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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 06.11.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191311068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19131106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19131106
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1913
- Monat1913-11
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Sächsische .74 .70 .55 50 Pfg. Dresden-Altstadt n. Dresden-Neustadt das Königl. Amtsgericht Dresden, " Mr die Königl. Superintendentur Dresden II, das Königl. Forstrentamt Dresden und fürdieGemeindeni Blasewitz,WeitzerHirsch,Laubegast,Dobritz,Wachwitz,Niederpoyritz,Hosterwitz,Pillnitz,Weißig,Schönfeld,Leubnitz-Neuostra Publikationsorgan und Lokalanzeiger für Löschung, Rochwitz, Bühlau, die Lötzniggemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz 2.-, 1.60, r Inserate kosten die " k kleine Anzeigen 15 Pfg^, die Reklamez Anzeigenannahme bis mittags 1 Uh ! Bezugsgebühr: r durch die Post vierteljährlich 1.80, monatlich — : desgleichen frei ins Haus „ ixpedition „ s-rscheint jeden Wochentag nachm. 5 Uhr für den folgendeuTag. : Beilagen: l Illustriertes Unterhaltungsblatt- ! Frauen-Korrespondenz- — »Heim-und Kindergarten ; !' »Haus« und Gartenwirtschaft- »Amtliche Fremden- und Kurliste- ; ; oesgietchen frei ins Ha -.N-chF«-—.»-! für die Kgl. Amtshauptmannschasten »tnN-»aarten- ! ' die 6gespaltene Petitzeile 20 Pfg., 15 Pfg., die Reklamezeile 50 Fernsprecher: Amt Dresden Nr. 80S Nr. 258 Druck und Verlag: Elbgau-Buchdruckerei und Derlagsanstalt Hermann Beyer »Co. Donnerstag den 6. November 1913. 7^ — — — >, Telegr.-Adreffe: Elbgaupresse Blasemttz I 75. Jahrg. Redaktionsschluß: 1 Uhr mittags. Sprechstunde der Redaktion: 4—ü Uhr nachmittags. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht « den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die ßiedaktion zu adressieren. stene SreignMe. — Das gestern gemeldete Ultimatum der Vereinig ten Staaten inbetr. sofortiger Amtsniederlegung des pro visorischen Präsidenten Huerta von Mexiko, wird heute iu einer Wolffuachricht wieder bestritten. (S. Ausland.) — In Veracruz sind mit Ankunft des Ablösungsge schwaders acht Großkampfschiffe der amerikanischen Flotte versammelt. Die Armee und eine Biertelmillion Frei« villige sollen zum sofortigen Aufbruch über die mexikani sche Grenze bereit sein. — Die bayerische Kammer der Reichsräte nahm gestern die Vorlage über die Aufhebung der Regentschaft einstimmig an. (S. bes. Art.) — Der König von Belgien hielt sich gestern iu Ham burg auf und traf sodann in Potsdam zum Besuch des Kai sers ein. Er wird die Jagd in Wusterhausen mitmachen. (S. Rdsch.) — Bei der Eröffnung des oldenburgischen Landtages kam es wegen Sitzenbleibens des Sozialdemokraten beim Fürstenhoch zu Lärmszenen. — In Belfast wurde von 6000 Geschäftsleuten im Falle eines Versuchs zur Anwendung der Homerulebill Steuerverweigerung beschlossen. — Bei einem Zusammenstoß zweier Schnellzüge in Südbrasilien (Mogyanabahn) wurden 50 Personen getötet, zahlreiche verletzt. — Bei einem Zusammenstoß eines Schnellzugs mit einem Postzug dicht vor Bahnhof Melun wurden 15 Per sonen getötet und 14 verletzt. — In dem Ritualmordprozeß in Kiew wurde gestern zu Mitternacht die Sachverständigeuvernehmung geschlos sen. Heute beginnen die Plaidoyers. Albanische Schwierigkeiten und Aussichten. Es ist mit der tatsächlichen Ausführung von bedeut samen Schöpfungen nicht immer so einfach, wie die intel lektuellen Urheber es sich vorgestellt haben. Natürlich stei gern sich die Schwierigkeiten noch gewaltig, wenn mit der Ausführung nicht nur eine, sondern mehrere Arbeitskräfte beauftragt sind, die nach Maßgabe des alten Sprichworts: „So viel Köpfe, so viel Sinne", von den Absichten der geisti gen Urheber wenig begeistert sind. Das unglückliche Opfer solcher Umstände ist gegen wärtig die österreichisch-italienische Staatengründung: Al banien. Da hinter den beiden Staaten Oesterreich-Ungarn auch Deutschland steht, so kann man also Albanien als Dreibundsschöpfuug überhaupt in Anspruch nehmen. Damit ist ja natürlich schon an