Augenblicke, durch das Eingreifen des deutschen Botschafters in Paris, des damaligen Grafen, späteren Fürsten Münster, der überzeugende Nachweis an den leitenden Berliner Stellen geführt wurde, daß der sran- zösische Polizeikommissar Schnäbele z»m Betreten deutschen Bodens an der Grenze durch eine amtliche deutsche Aufforderung veranlaßt worden war. Da eine solche aber ohne weiteres die Zusicherung freien Geleits enthielt, so durste die Verhaftung ans völkerrechtlichen Gründen nicht erfolgen, und so entschloß sich den« Kaiser Wilhelm I. in Uebercinstimmung mit dem Fürsten Bismarck, den Verhafteten trotz des ihm zweifellos zur Last sollenden Vergehens der Spionage auf deutschem Gebiete frei zu geben. Damit war der Zwischenfall amtlich aus der Welt ge schafft, aber wie lange die durch ihn hervorgerufene Erregung hüben wie drüben noch nachzitterte, wissen alle, die jene auf regenden Tage selbst mitcrlebt haben. Seitdem erhielt sich viele Jahre hindurch die Empfindung der äußersten Unruhe bei jedem noch so geringfügigen deutsch französischen Grenzkonflikte, weil man fortgesetzt unter dem Ein drucke stand, daß die chauvinistischen Leidenschaften selbst bei dem kleinsten derartigen Anlaß unvermutet wieder emporlvdern könnten. Erst ganz allmählich machte sich mit der Erstarkung deS allgemeinen Friedensbedürfnisses und der fortschreitenden Erkenntnis der Jnteressensolidarität der europäischen Kultur Mächte eine Besserung in den deutsch-französischen Beziehungen geltend, die schließlich solche feste' Umrisse annahm, daß heute schon ganz unberechenbare außergewöhnliche Umstände eintr.'ten müßten, wenn das Vorkommnis in Moyeuvre, statt die natürliche loyale amtliche Regelung zu finden, gegenseitige Verstimmung mü> Erbitterung verursachen sollte. Zunächst berechtigt uns jedenfalls nichts, daran zu zweifeln, daß die französische Regie rung uns für den bellagenswerten schweren Uebergrisf eines ihrer Beamten gegen wehrlose deutsche Männer und Frauen, die versehentlich über die Grenze geraten waren, volle Genug tuung gewähren wird. Läßt so die ganze Art. wie der Fall in Moheuvre behandelt wkh. di« Wendung zum Besseren in den deutsch-französischen Bo ziehungrn nicht verkennen, so dürfen wir uns doch auf der anderen Sette auch nicht tn Illusionen wiegen, sondern müssen uns der immer noch vorhandenen Unregelmäßigkeiten in dem Verhältnis zu unseren westlichen Nachbarn tn unserem eigenen Interesse wohl l,r««bt bleiben. Dabin gehört in erster Linie die Tatiache, daß «S heilte noch wie ehedem zu den Unmöglichkeiten gehört, daß der Deutschck^Saiser den französischen Präsidenten in Paris besucht, oder daß das Oberhaupt der dritten Republik dem Schirmherr« des Deutschen Reiches in der ReichShauptstadt eine Visite ab stattet. Ja. wir sind noch nicht einmal so weit gelangt, daß die französische Regierung dem Deutschen Kaller gegenüber den sonst allgemein üblichen Brauch der internationalen Etikette erfüllt, kraft dessen ein fremdes Staatsoberhaupt, das in die unmittelbare Nähe des Grenz« seines Landes kommt von der Nachbarrrgierung durch ei«en besonderen Abgesandten begrüßt zu werden pflegt. Dem gegenüber will eS wenig verschlagen, wenn einzelne unal» hängige französische Politiker ein Zusammengehen mit Deutsch land insbesondere auf kolonialem Gebiete empiehlen oder gar, wie der Baron d'EstournelleS de Constant. der eifrigste Förderer der Schiedsgerichts- und Friedensbewegung in Frank reich. der auch während der jüngsten Anwesenheit deS Königs von England in Kiel wellte und dort mehrnialS vom Kaiser empfang« wurde, einer allgemeinen Annäherung zwischen Deutsch land und Frankreich daS Wort reden, die vielleicht in ein paar Jahren ebenso zur Wirklichkeit werden würde, wie das jetzige vor zwet Jahren noch tür unmöglich erklärte französisch-englische