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Dresdner Nachrichten : 26.10.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194110265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-10
- Tag1941-10-26
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- Dresdner Nachrichten : 26.10.1941
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ME» 287 * EÜlIÄVNEA Sachsen und Sudetenland lk Vpf, Esnntag, r«. oktober I9ll Morgenblatt; dl« Sonntagsnummrr schon am Sonnabendnachmittag - wöchentlich 7 Ausgaben: - Sie enthalt«» dl« amtlichen Bekanntmachungen de« Landrate« zu Dresden, de» Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden und de« Polizeipräsidenten in Dresden. Roosevelt enttäuscht seine Genossen Er kann ihren Hunger nach Panzern nicht stillen O r s t» t m ol 6 u n 8 unserer Svrllner 8 ok r i Itl e l tu n s Berlin, 23. Oktober. Tie KriegSmaterialnöte der Sowjets und der Engländer werden treffend gekennzeichnet durch die Mitteilung des amerikanischen MartneministerS Knox an amerikanische NüstungSsabrikantcn, das; die Engländer und die Sowjets horrende Forderungen nach zusätzlichen Liefe rungen gestellt hätten, Gleichzeitig erklärte der Leiter der ProduktionSabteilnng des USA-Amtes siir Produktions leitung, Sarriso», bah England eine größere Zahl von Lang streckenbombern brauche. Die Engländer hätten zugegeben, dab sic nicht in der Lage sind, genügend viermotorige Bomber herzustellen. Tabei hörten wir doch aus englischer Quelle immer wieder, das, die englische Flugzeugproduktion außer ordentliche Fortschritte gemacht habe. Roosevelt ist natürlich bereit, die sowjetischen und eng lischen Wünsche soweit wie möglich zu erfüllen. Er kündigte aus einer Prellekonferenz ein „allumfassendes Programm" zum weiteren RitstungSaufbau an, das er allerdings erst im Januar dem Parlament vorlegen will. Jetzt aber betonte er schon, daß der Strom der Panzererzengnng der USA ver doppelt werden würde. Um allerdings keine zu großen Hoff nungen in London und Moskau aufkommen zu lallen, fügte er hinzu, daß dieses Panzerprogramm in erster Linie für die Wehrmacht der USA gedacht sei und weniger für Lieferun gen auf Grund des Pacht- und LeihgescheS. Bedeutet das schon eine starte Enttäuschung für die Engländer und Sowjets, so sagt ihnen nun auch noch der frühere USA-Botschaster in Paris, Bullttt, eit,er der übelsten «rirgdittlder, wie es tatsächlich nm die amerikanische Panzerprodukttvn bestellt ist. Er betonte nämlich, daß man sich „seit mehreren Jahren aus den Krieg vorbereitet" habe — gewiß.ein sehr bemerkens wertes Eingeständnis. Aber leider mit einer solchen Untitchtig- keit, „daß Panzer, die bereits in der Front stehen sollten, noch nicht einmal konstruiert oder zur Hälfte fertiggestellt seien." Tas ist eine Erklärung, die weder Herr Ehurchill noch Herr Stalin mit besonderer Begeisterung vernommen haben werden. Anderseits hält das alles die amerikanischen Kriegs treiber nicht ab, ihre verbrecherische Politik fort- zusehcn. So forderte Bullitt die sofortige Kriegserklärung an Teutschland. Marinemtnister Knox, ebenfalls ein gewalti ger Kriegshetzer vor dem Herrn, betonte, daß die Lage im Stillen Ozean außerordentlich gespannt sei und daß er bei einer unveränderten japanischen Politik einen Zusammen stoß für unvermeidlich halte. AandersettS bleibt die Oppo sition gegen diese Kriegstreiber nicht untätig. So