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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.10.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19251029015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925102901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925102901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-29
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.10.1925
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D-mrer»kar. rr. vkto-er Wl Dr»d>«»schri>>! »«ch^ch»« »-«»«>. A»rn>pr»<d«r - Samm-Kuonm«, SV 241. vur fitr Uvchl^prüch«! 2O O11. Bezugs-Gebühr Dt« rlnj«ta»n «*rd«n noch «olvmaw d«r»chn«t; dt» «i«I»aUtg» S0 nun dr»tt« Anzeigen-Preise: L WWMWWM^^ aichürtzalb 200 Vig. 0If»N»»g«düdr IO Vlg. Au»w. Auslrüg» gegen Dorausdezahl. Schrtsklektung und Sauptgelchdftsstell«: Mart«,sUab» SSI4S. Druck u. Verlag von Vtegsch » Zletchard« t» Dreide». Posttcheck «Ilonlv 106S Dre,»«». Hotel „Euro; rahoi : // Feinstes Restaurant am Platze Zeden Nachmittag Tan;-Tee Reichskanzler Luther über Locarno. PainIevS bildet das neue französische Kabinett mit Brian- als Außenminister. „Dauer l« Aok!" - Die Sozialisten fordern Reichslagsauslösung. - Mussolini verleidigk die neuen Grenzen mit dem Schwerke. Der Reichskanzler in Essen. Este«, 28. Okt. Der Reichskanzler begab sich heute um - Uhr nach dem Diner, bei dem Macdonald sein Gast war. mit dem Flugzeuge von Berlin nach Essen, wo er abends eine Rede vor Len Gewerkschaften zugesagt hatte. Die Luftver bindung gab di« einzig« Möglichkeit, dieses Programm zu ver. wirklichen. Um 6 Uhr 40 Min. traf der Kanzler im Flugzeug bei Hellem Mondenschein auf dem hiesigen Flugplätze ein. In Erwartung -er politischen Ausführungen des Reichs kanzlers füllte ein nach mehreren Tausenden zählendes Publikum den groben Saal des städtischen SaalbaueS in Esten bis ans den letzten Platz. Um 0,15 Uhr erschien Reichskanzler Dr. Luther mit Händeklatschen lebhaft begrüßt. Er wies im Eingang seiner Red« auf die Bedeutung der Essener Medizinischen Woche als kulturvermittelnde Einrichtung hin, sowie aus die besondere Bedeutung des Ruhrbezirks für die Arbeit der Leutscheu Wirtschaft. Als Thema für seine Betrachtungen habe er die Frage gewählt: .Was bedeutet Locarnos" Bor <UM. Lxtege sei die Grundlage für die politische Gestaltung Europas Las System der Gleichgewichtserhaltung gewesen. In der Nachkriegszeit sei durch die Schaffung von zwei Kategorien von Staaten, Len entwaffncten und den bewaffneten, das Gleichgewicht gestört worden. Ausgabe der deutschen NachkrtegSpolitik fei, Deutschland als gleich, berechtigten Faktor in das europäische Staatensystem wieder cinzufügen. Die außenpolitischen Sorgen, die das deutsche Volk bewegen, knüpfen zunächst an die große Frag« der all gemeinen Entwaffnung an, di« im Vertrage von Versailles als Grundprinzip ausgestellt worden sei. Auch tu Locarno habe die Frage der Entwaffnung eine wichtige Rolle gespielt. Das »berste Ziel von Locarno sei aber die Schaffung von Sicherungen für de« Frieden. Zu diesem Zwecke dien« in erster Linie der in Locarno weit- gehend verwirklichte Gedanke des Schiedsverfahrens. Der Reichskanzler gab anschließend