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Sächsische Volkszeitung : 06.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190410066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19041006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19041006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-06
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.10.1904
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Ntz. ÄÄ8. D»««erstag. ^ Oktstier LV04. b. Jahrgang. Sächsische KolksMung »ckchet« »Salt» »ach«, mit «nsnahmk der «o,m -»no »«> tau», j > ll J»s»»»t» werden die «getpalio»» Peri,zeit» oder deren Raum m SWSck«»'MS^ > ll,sdds»-ige5csgedlanlurAsdldeil,llecdl«.sktideit. Grichetnl »ii-ltch »ach«, mit «u»nahme der So>m ano tz«> taar j > ^ NR?« «'s lliadbauglge; Lagedlattlur Asdldett. llecdl u. freideit. J»sera«e werden die «getpaliene Periizeile oder deren Raum m tL Pf. berechnet bei Wtederboiunft bedeutender Rabats «»chdr»lte,»t, Redaktion und «efchast»ftellei DreSd», Ptllnloer Etrat»« 4it. — j^enitprecher Amt I Nr tNKN. Hinter verschlsffene» Türen. Der Begrüßungsabend des Evangelischen Bundes am Montag wird die Veranstalter befriedigt haben. Konnten sie doch auf die Anwesenheit der offiziellen Vertreter von Kirche und Staat Hinblicken. Die Zeiten haben sich in Sach sen geändert, das läßt sich nicht leugnen. Es war vor zwei Jahren fast just zur selben Zeit, als Herr Superintendent l>. Meyer auf der Jahresversammlung des Sächsischen Landesvereins des Evangelischen Bundes zu Pirna mit Trauer verkündete, daß der hochselige König Albert zu eini gen Herren des Konsistoriums die Worte gesagt habe: „Gründen Sie evangelische Arbeitervereine, aber sor gen Sie dafür, daß dieselben nicht dem Evangelischen Bunde in die Hände fallen, denn der Bund ist ein Hetz bund!" So teilte unser Gewährsmann Herr l>. Meyer in der Hauptversammlung mit. Wie ganz anders stehen die Dinge heute! Im Landcskonsistorium wurde die dem Evangelischen Bunde freundlich gesinnte Minderheit zur Mehrheit. Zu diesem Resultate gelangte der Evangelische Bund durch die herbeigeführte Einigung der Kirchenregierungen im deutsäzeu evangelischen Kirchenausschuß. Daß die hierzu Delegierten vollständig im Geiste des Evangelischen Bundes tätig sind, bewies die erste öffentliche Kundgebung gegen die Aufhebung des 8 2 des JesuitengesctzeS. Der Wortlaut war nicht vom ehrlichen Verständnis für das Wohl des deutschen Vater landes getragen, sondern im Tone eines Hetzartikels der „Wartburg" verfaßt. Der Evang. Bund und sein Ziel, den Lutherzorn zu entfachen, beginnt also hoffähig zu werden. Das beiveist das Erscheinen der obersten Kirchenbehörden in Sachsen und des Kultusministers. Ob sich die Herren klar geworden sind, daß sie damit in Konflikt mit ihrer poli tischen Ansicht geraten können, glauben wir nicht. Vielleicht hat die geschlossene Mitgliederversammlung am Dienstag vormittag sie davon überzeugt. Ter Evangelische Bund ist keineswegs ein rein kirchlicher Verein. Wir haben wiederholt gezeigt, daß er ein ausge sprochen politischer Verein ist, dies hat er bisher aus taktischen Gründen nicht zugeben wollen. In dein Mo ment, wo er sich als nationalliberaler Verein bekennt, würde sowohl das Landeskonsistorium als auch der Herr .Kultus minister es nicht mehr wagen dürfen, auf der Hauptversamm lung zu erscheinen. Trotz dieser Bedeuten, sich eines will kommenen Aufputzes zu berauben, den man ja erst nach laugen Arbeiten und Mühen erlangte, standen aus der Tagesordnung der geschlossenen Mitgliederversammlung die von zahlreichen Mitgliedern des Evangelischen Bundes drin gend geäußerten Wünsche nach politischer Betätigung. Ueber dieses Thema referierte Herr Pastor 