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Hohensteiner Tageblatt : 21.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189204214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18920421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18920421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-21
- Monat1892-04
- Jahr1892
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 21.04.1892
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Hohenfleiner Tageblatt Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein Donnerstag, den 2 t. April 1892 Nr. 91 42- Jutzrgung Aktuar Kurth (Q. 1113,91.) a § Die auf den 26. April anberaumte Versteigerung verschiedener Maschinen an der Wohnung des Fabrikanten Rother in Oberlungwitz findet nicht statt. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Schulfeier. Die hiesige Volksschule veranstaltet Montag, den 25. April, vormittags 10 Uhr zur Nachfeier des Geburtstages Sr. Mas, unseres allgeliebten Königs Albert von Sachse» einen öffentlichen Feffaktus im Schulsaale. Wir beehren uns, die hochgeehrten Mitglieder unserer städtischen Kollegien und des SchulauSschusses, sowie alle Gönner und Freunde der Schule hierzu crgebenst cinzuladeu. Hohenstein, den 20. April 1892. Das Lehrerkollegium. A. Dietze, Direktor. der Anstalt auch Dr. W. Bove in Hermsdorf bei Dresden, Geschäftsführer des Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke. Die bezüglich des Todes des Veteranen Salzer als Albernau bcigefügte Mjttheilung, daß es der letzte der sächsischen Veteranen aus den Befreiungskriegen gewesen sei, wird im „Dresdner Anzeiger" dahin berichtigt, daß der letzte sächsische Veteran aus genannten Kriegen der in Dresden in noch bester Gesund heit lebende Graf v. Holtzendorff, Oberst und Commavdeur des schweren Reiterregiments, sei, welcher den ganzen Befrei ungskrieg mitgckämpft habe und im Juni sein 98. Lebensjahr vollende. Der bekannte Lustschiffer Damm, welcher auch von Dresden ans mehrfach Auffahrten veranstaltete, ist dieser Tage in seiner Vaterstadt Berlin verschieden. Seine ersten Auf fahrten begann Damm zu Anfang der 70er Jahre mit der vielbesprochenen „Gambetta'schen Gurke", einem hohen und schmalen Ballon, in welchem Gambetta seinerzeit aus Paris geflüchtet war. Der Ballon wurde den Franzosen von den deutschen Soldaten abgcnommcn, woraus dann Damm einige Zeit nach dem Friedensschiuß das historische Luftschiff käuflich an sich brachte. Das auch seit einiger Zeit in der Zahnkunst zur Ver wendung kommende Aluminium ist nach emer Entdeckung deS Zahnkünstlers v. Rüstel in Leipzig durchaus nicht für zahn- technische Zwecke geeignet, da das betreffende Metall bei der geringsten Berührung mit Quecksilber oder quecksilberhaltigen Präparaten eine Verbindung eingeht, welche dasselbe unter Erzeugung weißer, fadenartiger Krystalle vollständig auflöst. Inwieweit diese Krystalle den Mundschleimhäuten schädlich sind, muß die spätere Untersuchung ergeben. Der fünfte allgemeine Deutsche Bergmannstag ist zum 4. bis 8. September nach Breslau einberufen worden. Oeffentliche Versteigerungen in den Königlichen Amtsgerichten. Montag, den 25. April. Leipzig: Heinrich Julius Ernst Weichold und Franz Heinrich Weichold gehör. Grundstück (bebaut mit einem im Rohbau noch unvollendeten Wohnhaus) in Leipzig-Lindenau, 9380 M. Chemnitz: Caroline Laura verehel. Oesterreich geb. Aucrbach's Grundstück (Wohnhaus, Hintergebäude mit angcbautcm Wasch haus und Hosraum) daselbst, 45,890 M. Dresden: Friedrich Reinhold Hahn'S Hausgrundstück mit Seitenflügel und Hof raum daselbst (Schössergasse Nr. 17), 35 550 M. Lengenfeld: Friedrich Ehrhardt Menzel's Grundstück (Wohnhaus mit An bau und Hofraum) daselbst, 7950 M. Ooerwiesenthal: Wirth- schaftsbesitzer Carl Friedrich Gottlieb Hänel'S Grundstücke in Hammerunteiwiesenthal bez. Unterwiesenthal: 1) Brauerei und Gutsgrundstück nebst den vorhandenen, zum Betriebe der Brauerei gehörigen beweglichen Gegenständen, 25,390 M.; 2) Wirthschaft (Wohn- und Wirthschaftsgebäude mu Hofraum, sowie Garte», Feld und Wiese), 10,200 M.; 2) Feld» und Wiesengrundstück, 4500 M. (die Grundstücke unter 2. und 3. als Gesammtheit auf 16,338 M. geschätzt, 4) Wiesengrundstüü, 792 M. Frankenberg: Clemens Adolf Mcyer's Grundstück (Haus mit Garten und Feld) in Oberwiesa, 4930 M. Wer dau: Gottlieb Rüdtger's Hausgrundstück in Leubnitz, 9600 M. Dienstag, den 26. April. Leipzig: Hermann Louis Neidhardt's Hausgrundstück in Lindenau, Tauchnitzstraße 18, 33,000 M. Freiberg: Amalie Wilhelmine verehel. Schmidt geb. Rohte's Grundstücke in Wcgefarth: 1) Hausgrundstück, 1200 M.; 2) Feldgrundstück, 750 M. 20 Pf. Dresden: Bauunternehmer Johann Friedrich Ernst Rothe's Grundstücke in Naußlitz: 1) Fcldgrundstück, 3600 M.; 2) Feldgrunvstück, 3500 Mark. Limbach: Ferdinand Arthur Lausch's Gärtnereigrundstück in Kändler, 8650 M. Lichtenstein: Gutsbesitzer Johann Samuel Hcst'S Feld- und Wiesengrundstück daselbst, 598 M. 60 Pfg. Mittwoch, den 27. April. Reichenbach: Ludwig Dietzel's Grundstück in Mylau, Wohnhaus und Hofraum, 21,000 M. Burgstädt: Seiler Heinrich Gustav Büttncr's Grundstück (Haus mit Hintergebäude und Garten) daselbst, 6220 M. Löbau: Tagarbeiter Carl August Müyle's Hausgruudstück in Ober- sohlaud a. R., 3000 M. Dresden: Marie Auguste verehel. Fötzsch geb. Richter's Grundstück (2 Wohnhäuser, Fabrikgebäude nebst Kesselhaus und Dampfschornstcin, Kohlenschuppen und Abortanlagen, sowie Hofraum) daselbst, Elisenstraße Nr. 53 und 55), 186,235 M. Zahlungseinstellungen. Heinrich Knigge, Kauf mann, Berlin. A. L. Chr. Lüssen, Agent und Spediteur, In haber der Firma Lüssen u. Meyer, Hamburg. Jacob Brünn, Kaufmann, Neumark. Firma S. Beischon, Posen. G. Tegge, Kaufmann (Nachlaß), Müritz. K. Kleffen, Kaufmann, Ziesar. Carl Adolf Morgenstern, Restaurateur, Mittweida. Paul Hugo Bergmann, Kupferschmicdemeister, Lichtenstein. Carl Friedrich Tietze, Mühlenbesitzer, Taubenheim b. Neusalza. Friedrich Louis Köhler, Holz-, Kohlen- und Produktenhändler, Freiberg. Christian Friedrich Seidel, Stickereifabrikant, in Firma: „Friedrich Seidel", Plauen i. V. (Zwangsvergleichs termin 5. Mai ds. I.). Erwin Ehregott Morgenstern, Pro duktenhändler, Leipzig-Lindenau (Schlußtermin 13. Mai d. I). Chemnitzer Schlacht- und Viehhof, vom 19. April. Auftrieb: 206 Rinder, 294 Landschweine, 282 ungar. Schweine, 62 Kälber, 242 Hammel. Der heutige Auftrieb war hinter demjenigen vom letztvergangenen Hsuplmarkle bedeutend zurück geblieben. weil damals der Bedarf an Bich auf einen Tag mehr und diesmal auf einen Tag weniger, als gewöhnlich zir decken war. Es standen heute 22 Rinder, 216 Landschweiue, 85 ungar. Schweine, 131 Kälber und 206 Hammel weniger als an jenem Hauptmarkte zum Verkam. Das Geschält war in allen Viehgattungen mittelmäßig und hinterließ in Rindern größeren Uebcrstand. Preise: Rinder 1. Qual. 61—64 Mark, Ausnahmen höher, 2. Qualität 53—58 M. und 3. Qualität 45—50 M. für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Landfchweine 57-60 Mark für 100 