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Erzgebirgischer Volksfreund : 05.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192903055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19290305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19290305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1929
- Monat1929-03
- Tag1929-03-05
- Monat1929-03
- Jahr1929
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 05.03.1929
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Nr. 84 Dienstag, den 5. Mürz 1929 rer ,149. !»gsa 'Vin. ös 6. ukrainischen Räterepublik in Berlin namens Sumaro le zm Berlin, 8. März. Nach Schluß einer Veranstaltung de. lritt ein, um die Straßen zu ?keM !le»k- elaen Herr Schacht sollte mit Berufung darauf, daß wir bereits 160 Milliarden gezahlt haben, überhaupt keine Vorschläge machen, wenn Herr Morgan auch noch so sehr den Gelang, weilten spielt. E. D. , Der Kanzler scheint fich also von der Aussichtslosigkeit des Gedankens, mit dem Zentrum und der Bayerischen Dolks- partei eine Art Weimarer Koalition zu bilden, überzeugt zu haben. Wie lange das Rumpfkabinett im Stande sein wird, die Geschäfte zu führen, wird fich bald zeigen. Don einer Harmonie der verbleibenden Minister kann schon jetzt keine Rede sein, besonders nachdem lüe Deutsche Völkspariel die Attacke gegen die Hilferdingschen Steuerentwürfe geritten hat. Eine „Regierung", wie sie das Volk in seiner Notlage braucht, ist jedenfalls nach wie vor nicht vorhanden. Noch eine Lesart. Amsterdam, 2. März. ,L«t Volk" veröffentlicht die Er- klarunq, es habe Grund zu der Annahme, daß die vom „Utrechtsch Dagblad" veröffentlichten Dokumente in dem Nach laß einer verstorbenen belgischen Generals aufgefun den und von seiner Familie einem belgischen Journalisten zur Verfügung gestellt worden seien. Dieser sei damit nach Hol land gekommen, um die Dokumente hier veröffentlichen zu lassen, wobei es nicht unmöglich sei, daß er aus der Ver öffentlichung finanzielle Vorteile habe erlangen wollen. Eine bolschewistische FSlscherzenlrale. Berlin, 8. März. Eine sowjetfeindliche Fäl scherzentrale, in der ganz große Politik gemacht wurde, und in der gefälschte Dokumente hergestellt wurden, die von Berlin aus über Parks ihren Weg nach den Vereinigten Staaten nahmen, ist von der Polizei aufgehoben worden. Cs wurden in dieser Angelegenheit vier Personen festgenommen, von denen drei ehemalige russische Staatsangehörige sind, und zwar ein ehemaliger Angestellter der Vertretung der Ein amtlicher belgischer Schritt in Berlin. Berlin, 3. März. Der hiesig« belgische Gesandte hat In Auftrag seiner Regierung im Auswärtigen Amt dieEchthec - der vom Utrechter Tageblatt veröffentlichten Dokumente kate gorisch in Abrede ge st eilt und dabei erklärt, daß die angebliche Konferenz zwischen dem belgischen und französischen Generalstab vom 7. bis 12. September 1927 niemals stattge funden hat. rkeit Katarrh b?K<-II «st 1s vurAi I> Nst-I Aue, Naickan meine Kris«, wie sie sich namentlich im „ „ beschleunigten Liquidation der Warenvorräte äußert, Negi v«r .<r»«e»>r,Uch« «»IWU«»»'' M' «»not»« »at So«»- im» N«W«i«». v» Pro» wr d», »4 mm dmIN «,!«««-I» " MI«»I<M«,II» er >o igemiinmmgieom »Kd «such, ««»»MM >»>, » di. vo mm dr««, PM. «.Umm,««« »». EOSN, eso. nv w« so m» »m«, MN. Soi»i><ij<t!