1). Bärwinkel- Erfurt. Vorher ereignete sich ein lustiger Zwischenfall. Es war ein jeder Teilnehmer an der geschlossenen Mitgliederver sammlung siebenmal gesiebt worden; es fehlte nur noch, daß der Taufschein, oder, wo ein solcher nicht vorhanden war. — die Taufe ist ja nach Ansicht mancher kein Sakrament mehr — das Zeugnis eines Pastors vorgelegt wurde, daß der betreffende dennoch ein gut evang- Christ, und vor allen Dingen aber, daß er Mitglied des Evangeli schen Bundes sei. Das ist die echte Weihe des Protestanten. Bei den Preßleuten wollte man dieses letzte Erfordernis ebenfalls erfüllt sehen, um sie für geaicht zu halten, der ge schlossenen Versammlung beiwohnen zu dürfen. Der Vor sitzende der Versammlung, Herr Konsistorialrat Göbel- Halle forderte daher die Vertreter der Presse, welche Nichtmitglieder des Bundes waren, znm Verlassen des Saa les aus. Es gab nun eine interessante Debatte, in welcher Herr Redakteur Fischer vom „Hann. Cour." gegen ein sol ches Vorgehen protestierte. Der Referent Herr I>. Bär winkel wollte seine Rede gedruckt sehen, deshalb beantragte er speziell, daß während derselben die Oeffentlichkeit nicht ausgeschlossen werde. Das geschah denn auch. Wir genießen daher das Glück, das Referat veröffentlichen zu dürfen; da es sehr nichtssagend war und nichts neues brachte, konnte cs unbeschadet hinter verschlossenen Türen gehalten werden. Was dann weiter über die Frage verhandelt wurde, ob der Evangelische Bund die Maske fallen lassen und als politi scher Verein auftreten oder ob er das religiöse Gewand wei ter anbehalten solle, um die Einfältigen weiter zu düpieren, hüllt sich in strengstes Geheimnis. So war die peinliche Situation für die anwesenden e i n- geladenen und nach genauer Kontrolle zugelassencn Ver treter der Presse geregelt, und diese nahmen von ihrem Vor haben Abstand, den Saal zn verlassen, nachdem ihnen ihr Mund durch feierlichen Eid mit sieben Siegeln ver schlossen war. Was das Referat des Herrn I>. Bärwinkel angeht, so ist es, wie schon oben bemerkt, vollkommen nichtssagend. Inter essant ist folgende Beweisführung: „In der Gegenwart wer den wir Evangelische direkt dazu gedrängt, uns um Politik zu kümmern. Früher war die Wahrung der protestantischen Interessen mit größter Ruhe dem Staate anvertraut. Nach dem der Staat mit Nachdruck seinen paritätischen Charakter betont und dabei keinen Unterschied macht in bezug der Wert- sck-ötzung beider Kirchen, vielmehr den Wünschen der römischen Kirche und ihrer hohen Würdenträger sehr geneigt ist, kön- nen die Evangelischen nicht mehr wie früher dem Staate, der erst durch die Reformation seine volle Selbständigkeit der Kirche gegenüber erlangt hat. die Wahrung der evangelischen Interessen überlassen. Die immer mehr an Einfluß ge winnende Macht des Ultramontanismus, der die Religion zu politischen Zwecken mißbraucht, nötigt uns zur Gegen wehr. Dabei stellt sich immer mehr heraus, daß es sich bei dem Kampfe, den der Evangelische Bund gegen Rom und den Ultramontanismus führt, fast noch mehr um Staats- interessen als um Interessen der evangcl. Kirche handelt." Tie Verquickung von Politik mit der Religion wird dem Zentrum znm Vorwurf gemacht, die protestantische Kirche dagegen beruht direkt auf dem Grundsatz dieser Verquickung. Wenn cs oben heißt, daß der Staat seine volle Selbständig keit gegenüber der Religion erst durch die Reformation er langt hat, so ist das wahr in den Protestantischen Staaten, wo die Religion zur Politik mißbraucht wird. In dem Grade, als der Staat zum Papst gemacht wurde, hat sich die Kirche zur Staatsdienerin erniedrigen lassen, statt ihre Selbständig keit zu wahren. Im klebrigen ist es eine Unwahrheit, wenn Herr I». Bärwinkel