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Erzgebirgischer Volksfreund : 23.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186305237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18630523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18630523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-23
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.05.1863
- Autor
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Sonnabend, den 23. Mai. Er^chemt täglich mit Ausnahme de« Montaq«. 18KS Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Jnseralen-Annahme für die am Abend erscheinende , Nummer bi« Vormittag« 11 Uhr. , wie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Lößnitz) Neustädtel, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. Tage- und Amtsblatt für die Gerichtsämter Grünhain, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Schwarzenberg und Wildenfels; s-e Tagesgeschichte. Kaiferstaat Oesterreich. Am IS. Mat Abend- ereigneten sich auf dem Fort Tafel berg jn Olmütz, wo die tnternirten Polen bequarftrt find, einige unangenehme Vorfälle. Wie man versichert,' hätten sich zwei russische Spione unter die Polen gemischt und ließen sich gleichfalls auf dem Fort interntren. Hier versuchten sie nun auf verschiedene Weise die Polen zur Flucht, zum Wider stande und besonder- am bezeichneten Abend dazu zu überreden, daß di« Polen das Thor des Fort auSheben, sich der Wacht bemächtigen und dann entfliehen sollten. Die Polen jedoch wi derstanden nicht nur allen diesen VerführungSkünsten (fit moch ten wohl schon den Verrath wittern,) sondern setzten auch die Polizeibehörde davon in Kenutniß. Wie man vernimmt, stand schon das österreichische Militär bereit, (also hatten die russi schen Spione dort im Geheimen schon gesorgt,) um jeden Ak« griff zurückzuschlagen. Das Betragen der Polen war sohin «in wirklich lobenSwertheS. Die beiden russischen Spione wurde« verhaftet, und man ist natürlich sehr gespannt auf ihre Aussa gen. Sie hatten bet 'ihren Hetzereien natürlich keinen andern Grund, als die Polen ins Verderben zu stürzen. Preußen. Die neusten Nachrichten aus Berlin brin gen Folgendes: Die Adreßcommission der Abgeordneten- Hause- hat am 18. Mat tn sechsstündiger Berathung ihre Haupt- arbeit vollendet und heute dte schließliche Reducttoit des Ent wurfes sestgestellt. Die Regierung war tn beiden Sitzungen nicht vertreten. Die Vorfrage, ob überhaupt eine Adresse zu erlassen sei, ist von der Commission mit 17 gegen 5 Stimmen bejaht; in der Minorität waren dte Abgg. v. Diederichs, Lette, Nöpell (Danzig), Rohden und Gras Schwerin. Bei der Be« räthung des AdreßentwurfS selbst ist der v. Virchow'sche Ent wurf (vergl. unsere Dienstagsnummer vom 19. Mai) zu Grunde gelegt. Die drei ersten Alinea- desselben find fast unverändert angenommen, und hinter Nr. 3 ist folgender Zusatz angenom men: »Endlich haben sie sich unter dem nichtigsten Vorwande den Verhand lungen im'Haust entzogen und, entgegen der klarsten Bestimmung der Verfassung, welche jedem der beiden Häuser da« Recht zuspricht, die Ge genwart der Minister zu verlangen, ihr Erscheinen im Hause von einer Bedingung abhängig gemacht, welche nur darauf berechnet ist, einen neuen Streitpunkt über unser Verfassungsrecht aufzustellen.* Die aus die äußern Gefahren bezüglichen Abschnitte des v. Vtrchow'schen Entwurf- wurden verkürzt und vereinfacht. Schließlich hat die Adreßcommission den Entwurf mit 17 gegen 5 Stimmen angenommen. Es wird im Hause der Abg. nur mündlich Bericht über die Adresse erstattet werden, um mög lichst rasch zum Ziele zu kommen. Die Berathung der Adresse im Hause selbst wird jedenfalls am 20. Mai stattfinden, da verlautet, daß Donnerstag den 21. eine Entscheidung eintreten soll, weil daS Ministerium die Adreßdebatte unter jeder Bedin gung verhindern will, was ihm also unter diesen Umständen nicht gelingen würde. Dte Adresse wird ganz voraussichtlich nach'einer nur ganz kurzen Debatte, in der man nur dte Geg- »er der Adresse sprechen lassen wird (und ihrer find viele) mit einer ungeheuer« Majorität angenommen werden. Aber EineS sollte noch beschlossen werden: Dte Ueberbrtngung der Adresse vom Abgeordnetenhause in corpore, im feierlichsten