« es. «mwäri» er Nachname«. <p,NK«a-o»ia» < v«ipp, Nr. irre«. e«»ind«-Olro-s»»t» > «I». Uns«». Nr. es. „Konjunkturumschwung, aber keine Allgemeinkrise." Berlin, 3. März. Das Institut für Konjunkturforschung kommt bei einer zusammenfassenden Betrachtung über di« deutsche Konjunktur End« Februar zu folgendem Ergebnis: Im ganzen bietet die Wirtschaft-bewegung das Bild eines fortschreitenden K o n j u n ktu r um - schwunges. Teilweise sind neuerdings leicht krisen- hafte Erscheinungen zu beobachten. Eine allge- Druck auf Schacht. London, 4. März. Pertinax meldet dem Daily Tele> graph aus Paris: lieber die Vorschläge, di« die deutsch« Delegation über die Zahl und die Höhe der Reparations- Annuitäten machen wird, ist mchts bekannt. In nicht- offiziellen Unterredungen hat man Dr. Schachtzu verstehen gegeben, daß di« Zeit für ihn gekommen sei, endgültig« Summenzunennen. Es wird als wahrscheinlich ange sehen, daß Dr. Schacht diesem Ersuchen in einer Vollsitzung am Dienstag nachkommen wird. Es besteht, so behauptet das Blatt, Grund zu der Annahme, daß Dr. Schacht Jahr es - zahlungen in Höhe von 1200 Millionen Markvor- schlagen wolle. Die französische und die britische Dele gation seien jedoch der Ansicht, daß eine Annuität von min destens zwei Milliarden Mark als Erörterungs- grundlage angesehen werden könnt«. Morgan halte sich augen blicklich in London auf. Es werde berichtet, daß er erst dann nach Paris zurückkchren wird, wenn die ernsteren Ver handlungen (!) beginnen. DefleUke Arbett. Den entlarvten Heuchlern ist die Veröffentlichung des Kriegspakts, wie im „E. D." schon ausgeführt wurde, deshalb unangenehm, weil der für sie so vorteilhaft« Locarnoglaube in Deutschland dadurch beeinträchtigt werden könnte, und weil Holland, Italien und Spanien mit als Gegner aufgezählt sind. Es ist daher verständlich, wenn aus Paris, Brüssel und London auf diplomatischem Wege Beteuerungen der Unschuld kommen. Auf diese gibt aber schon längst niemand mehr etwas, denn daß die fremde Diplomatie lügt, wenn sie nur den Mund auftut, weiß jeder. In dem Bewußtsein, daß die ver schiedenen „Demarchen" der Diplomaten nicht ausreichen könnten, um die Kriegspaktler reinzuwaschen, setzen diese jetzt eine Mordsgeschichte in die Welt, die Kilometer gegen den Wind nach bestellter Arbeit riecht. Man hat irgend ein Lümpchen mit bewegter Vergangenheit ausfindig gemacht, das gegen ein gutes Honorar die Schuld auf fich nimmt und dafür gern ein paar Wochen brummen wird. Um dem auf gelegten Schwindel einen romantischen Hintergrund zu geben, stempelt man den famosen Herrn Frank zu einem Nachkom- men Heinrich Heines (der nebenbei niemals Kinder gehabt hat und daher sein Genie zum Schwindeln nicht auf den Monsieur Frank vererben konnte). Lie SelMMpf;ri(rP.de§..LerMZ M belasteten^ Kabinetten willkommen, auch anderswo wird sie freudig begrüßt werden. Di« Kriegspakt-Ohrfeige war für die Locarnopolttik doch zu blamabel. Deshalb dürfte man in der Berliner Wilhelmstraße keine Dr.anlafsung haben, den neuen Schwindel als solchen zu kennzeichnen. Man wird vielmehr so tun, als ob man die Unschuldsbeteuerungen der verschiedenen Botschafter, die sich jetzt die Klinke des Aus- wärtigen Amtes in die Hand geben, gern glaube. Das möge die Diplomatie machen, wie sie will. Vom deutschen Volke aber soll sie nicht verlangen, daß es auf die plumpe Schwindelei hereinfällt. »«I.« V«m«!w»r-ung. — Unkrdnch-mM, »«, 0» jchöfübärl«»«» d»gr«i!d«n Mn« SiüprSch«. ««l ga-amp». n«rj», md Kontur, ««ll«, Nadav« al, nicht KnIndaU. 0a»N,«s<riU»MI«« I»! Akk Schund«, m» Hchwarzender». Die Regie Hai nicht geklappt. Berlin, 3. März. In den Montagszeitungen werden die Erzählungen des angeblichen Kriegspaktfälschers Frank-Heine mit großer Skepsis ausgenommen. Die Monta gs- post erklärt: Man muß die verdächtig schnelle und ausführ liche Berichterstattung aus Belgien mit einer gewissen Vorsicht aufnehmen, denn man ist dort an der Angelegenheit nur allzu sehr interessiert. Es muß auch auffallen, daß Frank-Heine, dessen Name seit Tagen im Zusammenhang mit der Utrechter Veröffentlichung genannt wird, und nach dem