von einem katholischen Zentrum spricht; ein solches existiert nicht und hat nie eristiert. Im Reichs tage und in den Einzellandtagen gibt cs nur ein Zentrum, schlankweg ein Zentrum. Gewiß umfaßt das Zentrum so wohl nach Wählern, wie nach Genxihlten in erster Linie Ka tholiken; aber es ist desbalb in keiner Weise eine konfessionelle Partei, wie die Protestanten sich ein „protestantisches Zen trum" denken. Unter seinen Wählern finden sich stets eine Anzahl Protestanten und unter den Abgeordneten nicht min der. Werfen wir nur einen Blick aus das heutige Zentrum. Dasselbe hat auch von Protestanten Stimmen erhalten; wir brauchen nicht allein an die beiden Wahlkreise Hildes- Heim und Bielefeld zu denken, die obne protestantische Hilfe nie und nimmer vom Zentrum erobert werden konnten; auch in allen anderen Wablkreisen ist stets eine mehr oder weniger große Zahl von protestantischen Stimmen dem Zen trumskandidaten gegeben worden. Aber auch d'e Abgeord neten der Zcntrumssraktion selbst sind nicht alle-' Katboliken: es sitzen vier Protestanten in ihrer Mitte. Diese wohnen allen Fraktionssitzungen bei und sprechen und stimmen bei denselben mit. Also an dem Orte, wo die Stellungnahme und die Forderungen der Zentrnmsfraktion sestgelegt wer den, da sind stets und immer Protestanten dabei. Diese Männer aber sind überzeugte Protestanten, die am Sonntage in die Kirche gehen, sie gehören nicht zn jener Sorte von Leu ten. die immer den Protestantismus nur dann kennen, wenn er sich gegen die Katholiken richtet. Aus der Tatsache nun, daß gläubige Protestanten in der Zcntrnmsfraktion sitzen und Mitarbeiten, muß doch geschlossen werden, daß hier nie und nimmer etwas beraten wird, was sich gegen die Interessen des Protestantismus richtet. Seitdem es ein Zentrum gibt, bat es Protestanten in demselben gegeben. Wir erinnern in erster Linie an den edlen Ludwig von Gerlach, den alten Hannoveraner Dr. Brnel, der sogar eine Zeitlang zweiter Vorsitzender der Zen trnmsfraktion des preußischen Abgeordnetcnbauses gewesen ist, ferner den Abgeordneten Schulz-Heidelberg, der nach der Maudatsuiederleguug des Bischof-? Freiherrn von Ketteler in dem nabezn ganz katholischen Wahlkreis Tauberbischofsbeiiu gewühlt worden ist. Dann nenne man »ns einmal den Pro testanten, der wegen seiner Konfession ans dem Zentrum zu- rückgewiesen worden ist! Ferner ist es eine unbestrittene Tatsache, daß das Zentrum weder in Reden noch in Anträgen den Forderungen der protestantischen Kreise entgegengetreten ist; es bat stets nur für die Katboliken Gleichberechtigung gefordert. Aber das ist nichts .Konfessionelles, das bericht im Wesen des modernen Rechtsstaates. Wen» also gestern im Evangelischen Bunde die Kon sessionalität des Zentrums als Grund genannt wurde, um die Notwendigkeit eines „pl-stestauti'cheu Zentrums" zu be leuchten, so ist das nur ein Vorwand. Diese Bestrebungen, die sich da breit machen, sind »in jo verdächtiger, wenn man die Leute ansiebt, die binter ibnen sieben. Es sind nicht die gläubigen Konservativen, sondern es ist der Liberalis - m » s , der in der Hauptsache nur »och von der Verbetzung der Konfessionen sein Dasein fristet. Herr I>. Bärwiukel mag dies abstreiteu, so viel er will, die Tatsachen beweisen doch das Gegenteil. Von konservativer Seite steht man sogar diesen Trei bereien recht ablehnend gegenüber; so schreibt das Organ der schlesischen Kouscrpatipcu folgendes: „ES ist davon die Rede gewesen, daß als Gegengewicht zu der Zcnlrumsorganisotion ein evangelisches Zentrum im Parlament gebildet werden müsse. In früheren Zeilen, als die Sozialdemo kratie noch eine sehr bescheidene Rolle spielte und die Hervorlehrnng wirtschaftlicher Interessen noch nicht in solcher Blüte stand, wäre dieser Gedanke vielleicht diskutabel gewesen: heute muß mau ihn als absurd bezeichne». Seit einiger Zeit drängen besonders die liberalen Elemente den Evangelischen Bund sich auf politische Experimente cinzulassen. Sollte das nicht ein gewichtiger Grund sein. Mißtrauen zu erwecken? Es ist doch merkwürdig, daß diese Elemente mit der größten Intoleranz gegen die Katboliken ucr- fahren möchten, während sie den Juden gegenüber die tolerantesten Leute sind Sicherlich ist cs notwendig, die Bekenner zum evange lischen Christentum vor jeder Vergewaltigung durch Rom zu schützen und Kauteln gegen Uebergrisfe von jener Seite fcstzusrellen: anderer seits aber wird man nicht vergessen dürfen, daß es leider in nicht wenigen Fällen nur gelungen ist. berechtigte Forderung,» der evangelischen Kirche — beispielsweise, die aus größere Selbst ständigkeit — im Parlamente durckzusetzeu. weil das Zentrum a»S Gerechtigkeitssinn dabei Hilfe leistete; während die Linke sich über die Interessen der evangelischen Kirche hinwegsctzte." Welcher Beschluß in der „geheimen" Sitzung gefaßt wurde, ob die Mehrheit für die politische Betätigung des Bundes war oder die Frage vorderhand unentschieden lassen wollte, werden die nächsten Tage uns lehren. Ein Bedürf nis für ersteres liegt nicht vor. Das evang. Volk ist in erster Linie durch die konservative Partei vertreten. Aber die kon servative Partei ist friedliebend und will keinen Kultur kampf, daher muß sie naturnotwendig eine Gegnerin des Evangelischen Bundes sein. Seinen Absichten und Zielen kommt die nationalliberale Partei allein entgegen; sie fin det auch volles Verständnis in seinen Reihen und den festen Willen, der verkrachten Partei als Krücke zu dienen, ivomit ihr Ansehen im Reichstage gewichtiger wird. Zu gleicher Zeit mit dem Evangelischen Bunde in Dres den tagt der Protestaulenverein in Berlin. Beide haben die selben liberalen Zwecke; sie ergänzen sich wechselseitig. Ein Mitglied des Protestantenvereins sagt darüber im „Berl. Tagebl.": „Tie Arbeitsteilung besteht darin, daß der Bund „römische Provokationen zurückzuweisen und die Mackst stellung des Ultramoutanismus zu beseitigen hat, während der Protestauteuverein innerhalb der protestantischen Kirche selbst nach dem Rechten sieht. Bei seinem konfessionellen Kampfe kann das der Bund nickst. Aber es ist über diesem konfessionellen Kampfe zweierlei nicht zu vergessen: erstens, daß der gesamte Klerikalismus aus einem Prinzip ent springt, das mitten in der evangelischen Kirche leider noch allzumächtig ist, dem Prinzip d e s A u t o r i t ä t s - g l a u b e n s . das in seinem Schoße alles hierarchische und pfäffische Wesen trägt. Will man dem Klerikalismus in unserem deutschen Volkswesen die Wurzel abschneiden, so müsse man diesen bösen Geist ziworderst aus den verborgenen Winkeln des evangelischen Kirchentums verjagen." Das Hauptthema der Berliner Versammlung ist auch: „Nur durch die U e b e r w i u d u n g des Katholizis- in u s b e i d e r K i r ch e n ist die wachsende Macht des Atheismus zu brechen." Genau dasselbe bezweckt der Evan gelische Bund; liberales Kirchentum fördert er, bei welchem der prachtvolle Einband der Bibel in Ehren gehalten urird, während die Blätter der Bibel von jedem nach Herzenslust herausgerisseu werden können bis auf das letzte. Um so unbegreiflicher ist es, wenn der konservative Kul tusminister und die in der Mehrzahl konservativen Kvusisto- rialräte den Evangelischen Bund durch ihre Anwesenheit be ehren; sie besorgen damit das Geschäft des kirchlichen und politischen Liberalismus. VV. Tie 17. (tzeverQlversuinml» ng des (Evan gelischen Bundes. lieber die geschlossene Mitgliederversammlung am Dienstag