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Dresdner Nachrichten : 01.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187609010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-01
- Monat1876-09
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 01.09.1876
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> Utzr » der »l»«»m„ orsrtenftrrt« 10. Ab,n» te«e»l«»ret» »tekleljdtr» li^LMarl »OPI,,..durch tu Volt d Mark 75 vj»«. »tnt«l.l»ttiil»lern loVId«. «lu,,a„ 30000 »k»I. 8ür dt« KUlkgade elnzd» saudter Mal>»Icrt»te «0-1,1 Nch dle «edicu,» »Ich» »erdiudUch. itnseratkN-Niinadme a»d- wärt«: u»»«>„t,l» u»« V»,I», tu Lamdura, i'er- lt». wie», Lclpjlg, Vofkl, >re»lau, nranlkurt a M. — Lack, »so,,, In Bcrltn, Lei»jt«, Wien, vamlnir«, Frankfurt a M.> Mün chen. -- 0»at>« » 0». tn Frankfurt a. M. — Lr. Vni«t tn Sdemnttz. — II»- IkuIIIar » v» «n Varl». Tageblatt für Uolitik, Ztnteryaltung, Geschäftsverkehr,, Börsenbericht und Kremdenliste. Eigenthum der Herausgeber: Eiepslh ör Neichardt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Friedr. Goedsche in Dresden. Lnfernt« »erdrn Martea- «irabe I» anarnommen »t» «d. » Ndr. Sonn,«,» »t«MtU-»»»LUdi. L» «eultadt: «rot« Llolier- gaslc » dt» vtnchm. « Utr. — Der Mann, etner »tn- fdaNtaen Pclttjetl« koü't »L Pfae. Ltnaetandt dt« Zette »u >Me. Eine vtaranttr kür da« «ächsttä-tge Ertche» »,u der Jnlerale »ricd nicht segeden. «lutwärllge klnnoncen- »lustrtige von un» und" kannten Ftrinen und Pe>« fone» tnlerirc» >vtr »nr gegen Pränumcra» de» Zadlung durch Lrtkl- markea oder Ponetnial- luag. 7lcht Eitden !oft,n IL Psae. Jnlerale tt-r die Montag» > Numgier »der nach emem Felliag» »te Pelitjetl« 20 PI,e. Nr. 245. Einundzwanzlgster Jahrgang. Mitredactenr: vr. Ko»» Für das Feuilleton: i,„Nv«»r Dresden, Freitag, 1. September 1878. Markenschutz in Dentschland. Der Prozeß, welchen Mr. Thomas Ainoworth gegen Herrn Albert August Knapp, Inhaber der mechanischen Leinen- und Baumwollen-Zwirnerei in Pfullingen (Würtemberg), wegen Ver letzung des Markenschutzes angestrengt hat, ist vor Kurzem von dem Neichs-Oberhandelsgericht in letzter Instanz zu Gunsten des Herrn Knapp endgiltig entschieden worden. Herr Knapp darf also seine leinenen Zwirne ferner mit dem Falken im Profil mit erhobenen Flügeln weiter führen, und das Publikum, welches bei dem Kauf mehr nach dem Falken als nach der Umschrift desselben sicht, ist weiter der Gefahr ausgesetzt, statt AinSworth schem Fabrikat Knapp- sches zu erhalten. In zwei Instanzen war der Bescheid der eng lischen Firma günstig, erst der dritte Senat des Oberhandelsgerichts zu Leipzig cassirte dieses Urtheil zu Gunsten Knapp's und stellte da mit den Grundsatz auf, daß die Weglassung der Firma oder Beifügung einer andern Firma zu der übrigens genau nachgeahmten Marke die Anwendung des Ge setzes auöschließe. Dieser Ausspruch erregt in allen industriellen Kreisen gerechte Verwunderung, denn damit ist der ganze Nutzen des Markenschutzes in Frage gestellt. Markenschutz, Musterschutz, Schutz des geistigen EigenthumS sollen auf