Pfd. leb. Gewicht bei 40 Pfd. Tara pro Stück. Ungar. Schweine 50—51 M. für 100 Pfd. Schlacht- gewicht. Kälber 58—60 Mark für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Hammel 28—30 M. für 100 Pfd. leb. Gewicht. Die Lehrer an der Fortbildungsschule in Zwickau halten streng darauf, daß der den Unterricht versäumende Schüler eine schriftliche Entschuldigung beibringt. Nun hat sich's aber hcraus- gestellt, daß die Zettel vielfach von den Schülern selbst oder deren Freunden geschrieben und fälschlich mir der Unterschrift der Eltern oder Lehrmeister versehen waren. Der Staatsan walt bemächtigte sich der Angelegenheit und das Landgericht erkannte die Entschuldigungszettel als Urkunden an. Die Fälscher sind deshalb mit Gefängniß bestraft worden. Das Fallissement der großen Baumwollfirma Rauch u. Co. in Warnsdorf zieht wertere industrielle Kreise in Mit leidenschaft; so hat am Sonnabend auch die Baumwollfikma Brüder Tschörner in Warnsdorf um ein Moratorium aoge- sucht; die Passiven betragen über 100000 fl. Eine angesehene Familie in Großschönau ist durch den Bankerott von Rauch u. Co. um einen großen Theil ihres sehr beträchtlichen Ver mögens gekommen. In Lützschena bestattete man am 1. Osterfeiertage den Waldarbeiter Karl Dammhahn zur letzten Ruhe. Derselbe war in dortiger Gegend als genialer Rechenkünstler bekannt. Eine im Dorfe Kauschwiy wohnende Familie, die des Schmiebemcisters Wilhelm Maul, ist recht schwer geprüft wor den. Seit dem vorletzten Dienstag erkrankten allmählich sieben von acht Kinder» am Scharlachfieber. Der Tod hielt bald eine fürchterliche Ernte. Am Cyarfreitag Nachmittag verschied ein Knabe im 8 Lebensjahre, am 1. Ostcrfeicrlage früh ein Mädchen im 5. Jahre, am Nachmittage des 2. OstcrfeiertagS in der zweiten Stunde folgte ein Knabe, der noch nicht 1 Jayr alt war, Nachmittags in der 7. Stunde starb noch ein Knabe im 4. Lebensjahre. Drei der übrigen erkrankten Kinder müssen immer noch das Bett hüten, doch ist Hoffnung vorhanden, daß sie die schreckliche Krankheit überstehen. Gestern, Dienstag, am 19. April, ist auch das bisher verschont gebliebene 8. Kind, welches im 9. Jahre steht, von derselben Krankheit ergriffen worden. Welch schwere Heimsuchung einer Familie, welche sich bisher im Besitz von acht schönen kräftigen Kindern glücklich fühlte! Sächsisches. Hohenstein, 20. April. Der bekannte ehemalige Rektor Ahlwardt in Berlin, welcher den Kampf gegen das Judenthum in schär'ster Form führt, hat, wie schon gemeldet, im Verlage der Druckerei Glöß in Dresden ein Schriftchen erscheinen lassen, das den Titel „Juden flinten" führt. In demselben wird nach einer Einleitung, in der cS u. Ä heißt, daß das internationale Judenthum unab lässig an dem Umstürze aller Throne arbeite, daß es Nichts vernachlässige, was zu einer Niederlage Deutschlands im nächsten Kriege beitragen könne u. s. w , ausgcführt, daß die deutsche Regierung der in jüdischen Händen befindlichen Waffcw'aürik von Ludwig Löwe u. Co. in Berlin die Lieferung von 425 000 neuen deutschen Gewehren übertragen habe. Diese Gewehre seien dort angefertigt und die letzten am 18. Januar d. I. abgeliesert worden. Bezahlt wurde von Seiten des Reichs für jedes Gewehr 58 M., verdient habe die Fabrik an jedem Ge wehr 30 M. Weiter wird nun vom Verfasser unter Beweis zu stellen gesucht, daß die Gewehre absolut untauglich seien, und im Ernstfälle eines Krieges bei gefechtsmäßiger Benutzung zerplatzen würden. Bei der Ablieferung und Uebcrnahme der Gewehre durch deutsche