vormittag im Saale des Pereinshauses haben wir im Leitartikel bereits über das Referat des H. Pastors Tr. Bärwiukel: „Hat der Evangel. Bund politische Ausgaben?" kurz berichtet, ebenso das peinliche Vorgehen gegen die Ver treter der Presse von seiten des Vorstandes. Dem von Professor I>. Witte Halle erstatteten Jahres bericht ist zn entnehme», daß die am l. April d. I. „aclM- wiesene Zabl der Bundesmitglieder sich auf 236 8.36 und gegenwärtig schätzungsweise 2v0 000 beträgt, wozu das eine Jabr der Aushebung des Jesuitenparagraphen weit mehr als den vierten Teil beigetragen habe. Zur Bewälti gung der täglich sich mehrenden Korrespondenz, zur Bedie nung des Auskuustsbureaus, der Bibliothek, der Preßaus- gabeu und dergleichen mehr wurde unter anderem ein auf dem Gebiete des katholischen Kircheuwesens besonders kundi ger früher katholischer Theolog in Halle angestellt. In dem Berichte heißt es dann »'örtlich weiter: Als der Evangelische Bunt- vei den Kämpfen vor der letzlen Rcichslngswahl von der Zenrr:.msprest'c wiederholt als der zu bekämpfende Feind bezeichnet woidrn war. erließ der Zentral Vorstand Kundgebungen, in denen er sieb über di.- Stellung des Bundes zur Politik in folgender Weite ans'pracb: „Unser Pro gramm ist in nichts geändert. Wir lehnen die Ei Weiterung des selben aui das politische Gebiet ausdrücklich ab und sind Gegner des lllieamontanismus um des christliche» evangelischen Glaubens willen. Aus eines aber dürsen wir Hinweise». Mache jeder über zeugte evangelische Ebrist bei Wah'en von seinem christlichen und evangelischen Rechte Gebrauch und fordere, ehe er einem Bewerber seine Stimme gibt, eine klare Aussprache von ibm übe, seine Stellung gegenüber den Anforderungen des llllioinonlanisinns" Damit war eine wichtige Frage angeschnitten worden, welche An griffe Politischer und kirchlicher Preßorgane aus dein protestantischen Lager zeiligte und in 12 Zentralvorst,indssinnngcn erörtert weiden mußte. Als das oifizielle Lrgan der konservativen Pai iei in Bceußen sich auf die Seile der Gegner des Bundes schlug und diete ihren Parteigenossen nichi mir den Eintritt in den Band witmricl 'andern sie znm Kampf gegen ihn ausforderle erln-ß der Z'utralnorstaud eine weitere eingehende Erklärung über die Stellung des Evanael'schen Bundes zu politischen Angewgenbeiten und beschloß den IrcSdner Bundcstaa über die Frage zu hör> n, ob der Evangelische Bund politische Aufgaben bat. und dann eventuell eine wcilere Kund gebung bcrbcizufübren, um vielleicht du- Siieilstage nun Al 'chlnß zu bringen. De» Reichs- und den preußischen Laudtagsabgeordiieteu, mit Ansimlmie derseniqen. welche dem Zentrum ober der So zieilbemokrvtie emqehören, überreichte ber Vorstand des Eva» qelischen Bundes die Euzuklika und de» Dnllabus des Papstes Pins X. «Vielleicht legt man nächstens noch den katholischen Katechismus hei. D. R.l Ans dem Berichte der Preßkom- Mission ist zn erwähnen die .Herausgabe von zwölf Flug schristen, die Zusendung von Material an die !ageszeitnn- ge», die Behandlung historischer Stosie in den Wartburg- hesten. Die ...Kirchliche Korrespondenz" für die Mitglieder des Bundes ist außerordentlich in die Höbe gegangen. Im Januar 1004 betrug die Auslage 37 000 Ereinplare; sie stieg im Juli ans 60 000 Ereinplare und bat sich bisher ans dieser Höhe gehalten. Tic vor vier Jabren ausgeschriebene Preis- aufgabc „Geschichte der katholischen Tagespreise in Deutsch land seit 1848" bat keine Bearbeitung gesunden. Das Preis ausschreiben soll nunmehr unter Beschränkung auf die Zeit von 1870 an wiederholt werde». Der Bericht schließt mit folgendem Satze: ..Je zäher der Batikanismus darauf de-
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