den Gebieten der Industrie, der Kunst, der Wissenschaft Jedem das Seine geben, Jedem das Seine sichern. Durch diese Sicherheit wird der Wohlstand gefördert, das Streben zur Verbesserung angeeifert, ist der Weg gebahnt zur praktischen Anwendung der Wahrheit, daß Ehrlichkeit die vortheilhaftcste Klug heit sei. Es bedurfte nicht erst der unliebsamen Erörterungen Neu- leaux', uni uns zu künden, daß die Manier vieler deutscher Fabri kanten, ausländische Fabrikate billiger und geringer nachzuahmen, uns im Auslande nur Schaden gemacht habe, moralischen und pecu- niairen. Viele unserer Fabrikanten haben ihre Söhne in franzö sische und englische Fabriken eingeschmuggelt, um deren Geschäfts geheimnisse abzulauschen, Erfindungen, welche dort mit theurem Gclde bezahlt worden waren, in Deutschland gewissenlos auszubcu- ten und das Halbwege nachgcahmtc Fabrikat mit englischem oder französischem Stempel auf den Weltmarkt zu bringen. Auf die Dauer fruchtet aber unreelle Concurrenz nie, und so ist in den zwei größten Absatzgebieten unserer deutschen Industrie, Amerika und Rußland, das deutsche Fabrikat von dem englischen und franzö sischen schon häufig wieder verdrängt. Der Markenschutz, gehörig gehandhabt, und eine verbesserte Patentgesehgebung können uns allein wieder auf den Weg zur Besserung führen, auf den Weg zur Nutzen bringenden Ehrlichkeit. Der Ausspruch des Leipziger OberhandelsgerichteS wird iin AuSlande eigen- lhümlich conunentirt werden, und Herr Thomas AinSworth, welcher in England GesinnungS- und Leidensgcnossen in Menge hat. wird den Absatz 1 des tz 20 unseres Ncichsgcsetzeö über den Markenschutz bitter beklage», nach welchem er sein Recht in Leipzig suchen mußte. Der erwähnte Herr Knapp bcnachtheiligt nicht blos durch Eintragung der Marke mit dem „Falken" den Fabri kanten Ainsworth, nein, er ließ für andere Fabrikate den „Bock" und den „Anker" bei dem OberamtSgcricht in Reutlingen eintragen, die bekannten Kennzeichen der englischen Fabriken Brook-Brothers und Clark u. Comp. Nach dem Leipziger Bescheid war er dazu völlig berechtigt. Der Markenschutz ist damach fast illusorisch. Die einfache Näherin, welche jahrelang Brook'sches Garn vortheilhast verarbeitet, sucht bei dem Kaufmanu die Rollen heraus, welche das Zeichen des „BockeS" tragen und findet sich zu Hause ärgerlich enttäuscht, wenn sie bei näheren» Beschauen statt der Firma Brook's, die Umschrift „R. Tilman in Ziegenhals", „Salcher in Wien" entdeckt. Ist sie an das schottische Fabrikat von „Kcrr, Price u. Co." gewöhnt, so findet sie auf den Rollen der Sächsischen Nähfaden-Fabrik das gleiche Zeichen und Clark's „Anker" bei Knapp, Tilman u.v. A. wieder. Ein Blick in das allgemeine Zeichenregister des deutschen Reiches überzeugt uns, daß der „Elephant" nicht blos den Laterme'schen Fabriken, sondern auch dem Fabrikat „Carl Gräss's in Bingen als Kennzeichen dienen soll. Wir sehen, daß die schlesische Hausfrau, welche seit vielen Jahren Kramsta'S schweres Rein-Leinen an dem „Anker" erkannte, es nur noch an dem beigefügten Buchstaben von dein