griff im Repräsentantenhaus unter lebhaftem Beifall der republikani schen Abgeordneten ein Republikaner Willkie als den »io nur viomal suk clio Ltraüen Zellen unck im Xweitel sein sollten, ob sie noel» einmal ßvlieu sollen, ßeden müssen ocler nielit, äann müßen sie nur einen lllielr seitwärts wenclen: vielleicht wird ilinen 6ann einer hegeßneo, ckor viel mehr als sie für Vvutsohlanä geoptert hat. xvvl.rsiri.k.n Kriegshetzer Nr. 1 an, der nicht wie Roosevelt daö Land stückweise in den Krieg ziehe, sondern gleich mitten hinein galoppiere. Wie sehr die ganze Kriegshetze und Rüstungspolitik Roosevelts nur einigen wenigen Großverdienern zugute kommt, zeigt im übrigen eine Mitteilung von amtlicher USA-Stelle, baß vermutlich Über Sü0va kleinere Jnbustrte- nnternehmnngen schließen müßten, da die Aufträge nur an Großunternehmer gegeben werden. Außerdem müllen eine ganze Reihe von Betrieben stillgelegt werden, die nicht für den militärischen Bedarf arbeiten, während auf der ande ren Sette die Rüstungsindustrie die Entlassenen nicht schnell genug ausnehmcn kann. Man schätzt, daß vorübergehend rr Millionen Arbeiter in den USA arbeitslos werden. Alles das sind, ebenso wie die starke Erhöhung der Lebenshaltungskosten, die Segnungen der Rooscvcltschen Kricgövolitik. Moskau soll bis zum letzten verteidigt werden Berlin, 24. Oktober. Der Moskauer Nachrichtendienst verbreitete einen Ausruf des Generalleutnants Artel jew zur Bertcibignng Moskaus, in dem es nnter anderem heißt: Moskau und die umliegenden Gebiete sind in Gefahr. Mit jedem Tag nähert sich der Feind mehr und mehr dem Zentrum unseres Vaterlandes. Wir müllen darauf vorbereitet sein, daß die Straßen von Moskau Schau platz heißer Kämpfe werden. Das bedeutet, daß die Straßen schon jetzt KriegScharaktcr annehmen. Jedes HauS muß eine Festung werden, jedes Fenster eine Feuerstellung und jeder Einwohner Moskaus ein Soldat. Kämpft bis zum letzten Atemzug für die geliebte Stadt! TaS ist die Parole der Moskauer. Wir verteidigen jetzt das, ivaü uns am teuersten ist. Sächsische Panzerdivision vernichtete 575 Sowjetpanzer Tie deutsche Panzcrtruppe hat sich im Verlauf des Feld zuges gegen den Bolschewismus eine eindeutige Ueb er legen hei t über die sowjetische Panzerwafse erkämpft. So bat eine sächsische Panzerdivision im bisherigen Verlauf der Kämpfe im Osten in mehreren großen Panzerschlachten allein vier sowjetische Panzerdivisionen zerschla gen. Tic Truppen dieser deutschen Panzerdivision vernich tete» in diesen Kämpfen insgesamt 373 Sowjetpanzer, darunter 07 überschwere. Allein die Panzerjägerabteilung dieser Division und eine Kompanie eines der Pauzerregi- menter vernichteten in der Zeit vom 22. Juni bis 7. Oktober je 108 sowjetische Panzerkampfwagcn. sooo Gefangene, 71 Geschütze erbeutet Unter schweren Witterung»- nnd Wegevcrhältnissen haben sich die Truppen des deutschen Heeres im mitt leren Frontabschnitt gegen starken Widerstand weiter vorwärts gekämpft. Eine einzige deutsche Division vernich tete dabei in zweitägigem Ringen 18 sowjetische Panzer kampfwagen. Die Erfolge der dcntschen Truppen waren am 22. Oktober gekennzeichnet durch die Gefangennahme von U3NN Bolschewisten nnd die Erbeutung von 71 Geschützen. Im Verlaufe von Säubernngsaktioncn wurden daun am 23. Ok tober weiterhin zahlreiche Gefangene eingebracht und große Mengen von Kriegsmaterial sichcrgcstellt. Im