ein« eingehende Darlegung des Sicherheitspaktes unter besonderer Berücksichtigung «in- »elner, die Oeffentlichkcit besonders interessierender Probleme. Das Schiedsgerichtsverfahren habe sich in Len Erörterungen in London und in Locarno als geeignetes und wirksames Mittel zur Sicherung des Friedens bewährt. Wir wüsten uns vor Augen halten, fuhr der Kanzler fort, daß daS BertragSwerk von Locarno eine ganz sorgfältig juristisch durchdachte Arbeit ist, an die wir mit demselben Ernst deS Prüfens herantreten wüsten, wie bei sonstigen Werken der Gesetzgebung. Der Reichskanzler erörterte alsdoun die einzelnen Be stimmungen -eS Sicherheitspaktes, beginnend mit dem Prä- ambel, und danach übergehend zu den Vorschriften der Ar tikel 1 und 2, deren Inhalt für den Rhein und das Ruhr- land von ganz besonderem Interesse seien. Auch die damit im Zusammenhang« stehenden Vorschriften der Bölker- bundssatzungen wurden zur Erläuterung mit heran- gezogen: insbesondere diejenigen, die bet Konflikten zwischen den Staaten der Bestimmung des Angreifers und der Rege- bung von Rechten und Pflichten der Beteiligten dienen. WaS bi« Ostsrage anbelange, so sei hier i« Hinblick auf die Füh rung der deutschen Oftarenze eine andere Lag« gegeben als i« Weste«, aber auch hier stehe das Friedensziel, wie in der Präambel zu den Oftfchiedsverträge» -um Ausdruck gebracht, i« Vordergrunde. Die in Locarno getroffenen Abmachungen zwischen Frankreich und Polen bzw. Ler Tschecho- Slowakei hielten sich genau an die im BölkerbundS- pakt getroffen« Regelung, wozu noch vom deutschen Stand punkte aus hinzukomme, daß bei etwaigem Eintritt des Ga» rantiefalkes die englisch-italienische stlarantie zu Deutsch» lauds Gunsten mittelbar wirksam werde» köuutc. Zur Frage des Artikels 10 -er Völkerbundssatzung wieS der Reichskanzler auf die Beziehungen Deutschlands z« Rußlaud hin. die, wie der jüngst beschlossene deutsch-rnsflkche Handels, »ertrag beweise, durch das Werk von Locarno keine Aendc» rung erlitten hätten. Die Steilm'.guahmc Deutschlands zum Artikel 16 sei bestimmt durch die besondere Lage Deutschlands tn bezug auf den militärischen Rttitungszustand und durch seine geographischen Verhältnisse. Der Reichskanzler be rührte im Zusammenhang auch die übrigen mit Deutschlands Eintritt in den Völkerbund zusammenhängenden Fragen. Anschließend ging der Reichskanzler zur Betrachtung der Frage Über, wie das tn Locarno erreichte sich In Zukunft aus- wirken werbe. Hier stellte er den Gesichtspunkt tn den Vor dergrund, baß ei» Erfolg nicht deswegen abgcl^bnt werden könne, weil er nicht alle gehegten Wünsche erfülle. Der Weg znm Ausstieg sei mühselig und langsam. Ein Rück blick aus die vergangenen Jahre ergebe jedoch, baß ein posi tiver und ständiger Fortschritt sestzustclleu sei. In dieser Be ziehung komme dem Artikel ll des StcherhcitspakteS besondere Bedeutung zu. Hier sei tn der Einfügung des Schied«. Vertrages über die Regelung de-Londoner Abk n m - menS hinaus ein bedeutender Fortschritt erzielt. Der Reichskanzler setzte sich alSban» mit den Einwendun gen und Bemängelungen auseinander, welche gegen daS Werk von Locarno laut geworden feien, und wies anschließend auf die großen allgemeinen Gesichtspunkte hin, die bei Betrachtung des Werkes von Locarno tm Rahmen der Weltpolitik und der Weltherrschaft tn Betracht gezogen werden müßte». Zur Krage der Rückwirkungen unterstrich der Kanzler dann mit besonderem Nachdruck die Notwendigkeit der Schaffung eiuer Grundlage, aus der de« schwergeprüften deutsche» Volke vertraue« tu die «««achte» Zusicherungen und Glaube» a« de» Frieden der Zukunft er wachse» könne. Es besteh« lli« Zweifel daran, daß, wem» die Rückwirkungen, insonderheit hinsichtlich der Rheiulandsragen, in dem Sinne behandelt würde», der die logische Auswirkuug der Sierhaudluuge« iu Locarno dar stelle, dann eine große Mehrheit deS deutsche» Volkes dem vertrage ,o« Locarno znftimmc« «erde. Demgegenüber sei es eine Frag« von «ach. geordneter Bedeutung, in welcher Weis« dieser sicher deutsche Volkswille seinen endgültigen Ausdruck finde, sei eS i« Par lament. wie eS letzt bestehe, fei eS durch Befrage« d«S deutsche» Volkes selber. Allen deutschen Parteien rufe er, -er Reichskanzler, zu, daß eS sich jetzt nicht darum handle, Polttikimgewöhn- lichen Sinne des Wortes zu machen, sondern daß das dentschc Volk jetzt »or geschichtliche« Aufgabe« stehe. Daß eine politische Entscheidung »o« solcher Tragmeite hinterher auch tiefe Spure« i« die gesamt« politische Entwicklung eines Volkes trage, entspreche aller geschichtliche» Erfahrung. Er, der Reichskanzler, werde seine ganze Kraft daran setzen, Latz die großen politischen Fragen wirklich reif würden zur Ent scheidung durch daS deutsche Volk. Das sei seine Aufgabe im Dienst« -es ganzen deutschen Volkes, di« höher stehe, als irgendwelche PartetgestchtSpuukte. I» dieser Stadt, so schloß -er Reichskanzler, in -er ich die Ehre und daS Glück gehabt habe, als Oberbürgermeister zu walten, weiß jedermann, daß der gegenwärtige Reichs kanzler ParteigesichtSpunkte nicht kennt. Aber ich glaube an Deutschland. ^ Im Eingänge seiner Ausführungen hatte Ser Kanzler -te Bitte an die Presse ausgesprochen, nichts im Wortlaut zu ver- ösfentlichen, was nicht von ihm zensiert sei, um durch eine ungenau« Wiedergabe seiner Aouherungen in der Oeffentltch- keit Deutschlands und -es Auslandes keine Unklarheiten auf- kommen zu lasten. Der wirkliche Text der Kanzlerred« lag bis um 2 Uhr nachts nur über die weniger bedeirt-samen ein leitenden Ausführungen d«S Kanzlers »or. Polen un- Locarno. Warschau. 2«. Okt. Heute begannen im Auswärtigen Ausschuß des polnischen Landtages die Debatte» über daS Exposs de» Außenministers Graf Dkrzynski, -aS die Er- gebniste Ler Konferenz von Locarno »um Gegenstand hatte. Der ehemalige Außenminister Marjan Seyda fNat^ Dem.) übte o« dem BertragSwerk von Locarno heftige Kritik, da Locarno für Deutschland der Ausgangspunkt zur Eröffnung einer diplomatischen Offenfive gegen Polen sei. Der Sozialdemokrat Niedztalkowski erklärte, die Formulierung d«S tn Locarno abgeschlossenen Schiedsgerichts- abkommenS ist ein« geustgeu-e RechtSplattsorm, um die »Un versehrtheit der Grenze« der polnische« Republik zu oertei» digeu". ES wäre aber eine Utopie bei der jetzigen Stimmung in Europa di« Folgerung aufzustellen, für die deutsch-polnische Grenze die gleiche Garantie zu fordern, wie für die deutsche Rheingrenze. ' . Da» Scho -er »olksvarletttche« Snlschlietzung. Berlin, 28. Okt. Di« »Kreuzzeitung", die dem Frak- tivnSvorsitzende« der Drutschnatianalen, Grafen Westarp, nahesteht, erklärt, -atz di« Auffassung und die Auslegung StresemannS also gesiegt hätte. Mit kategorischen Erklärungen, die lediglich «iusettigen Charakter trügen, sei «» aber nicht möglich, die bestehenden Bedenken zu zerstreuen. Die Deutsche Volkspartet wolle, um bi« Politik ihre» Außenminister» zu stützen, nur Lichtseiten in dem BertragSwerk sehen und suche alles, was zu schweren Zweifel» Anlaß gebe, abzuschwächen, um nach außen hin die Stellung verteidigen zu können, in die sie durch Stresemann hineingeführt worden sei. SS gebe für di« Deutsche Volkspartei bezüglich des Ver tragswerkes nur «och Srgäuzunge« und sofortige Aus wirkungen der Bcreinbaruugen »«» Locaruo, aber keine gruudsätzliche» Erwägunge« «ehr. Darin unterscheide st« sich von den Deutschnattonalen. Be- merkenswert, erklärt die »Kreuzzeitung" weiter, sei an der Entschließung, daß st« sich von jeder abfälligen Kritik über das Ausscheiden der Deutschnattonalen fern hält, un- das damit aufgeworfene tnnerpolitische Problem nur insofern be rührt, als sie der Deutschnationalen Volkspartet die volle Ver antwortung für di« Folgen zuschieben möchte. Zum besonderen Schmer» für die demokrattsche Presse stell« di« volkSpartciltchc Entschließung nicht fetz, daß eiu« weiter« Mitarbeit mit de« Deutschnattonalen ausgeschlossen fei. Dle Wirtschaft und die gemeindliche Selbstverwaltung. Bon Karl Tögel, CoßmannS-orf. Die scharfe Kritik, die an der AuSgabenwirtschast unser« Gemeinden seitens der Wirtschaft geübt worden ist, hat natur gemäß auch eine Gegenwirkung aus der audere» Seit« a»S- gelöst. So hat u. a. vor allem der Sächsisch« Gemeindebag auf seiner letzten Sitzung, wie auch dessen Geschäftsführer, Dr. Naumann, tm Geleitwort für Las Sächsische Gemeinde Handbuch zu dieser Frage Stellung genommen. Letzterer AnSführuug kann man wohl programmatische Bedeutung »umesse». Ll» tzauptargumeut wird geltend gemacht, -aß -er Geist de» Frei- Herr» vom Stein im Selbstverwaltung-recht -er Gemoim-o« erhalten werden müsse. Dr. Külz führt« «rS, »bet -«« Reichs stellen und bet der Wirtschaft fei eS Mod« gewor-eu, aavf »i« Gemeinden zu schimpfen.' Nach dem Zusammenbruch »o» 1806 hätte mau die Gemeinden mtt einer besonderen Stoßkraft auS- gestattet, jetzt mache man e» umgekehrt." Dazu tst M stxge», daß eS der Wirtschaft gar nicht eingefalle» ist, an» lieber langer Weile eine Lanze gegen Laö GelSstbesttmmungS recht zu -reche«. Worum seitens der Wirtschaft -er Kampf geführt wird, schetut von den Gemeinden«rtreteru tn ihrer Mehrzahl keineswegs erkannt worden zu sein. Die Wirtschaft ist durch -ie mtt Tausenden von Beispielen, mit Zahle» unwiderleglich fest stehende Differenz »wischen der Ausgaben Wirtschaft der Ge meinden und dem Ringen der Wirtschaft um ihr Lebe» iu «tue harte Verteidigungsstellung gedrängt worden. So, wie -iS- her, geht eS nicht weiter. Zwischen der Entwicklung -er Ge- meinden und der Entwicklung -er Wirtschaft tst allzeit ei» Parallelismus gewesen. Dt« blühenden Städte -eS Mittel- alter-, sie haben ihr« Entwicklung nicht ander» stützen könne», als auf «in aufsteigeudeS, unendlich fleißige» Handwerk, »ud erneu kühnen, blühenden Handel. WaS wir in de« vergangenen Jahren erlebt haben, ist genau das Gegenteil, und «S heißt noch heut« den Geist des Freiherr» vom Stein völlig ver leugnen, wenn man in einer Zeit unendlich schweren Wirt- schaftliche» Niederganges seitens -er Gemeinden immer und immer wieder bemüht ist, neue Mittel aus ihr herauSzu- quetschen. Wer will leugnen, daß wir durch die Einführung -er Nr- mahle» tn die Gemeindeparlamente fast überall Mehrheiten habe», di« kein oder nur geringes wirtschaftliches Verständnis haben und die bisher vor allem an der Aufbringung Ler Mittel keinerlei Anteil hatten. DaS. was Dr. Naumann hier über die Gemeinden zugibt, trifft auf -iese Mehrheiten zu: »Die Gemeinden, die zu Kostgängern des Reiche- wurden, haben sich ... in bedenklichem Maße daran gewöhnt, nur über Aus- gaben zu beschließen und tm übrigen Li« Frage Ler Deckung dieser Ausgaben anderen Stellen zu überlasten. DaS wird tmmer die Gefahr fein, wenn Menschen den größten Einfluß haben, die nur an derBvwilligung. nicht «der an der Aufbringung der Mittel Interesse hoben. DaS liegt aber nicht nur am System LcS Finanzausgleiches, sondern auch am parlamen. torischen System in unseren Gemeinden." ES paßt schlecht zu dem Streben nm Erhaltung der Selbst- Verwaltung der Gemeinden, wenn der Sächsische Gemeindeto« in demselben Atemzug«, wo er sich gegen eiirc Kritik -er Aus- gabenwirtschast verwahrt, zugleich einen Antrag annimmt, ^bet den zuständigen Stellen für -ie Offen- legungderSteuerlistenunddieBuchführungs- pfltchtfttralleBetriebe, insbesondereanchfür Ste Landwirtschaft, einzutreten." Das paßt ver dammt schlecht zum Geist des Freiherrn vom Stet», der eine freie Selbstverwaltung der Gemeinden auf ein freies Hand werk und einen freien Bauernstaud gründen wollt«. Das ist ein Zurückfallen in di« schlimmsten Zetten der Waren- und Preiskontrolle, wo der Handel und das Handwerk oft bis zinn Lebensüberdruß gepeinigt wurden von Leuten und Instanzen, die keine blasse Ahnung haben vom Wirtschaftsgetriebe. Das paßt schlecht tn ein« Zeit, wo jeder auch nur einigermaßen Ein. sichtige erkennt, wie durch Steuerdruck und Kreditzinsen die Wirtschaft nahe am Erliegen ist. Das ist eS eben, weshalb sich die Wirtschaft um die Gemein- den kümmern mutzte, weil dort, tm Gegensatz zur Entwicklung des Wirtschaftslebens, ein Geist herrschte, der ihr Verhängnis werden muß, wenn ihm nicht Einhalt getan wird. Die barten Kämpfe, di« sich stellenweise zwischen einem einsichtigen Bürgermeister oder Rate und dem Gemeindcparlament ab° spiclen, zeigen ja auch, wie sich die Verhältnisse in ihr Gegen teil verkehrt haben. Früher war der Rat das treibende Mo- ment, und daS Parlament ließ sich Posten »in Posten abringcn, n»eil cs eben sich verpflichtet fühlte, keine Mittel zn bewilligen, ohne auf die Wirtschaft Rücksicht zu nehmen. In diesem gegen, fettigen Kräftespiel konnten Wirtschaft und Gemeindenden«» segen-volle» Aufstieg erleben, dem wir all« nachtrauer«. Heut»
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