Suche löschen...
Elbeblatt und Anzeiger : 24.03.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188303245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18830324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18830324
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-03
- Tag1883-03-24
- Monat1883-03
- Jahr1883
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 24.03.1883
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Elbeblall und Aiycigkr. Amlsötatt der Kömgl. Amtshauptmannschaf» Großenhain, -er Löuigl. Amtsgerichte Riesa und Strehla, sowie -es Stadtraths ;u Riesa. Druck und Verlag von Langer 8c Wrnrerlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. Sonnabend, den 24. März l883. Aahkg. . /7- . > 7.. - 7" '>7I77M777-H:n: Erscheint in Riesa wöchentlich dreimal: DienStag, Donnerer»» und Sonnabend. - Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mark 2s Pfg. — Bestellungen nehmen alle Saiserl. Poftanstaltrn die tzrpcditionen m Aiesa und Gtrehla (E. Schön), >ow:e all Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem ausgedreiteten Leserkreise ein« wirksame Veröffentlichung finden, erbitten wir uns vis TagS vorher Vormittags 1v Uhr Die Hofemeister-Ehefrau Christiane Löldne geb. Bojot gen. Kaschwick vormals auf Rittergut Kreinitz in Diensten, wird, da ihr jetziger Aufenthaltsort unbekannt ist, hierdurch aufgefordert, sich behufs ihrer Vernehmung ungesäumt an Büreaustelle des Unterzeichneten einzustellen oder ihren Aufenthaltsort sofort anher anzuzeigen. Alle Polizeibehörden werden ersucht, die p. Söldner auf diese Vorladung aufmerksam zu machen und Nachricht anher zu geben. Strehla, am 20. März 1883. Der Königliche Amtsanwalt. Erchenbrecher, Ref. beim großen Generalstabe kom- winirtcil Infanterie-Division Caprivi am 28. Juni 1865 8. Brandenburgischen Jnfan- 0 zum Sekonde-Lieutenant, Premier - Lieutenant ernannt seneral-Feldmarschalls, aber nz in der englischen Armee ,nd es höfischer Brauch ist, 2. Januar 1875 die Armee- inisterium. Am 30. Mai des selben Jahres wurde jihm der Rang als Brigade-Kom- Jahre 1876 wohnte er den Taaesaeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 23. März. Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Augusta nahmen am Mittwoch Vormittag mit den Mitgliedern der königlichen Familie das Abendmahl. Den übrigen Theil des Tages verbrachten die Majestäten in stiller Zurückgezogenheit. Es sind im Hinblick auf die Thatsache, das; keines der amtlichen Publikationsorgane bisher die Ernennung des Prinzen von Wales zum preußischen Feldmarschall gebracht hat, neuerdings Zweifel an der Begründung der Meldung aufgetaucht. Die „Magdeb. Ztg." bemerkt hierzu: „Die Uniform der Blücherhusaren, welche der Kaiser tum Prinzen Lum Genschenk machte, trägt aller dings die Abzeichen eines M < nur deshalb, weil der dieselbe Würde bekleidet daß Mitglieder fürstlicher Hläuser in anderen Armeen stets denselben Rang bekleiden, den sie im heimischen Heere einnehmen." / Ueber die militärische Ljaufbahn des neuernannten Chefs der Admiralität gehet- „der Post" folgende Mit theilungen zu: Georg Lew von Caprivi ist am 24. Februar 1831 als Sohn eines höheren Beamten (des Wirklichen Geh. Ober-Hribunals-Raths v. Caprivi in Berlin) geboren, trat a: lm 1. April 1849 in das Kaiser Franz Garde-Grenadier- Regiment ein, woselbst er am 19. September 185 am 31. Mai 1859 zum A wurde. Am 17. Dccembev 1861 zum Hauptmann im Generalstabe ernannt und?dem Generalkommando des I. Armeekorps überwiesen,/wurde er am 22. December 1863 zur 5. Division koinmandirt, im nächsten Jahre dem Stabe der Division And am 15. December 1864 dem Generalstab der kon ' überwiesen. Nachdem v. zum Compagnie-Chef im terie-Regiment Nr. 64 ernannt, dann am 3. April 1866 zur Dienstleistung /beim großen Generalstabe kom- mandirt wurde, wurde qr am 20. Mai 1866 in den großen Generalstab einrangirt und dem Stabe des Ober kommandos der I. Armee überwiesen. Es folgte am 7. Juni 1866 sein Avancement zum Major, am 20. October 1866 sein» Versetzung vom Generalstabe zum Generalkommando dles Garde-Korps. Am 12. April 1870 mit der Vertretung des Chef des Generalstabes des X. Armee-Korps beauftragt, wurde er am 18. Juli desselben Jahres Chef wes Generalstabes interimistisch, am 26. Juli 1870 Oberst-Lieutenant und am 21. Sep tember 1871 definitiv Chef des Generalstabes des X. Korps. Am 2. Ddcember 1871 zum Abtheilr ngs- Chef der Armee-Abthetlung 8. im Kriegsministerium eimannt, wurde v. Cpprivi am 18. Januar 1872 Oberst und erhielt a Abtheilung 2V. im " s- 7'. ' ' . mandeur verliehen, i russischen Uebungen sbei St. Petersburg bei. Am 22. März 1877 folgte v. Caprivi's Ernennung zum General-Major, am 1A. Januar 1878 zum Kommandeur der 5. Jnfanterie-B/gade in Stettin. Nachdem er im Frühjahr 1881 da ommando der 2. Garde-Jnfan- terie-Brigade erhalßcn, wurde er am 23. November I 1882 mit der Führung der 30. Division in Metz be- > auftragt, welche er am 12. December unter Beförder ung zum General-Lieutenant definitiv erhielt. General v. Caprivi ist unverheirathet und gehört zu den be deutendsten Offizieren der deutschen Armee. Die Aussichten auf das Zustandekommen eines deutsch-spanischen Handelsvertrages sind sehr geringe. Infolge dessen hat der Reichskanzler dem Bundesrathe den Entwurf einer kaiserlichen Verordnung zugehen lassen, demzufolge für alle aus Spanien kommende Waaren ein Zuschlagszoll von 50 Procent (das höchste zulässige Maß) erhoben werden soll. In Thorn wird jetzt, ähnlich wie bereits in Köln, Straßburg, Metz, Posen rc für Rechnung des Staates eine Brieftauben-Station angelegt. Die „Nordd. Allg. Ztg " bespricht die Erklärungen Mancini's über die auswärtige Politik Italiens in äußerst sympathischer Weise und conftatirt, daß die selben in Oesterreich und Deutschland die größte Zu stimmung gefunden. Aus den Erklärungen Mancini's folgert das ofsiciöse Blatt des Weiteren, daß die ehr liche Friedenspolitik, die das deutsche Reich seit zwölf Jahren konsequent verfolge, immer mehr und mehr anerkannt werde und nun auch in Italien die volle Würdigung finde. Das Compliment des Bismarck'schen Blattes an die Adresse Mancini's ist für letzteren be deutungsvoll, denn bis dahin war Mancini keineswegs xsrsonu Krucku. in der Wilhelmstraßc. Frankreich. Das entschiedene Auftreten der Regierung gegenüber den Anarchisten hat einen be ruhigenden Eindruck gemacht, der sich in den Zeitungen deutlich wiede»spiegelt. — Die Revolutionäre richten ihr Augenmerk nun hauptsächlich auf das Heer. Un geheure Mengen von Flugschriften sind in die Kasernen eingeschmuggelt worden. Auf diesen Blättern wird offener Aufruhr gepredigt, die Soldaten werden zur Ermordung ihrer Offiziere und zum Auzünden der Kasernen aufgefordert-, zugleich sind genaue Rccepte über die Verwendung von Explosiv- und Brennstoffen beigegeben. Leider scheinen diese Schriften Erfolg zu haben; von den verschiedensten Seiten wird darüber lebhafte Klage geführt, daß die Disciplin in der Armee sich in der bedenklichsten Weise lockere. Auf der Insel Korsika soll eine auf Losreißung von Frankreich zielende Agitation entdeckt worden sein, die von Genua aus ihr Losungswort erhält. Der Ministerrath hat beschlossen, angesichts der Stockung in der Möbelindustrie die Möblirung des Stadthauses, der Schulen, der Ministerien und der Staatsgebäude sofort vervollständigen und ferner 4—5000 Wohnungen speciell für Arbeiter bauen zu lassen. Bei der Zarenkrönung wird die französische Re gierung durch Waddington, der Präsident Grevy durch den General Pitiä vertreten