man in Brussel fahndet, ganz sorglos nach Brüssel gefahren sein soll, denn er mußte dort mit seiner sofortigen Verhaftung rechnen. „Der Montag", der Frank-Heine als einen jener zwischen den Staaien stehenden Leut« bezeichnet, die sich ohne irgendwelche Bescheidenheit in der politischen Richtung an alle wenden, bei denen Geld zu erwarten ist, weist auf den gleichen Umstand hm und verlangt auch noch in einem zweiten Punkt von der belgischen Regierung Klarstellung: der angebliche Fälscher hat in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ein Geständnis abgelegt, wonach er seinen Vertrag einem Büro in Mülheim zum Kauf angeboten haben will. Woher wußte nach diesem „Geständnis" in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag die „Nation Beige" bereits am Sonnabendabend, als Frank-Heine noch aar nicht verhaftet worden war und erst in Amsterdam den Schnellzug bestieg, daß er für das Dokument 100 000 Mark erhlaten habe, und zwar von deutsche Seite? Die „Nation Velge" scheint nicht ganz auf den richtigen Zeitpunkt der Verhaftung von Frank-Heine gewartet zu haben. Das Blatt fragt: Sollte di« belgische Regierung eine etwas plumpe Regis gemacht haben? Frank-Heine könne natürlich in Bel gien ziemlich hoch bestraft werden, aber Gefängnisstrafen find IW nicht' üngewöhnt, mid es gibt SKlsti^vte fich für sv etwas bezahlen lassen. Verlag E. M. «Särlner, Aue, Srzgeb. r*rnw»-«r- »1 und n. «tnl» Mm« «u«) 44», a»a««»«rs 4», vqvM»«u»«, rssi. Vra»I<ms»«1fi: DErivnd «»««mMrk. Ein plumper Schwindel -er enllarvlen Kriegsfreun-e. Ein gekauftes Subjekt denunziert sich als angeblichem Mischer -es Kriegspaktes ein ehemaliger Untersuchungsrichter der zaristischen Ochrana, ein ehemaliger russischer Staatsrat namens Wladimir O r. Io ff, der russische Daron Sergei Kuester und die Freun din Sumarokows. ein Fräulein Gertrud Gttmmler aus Berlin Orloff und Sumarokow haben bereits ein Geständ- nie abgelehni Eine Haussuchung in der Wohnung Orloffs hat ein geradezu wesenhaftes Material zutage gefördert, das erkennen lässt, daß es sich um eine besonders raffiniert ar- beitende Werkstatt zur Fälschung politischer Dokumente Han- delt. Die Sichtung des Materials wird noch mehrere Tage in Anspruch nehmen und noch große Ueberraschungcn bringen. Es ist bereits festgestellt worden, daß aus dieser Werkstatt die 15 Dokument stammen, mit denen versucht worden ist, einen politischen Feldzug gegen die amerikanischen Senatoren Borah und Harris ins Werk zu setzen. Wie erinnerlich, hatte man versucht, zu behaupten, daß beide Senatoren von der Sowjetregierung im Geheimen unterstützt worden seien. Senf, 3. März. Zu der am Montagvormittag beginnenden 54. Ratssitzung sind im Lauf« des Sonntags sämtliche Ratsmitglieder mit ihren Rechtsberatern und Sachverständigen in Senf eingetroffen. Di« deutsch- Delegatton benutzte den Sonntag -u mrzen Ausflügen und internen Arbeiten. Das „Geständnis". Paris, 3. März. Nachdem „Nation Beige" einen gewis- sen Albert Frank als den angeblichen Fälscher der Ge- heimvertrüge bezeichnet hatte, veröffentlicht das „Journal" Einzelheiten über das Geständnts, das der gestern Abend bei seiner Ankunft in Brüssel verhaftete Frank abgelegt ha ben soll. Er habe unumwunden zugegeben, daß er das vom „Utrechtsch Dagblad" veröffentlichte Dokument gefälscht habe. Frank habe erklärt: Ich habe mich eines alten, lange Zeit vor dem Kriege zwischen zwei Staaten abgeschlossenen Vertrages bedient. Es handelt sich nicht etwa um einen Vertrag zwischen Belgien und Frankreich. Ich brauchte nur am Text gewisse Abänderungen vorzunehmen, um ihn der besonderen Lage Frankreichs und Belgiens anzupassen. Die Protokolle Uber die zwischen Vertretern der Gcneralstäbe abgehaltenen Be sprechungen habe ich gleichfalls bei diesem alten Vertrag ge- funden. Ich glaube nicht, ein großes Verbrechen begangen zu baden. Ich habe weder Frankreich noch Belgien verkauft, sondern einfach meinen Käufer hineingelegt, und das ist doch schließlich eine banale Betrügerei. Dieser Käufer ist ein frem- der Journalist gewesen, der die Dokumente an die Utrechter Zeitung weitergegeben hat. Weiter veröffentlicht „Journal" folgende Einzelheiten aus dem Leben Franks: Frank sei der Sohn eines holländi schen Juden und einer deutschen Jüdin. Er wolle mütter licherseits von Heinrich Heine (!) abstammen. Er habe für die belgische Nationalität optiert, sei danach aber in die deutsche Marine eingetreten, desertiert und nach Argentinien geflüchtet. Bei Ausbruch des Krieges sei er nach Europa zurückgekehrt. In England sei er mehrmals ver urteilt worden. Dann sei er in das belgische Heer einge- treten, wo er bald Unteroffizier geworden sei. Später sei er als Deutscher angezeigt worden. Man habe ihn aus dem Heere ausgestoßen und in ein Internierungslager gebracht, aus dem er entwichen sei. Sofort nach dem Waffenstillstand sei er wieder nach Belgien gekommen. Hier habe er zwei Etel- lungen als Bibliothekar wegen Diebstahls von Büchern ver loren. In Paris sei er dreimal verurteilt worden. In Ant werpen, wo er in die Redaktion der Zeitung „Neptun" ein getreten sei, habe er das Wohlwollen eines kürzlich gestor benen Generals gewonnen, bei dem er sich die Papiere habe vrrschaffen können, die ihm später die Herstellung der ge- fälschten Dokumente ermöglichten. Das Rumpfkabinett bleibl vorläufig. Der Reichskanzler berichtete, wie offiziös bekannt gegeben wird, am Sonnabend dem Reichspräsidenten über seine Bemühungen, eine Regierung auf breiter Grund lage zu schaffen. Nach den Verhandlungen der beteiligten Fraktionen habe er feststellen müssen, daß zurzeit eine solche Umbildung der Reichsregierung nicht möglich ist. Der Reichs- kanzl«r schlug daher dem Reichspräsidenten vor, daß di« Reichsregierung ohne Veränderung ihrer gegenwär tigen Zusammensetzung im Amte bleibe. Der Reichs- präfident stimmte diesem Vorschläge zu. * enlhaliend die amtliche« «ebannlmachuugeu der Amlshauplmannichasl und der " Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städli'chen Behörden in Schneeberg, Lötznitz, Neustädiel, Granhain, sowie der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. Gr werden a»derbem oervsfenlNcht l Vie Bekanntmachung«, der Stadträt« zu Au« und Schwarzenberg >md der Amtsgericht« zu Aue und Sobanng«org«njtadt- KPD. in einem Lokal im Osten Berlins kam es auf der Straß« zu Tumulten. Die Polize schritt ein, um die Straßen z» räumen. Dabei wurden fi nf Beamt« durch Steinwürf« verletzt. Ein Polizeibeamter gab einen Schreckschuß ab, Acht Personen wurden festgenommen. Ferner wurden zwölf Insassen eines Lastkraftwagens, di« Fahnen mit sich führten, festgenommen; die Fahnen wurden beschlagnahmt. »berg, 3. März. Der Oberpräfldent hat bas „O st - preußische Tageblatt" in Insterburg wegen eines Artikels, der eine grobe Beschimpfung und Herabwürdigung der verfassungsmäßig festgestellten republikanischen Staats form «nthälh auf vier Wochen verboten. Amtliche Anzeigen. Dienstag, den 5. März 1029, vorm. 10 Uhr sollen in Lauter 1 Schreibmaschine, 1 Labenregistrierkaffe und SS Dchmelzttegel öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzah lung versteigert werden. Sammelort der Dieter: Gasthof zum Löwen. Q 3997/28 D«i- Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht« Schwarzenberg. geiimMe AMem-nelEm I« Meeber« am Mittwoch, den 6. MSq 1S2S, abend» 7 Ahr. Tagesordnung hängt im Rathaus aus.
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