Officiere und Büchsenmacher seien die gröbsten Betrügereien vorgekommcn, die Scheiben, welche die Treffsicherheit beweisen sollten, seien gesälscht worden, die Büchsenmacher seien durch erhebliche Summen bestochen worden, die Gewehre seien nach dem Anschießeu mit Schmirgel und Oel, statt mit Wasser und Werg gereinigt und dadurch ver dorben worden, die reichliche Hälfte der Gewehre sei in der Reparaturwerkstatt statt ordnungsmäßig umgearbeitet nur ge drückt oder „geknutscht" worden, die Gewehre seien nicht sämmt- lich Probirt uud um dies nicht entdecken zu lassen, seien mittelst Nachschlüssels aus dem Patronenkasten der abnehmenden Offi ziere Patronen entwendet worden, viele Gewehre seien fälschlich mit dem Anschußstempel, der sich übrigens vielfach in den Händen von Arbeitern der Fabrik befand, versehen worden, schließlich seien — und dies ist das Ungeheuerlichste — drei Gewehre gleich beim Beginn der Fabrikation und zwar mit Wissen und Willen der Dircctiou durch eine Hinterpsorte aus der Fabrik gebracht worden und endlich seien aus denjenigen Gcwehrtheilen, die den Arbeitern als ungenügend verworfen uud nicht bezahlt worden sind, nachträglich Tausende von Ge wehren hergestellt worden, die dann in Kisten verpackt und al- „Eisentheile mit Holz verbunden" nach Hamburg geschickt worden seien. Für diese Behauptungen führt der Verfasser eine ganze Reihe von Zeugen mit Namen an, welche seiner Versicherung noch all' das von ihm Behauptete beweisen könnten. Wir beschränken uns auf die Wiedergabe dieses In halts der Schrift, glauben aber bemerken zu sollen, daß der Kaiser eine sosoitige Untersuchung der Angelegenheit ange ordnet hat. Die bevorstehende gerichtliche Verhandlung wird ergeben, ob Ahlwardt geflunkert hat oder ob wirklich derartige beispiellose Durchstechereien zum Schaden des Reiches bei der Lieferung der Gewehre vorgekommen sind. Eine weite Reise bewerkstelligten am Sonntag mit dem ^/z11 Uhr Freiberg verlassenden Personenzuge zwei Officiere der deutschen Handelsmarine. Die Herren waren für die persische Krieg-marine engagirt und begaben sich vorläufig »ach Bombay, von wo die Abholung mittelst persischen Kriegs dampfers erfolgt. Beide Herren, von denen einer aus Änna- derg, einer aus Nürnberg gebürtig, waren mit dircctcn Fahr karten Berlin-Bombay, ausgestellt von dem Stangev'ichen Reiscbureau in Berlin, versehen, von denen jede die Kleinig keit von rund 725 Mark kostet. Die erste sächsische Trinkerheilanstalt wird demnächst ihre Wirksamkeit beginnen. Inspektor Kretschmar, bisher Lehrer an einem Rettungshause im Erzgebirge, hat kürzlich in Stenz, wenige Minuten von Königsbrück, ein größeres Bauern gut erworben. Die Trinker werden dort in die Familie aus genommen, soweit als nöthig überwacht, berathen und sittlich gefestigt; als bestes Mittel zur Gesundung des Körpers dient Arbeit im Freien. Nähere Auskunft crtheilt außer dem Leiter Erscheint * Inserate jeden Wochentag abends für den folgenden nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uh» Tag und kostet durch die Austräger pro MAWAMK M W W W « 8 A I- U sowie für Auswärts alle Austräger, deSgl. Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 M MU V V/ d- VM V'' alle Annoncen-Expeditionen zu Original frei ins Haus. V V Preisen entgegen, für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdors, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kühschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w.
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