Methner'schen Leinen unterscheiden kann. Ebenso ziert dieselbe Marke, „Blume und Krone", fast sämmtlichc Bielefelder Fabrikate und nur einzelne römische Buchstaben bilden den Unterschied. Zwischen A.W. Kisker und Friedrich Wilh.Krönig u. Söhne lctablirt seit 1763) wird dieser noch unmcrklichcr, denn wer findet gleich die Differenz zwischen „4.1VX" und „b'IVX" heraus? Der Cham pagnertrinker ist in dem süßen Wahn, Sekt von Heidsidk u. Comp, in Reims getrunken zu haben, wenn er auf dem Kork diese In schrift eingebrannt sieht und hatte doch nur Kunkelmann'schen Cham pagner getrunken, bei dessen Fabrikmarke (471) nur der Vorname „Charles" fehlt. ES würde uns zu weit führen, noch weiter solche Illustratio nen zu dem deutschen Markenschutz-Register zu liefern. Das Ge gebene genügt, um das Bedenkliche der Entscheidung des Leipziger Oberhandelsgerichtes zu beweisen, welches den ausgestellten Grund satz demnächst an weiteren Processen, welche I. A.Farina in Köln und andere Industrielle betreffen, wirb erproben müssen. Den Fabrikanten des Inlandes und des Auslandes wird die Lust ver gehen, für 50 Mark einen gesetzlichen Schutz ihres Fabrikates zu erwerben, dessen Wirksamkeit durch eine juristische Auslegung ver kümmert worden ist. Im AuSlegcn sind die Herrn Juristen stets munter, legen sie nicht aus, so legen sie unter! Locales nnd Sächsisches. — I. Maj. die Königin hat sich gestern früh von Pillnitz über Pirna-Arnüdorf nach der Lausitz begeben, um dort mehrere Anstalten zu besuchen. Movgen ivird I. Maj. zurückerwartct. — Dem Geh. Finanzrath Carl Hermann v. Craushaar ist das Prädikat „Geheimer Rath" und dem Assessor beim Bezirks gericht Dresden Arthur Bernhard Schräg der Charakter eines Ge richtsraths beigelegt worden. — Sicherem Vernehmen nach werden zu Ehren der morgen den Nationalfeier verschiedene hiesige Colonialwaaren-Hand- lungen und Verkaufs-Geschäfte VorniittagS während des Gottes dienstes geschlossen sein. — Wie wir hören, wird die bei der vorjährigen Sedan-Feier mit großcknr Beifall aufgcnommcne Beleuchtung der großen Zwin- gerteichfontaine auch am diesjährigen Festtage stattsinden und zwar Abends von 8 bis 9Uhr, die Beleuchtung der beiden nicht minder großen Fontainen auf dem Albertplatz schon von Beginn der Dunkelheit bis um dieselbe Zeit — Oessen tl i ch e S > tzung der S-aö . .ordneten, am 30. August 187«, unter Mitanweicnbcit der Herren Bürger meister Or. Stübcl und Stattralh Adv. Lobr »ian , unter Vorsitz des Herrn Hokrath A ckelmann Der Bericht des Ver- waitlingsauöschusseö (Ncicrcnt Stadtv.Vicevorstand Jordan) über die Errichtung eines Statuts für das Wasserwerk und eines vom l. Januar 1877 an einzuttihrciidcn neuen Wasscrtari'ö nahm icdensalis das größere Interesse In der Tagesordnung in Anspruch und gab Veranlassung zu einer längeren Debatte. Stadtrath und Stadtverordnete sind binsjchtlich des Statuts in denHauvt- sachen einerlei Meinung und das beute vom Collegium ange nommene Statut gewährleistet den Bewohnern Dresdens in dcr Benutzung der Wcnsetiieicrungcn und deren Vergütung die größt