Zuge der SäubcrnngSaktioncn im Süden der Ost front machte eine deutsche Pauzerdivtflou am 22. Oktober 2300 Gefangene. Moskau: Dtonttvorschrtklen kür Arbetiorbatatllono vraktmolöung unserer Serllnvr 8ekrlktleltung Berlin, 23. Oktober. Ter sowjetische StaatSvcrlag hat, ivie der Moskauer Nachrichtendienst meldet, Broschüren mit den Veröffentlichungen nnd Dienstanweisungen und anderen BchelfSlehrmittel» für die militärische Ausbildung der Ar- beiterbataillonc in großen Mengen heransgebracht. Wenn das nichts Hilst, kann auch Sukow nicht mehr helfen. Auch London liquidiert „Eckuldige" Gens, 25. Oktober. Tie Londoner „Tailn Mail" vom 22. Oktober meldet in sehr großer Ausmachung, daß nicht nur Lustmarschall Hugh E. T. Dowding nach einer Mit teilung in der „London Gazette" pensioniert worden sei, sondern auch der Vizelnstmaxschall L. A. Pcttinsv » sowie drei Lustkommodore und ein Gruppenkapitä». Dowding sei im September UN» Oberkommandierender der britischen Kampf flugzeuge gewesen, während Pettiuson die Ausbildung der britischen Flieger geleitet habe. Petttnson habe gesagt, man habe ihm keinen Grund für seine Amtsenthebung angegeben. Dowding sei gerade von einer Sondermillton aus den USA zurückgckehrt, wo er sich mit dem Transport von USA- Flugzeugen nach England habe befassen müsse». Er habe jede Erklärung zu seiner Amtsenthebung abgelehnt. UG« kümpfrn um MstlmSrkis Reutzsrk, 2ö. Oktober. Das seit langem erkennbare Be streben Washington», die Herrschaft über bte Weltmärkte durch Uebernahme der britischen Exportmärkt«, brr Rohstoff kontrolle und der Sttihpunkte zu erhalten, wirb erstmalig in der Wockenschrist „News Werk" von deren Herausgeber Ravmond Molev zugegeben und klar herausgearbeitet. Nach Mitteilung von Molen lind in Washington und London äußerst wichtige Abkommen in Vorbereitung. Washington schlug England als Voraussetzung für di« sortgesetzte Pacht- und Lcihhtlse bestimmte Grundsätze vor, die England an nehmen soll. Darunter befinden sich 1. Einräumung des Rechtes an die USA, die britischen Stützpunkte im gesamten Weltreich zu benutzen, wenn Washington dies für die Selbst verteidigung al» wichtig erachtet: 2. die formelle Anerkennung der Grundsätze des Freihandels, also die Abschaffung des Prüfcrenzsnstems von Ottawa und die Gleichberechtigung des USA-Exportes nicht nur innerhalb des Weltreiches, sondern auch aus dem Weltmarkt mit dem britischen Export: 8. ein ossiztelles Abkommen über die Beendigung der britischen Monopolstellung in wichtigen Rohstoffen, wie Gümnti und Zinn, und dafür eine Beteiligung der Bereinigten Staaten au der britischen Rohstosskontrollc. Wenn England die genannten Grundsätze aunimmt, wür den sic als Bestandteil des Planes der Zusammenarbeit Groß britanniens und USA proklamiert. „News Weck" fügt hinzu, daß Washington dieses Abkommen, falls eS abgeschlossen sein sollte, als den ersten Schritt in der Führung der Weltwirt schaft in USA in -er Nachkriegszeit ansehe. Luflwafftznlausch SGA-En-Km- Llgvav vrsktmslelung 6«r OrssÄNvr dlsokrtekten Etattzsl«, 23. Oktober. Sechs Offiziere der britischen Luftwaffe sollen sich nach den Vereinigten Staaten begeben, um für kurze Zeit der uordamerikanlsche» Luftwaffe zngetetlt > zu werden. Vorbeimarsch im Osten „Weitergehen, nicht stehen bleiben!" So sagte nach dem Bericht eines Beobachters „nicht unfreundlich, aber sehr be stimmt!" der