Aufzuge, ganz gleichviel ob der König eine Audienz diescrhalb genehmigt oder nicht. — Die reactionäre „Zeidler'sche Korrespondenz» sagt, »am Donnerstag wird der Sache ein Ende gemacht», das heißt, da- Abgeordnetenhaus aufgelöst werden. In einer zu Köln am 17. d. gehaltenen Besprechung von Mitgliedern der Fortschrittspartei ist beschlossen worden, allen Wahlkreisen der Rhetnprovinz eine Resolution zur Annahme vorzulegen, worin von dem Abgeordnetenhaus« verlangt wird: 1) den Vtt- chow'schen Adreßentwurf anzunehme»; 2) dte Anklage der Mi- ntfter zu beschließest; S) alle RegierungSakte, die etwa auf eine Verfassungsänderung abziclen möchten, im Voraus für null und nichtig zu erklären. — Noch meldet man au- Berlin: In Abgeordnetenkretsen ist eS später bekannt geworden, daß da- jüngste Schreiben des GesammtwinistertumS an da- Präsidium de- Hauses der Abgeordneten dem Präsidenten Grabow dutch einen — berittenen gewöhnlichen Poltzetsoldaten überbracht worden ist',!. . , B erlin, Donnerstag, 21. Mai. Jn der heutiges Sitzung des Abgeordnetenhaus«» erscheint gleich beim Beginn der Mini, stepprästdent v. Bismarck. Der Präsident verkündet, der Herr Minister werde eine königliche Botschaft mitthellen, Die Bot schaft btsagt: Durch den Anspruch auf DiSctplinargewalt gegen die Minister und aufdte Befugntß, ihnen Schweigen aufzuer- legen, seien die verfassungsmäßigen Rechte de- Ministeriums »«^ letzt. Durch zwei Schreiben habe dqS Ministerium Gelegenheit gegeben, ^i«, Sache auf dte Bedeutung eine» vereinzelten FaHK zurückzufuhren. Da- Hau« sei diesem versöhnliche» Schritt« nicht entgegengekommen, habe vielmehr indirect da-' Verfahren feiste- Präsidenten sich ästgeeignet. Der Würde der Krone «nt-^ spreche solche Stellung der Minister nicht. Also könne der Kö- yig nur ermahntn, diesem Stande ein End« zu mach««, damit » dt« geschäftlicher - Berha'ildsnntzeN weitergeführf werben Nach Verlesung dieser Botschaft verläßt Her^ vTMlsmarck daS Haus. — Virchow beantragt Verweisung der Botschaft an den AdreßauSschuß; dte Minister hätten dem Könige falsch berichtet.; auch bei dieser Gelegenheit sei dem Könige zu zeigen, welche, Rathgeber er hab«. (Beifall.) Sybel, Schwerin unterstützen don, f Antrag. Grabow wollte in der Tagesordnung fortfahren. Es' wird einsttmsnig Zurückverweisung (des auf der Tagesordnung stehenden Ädreßentwurfs nebst der königlichen Botschaft an den Ausschuß) beschlossen. Frankreich. Paris, 17. Mai. Die Wahlen drängen alle übrigen Fragen, selbst Polen und Mexiko in den Hintergrund, Die Hauptfrage ist natürlich nicht dte, wer bet d«n Wahlen im All gemeinen den Steg davon tragen wird. Sowie die Sachen einmal liegen, d. h. unter dem persönlichen Regime, wie eS seit 1852 besteht, kann die Masse der Wähler nicht, anders als für die Regierung wählen; die Opposition würde ja nicht diesem oder jenem Regierungssystem, sondern dem Kaiser gelten. Ueber diesen Punkt nährt dte Regierung auch nicht die geringste Sorge. Was sie beschäftigt, das find dte Pariser Wahlen; die kaiser liche Regierung möchte gern erzielen, was vor ihr weder das Julikönigthum, noch hie Restauration, noch das erste Kaiser reich, noch Ludwig XVI. erzielen konnte, nämlich regierungs freundliche Wahlen in Paris. Parts war von jeher oppositio nell gesinnt, und dieser Tradition möchte es die Regierung ab wendig machen. Gewiß ist, daß unter dem zweiten Kaiserreich in materieller Beziehung viel geschehen ist, namentlich der ar beitenden Bevölkerung find Wohlthaten und Annehmlichkeiten aller Art gespendet worden. Allein all«», da- wird nicht- hel fen: Pari- bleibt tn der Opposition. Die diesmaligen Wah len werden dies von Neuem zeigen. Während di« Opposition ihre glänzendsten Kräfte in- Treffen führt, schiebt dte Regierung Nullitäten vor; eS muß Jemand doch wohl «in enthusiastischer Verehrer de- Kaiserreiche- sein, um z. B. dem Chokoladesabri- kanten Devtnck den Vorzug vor Herrn Thiers zu. geben. Man kann Voraussagen, daß von S Abgeordneten, die Part- zu «äh- ' len hat, 7 der Opposition angehänn werden, also et» Zuwachs von Drei«» gegen die vorigen Wahlen. Dte Gesammtstärke d«r OppostHO dürste sn der mueU Kammer von S aus Ib -- SS
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