möglichste Freiheit. Die obligatorische Verpflichtung dcr Haus besitzer soll sich -. B. auch in Zukunft nicht weiter erstrecken, ako aus die Einführung dcr Wasserleitung in ihr Haus und es hleibt ihnen sreigestcUt. ob sie dieselbe auch in ihrem Hause weiter, in die einzelnen Etagen re. führen wolle». Leite: ward das Mino- ritätsvotum deo Stadtv. vr. E balybäuö zu tz4 dcS Statuts: „Die Haiisbciitzrr sind verp Nicht et, die Leitung in alle die jenigen Stockwerke clnzuführcn, in welche» sie Raume zu Wvhn- ungSzwecke» veimletben wollen" abgelehnt. Da dcr Miethcr in einem Hause gar nicht in der Lage ist, taö Wasser sich zu ver schallen. wenn nicht dcr Hausbesitzer dessen Bezug vermittelt und dle in seinem Grundstück dcöhaiv nöthigen Einrichtungen trifft, so wäre ein Zwang im Sinne Ehalvväud' sicher gut gewesen, wenn cs auch momentan manche» Wirth gestört patte; aus seden Fall wäre aber etwas Ganzcö hergcstellt worden, wo jetzt etwas Halbes bleibt, klcbcrdicö haben die Hauswlrthe ja immer die Möglichkeit in der Hand, die Kosten dcr Rohranlegung u. s. w. von den Miethern antheilig beizuziebe», und das Statut gesteht ihnen die Berechtigung zu, von ihren Miethern Erstattung dcr WaMabgabe nach Vcrbältnitz neben dem Mictbzino zu fordern. Was nun die Bezahlung des Wassers betrifft, so wird auch in Zukunst hinsichtlich des zum Haus- und WIrtbschaftsbcdars bc- nötbigten Wassers eine alljährlich durch Rath und Stadtverord nete fcstznstcllcudc Wancrabgabc erhoben, welche jeder HauSwirth nach Zahl dcr in seinem Grundstück befindlichen Wohn-, Wind- schaito- und Geschäitoräiime, Verkaufe laden und Werkstätten, gleichviel ob er sein Grundstück mir Vorrichtungen zur Wasser entnahme versehen hat und cd er selbst oder seineMieihcrWasser entnehmen, z» entrichten bat; für jedes Pferd, Rind und jeden zum Persouentransport bestimmten Wagen sind ein- für allemal jährlich 4 Mark zu entrichten, kür jeden Quadratmeter dcr Gär ten (cinschkicffiich der Wege u. s. w.» sind :r Pf. jährlich, für ten gleichen Raum der Gewächshäuser jährlich 3<> Ps. zu entrichte», daicrn nicht die Wasscrwerksvcrwaltung die Ausstellung von Wasscrmcsseni anordnet: Waller zu andere», namentlich gewerb lichen Zwecken wirb last nur »ach Wassermcffcrbcrechnung (der Kubikmeter 12 Pi.s abgegeben. ES würde hier z» weit sichren, alles Spccicllc zn erwähne», nur sei noch gesagt, daß. wer rcgcl- mäßig große Wasscrmcnacn verbraucht lmindcüeiiv jährlich 5>M0 Kubikmeter», am Jahrceschluß Rabatt bcainpruchen kann, der bei einer jährlichen Avnahmc von IW.liiß» Kubikmeter» bis zu IO"/o steigt. Dcr Wasserziuo wirb »ur von ten Hauc-besitzern. bez. Ad ministratoren erhoben: es cmvnehlt sich dies schon dccchald, weil bei dicicr Einlichtung für jedes Grundstück nur ein Eento (jetzt in Dresden ungciäbr «:it»> zu sichren Ist, während wenn die Micthec den Wasscrziuö entrichte» sollten, nach den neuesten statistiicicu Ergebnisse» über .'»OME Ernten geführt werden müßten und conscciucuter Weise die Nolbwendigkeit sich ergäbe, die verbrauchte Wasscrmeuge nicht blos in jedem