sein. Italien. Die Revolutionäre in Italien hatten am Todestage Mazzinis (10. März) ein großes Bankett veranstaltet und die Gründung einer großen republi kanischen Zeitung in Toskana beschlossen. Ebenso wurde ein „Revolutionärer Frauen-Verein" gegründet. Bezeichnend ist ferner, daß die Gerichte geradezu über laden sind mit Prozessen wegen Majestätsbeleidigung, Aufreizung zum Klassenhaß u. dgl., daß aber die meisten Angeklagten von den Geschworenen freigesprochen werden. Die Regierung hat nun erklären lassen, daß sie gegen die Umsturzbestrebungen energisch Front machen werde; man muß abwarten, wie diese Ankündigung zur Thar werden wird. Großbritannien. Die Explosion in den Räumlichkeiten des Localverwaltungsamtes zu Whitehall in London beschäftigt die Gemüther noch immer in hohem Grade. Der Prinz von Wales, der Herzog und die Herzogin von Edinburgh, der Herzog von Cambridge, der deutsche Botschafter, Graf Herbert Bismarck, Glad stone, Lord Derby und die meisten anderen Minister, sowie Hunderttausende von Menschen besuchten am 16. März den Schauplatz der Explosion. Unter dem Publikum gab sich die größte Entrüstung gegen die Verüber der Frevelthat kund. Das Localregierungs amt bildet den südöstlichen Flügel des großen Blocks von Regierungsgebäuden, in welchem sich außerdem das Auswärtige Amt, das indische Amt, das Colonialamt und das Ministerium des Innern befinden, und ist ein vier stöckiges, palastähnliches Gebäude mit einer langen Fenster fronte. Fast sämmtliche Fenster des Gebäudes, sowie die des anstoßenden indischen Amtes sind zerschmettert. Im Erdgeschoß des Localregierungsamtes bildet sich ein Bild furchtbarer Zerstörung dar. In dem Bureau der Copisten zeigt der Fußboden eine tiefe Kluft, die Decke ist zerschmettert, die Fensterflügel sind herausgeriffen und das ganze Mobiliar liegt in Trümmern. In den benachbarten Straßen ist wohl kein Fenster ganz ge blieben, und man schätzt den dadurch verursachten Ver lust auf nahezu 4000 Pfd. Sterl. Am meisten hat die dem Regierungsgebäude gegenüberliegende King- Street gelitten. Dort sicht es aus, wie am Tage nach einem Bombardement oder einem Volksaufstande. Die Fensterscheiben sind alle verschwunden, und durch Bretter, Pappdeckel, Papier u. s. w. ersetzt. In Parliament- street find viele kostspielige Spiegelzlasscheiben zer schmettert worden. Sir Charles Dilke, der Präsident des Localregierungsamtes, fand sich am 16. März im Amte ein, um die in Folge der Explosion gestörte Ordnung in dem seiner Leitung unterstehenden Departe ment wieder herzustellen. Man glaubt sich in London an die Newa während der ärgsten Nihilistenepoche ver setzt. Die Polizei scheint vollkommen im Dunkel zu sein bezüglich der jüngsten Attentäter. Sie vervielfacht wohl jetzt ihre Wachsamkeit, besonders im Parlament, wo am Sonnabend die Garden die Schutzmannschaft ablvsten. Alle Ministerien, Arsenale und Magazine sind wie in Feindesland bewacht. Im Kriegshafen rudern während der ganzen Nacht Boote rings um die Kriegsschiffe behufs der Bewachung. Parnell hielt cs natürlich für klug, Paris aufzusuchen. Türkei. Die schon seit nahezu einem Jahre in Arabien herrschende Anarchie, welche zu zahlreichen Konflikten der Bevölkerung mit den türkischer; Ver waltungsorganen geführt hat, ist in einen offenen Auf stand ausgeartet , der mit der Erhebung des falschen Propheten Mahdi im .Sudan in gewisser Verbindung stehen soll. In Uemen hat ein Zusammenstoß von Arabern und türkischen Soldaten stattgcfumen. Eine Bande Araber griff die Soldaten an, die vier Bataillone zählten. Auf Heiden Seiten blieben mehrere Tobte und Verwundete, unter den Getödteten befinden sich auch hier Offiziere. Die Araber sollen zurückgeschlagen worden sein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite