Tageblatt für Unterhaltung «nd Geschäftsverkehr. .N 71. Mittwoch, dm 10. December. 185«. Erscheint täglich Llkorgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeik oder deren Raum zu S Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags von 11—2 Uhr) agaeavusmen- 1. Abonnementpreis s Vierteljahr 1 Thlr., (monatlich 20 Leiten unentgeldtiche Inserate); 2. Abonnementpreis s Vierteljahr 1p Ngr. bei unenlgeldlicher Lieferung in s Haus — Für auswärts durch die Post ä Vierteljahr 10 Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. 6, sowie auch Waisenhausstraße ö Pt. Dreßdeu, den 1Ü December. Se. M. der König hat genehmigt, daß der Kammer- Herr Alex. Graf v. Einsiedel und der Kammerherr v. Ra benau das von Sr. H. dem ältestrrgiermdrn Herzog zu Anhalt ihnen verliehene Comthurkreuz 2. El. des Herz. Anhalt. Gesammthaus-Ordens Albrechts des Bären aa- «ehmen und tragen. — II. KK. HH. der Kronprinz und der Prinz Gtorg haben sich gestern früh nach Wermsborf begeben. — Die unter dem Vorsitze Sr. K H. des Prinzen Georg vorgestern abgehaltene Monatsversammlung des Alterthumsvereins wählte ^um zweiten Direktor des Ver eins den Hrn. Generalmajor Grafen v. Baubissm, welcher den erledigten Sitz alsbald einnahm. Nachdem noch meh rere Geschäftssachen erledigt waren, gab der Direktor deS Staatsarchivs, Hr. Geh. Ministerialrat!) 0. v. Weber, tine interessante Reihe von Thatsachen zur Cullurgeschichts Sachsens während des 15. bis 18. Jahrhunderts. — Pie Polizei-Dirextion weist,auf die Nothwendig- keit hin, das Oeffnen der Fensterladen mit der ^forderli chen Vorsicht und Beachtung der möglicher Weife außen vorübergehenden Personen zu bewirken, die geöffneten La den auch sofort außerhalb des Hauses anzuhängen, mit d,erp jöemerkey, daß gegen Diejenigen, welche in diesen Beziehungen sich Nachlässigkeiten zu Schulden kommen fassest sollten, polizeilich eingeschritten werden wird, wenn sticht herheigeführte Verletzungen von Passanten sogar ein strMchlfiches Verfahren gegen den der Fahrlässigkeit über wiesenen Onattierbewohner als npthig ergeben sollten. I« neuerer Zeis sind wieder Klagen darüber er höbe» worden, daß das vielfach veröffentlichte Verbot der Polizei-Direction rücksichtlich des Begehens der Trottoirs und Fußwege von Personen, welche Lasten, wie Mulden, große Hand- und Tragkörbe, Hocken ec. tragen, häufig unbeachtet gelassen wird. Die K. Polizei-Direktion sieht sich daher genörhjgt, dieses Verbot und daß Trottoirs und Fußwege ebensowenig mit Wagen, Karre«, Kinderwagen befahren, als daraus gevitjm obre Pferde »der anderes Zug- und Zuchtvieh geführt werden dürfen, zu Vermei dung nachdrücklicher Anhndung fernerweit einzuschärfey. — Aus einer hies. Privalwohnung werden seil dem 3-7-4. d. M, 2 K. S Staatsschuldscheine zu 4 Proc., 8or. Is., Nr. 17372 und 38973 zu 4Ö0 Thlr. mit Eou- ponö von Johanni 1857 an, vermißt. — Dex hies. Schneidermeister Liebe hatte sich die Firma „au pauvrv äichlo" gewählt, auf Verlangen deS Raths aber dieselbe als anstandswidrig entfernen müssen. Die K Kreisdirection hat jedoch den ^fernem Gebrauch dieser Firma gestattet. — Die Eibe ist seit gestern schon in stetigem Wachsen und betrug die Steigerung nahe an 2 Ellen; auch geht sie so stark mit Treibeis, daß eine Eommunication der beiderseitigen Userbewohner mittelst Booten zur Unmögstch- keit zu rechnen wäre — Die in der Arnold'schen Kunsthandlung aushän- gende, von Brockmann gefertigt« Photographie ist gewiß eines der schönsten Porirails unsers genialen Dawisou. Die Photographien, in ihrer jetzigen Vollendung und viel seitigen Anwendung, sind von Einheimischen und Fremden gleich sehr gesucht, namentlich die nach Gemälden unserer berühmten Bildergalerie ober ältern Kupferstichen gefertigten. — Freunden klassischer Musik wurde gestern Abend in den heitern Räumen der Dreyßig'schen Singakademie durch Aufführung des herrlichen Oratoriums »Salomo" von Händel, unter der gewohnten trefflichen Leitung des Hxn. Hoforganisten Joh. Schneider, ein hoher Kunstgenuß ge boten. Steht obiges Werk wohl auch nicht ganz mit an dern Werken deS gewaltigen Tonmeisters, z. B- dem Mes sias, Josua rc., in Erhabenheit und imposanter Würde aus gleicher Stufe, so zeigt es um so «ehr, mir blühend und reich der Meister die volle Lebensfrische, heiter« Lieb lichkeit und Anmuth i« musikalischen Formen zu gestalt«, wußte, und im Charakter und Bewußtsein davon wurden auch besonders die Chöre, bis auf einige weniger zu wün schende Schärfen, hwv «gebracht durch ««Paar der hohem Sopranstimmea, einrslcheilS markig und kraftvoll, andern- thoitt mit aller PräMoa ausgeftihtt. Unter dm Soli'H