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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011010028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901101002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901101002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-10
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Kl dl« '°K riete chtet rz«r itzen Hott. der die irr- chter a» «llrr schnell. Dies«» Llatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» als Üerugrgediihl: Abeird-Airrgabe vtrrteltLkrlt» » Rk. « B»,.: dm» die Pot, , Mt. Vl» .Dresdner Na» riLIm' ertckistnn, «ck,I«ch «,«»»« di« Vezikdn m Dresden und der »ückiiten Umacduna. n>» die Dulraoun, durch eiaene Rolcn »der NvmmtliionLre rffotat. erdalten da» Bla» an Woche,iraaei,. die nlckli aut Loi», oder tteienaae lolaen. in tNxi Lbeilaudaaden »de«»» ui,d M»r«u« iuaetle»!. kür Rllckaabc einaeiandter Schrill- jlücke leine Aerdmdiichlcit. tzrrnlprechuiilchlul,: «M l «r u und «r. ros«. Del«,ramm-«d rette: »«chetcht»« »rrsdeu. zugestellt, während er die Post Avonnenren am Morgen in einer Gejommtaiisgabe erhalten. .ssn^eigen-Larif. KegvürrSot 185« Urrlag von Liepscli Ld Reiefterrdt. Tic Aniiüdme non ?inkiind>a»»<ien ciivlut in de> vnuviiii ckiiiklanelle und den Rcbc»o»»>>t,mks,ellcii iu Trcodcn ln /ircknin'lone III» Lonn lind gucuaa« nur Moücuiiiahc ^ von l, lno' illlii, Tic liroli'aeGinnd teile ca » Älden, 20 Pia.. An Innd,,nnaen e.ni de, Pnraiieiie .lellc »> Pd' . dn : >uailiae :icil- »,a ,l:inae>a»d>' oi-r an, ,rell>eilc «> P'a. !>n?!nmmernnack> '-om, „rdzci-r waen I de 2wal,iae Grund,eile» sr, eo bcr. «a und na Pia. „am ducudcren, Lar,'. Ruolvärliae Xuitraae nur aca!» Po,L>n>dc.aliinn,. Leirablällc, werden mil U> D»,. deicckinet. Kokll«k«i-»nt 8r. «»1. ck. «t«Qwob«, LtUiae». Vold-ias»t«lloll^ Luris 1900 «r«nel I*rlx ldvcdst« InsrojvluuuO. Lmptisdlt: 11»«rl»niv«»e^ u. 1. üenellkls. kabrik kvi»8tvr Vor>rrn1,ir1,t«rl»»v: ö I'ö? ll öll ü. T«l«pt»»»r Zimt l, kio. 683. /«illinNmrli. Zolingen, r-dnt -rj^ri.,r-. 8taklv»»rv /ll. lülilitinillirrtt. 7. tllngetrrir. am 13. ckuni 1731. Tslopliour Imt 1, 8a. 683 Inhaber vsrrckisä. golstr-nor 8taat«»>eUnrUv«. ^ , - Lwpüsblt: ÄHI'Lll» IlLdilrures^or- u. NLrrtr Ippsrat« 5o«,Ia»ek!de>e N. IS. ÜLlsrrrrcd. klvk- X a«5chuucte«r, Irortrrleker. Lr»U1ocaLreirlLdr-itisat. Nr. 28 L. Zpiefltl: Neueste Drahtberichte. Hosnachrtchten. Gerichtsverhandlungen. Armeeverändermigen, Handelskammerirtzung, Nß'»lans Krell. Dresdner Musikichlile, ^literarischer Verein. Donnerstag» 10. Oktober 1901. Neueste Drahtmeldungen vom 9 Oktober. Berlin. Ter Arbeiter Gabriel wurde beute früh in Schöne- berg mit durchschnittener Kehle tobt aufgesunden. Anscheinend liegt Raubmord vor. Breslau. In der gestrigen Sitzung des Anssichtsraths der Donnersmarckbiitte berichtete die Direktion über das Ergeb- niß der drei ersten O.nartgle des laufende» Jahres. Wahrend die Roheisenproduktion eingeschränkt war. waren der Kohlen- und der Conksablatz recht zufriedenstellend. Tie bisher er,ielten Resultate sink, günstige. Tie Gesellschaft bat die gesammte disvonible Kohlenprvduktion vom 1. Avril 1902 bis dahin 1903 zu gunstsgen Vreisen an den bisherigen 0)eneralabnehmer verkauft, so dah auch für das nächste Jahr eine gute Rentabilität zu erwarten ist. Breslau. Die .Breslauer Ztg." meldet: Von einem hiesigen Rechtsanwalt wurde gestern im Aufträge einer aus wärtigen Bank über die Iirma Cr n ft Kuznizkn. Kommissions-. Lombard- und Wrchielgeichäft. welche durch Beleihung gefälschter Rbcderei-Kvnosscmente zahllingSaniähig geworden ist. der Antrag auf Konkurseröffnung gestellt. Greiz. (Priv.-Tel.s Das in der Partstmhe wohnende Tietzel'iche Ehepaar wurde heute Vonnittag in seiner Wohnung vergiftet gufgesnnden. Beide Personen sind todt. Aiisgcströmtes Kohlengas ist die Vrrnnlasfung. Köln. Ter Rhein ist im anhaltenden Steigen begriffen. Heute zeigte der Pegel bereits 4,09 Meter. Die Mosel ist seit gestern nm 1.4'» Meter gestiegen. Simla. Ter älteste Sobn des verstorbenen Emirs Habib Ullab Khan wurde zum Emir ausgerusen. Tie Thron- besleigung wurde von feinen Brüdern, den sirdars. anerkannt. In Kabul herrscht vollkommene Ruhe. Karlsbad. lPriv.-Tcl.l Im Erzgebirge s ch n e i t es leit gestern Nacht ununterbrochen bei 2 Grad unter Null. Aus den Höhen liegt der Schnee theilweile schon '/2 Meter hoch. Pest. Erzherzog Ioies Anglist wurde als Besitzer eines Kohlenwerkes wegen nicht gelieferter Kohle vom Kaufmann Johann Ene>e nm einen Schadenersatz von 1>h Millionen Kronen verklagt. Trotz der Einwendung der Inkompetenz seitens des Ver treters des Erzherzogs, der mir dem Oberhofmarichallamt Rede zu stehen habe, erklärte sich der G-nchlshof kompetent und verurlhetite den Erzherzog. Madrid Wie der „Haraldo" aus Tanger meldet, bewilligte die shanische Regierung dem Sultan einen Aufschub von 50 Tagen, um die Gesangenen in Freiheit zu setzen. London. Die.Times" erfahren aus vertrauenswürdiger Quelle, nach den letzten Meldungen aus Persien habe sich Rußland entschlossen, sofort mit dem Bau der Eisenbahnlinie Aichadad-Meiched zu beginnen. Die Linie sei schon durch Bermessunasbeamle abgesteckt. Ferner verlaute, die Russische Bank werde in Meschcd eine Filiale eröffnen. Melbourne. Ter Handelsminister legte gestern im Bundes- parlament den neuen Tarl t'en twurs inr das Commonwealth os Rustralia vor und bemerkte dabei, die im Entwurf vorgesehenen Zollsätze seien mäßige Schutzzölle. OertlicheS und TSchstscheS. Dresden, 9^ Oktober. —* Die Verlegung des Kgl. Hoslogcrs von Moritzburg nach der Villa Strehlen wird voranssiaitlich Milte nächster Woche erfolgen. . —* Die Königs n-Wittwc von Portugal, welche gestern von Karlsbad kommend, in Dresden weilte, stattete in den Rachmittagsstunden dem Königspaare im Schlosse zu Moritzburg einen kurzen Besuch ab. I» ihren, Gefolge befanden sich: die Ehrendame Marquise de llnhäo. der Ovcrhosmeislcr Herzog de Loule und der Kammerherr Oberst Pinta. —* Graf und Gräfin Friedrich zu Stolberg-Stol» berg-Brustawe sind hier eingetrossen und im Hotel du Nord abgestiegeu. Dem Obersten p. Wardenburg. Abtheilunaschcf im Kriegsministerium, ist daS Ossizierlreuz dLs AtbrechkLordens ver liehe» worden. —* Se. Majestät der König hat de» nachgenannten Offizieren die Erlaubnitz zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen erst,eilt und zwar: des Komthurkreuzes des Großherzoglich Mecklen burgischen Hnusordrns der Wendischen Krone: dem Obersten Oehmc, ü !a miito des :!. Infanterie Regiments Nr. 1l>2 .Prinzregent Luitvoid von Bavein", Militär-Intendant des XII. ,1. König!. Sächs.) Armeekorps: des Nilleikieuzes desselben Ordens dem Major LenthvId inr (tzeneralstabe. kor»mandirl rum König! Prerch. Großen O-encralstabc, denr Haupinrann Brücki, er <HanS'. ä I» sust« des Fußarlilleric-Rcgiincnts Nr. 12. Unterdircklor der Artillerie-Werkstatt. —' Personal» erändcrunacn Mit dem Au°,lLeiden aus de«, bisberigen O 1t a ! i a t > I ch e n lL r p e d I l i o » s k o r v » in der Armee snl> bei nachilelicndcn Truvvenll,eilen wieder anaeilelll worven: vom 2. OitaüiNiichcn tlni. Reg. : die Oberl»»-,. : 4s » Woliersdorst irn Ini. Reg. Rr. 177, 4t- KranL, im Jns.-Reg. Nr. w? : die Llnl». : 4li Rennen, al-> Oberlrnt. mit einem Patente vom 27. Auli Ivükr X' im Ini.-Rea. Nr. >34, 4s Frammnnn als Oderllni. mit einem Palcnle vom 23. Mai I!M> .1, im Ins.-Reg. Nr. I7r>, 4s Engelmann im Ins.-Reg. Rr. IN!. 4s Wagner, im Ini.-Reg Nr litt: vom s. Litaiialiicheii Ini.-Reg. : -X- » Doge, Oberst beim Tlalic, als Oberst mil einem Patente vom 2. Juni l!»«tt X und .üom- «naud. dej Ini.-Reg. Nr. 107. 4l Dr. Mann. Obcrarst d. Re, des Lanvw - Dr,. ifilta», der 2Ibirt>ied dewillint. Tie Oberar,le. 44 Tr. ölubne. 4s Dr. Poleck. mit denr Ausickreiden aus dem bisher, Oslaiint. Erv. Korvs in der »Armee wieder angcilell! und »war Lbcrarjl Dr. Grilrne beim Inf.- Reg. Nr. >01. Oberar,i T. Poleck brim Ins.-Reg. 2!r. 1V7. — Dckmste. Drovianlanils-Livir. in Rauben, »liier», I. Okl. ds. ,I. mm Provirmwmls- Aiüii. in l'cw.rig ernannl. 4b oranke, über,, iüieeicidwebel vom Jus. Reg Nr. >:g>. als Exved. bei dem 'Mililar-Beoollmächiigte» in Berlin angesleUl. —* Die Abgeordnetcnwahl im 10. ländlichen Wahl kreis e findet Freitag, den I I. Oltober. Vormittags 10 Uhr im Etablissement .Westendichlößchen" in Plauen statt. —* Herr Stadlbauralh König!. Obeibaurath Klette hgt wegen der ungünstigen ArbeitSverhältniiie ungeordnet, daß bei den städtischen Tiesbauarbcsten zunächst verheiralhcte Aroeitcr eingestellt werden und. lobald sich Arbeiierenilasinngen nölhia machen, die ledigen Arbeiter zunächst^ z» entlasse» sind. Ausländische Arbeiter werden bei städtischen Slraßenbaritcn über haupt nicht angenommen. —' Recht üble Wcttcrlouncn läßt der Monat Oktober irn Gegensatz zu seinem Vorgänger, der durch die prächtigste Herbst- witterung sich auszeichnete. an der darüber wenig ersreuten Mensch heit aus Regen und Wind waren die Signatur der letzten Tage, welche daneben eine echcbliche Abkühlung brachten. Die aus wärts bierher gelangten Meldungen berichten sogar von versrütstci, Schneefällen in den höberen Lagen des Landes. Um das Maß der Witterungs-Abnormitäten voll zu machen, gesellte sich zu alle dem heute i» ven Mittagsstunden ein Gewrttcr. Unter starkem Blitzen und Donner» entlud es sich in heiligen Regengüsse», die mit Graupeln vermischt waren, ohne jedoch von längerer Dauer zu sein- —* Tie Handelskammer Dresden bielt beute Vor mittag unter Vorsitz des Herrn KoinmerzienrathS Lüder eine össenl- liche Sitzung ab. Von den seit der letzten Geiammtsitzung erledig te» Rcgislrandcn-Eingängen sind als wirbligere hervorzuhcben: Aus die Eingabe der Kammer betreffend Erleichterung des Durch gangsverkehrs beim Neubau des Leipziger Perion en trann ho ss erwiderte das Finanzministerium, das; die Anlage als Kopsbcrhnhos cnlschieden sei, daß aber enliprechend den Wünschen der Kammer für Dnrchiührung ganzer Züge durch de» Bahnhos. Abkürzung der Auienlhallsreiten. Abgang der Durchgangszüge aus dem ÄnkünitSglelS :c. werde Sorge getragen werde». Durch Ministericil-Verordnrmg vom 22. Juli wird die Trennung der ^ Handelskammer von der Gewerbekammer ans den l Januar 1kü>2 festgesetzt. Anläßlich der aleichzeitig angeordneten völligen; Erneuerung der Kammer durch Neuwahlen beantragte der Vor sitzende die Abhaltung der Urwahlen »m Mitte »November, der j Hriuptwahl zn Anfang Dezember. Neue Stimmabgabeftellen! werden eingerichtet in Plauen bei Dresden. Niedersedlitz, Rade- j beul, Mügeln bei Pirna, und EoSwig. In Verfolg eines ftübe ^ ren Antrags der Kammer Ibeilt die Oberpostdirektion Dresden mit.! daß die Abends in Berlin crnsgegebenen Po st park eie mit einem Vormittags 6.40 llhr in Tressen eingehenden Nachtgüter-' zuge befördert werden sollen, so daß sic noch stich zur Abholung bereitliegcn bezw zur Austragung komme». Tie Anträge erhalten die Zustimmung der Kammer. — Punkt 2 der Tagesordnung be trifft die Einschränkung der weiteren Ausprägung voll silbernen Fünsn> arkstückcn. iBerichlerltatter: Geh. Kommerzienrat!! Heuschiel i Ter Ausschuß des deutschen HairdelstageS hat einen Antrag der Handelskammer Gießen obgelehnt, die Ausprägung silberner Funsmarkstürkc clnzuitellen und für die Thaler Dreimark stücke z» prägen. Tic Handelskammer Gießen hat sich hierbei nicht beruhigt. Die Kammer beichließt den Antrag der Gießene, Handelskammer insoweit unterstützen zu walle», daß die Prägung 00» Funsmailiiücken. solarme die Thaler im Verkehr sind, mög lichst cirigeichränkt wird, sich aber entschieden dagegen zn ver wahren. daß man ein silbernes Treimarlstück präge Es wiiroe dies ein Anachronismus sein. DaS silberne Treinrarkstück passe nicht in unser Tczimabnstcnr. — An den Rath zu Tresden hat der Vorstand des evangelische» Arbeitervereins ein Gesuch gerichtet, einen unler städtischer Verwaltung flehenden nneirtgeltlichen Arbeitsnachweis zn errichten. Tie Kammer gicbt ihr Gutachten nach Vorschlag des Aus schusses iBcrichterstattcr: Kvmmcrziematl, Kurtzf dahr» ab. dem Raft, zn anlworlen, daß die Kammer den Versuch mit der Ein Achtung eines städtischen Arbeitsnachweises ohne obligatorische Verpslichtnng der Arbeitgeber empfehle, daß sie aber einen pari tätliche» Arbeitsnachweis für bedenklich und nicht zweckmäßig balle. Ein paritätischer ArbeilSiiachwerS würde wahrscheinlich denselben Weg geben wie die r. rtSkranlenIassen. nämlich in sozialdcinokralilche Hände kommen. — Eine längere Debatte enlipinnt sich über ei» im Ausschuß nicht vorberatheneS Gutachten, das das Kammcrgerrchi in Berlin »IS Bcrusilligsinstrinz verlangt, betreffend die Ai i l vcrsicherung v 0 n imaginärem Gewinn bei Beförder ung ans See oder Binnengewässern. Die Kammer beschließt den: Anträge des Berichterstatters Kommerzienrath Haeniel entsprechend: Tie Versicherung von imaginären! Gewinn, d l>. desjenigen Schadens, welcher bei Verlust der Sendung für den Abiende: dadurch entsteht, daß er dem Empfänger Ersatz schaffen muß. ist znlälsig. ob allgemein üblich, aber fraglich. Er» .Handelsgebnruff . für die »ntcrgegcingenen Warnen schleunig Ersatz zu schassen, hat durch Umfrage bei Interessenten der Cellulose-Fabrikation nicht scstgcitellt werden können, es wird ober als ff» Jnieressc des Vc> senders liegend die Erneuerung einer untergegangenen Sendung allgemein statkffnden: daß cs bei Transport-Versickrerungs- geselffchaften Illance ist. beim Verlust verlauster Warne imaginäre» Gewinn nicht zu vergüten, insoweit eine besondere Vereinbarung nicht getroffen ist. kann als zutreffend angeiebcn werden: daß dies aber bei den Versicherten allgemein bekannt iei, ist als »»zutreffend zu bezeichnen. — Das Hauplzollamt I Dresden wünscht ein Gutachten über Errichtung einer öffentlichen Zoll« jeder läge im König Albert-Hafen. Ter nveite Ausschuß hat sich mit der Angelegenheit besaßt und die Kammer bc- ichließt solgendcS durch seinen Berichterstatter Vice-Präsident Kommerzienrath Vierling erstattetes Gutachten abzngebeu: „Tie Errichtung einer öffentlichen Zollniedeilnge auch an, König Aftrert-Hgsen könnte zwar, falls sich dem vorhandenen Bedürfnisse nach weiteren Zollniederlagen nicht an einem geeigneten Platze in TreSden-Ailltadt enffprechen ließe, nützlich lein. Tringend notiiwendig ist diese Zollniederlage am Hafen aber nickt, io lange der Bau weiterer Niederlagen am Pcrckhvse möglich ist: auch ist eine getrennte Lage der verschiedenen Niederlagen im Interesse der Schifffahrt und der Empfänger möglichst lange zn vermeiden Dagegen, daß die neue Zollniederlage seitens einer private» Firma errichtet und in Verwaltung acnommcn werden soll, vesieben wegen des dadurch gebotene» Einblicks in die inneren aeichättlichen Ver hältnisse der Wettbewerbs des in Frage kommenden Unternebmers. welcher eine SpcdiiionSffnna besitzt, und wegen des mögliche - Wechsels der Uiilcrnebmer erhebliche Bedenken. Tringend notlr wendig ist aber die Errichtung weiterer öffentlicher Zoilniedcrlags räume auf denr Packhose in Dresden-Altstadt, wo acnüaendes und sehr geeignetes Bauland vorhanden ist. Sojer» der Stirah wie nach den Bestimmungen des Vereinszollgeietzes wahrscheinlich, seinerseits die Errichtung solcher Räume scriierhin ablelrnk. ist die Bildung einer L a g erh a »sgei c l li ckr a st wünschenswert!,, welche den Ban weiterer öffentlicher Zollniederlagsräume über nimmt und weicher dann die Verwaltung aller öffentliche» Zoll- Kunst und Wissenschaft. In emcr der nächsten,Vorstellungen von .Lohcnarin" im Könrgl. Hofopernhause, vielleicht schon m der nächsten, wird ein angehender Tenorist Herr v. Barry, in der Titelrolle des Werkes seinen ersten theatralischen Versuch machen. Der Debütant hat sich bis vor Kurzem der medizinischen Wiffenschaft gewidmet, dieser ober entsagt, als man. wie verlautet, allgemeiner die Ueberzeugung gewonnen, daß er über autzcraewöhnliche stimmliche Mittel verfügt. In derselben Vorstellung soll zugleich das Exvcriment gemacht werden, die Ella mit Frl. Krull, Orlrud mit Frl. Schäfer, König Heinrich mit Herrn Ptaschke zu besetzen. s* Dresdner Musikschule. Mit Genugthuuna hat ,ran in den letzten Jahren die stetig und zielsicher vorwärts» schreitende Entwickelung der R. L. Schneioerschen Dresdner Musikschule beobachten können. Alle Reklamekünstc weit von sich weisend, bat die Anstalt sich stets daraus beschränkt. ihreLeistunaen für sich sprechen zu lassen, und daß diese leverzeit auf der Hohe einer ernsten Pflcgstätte der Musik gestanden haben, ist des Ocsteren an dieser stelle betont worden. Auch das gestern Abend im Musenhause zum Besten des Frcistellenfonds abaehaltene Concert der Dresdner Musikschule konnte als ein erneutes Zeugniß hierfür gelten. Gluck, Haydn, Mozart und Beethoven stillten ausschließlich das Programm und dieser kunstsinnig ge troffenen Wabl der Vorträge entsprach auch das ernste Bemühen bei der Ausführung des Gebotene». Gffie ebenso intereffanle wie gediegene Darbietung war gleich die Eingangsnunrmer. eine Ballet-Suite für Orchester nach Gluck schen Opernmotiven frei bearbeitet von Felix Mottl. Die viersätzige Suite bringt in ge schickter Zusammenstellung Balletmusik-Bruchstücke aus Glna's .Iphigenie", .Orpheus", ,,Armide" und „Don Juan" -- Mozart ist betonnilrch nicht der erruige ..Do» Juan"-Kömvonist— die in iqrer» Melodienfluh und ihrer stets in die Tiefe drinaenden harmonischen Gestaltung weit mehr an musikalischem Gehalt bieten, als man sonst durckilrhnittlich von einer Ballet-Suite zu erwarren pflegt. An zweiter Stelle trug Herr Arthur Zenker, «in früherer Schüler der Anstalt, der es inzwischen bis zum Mit- olied der Königs Kapelle gebracht, den l. Satz aus dem Il^lur- Eoncert für Cello von Hand» vor. Man hat allerdings den Lolmen früher wiederholt schon sicherer und bester spielen hören als gestern: die saubere und tonschönc Ausführung der schwierigen Kadenz von Gevaert, der auch die Orcheslerbeglcltung ne» »istrumentirl Hai, bewies aber, daß mancherlei vorausgc- gangcne kleine Unebenheiten im Vorträge wohl nur in unglück lichen Zufällen ihren Grund hatten. Mit dem korrekten, wenn auch noch etwas farblosen Vorträge der Arie aus Mozart s „Don Juan: „Orueiolo" usw. erwies^ sodann Frl. Daisn «amsoir.Ilogeffc guten musikalischen Sinn und angenehme, wohlgebildete Stimmmittel, die nur mit der Zeit noch kräftiger und umfänglicher werden möchten: vor der Hand siel als Haupl- porzug der Sängerin die glockenreine Intonation aus. Einen An- lpruch aus Extralob erwarb sich wieder dos von Herrn Reichert vortrefflich geleitete Ansraltsorchester, dos — an Mitaliederzahl gegen trüber nicht unwesentlich erstarkt — sowohl in der Gluck schen Suite und beim Begleiten der Solisten, als auch besonders mit der zum Schlüsse gespielten Beethoven scheu Pastoral- Sinfonie das unter den gegebenen Umständen überhaupt Menschenmögliche leistete. —>lk. Verein bot gestern Abend s „7* Im König!. Hosihcolcr zu München soll die Erst aufführung der Komödie „Tie rotlic Robe" von Bricux bis aus Weiteres verschöbe» lern, weil der Inhalt des effektvolle:! Schauspiels mit dem Gumbiuner Prozeß Achnlichkeit habe. Vermischtes. Im Literarischen Herr Dr. Heinrich Zschalig den Mitgliedern einen hohen Genuß durch die Vorlesung zweier Dramen, die er soeben aus dem Französischen und Dänische» vortrefflich übertragen Hai. Das erste, „Zu spät" von Lavier Rorrr, ist mit vielem Errolq in der Eointzdie Franr.