Grundstück, son dern auch in den verschiedenen Wohnungen und Gewcrböiocali- taten zu controlircn und zu messe»; eine Ausgade, die ein Heer von Beamten fordern würde. Ucdcrdlco soll aber nach einem vom Ausschuß zu dem Statut geuachtcn neuen, vom Collegium gleichfalls angenommene» Paragraphen, so lange ei» Grundstück mit Antbeilen von anderen städtischen oder gewerkichaitlichen Wasserleitungen versehen ist und aus diese» gncmtitativ und gualitativ gciuigcndcs Waffcr erhält, dessen Besitzer von tcr Ver- Vfiichtluig zum Bezüge dcö Wassers aus dem Wasserwerke und so lange auch von dcr Verpflichtung zur Wasserzinszahlung be ttelt sein. Es bleibt indessen der Wasscrwcrkspcrwaltung die Be rechtigung Vorbehalte», unter Umständen die Einleitung von Wasser aus dem Wasserwerke in solche Grundstücke davon ab hängig Zu machen, daß deren Besitzer solchen Falles aui ihre etwaige» Rechte a» anderen ganz oder thcilweiie unter städti scher Verwaltung stehenden Wasserleitungen Verzicht leisic». Es handelt sich zunächst nur darum, ov rer Stattrath mit den vom Eoliegium beliebten Zusätzen sich einverstanden er klärt; über den Zeitpunkt dcr Inkralttrctung dcö Statuts ist noch nichts besiimmt. Die Thatsache sei noch erwähnt, taff vom Mo nat Mai dis Decembcr p. Z. von «24-1 Hausgruiidstückc» nicht weniger als :ittö4 freiwillig ihren Anschluss an daö Wasser»crk bewirkt haben, daß auch im laufenden Jahre schon mehrere Hun dert Anmeldungc» und Anschlüsse bewirkt sind. Erfreulich ist. taff man annchmcn tan. dcr Wasserziuo werde entweder in tc» nächsten Jahren ein noch geringerer als jetzt, setensalls aber kein höherer werden, wenn nicht unvorhcrgcschenc Miffstänte ciniretcn sollten, da ein bei der Verwaltung des Werkes erzielter Gewinn nicht in die Stadtkasse eingerechnet, sondern alö ein be sonderer Vcrmögensbcslanbtveil, Reservcsond, behandelt und lediglich für dag Werk verwendet werten soll. Hinsichtlich dcr Deckung eines Mehraufwandes vv» 819 -Mark für vauliche Herstellungen im Waiscnhause stimmt daö Eoliegium dem Siadt- rath bei, genehmigt eine» Stellvcrtretungsauswand sür den cr- erkrankten Oberlehrer Or. Sicbeking an dcr Annenrcalschule. lehnt dagegen ein Nachpoflulat von «2M Mark sür Baulichkeiten in der höheren Töchterschule vor der Hand ab, bewilligt aber ll'E Mark zur Bepflanzung deö Eoinmunarealö am Hochrcscrvvir und 500 Mark als Unterstützung sür die Gesellschaft zur Ver breitung von Volksbildung. Bezüglich dcsEinIassenS tcS Weiffe- ritzinüblgrabru-WasscrS in den Zwingleich wird von einer rMt- theilung des StavtrathS Kentttuth genommen und bei den er griffenen Maßregeln zur Zelt Beruhigung gefaßt, sowie noch einige unbedeutende Vorlagen erledigt. — Laut Bekanntmachung der kaiserlichenOberposl- dircction werten aus Anlaß der am 2. S c v t e mb e r d. I. hicrselbst flattftndendrn öffentlichen Siegesfeier an tie- sein Tage tie D i en ststun d cn der hiesigen Posicnistciiten für den Verkehr mit dcm Publikum, sowie der Ortöhesiell- geschäste ebenso, wie an Sonn- und gesetzlichen Festtagen beschrankt. — Zum Andenken