Rotarmist. Aller paar Sekunden wiederholte er den Ruf leise, aber sehr eindringlich. Und vor ihm her, dem Lebenden, zog die unendliche Schar an dem Toten vorüber, der hier im Glassarge langebltchj ruhte. Mumie oder viel leicht auch nur gutgemachte Wachüpuppe? Wer weiß es? Draußen auf dem Platze vor dem Kreml wand sich dir Schlange. Ungläubige und Gläubige, Befohlene und Neugie rige, die zum endlosen Vorbeimarsch angetreten waren. Un heimliche Völkerwanderung, unheiliger Götzendienst. Und dann auf einmal: Aus. Nein, nicht nur aus. Das wäre auch für russische Trägheit und Schwerblütigkcit noch faßbar. Denn schließlich muß alles einmal ein Ende nehmen. Aber gespenstisch, schreckhaft, mehr: schrecklich, wird die Er scheinung dann, wenn sich plötzlich alles umkehrt. Wenn bas Ruhende sich in Bewegung setzt und das Bewegte plötzlich zum Stillstand kommt. TaS ist wie ein Bergrutsch. Unabseh bare Jahre steht der einsame Niese vor den kleinen Zwergen, die ihn mühsam zu zwingen versuchen, unverrückbar fest, ein Felsgigant. Und auf einmal setzt er sich selbst in Bewegung. Das Ruhende wird Strom. Das ist die Umkehrung. Und es ist zugleich der Zusammenbruch. So im Osten: Was eben noch denen, die die Zeichen nicht zu deuten wußten, unverrückbar in eigener dumpfer Schwere beharrend schien, das hat sich in Bewegung gesetzt. Der Berg läuft. Die Erde zittert. Der gläserne Sarg im Puramtden- monument beim Kreml, der dort als ein „ewiges" Zeichen aufgertchtet schien, wandert. Irgendwo in eine Ferne, gewissermaßen t«S Urland -eS Ostens zurück, woher die Ströme -es Unheils einst ihren Auögang nahmen. Und m i t ihm wandert alles, was festznstehen schien. An denen vor über, die in Not und Zwang zu mühseligen Nachbetern einer neuen HeilSlehre gedrungen worden waren. Sie sehen, wie der Götze und die Götzendiener ostwärts fliehen. Sic wissen nun, daß das Ende gekommen ist. Bon Stalin, dem zeitigen Oberpriester dieses Moloch- bicnstcS, sagt man, er sei mit seinen Getreuesten in Samara gelandet. Dort, so meint man — und man weiß eü schon nicht mehr genau —, befinden sich auch die Diplomaten und die Auslanbsbcrichterstatter. Aber schon zeigt sich, daß eben dieses Samara ja längst nicht die Gesamtheit der Flüchtlinge zu fasten vermochte. Wo sind die anderen Gespenster und Blut- tvrannen hingeweht? Tic GPU, sagt man, sei nach Gorti geflohen, das sich einst Nischni Nowgorod nannte. Andere sprechen von Kasan als Sih ehemals Gewaltiger. Jenem Kasan, das in früheren Zeiten nach einem Svmbol der Kirche berühmt wurde. Das Kriegsministerium — wer führt es und wen führt cs noch? — sei in Zarvzin, das iwic lange noch?) Stalingrad genannt wurde. Selbst von Omsk in Weststbirien ist als Sih einiger Regierungsämter die Rede. Es ist ein unheimlicher Vorbeimarsch, ein zerschmetternder Zug der „Toten". Vorüber an denen, die eben noch selbst demütig zu marschieren hatten, zum Teil auch heute noch als Rotarmisten marschieren müssen. Und die doch teils persönlich, teils durch Nachrichten, die sich niemals ganz unterdrücken lallen, erfahren mttssen, daß das, was vorgab zu stehen, nun das Unbeständige, Zerbrechende ist. An dieser Erkenntnis aber sind selbst bester gefügte Heere, Staaten und Ideen zcr- postcn am Wasierbomben-Wursgerät Einheiten der italienischen Lrirgsmarinr sichern di« Geleit- züge tm Mtttelmrer.
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