Ein vernehm«. Gewiß, man kann ja schließlich nicht wissen, was werden wird. Einstweilen aber, so lang» die amtliche an-wärtlge Politik Frankreich- ihr gegenwärtig^ Gesicht beibehält. können wir nichts Bessere- tun. als auf unS selbst den soeben von Herrn Msltue sein« Landsleuten erteilten Rat anzuwenden und unser Heer stets im Stande einer vollendeten Schlagfestigkeit z» er halten. die einem etwaigen angrissslustigen Nachbar drn Krieg zu verbieten vermag. Der Zwischenfall in Shanghai. Der russisch-japanische Krieg zeitigt ein Neutralitäts- Problem nach dem anderen oder wohl richtiger gesagt, einen allgemeinen Neutralitäts-Wirrwarr. In erster Linie waren doch bei Beginn des Krieges Korea und die Mandschurei ebenfalls „neutrale" Gebiete und gleichwohl haben die Japaner Korea besetzt, und bezüglich der Mandschurei, die den eigentlichen Schau platz der militärischen Operationen bildet, mußten die Mächte gezwungenermaßen zu der Fiktion greisen, daß sic von der sonstigen „Neutralität" des chinesischen Gebietes „ausgenommen" sein soll. Weiter ist an die von England anläßlich der Schiffs beschlagnahmen im Roten Meere aufgeworfene Frage deS völker rechtlichen Status der Schisse der russischen Freiwilligcn-Flotte zu erinnern, woran sich unmittelbar die Erörterungen über die Feststellung des Begriffes der Konterbande onschlossen. Dann kamen die Zwischenfälle in Tsingtau und Tschisu, wobei wir Deutschen, korrekt wie immer, die Russen in kameradschaftlichster Form zur Dcsarmicrnng ihrer in unseren Hasen geflüchteten Kricgsfahrzcnge veranlaßten, während in Tschisu, also auf chinesischem Gebiete, die Japaner einen bösartigen flagranten Bruch des Völkerrechts begingen, indem sie Len russischen Tor pedobootzerstörer „Retschitelny" aus dem ihn schützenden neu tralen Hasen unter Gcivaltanwendung wegschleppten. Ein anderer russischer 'Kreuzer, die „Diana", ist in den französischen Haien Saigon eingelausen und erwartet dort die Entscheidung der fran zösischen Behörden über sein Schicksal. Inzwischen hat sich in Shanghai die Lage in eigentümlicher Weise dadurch zugespitzt, daß die dorthin geflüchteten russischen Kreuzer „Askold" und „Grosowoy" sich weigern, der ihnen von dem chinesischen Rcgierungsbeamtcn, „Taotai" genannt, ge stellten Alternative zu entsprechen und sich entweder entwaffnen zu lassen oder wieder in See zu stechen. Gleichzeitig beliebte der „Taotai" aber auch den Vertretern der fremden Mächte in Shanghai zu erklären, daß er sich unfähig fühle, die Neutralität des Hafens mit bewaffneter Hand zu schützen. Was ein solches Eingeständnis der völligen Schwäche und Ohnmacht für die fremden Niederlassungen in Shanghai, die dem Platze mehr ein internationales, als ein chinesisches Gepräge geben, bedeutet, erhellt aus der Tatsache, daß ein japanischer Kreuzer alsbald die Dreistigkeit hatte, kampfbereit in den neutralen Hasen ein- zndampsen und sich vor das Dock zu legen, in dem sich die russischen Schisse befinden. Da hiernach eine Wiederholung der Ausschreitung von Tschifu zu befürchten war, so ergab sich die eine unmittelbare Lösung heischende dringliche Frage, was zum Schutze der Neutralität des Hafens im Interesse der ge samten fremden Niederlassungen zu tun sei. Hier sprangen nun mit anerkennenswerter Energie die Amerikaner, die sonst durch aus nicht als besondere Freunde der Russen gelten dürfen, in die Bresche, indem sie von ihrem an -Ort und Stelle befindlichen größeren Geschwader einen Kreuzer entsandten, der sich zwischen das Dock und den japa nischen Kreuzer legte und klar zum Gefecht machte. Gleich zeitig lud der amerikanische Konsul die übrigen fremden Ver treter zu einer Konferenz ein, um über Maßnahmen „zum Schutze der chinesischen Regierung" zu beraten. Da außer der amerikanischen Flottille noch ein deutsches, zwei englische und vier französische Kriegsschiffe in Shanghai ankern, so muß die Möglichkeit als ausgeschlossen gelten, daß die Japaner die Toll heit begehen könnten, angesichts einer solchen imponierend«!