an dcn verewigten Dürgelmeisicr I)r. K o ch i» Leipzig wirb die vom Zeitzer Thorc nach Coinlcwitz führende Straße, an terc» äußerem Ente taS Haus tesselbc» steht, künltighin ,.Hochstraße" genannt werten. — Roch immer werten vielfach vorjchriftSwltrigc Maße und Gewichte im öffentlichen Verkehr bunitzt. Es ist in neuester Zelt selten der Behörten tarauö Veranlassung genom men Worten, aus das Reichdstrajgejctzbuch hinzuwcllen. nach wel chem Gewcrvtrcibende, bei denen sich zum Gebrauch I» ihre.» Gewerbe geeignete, mit dem gesetzliche» AichungSsiempcl nicht versehene oder unrichtige Maße, Gewichte oder Wage» vorfinten. mit Hast bis zu 4 Wochen oder mitGeldttrcüe bis zu 1000 Mark bestraft werten. Die Polizeibehörden sind angewiesen »orten, turch häufige und nnvorhcrgeiehcne Revisionen bei den Geweeb- treibenden, sowie durch eine strenge Eontrole dcö Markiverkchrs sich von tcr Beobachtung der gesetzlichen Bestimmungen zu über zeugen und tie Uebcrtretcr derselbe» zur gerichtlichen Unter suchung und Bestrafung zu ziehen. - In Betreff des in unserer Donnn stagsimmmer enthaltenen, aus einem amtliche» Polizciorganc ciitiiommcnin Artikels über auerkennenswerihe und zum Thcil erfolgreiche Schritte des engl. Vice-Eonsulatö in AlgcciraS in Spanien gegen eine in diesem Laute seit mehreren Jahren ihr Wesen treibcnte Gauner- bantc wird uns von dem Nedacteur des Polizeiorgans deö hier erichcincndcn „Eberharkt'ö Allgemeinen Polizei-AnzcigcrS". Herrn Eriin.-Pol.-Eommissar Weller, mitgethellt, baß der betreff. Artikel in dem gen. E. Pol.-Anzclger misch ausgefaßt worden lei. indem dcr daselbst veröffentlichte Bries deö angeblich engl. Vicc- Eonsulö. Oberst Eordon, In Sttgcciraö an den Vorstand des Postamts Ebemnitz, alö Machwerk eines den Namen des engl. Viec-ConttilS mißbrauchenden Wütglieds lener Gaunerbande der Oeffentllchkelt übergeben worden ist, um einen weiteren Beleg sür die Existenz und das Raffinement jener Bande zu liefern. — Frcunte des Kunstgewerbeö finden im hiesigen Lager der Zöbittzer Serpentlaste in labrlk (Amalicnstr. 1V) als ei» erfreuliches Zeichen des Fortschritts unserer vaterländi schen Serpentinsteinlndustrie aui kurze Zeit ausgestellt: Wanb- bekleidung von Hübner und Baron sür den geheimen E ommcrzlcnrath R.HartmanntnLanbegast. Bei einem großen Reichthum ter Gliederung zeigt sich eine solche Schärte dcr Linien und Klarheit der. Flüchen, daß sie mit Recht die Auf merksamkeit vieler JntcrcssmtMvesonters der Herren Archltecten auf sich lenkt. Ermähnt seinK). daß dle Süchslschc Ser- pentinstein-Slctien-Gesellschast auch von dcr Jury dcr Münchener Kunstgewerbe-Auöstellung für ihre ausgestellten Arbeiten den ersten Preis: die goldnc Medaille, empfangen hat. Für die bauernde Beschäftigung ihrer bestgeschnlten Arbeiter war cö ferner von größter Wichtigkeit, daß die Gesellschalt den Auf trag erhalten bat, daö Treppenhaus des neuen Dresd ner Hosthcatcrö mit ihren Serpentinen zu schmücken; eine erfreuliche Entschließung der Oberbaulettung, die tcr vaterländischen Industrie zu statten kommt. — Bis in's bairiiche Gebirge, bis Neichenball, ist unsere icindliche Ubrcngcschichte gedrungen. Mit einer allerliebsten kleinen Wanduhr sendet eine Freundin unseres Blattes folgende niedliche Verse: „Ein tückisch feindliches Geschick Gicbt nimmer Dir die Uhr zurück! D'rum, als Ersatz, schickt Freundes Hand Ein Ti.-Tac Dir vom Baierland. Gut will cö gehn, doch bei Dir bleiben, Nie bei dem Feind herum sich treiben; Zürn' ihm ob seiner Kleinheit nicht, Empfang s mit freundlichem Gesicht! Und sah' ich gar Dich d'rüber lachen. So war' mein Zweck. Dir Spaß zu machen, Wovon so gern ich überzeugt, Zu meiner Freude auch erreicht." bl. Gut wenn das Uhrcben wirklich richtig geht: denn dieScbloff » tbiirinu b r st cht immer noch still — obgleich oder weil Herr Feind auf's Festeste versprochen hat, sie solle von Mittwoch ab gehen. - Wohl waren wir berechtigt, zu ter uns in der bestimmte sten Form gemachten Versicherung dcS Herrn Uhrmacher Feind, daß vorgestern die hiesige S cb > offthurmuhr in Gang kom men werde, ei» großes Fragezeichen zu machen. Leider baden unö auch unsere Wcrmuthnngc» nscht getäuscht. Tic Uhr sicht noch wie ein Ast Die Sache fängt aber nachgerade an. lächerlich zu werten, und wir meinen, co wäre koch nun endlich an tcr Zeit, dem Manne dcn Auilrag gänzlich zu entziehen und die Herstel lung des Werkes einem ander» zuverlässigen Uhrmacher zu über tragen. — Im Kgl. Belvedere auf dcr Brühüche» Terrasse fällt mor gen dcö Sedantagcö wegen das übliche Sinsonic-Eonccrt äuS. Statt dessen bat Herr Musikdirector Puffboldt ein beson ders gewähltes Mnsik-Fest-Programm und Herr Ficblger eine entsprechende Feier des Scdantagcö arrangirt, bei welcher z u m crstcnMalc die erst letzt gänzlich scrilg gestellten Gaswntäncn an dcr Rordscite des Belvedere spielen werden. Die Beleuchtung dcö Hauses darf es dann kühullch mit den bekannten großstädischen Vcrgnügungölokaleu l» Berlin und Wien aulnehinen und Ist von dcr Bcrlin^Eommaiitltgcscllschaft für Wasser- und Gaöanlagcn (Dresden, Maricnstraße 24) vorzüglich durchgesührt. - Endlich hat man dcn Meter-Pegel an der AugustuS- brücke, tcr bislang nur bis einen Meter unter Null reichte, vervoll ständigt und durch einen neuen Ansatz, ter bis aus dcn Grund reicht und mit deutlichen Zeichen gemalt ist. auch sür so unerhört niedrigen Wasscrstand Ungerichtet, alö wir ihn jetzt halten und noch haben. — Vorgestern Nachmittag wurde tn der Falkenstraße am Bahnübergang durch eine vorüberfahrrnte Maschine taSPfero eines Einspänners scheu und ging nach der Stadt hercin zu durch. Der Kutscher sprang unterwegs vom Wagen herab und soll mit einigen Contusioncn davon gekommen sein, das Pierd lief aber mit dem Wagen weiter und blieb erst an der Slnnen- klrche steben, als der Wagen gegen eine» der dort bcftndllchen Steinkcgcl anrannte. — Der Krlegerverein In Blasewitz feiert den Sedantag Nachmittags 4 Uhr durch Festconcert in der auösichtSschönen Dainpsscbiff-ReNauratiou und hält Abends 8 Uhr im Gaslhos zu Blasewltz einen solensten Bast ab.
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