-aise zur Ausführung gekommen. Es ichilderi in reizvollem Dialog die alte und doch neue Geschichte zweier Liebenoen, die sich in jungen Jahren irrchi Mibe» finden tonnen, und die, als die nie verlofchene Neigung aus's Reue hervorbricht. sich eingestehen müssen, daß sie sich min nicht mehr angehören dürfen. Ein zarter Dust liegt über der einfacher!, sinnigen Hand- luiig ausgebreitel.. Noch mehr wirkte das zweite der Dramen, „Dle goldene Karosse" von dem Dänen Axel E. Betzonick, eine ttimmungswarme Darstellung der nie verlöschenden Mutterliebe, di« etwa in Maeterlinck schem Charakter gehalten ist, aber weil vielsagender und formenschöner anmuthet. Es war die Ansicht aller Hörer, daß dieses vornehme istiick in der trefflichen Bear- beitunä Zsrlrolig's außerordentlich bühnenwirksam sein müßte. Herr Dr. Zschalig bat sich von Neuem als einer unserer besten Uebersetzer bewährt, der, mit großem dichterischem Feinaekübl die Gabe der Nachcmpfmdung m ganz hervorragendem Maße verbindci. Der reiche Beifall war wohlverdient. s ** Adelheid v. Muhlcr. Wie bereits gcmcldc!, ' starb in Potsdam die Wittwe de« einst w viel g>> > nannten vormaligen preußischen Kultusministers v. Mublci. des Verfassers des bekannten Liedes: „Gcrad au« der» Wirtbshaus komm' ich heraus." Ter Einfluß. Len Fra» Adelheid aus ihren Gemahl ousübtc, wurde viel berede!. Eure irilcreffanke Ebarakteriftrk der geistig bedeutenden Frau giebl Bismarck inr ersten Bande seiner Gedanken und Erinnerungen. Wir lesen dort: „Der Kultusminister v. Muhlcr batte viel Achnlichkeit mil seinem späteren Nachfolger. Herrn v. Goßlcr. in der Art. wie er sin, geschäftlich gab, nur daß die Energie und die ucichästliche Lieb haberci seiner gescheckten und. wenn sie wollte, lrcbenewnrdigeu -Frau aul ihn wirkte und er stirer stärkere» Willenskraft vielleicht »nlerlag: ich wußte das anfangs allerdings mehr aus direktcr Wahrnehmung. wildern konnte es nur nach dem Eindrücke schlie ßen. den beide Periölstichkeile» wir im Ver'ebr gemach! batieu. Ich erinnere mich, daß ich schon irr Gasten, im August Itsjst bi- zur lliihösiick'keil dura», bestehen mußte, allein mit Herrn v. Mnhler über erneu königliche» Bereist zu sprechen, ehe eS mir gelang, die Frg» Minister», zn bewege», »ns allein zu laste». Das Vorkommen einer solche» Nöthignng hatte »eirrerieils Ver- stimmungen zur Folge, die sich bei seiner rachknirdigen Behand lung der Dinge aus me»> geichärtliches Berhäluuß zunächst nickst übertrugen, aber doch die Ergebnisse unseres persönlichen Ver- sthrs beeinträchtigten. Frau v. Mubler empfing ihre politische Direktion nicht von ihrem Ge mahle, sondern von Ihrer Masertest, mit welcher Fühlung zn erhalten sie vor Allein bestrebt war. Tie Hoflust, die Rangsragen, die äußerliche Kundgebung Aller- Herr v. Mühler. wen» auch ein cinsichriger und ehrlicher Beamter, wü'' doch nicht tcft aen eo in seine» ll-berreugnnoen, nm nicht dein
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