sich der Gegensatz zur Tripelentente gegeben. Es folgt schon daraus, daß zumal von Frankreich die guten Absichten Oesterreichs und Italiens nach Möglichkeit schlecht gemacht und die Mächte, die ein Interesse daran haben, die Schöpfung nach Kräften zu schädigen und zu be schneiden, in jeder Hinsicht unterstützt werden. Dabei ist nicht zu vergeßen, daß auch die Mächte der Gegengruppe bei der Londoner Botschafterkonferenz für die Errichtung des albanischen Staats gestimmt und dessen Grenzen vorbehaltlich genauer Festlegung durch eine dazu ernannte technische Kommission, immerhin bereits genau vereinbart hatten. Von der Notwendigkeit der Errichtung eines selbstän digen Staats Albanien muß nach den im Balkankriege vor gekommenen und nicht zu bestreitenden Greueln, deren sich nach der offenen Erklärung eines Bulgaren alle Balkan völker schuldig gemacht haben, eigentlich jeder unbefangen denkende Mensch überzeugt sein. Zunächst sind die Alba nesen eine völlig von den Nachbarn im Osten, Süden und Norden unterschiedene Raste. Die Balkanvölker selbst, die zu Anfang des ersten Balkankrieges als grund sätzlichen Kriegszweck den Balkan für die Balkanvölker ver langten und die Unabhängigkeit der Rasten proklamierten, müßten für die Autonomie der Albanesen eintreten, wenn sie gerecht sein wollten. Aber leider möchte jedes einzelne Balkanvolk am liebsten nur sich allein als berechtigte Raste gelten lasten und alle andern Volker und Konfessionen unter seine Botmäßigkeit bringen. Nach den in dieser Richtung begangenen Abscheulichkeiten und Greueltaten kann man sich denken, wie es den Albanesen trotz aller ihrer Tapferkeit gehen würde, wenn sich die Mächte, vorzüglich aber Oesterreich und Italien, das in Süditalien zahlreiche albanesische Bewohner hat, nicht ihrer angenommen hätten. Wir halten die von den Albaniern in Neuserbien erhobenen Klagen und Beschuldigungen gegen Serbien für sehr viel bester begründet und glaubhaf ter als die von der Gegenseite. Den Serben kam es vor allem darauf an, die Albanesen durch ihre und ihrer Brü der Mißhandlung zur Rache und zu Einfällen in ihr Ge biet zu reizen, um einen guten Grund zum Einmarsch zu haben. Das scharfe Ultimatum Oesterreichs hat sie von ihrem Vorhaben abgeschreckt. Es werden aber auch aus Südalbanien und den Grenzlanden ganz ähnliche Beschwerden gegen Griechenland erhoben. Es wird jetzt sogar von italienischer Seite ein recht verschlagener Schachzug der Griechen gemeldet, die sich fieberhaft bemühten, die Arbeit der internationalen Kom mission in Albanien zu Hintertreiben. Sie versuchen die Ausführung des internationalen Auftrags in die Länge zu ziehen und durch allerlei Schwierigkeiten sie, ohne Möglich keit, ihre Entscheidungen vorzulegen, zum Auseinander gehen zu treiben. Vor allem suchen sie zu verhindern, daß die Kommission mit der Bevölkerung in Berührung kommt und sich über die Nationalität der Bewohner vergewissern kann. Der Zweck, den die Griechen dabei verfolgen, ist ohne weiteres klar. Sie denken es auf diese Weise erreichen zu können, daß sie das albanische Gebiet, das sie bis zum 31., Dezember l. I. nach der Entscheidung der Londoner Kon ferenz zu räumen haben, auf unbestimmte Zeit hinaus be setzt halten können. Trotzdem nun Frankreich, das durch falsche griechische Nachrichten sich hat irreführen lasten, wäh rend Wohl die meisten andern Mächte die Absicht der grie chischen Preßmache erkannten, sich in gewohnter Lebhaftig keit Griechenlands gegen die angeblichen Uebergriffe des Dreibundes annimmt, dürften die Griechen mit diesem Spiel nicht weit kommen. Es liegt auf der Hand, daß den Griechen an einer Verschleierung der Tatsachen nur liegen kann, wenn die Bevölkerung beanspruchter Gebietsteile albauisch ist. Wenn sie griechisch wäre, läge es doch im griechischen Interesse, dies von der Kommission feststellen zu lasten. Andrerseits ist aber eine Verhinderung der Tätigkeit der Kommission durch Griechenland noch lange kein Grund, daß dem Beschluß der Londoner Konferenz zuwider gehan delt werden darf und die albanischen Gebiete noch länger von den Griechen besetzt bleiben dürfen. Wenn die französische Presse sich erst näher unter richtet hätte, bevor sie sich für Griechenland gegen Oester- Kunst, Millensckakt, ^lulik, VortrSge und Veranstaltungen. Königliches Opernhaus. „M ignon" von Ambroise Thomas ist eine oft, ach allzu oft gegebene Oper. Um sie immer wieder schmackhaft zu machen, bedarf es von Zeit zu Zeit der Neubesetzung riuiger Partien. Gestern waren deren gleich drei zu ver zeichnen. Die Titelpartie vertrat zum ersten Male Fräu lein Merrem. Sie wurde der Aufgabe gesanglich gerecht, wenn auch ihrer Stimme noch ein wenig mehr Volumen zu wünjchen wäre; darstellerisch aber blieb das geheimnisvolle Dunkel zu vermißen, das diese rührende Gestalt umgeben muh Bisweilen verfiel sie fast in den Ton einer naiven Liebhaberin. Unwillkürlich drängt sich nach den Erfahrun gen mit den letzten Darstellerinnen der Mignon die Frage auf, ob sie denn vorher Goethes Roman zu ihrer Orientie- ^8 lesen. Bei Frl. Merrem schien das nicht der Fall zu Als Wilhelm Meister war Herr Tauber neu, von dessen Entwicklung man nach seinem Tamino viel erhoffen durfte. Er erbrachte auch diesmal wieder den Beweis einer ungewöhnlichen Begabung. Die Stimme klang voll und seelisch bewegt, griff in den Ensembles gut durch und erhob ich m der Cavatine des zweiten Aktes „Leb' wohl, Mignon" -u voller, auch ,m Forte nicht geminderten Klangschönheit, die von innigstem Empfinden durchbebt war. Die gute Be handlung des Pianißimos fiel besonders angenehm auf. Auch in der Darstellung zeigte sich Herrn Taubers sicherer Instinkt. Alle seine Bewegungen, wenn sie auch mitunter noch hastig und eckig sind, ergeben sich aus richtiger Erfas sung der Situation und voller Hingabe an die Sache. Im Dialog wäre größere Deutlichkeit zu wünschen gewesen, vor allem muß Herr Tauber auf die Beseitigung des bisweilen hörbaren Lispelns bei den Zischlauten bedacht sein. Den Lothario endlich sang erstmalig Herr Staege- m a n n, deßen Stimme sich für diese Partie so wenig als möglich eignet, da sie zu hell klingt und zu wenig durchgreift. Im großen Ensemble des 1. Aktes war Lothario kaum hör- bar. Rein gesanglich war gegen die Leistung wenig einzu wenden, denn die Tonbildung verriet gute Schulung und Geschmack. Jedenfalls ist Herr Staegemann als Lothario falsch verwendet; er muß vor allem als Don Juan nunmehr den Befähigungsnachweis für sein hiesiges Engagement er bringen. Frl. v. Catopol war als Philine im ersten Akt unzulänglich, im zweiten dagegen recht gut. Herr Ermold als trefflicher Laertes und Herr Lange als jugendlich drolliger Friedrich seien noch genannt. Das Haus war jammervoll leer die maßgebenden Stellen sollten die ¬ ser sich jetzt oft wiederholenden Erscheinung ernsteste Auf- merksamkeit zuwenden. F. A. G. * Albert-Theater. Die vierte Abonnementsvorstel lung für die Mittwochsabonnenten der Serie A wird wegen des auf diesen Tag fallenden Bußtages auf Sonnabend, den 22. November verlegt. Die Wiederholung von Felix Sal- tens dreiaktiger Komödie „Das stärkere Band" wurde am Montag von dem fast ausverkauften Hause mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Donnerstag, den 6. November wird die Komödie zum zweiten Male wiederholt und am Sonn abend, 8. November, erleben Ludwig Ganghofers Dorfko mödien „Die letzten Dinge" ihre Erstaufführung in Dres den. Der Dichter wird der Aufführung beiwohnen. Sonn- tag, den 9. November geht Carl Rößlers erfolgreiches Lust spiel „Die fünf Frankfurter" zum 25. Male in Szene. ' Dresdner Musik-Schule (Direktor Hans Schneider). Das Programm der nächsten öffentl. Herbst-Aufführung, Sonnabend, den 8. November, 7 Uhr im Neustädter Kasino wird enthalten: Klavierkonzerte mit Streichorchester in D- moll und A-dur von Mozart; Toccata und Fuge in D-moll von Bach-Tausig; Intermezzi in E-dur von Brahms; Fan tasie Appasionata von Vieuxtemps; Cello-Konzert in A« moll von Goltermann; Sonate in F-dur für Oboe und Kla- vier von Schreck; Trio in B-dur op. 97 von Beethoven; Streichquartett in A-moll von Schubert und Arie aus „Der Waffenschmied" von Lortzing. — Eintrittskarten kostenlos in der Hauptanstalt, Neumarkt 2, und in allen Zweig anstalten.
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