« Macht, die selbstverständlich im Konsliktsfalle hinter dem amerika nischen Kreuzer stehen würde, zur Gewalt zu greifen. Falls die Russen auch weiter hartnäckig sowohl das sofortige Aus- laufen, wie die Entwafsnung ihrer Schiffe verweigern sollten, würde die Lösung der Schwierigkeit wohl am ehesten darin zu suchen sein, daß sie unter Garantie der fremden Vertreter das Versprechen leisten, während der ganzen Dauer des Krieges den Hafen nicht zu verlassen. Den Japanern aber muß un bedingt klar geinacht werden, daß selbst ein etwaiges vom Stand punkte der Neutralität nicht einwandfreies Verhalten der Russen sie noch lange nicht berechtigt, ihrerseits in einem neutralen Hafen das Völkerrecht mit Füßen zu treten und die Zuständig, keit der neutralen Regierung, auch wenn cs sich dabei „nur" um China handelt, einfach zu Gunsten des japanischen Selbsthilfe verfahrens auSzuschalten. Neueste Drahtmeldnnuen vom 24. August. Zum Herero-Aufstand. Berlin. ES fielen im Gefechte bei Omatupa am 15. August: Unteroffizier Oskar Schober aus Lahn (KreiS egnitzs, früher 2. Draooner-Regiment, Reiter Otto Handrock aus Naumburg a. S.. früher 71. Regiment, Reiter Hermann Kammler, früher 4. Dragoner-Regiment, Gefreiter Wilhelm Mayer auS Gesse bei Spremberg, früher 12. Regiment. — Schwer verwundet: Unteroffizier Paul Kamtz, früher 2. Dragoner-Regtment (Gesichtsschnßj, Reiter Emil WorbS, früher 5. Pionier-Bataillon lArm- und Hüftschuß.s — Leicht ver wundet: Leutnant v. Meyer, Nnterofsizicr Oswald Staudow, früher 96. Regiment (Streifschuß in den Halsj. — Im Gefecht bei Omatjatjcwa am 18. August: Schwer verwunde:: Gefreiter Willers, früher 75. Regiment (Schuß in deu Köpft, Reiter Stcindors, früher 26. Regiment (Schuß in die Schulter«, Leicht verwundet: Reiter Christoph zrühcr 1. Grenadier Regiment (Streisschnßj, Reiter Kruber, früher 8. Eisenbahn-Regi ment erschoß sich ain 19. 'Juli in Epukiro infolge Anfalls augenblicklicher Geistcsstörnng. Berlin. Tie Presse bemängelte, daß V c r l u st t e le tz ramme aus dem Schutzgebiete nach dem Gefecht vom 1l. Au gust so lange auf sich Ivanen ließen. Die Sache findet nun ciue Erklärung Lurch ein Telegramm Trothas, welcher meldet, Nr Feldtelcgrnph iei zerstört gewesen, der Heliograph durch Telegramme für die Operationen überlastet: infolgedessen sei die namentliche Verlustliste durcl, eine Os-Nzierspatrouille nach Okahandja gebracht und erst von dort telegraphic't worden. Berti». (Priv.-Tel.j Am 30. d. Mts. wird ein neuer Truppentransport von 800 Mann nach Südwestafrika ab- gchen. Militärffcherseits wird mit der Notwendigkeit gerechnet, die diensisä'hiacii Mgnnschaftcn etwa zwei Jcchrc im Schutzgebiete zu belcffscn. Zum russisch-iavanisckicu Krieg. London. Die neuesten Nnchrichten gns Port Arthur über Tschisu besagen: Während die Japaner mehrere weitere kleine Forts in der Nähe des Goldenen Hügels erobert haben, ist keine Aussicht auf baldige Einnahme der Festung durch Sturm angriff vorhanden. Der Mut der Besatzung ist wesenttich ge hoben durch das tatsächliche Mißlingen des dreitägigen Sturmangriffs. Man glaubt, daß die ak'.iven Operationen der Japaner vorläufig beendet seien, und die übliche Bclagc- rungstaktik wieder autgcnommen wird und Vorbereitungen stir Winterauarticre getroffen werden. Tie japanischen Verluste vor Pon Arthur sind enorm. In den lctzicn vier Tagen wurden ganze Bataillone vernichtet bei dem Versuche, neue Stellungen zu erlangen. Der Gcsa>nivcr!»st wird aus über 20 000 Mann geschätzt. Die Gardedivision hat am meisten gelitten. Die russi schen Verluste inncrhalb Port Arthurs betragen mindestens 10 000 Mann. Seit 'Donnerstag sind über 5000 große und steine Ge schosse in die Stadt geschlepdcrt worden. Mehrere japanische Batterien wurden während des Sturmangriffs am Sonntag zum Sckilveigcn gebracht. — Einer Tientsiner Meldung des „Morning Leader" zufolge haben die Russen dieNäumung von Liau - sang vollzogen. Drei japanische Divisionen bewegen sich nach dieser Richtung. Tschisu. (Priv.-Tcl.s General Stössel berichtet unter dem gestrigen Datum über einen neuen Angriff der Japaner, der aber unter großen Verlusten «für diese zurückgeschtagen worden ist. — Der französische Marineattach« de Euver- ville bat Port Arthur verlassen: bis jetzt hat man jedoch noch keine Nachricht über ihn erhalten: inan ist um sein Schicksal besorgt. Petersburg. (Priv.-Tel.) Das japanische Kreuzer- gesiywoder hat gestern den Versuch gemacht, in den inneren Hasen von Port Arthur einzildrinaen, um die dort liegenden russischen Schisse zu vernichten. Der Anschlag wurde jedoch rechtzeitig entdeckt, und die japanischen Schiffe mußten unver richteter Sache wieder umkchren. — Aus Port Arthur wiro berichtet, daß cs der russischen Flotte an Kohlen mangelt. Schanghai. (Priv.-Tcl.f Alle Konsuln waren gestern dringend zu einer Versammlung zusammenacrufen worden, nur oer russische fehlte. Es wurden keinerlei Beschlüsse geiaht. — DaS chinesische Geschwader ist gestern abgefahren, um eine Kreuzfahrt zu unternehmen. Man glaubt, daß das darum geschehen lei, um nicht in andere Zwischenfälle verwickelt zu werden. Schanghai. Man glaubt, daß auf dringende Vorstellung des englischen Konsuls die russischen Kriegsschiffe „As kold" und „Gromoboi" abrüsten werden. Die russische Admira lität soll dem Kriegsschiffe „Diana" ähnliche Weckung erteilt haben: dasselbe werde in Saigon ebenfalls abrüslen. Köln. (Priv.-Tel.j Die Verhandlungen des Konsular korps in Schanghai haben, der „Köln. Zig." zufolge, eine voll ständige Uebereinstiinmung darin ergeben, dag sich keine neu- lrale Macht in den Fat! „A skold" einmischen oder an irgend einer Verhandlung beteiligen wolle, die zu Gunsten des einen oder andern Kriegführenden ausgclegt werden könnte. Man stimm« in der Auffassung überein, daß der Fall nur die kricgsührendeu Mächte und China berühre, eine Aktion der neniralen Mächte aber, wenigstens vorläufig, ausschlicßc. Nach Berichten ans Schanghai glaubt man übrigens, daß den Russen schlicßlieti- nichts anderes übrig bleibe» werde, als ihre Schiffe in Schanghai für die Kriegsdauer zu entwaffne». Peking. (Priv.-Tel.j Der Minister der Auswärtigen An gelegenheiten hat die Konsuln ausaefordert. bei Japan zu inter venieren, damit dieses den russischen Schiffen „Askold" n»o ^Gromoboi" noch eine Woche Zeit zur Ausfahrt aus dem Haien von Schanghai gewährt. Augenblicklich könnten die beiden Schiffe wegen hohen Seeganges nicht auslaufen. Petersburg, (Priv.-Tel.j Gerüchte, daß die Japaner die Insel Sachalin besetzt hätten, bestätigen sich nicht. — 5000 Arbeiter sind Tag und Nacht damit beschäftigt, den Schienenweg um den Baikalsce fcrtigzustcllen. 51 Kilo meter sind bereits fertig. Tie ganze Linie, 120' Kilometer, wird im September sertiggestellt. — Im Finanzministerium dementiert man die Meldung,, daß Rußland in Deutschland eine Anleihe von 400 Millionen Mark ausgenommen habe. Rußland habe leihe gewandt. sich keincstvegs an Deutschland um eine Au- Berlin. (Pr>v.-Tel.) Der Kaiser verläßt heute Schloß Wilhelmshohe und begibt sich mittels Sonderzugs nach dem Truppenübungsplätze Altengrabow, von wo aus er nach etwa zweitägigem Aufenthalt nach dem Neuen Palais zurückkehrt. — Der Kronp r inz hat sich gestern nach Beeskow begeben zwecks Teilnahme an den demnächst in dortiger Gcgeizd oeginnendeu Manövern deS Gardekorps. WZ sinnig
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