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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189906122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-06
- Tag1899-06-12
- Monat1899-06
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1899
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Riesaer H Tageblatt Montag, 12 Juni 1899 Men»» auf Bestellungen, welche infolge dieser Anzeigen gemacht wur? den, wiederholt verdorbene und völlig ungenießbare Waare ge liefert worden ist. ES kann deshalb für den Bezug solcher Butter nur dringend Vorsicht angerathen und empfohlen wer den, vor Abschluß von Geschäften über die Zuverlässigkeit der betreffenden galizischen Geschäftsleute Erkundigungen einzuziehen. — Die edle Rose, die Königin der Blumen, blüht nun allerwärtS in den Gärten. Es giebt wohl keine Blume auf der ganzen Erde, welche so wie die Rose seit undenklichen Zeiten der Liebling aller Völker war. Noch heute steht sie hoch über alle« Blumen des Feldes und deS GartenS. In ihren verschiedene» Arten ist die Roke fast über die ganze nördliche Erdhälfte verbreitet, und überall da, wo sie ihre duftige», cdelgestalteten und farbenprächtigen Blumen zur Entfaltung bringt, ist sie auch die Königin des Gartens und der Blumen, wie sie zuerst die griechische Dichterin Sappho treffend nennt. Es ist wohl nicht zu viel behauptet, wenn man sagt, daß eS im weiten Deutschen Reiche kaum einen wohlgepflegten HauSgar- ten giebt, in welchem nicht auch der Rose ein Plätzchen ein geräumt wäre; wo immer von liebevoller Hand gepflegte Blu men die Fenster schmücken, da wird man nur selten nach eine« Roscnstock vergeblich Umschau halten, und wo bet Ereignissen ernster und heiterer Natur Blumen Verwendung finden, da fehlt auch die Rosenblüthe nicht. Nach der Sage ist die Rose ursprünglich weiß gewesen, und sie hat dann vom Blute der VenuS oder deS Eros, die sich an ihren Dornen geritzt hatten, die rothe Farbe bekommen. Die Rose ist daS Symbol de» Räthselhaften und Geheimnißvollen, deshalb malte man in alten Beichtstühlen, Rathssälen und Weinstuben — wir erin nern an den Bremer RathtSkeller — eine Rose an die Decke, zur Mahnung, daß jedes Wort sud rova gesprochen sei und nicht weiter erzählt werden dürfe. Nach einem alten Mythus war die Rose schon im Alterthum dem Gotte der Verschwiegen heit geweiht, und bei uns ist die rothe Rose daS sinnigste Sym bol der Liebe. — In der Sommerzeit wiederholen sich die Fälle stet- von Neuem, daß Kinder mit giftigen Pflanzen spielen, Theile davon zerkauen und verschlucken. Da ein schnelle- Eingreifen jederzeit geboten ist, so seien für die einzelnen heimischen Giftpflanzen die am leichtesten zu erreichenden Giftmittel mitgetheilt. Weil eS am Besten ist, daß der Giftstoff möglichst schnell aus dem Körper entfernt wird, so empfiehlt eS sich immer, einen Brech- akt hervorzurufrn. Man bewirkt ihn einfach dadurch, daß man Kl m esr o» o» »s für daS „Riesaer La^dlatt« erbitten uns »iS späteste Bormittag- v Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die »eschäst-fteLe. Sus Anlaß der bevorstehenden Pionierkaferneubauterr haben wir beschlossen, 1. für den zwischen Weidaer Weg und den Speichern verlaufenden Theit deS sogenannten Panptzer KomumuikatioutwegeS die südöstliche Strasteufluchtttuie fest-«» liege«, und 2. den für das Gelände zwischen Weidaer Weg Weststraße, Parzelle Nr. 949 deS Flur buchs und Paufitzer Kommunikations weg bestehenden Bebauungsplan durch Einziehung eines Theilis der verlängerten Georgstraße und durch Festlegung der Breite der verlängerten Maxstraße auf 14,20 oa unter gleichzeitiger Verdrückung ihres größten Theiles abzuäuderu. Der zu beiden Beschlüssen angefertigte Plan Ur. 67 8t. 8. H.. liegt vom 14. Ium bis zum 12. Juli 1899 wochentags von 8—12 und von 2—5 Uhr in der Rathskanzlei zur Einsicht aus. Widersprüche gegen den Plan sind innerhalb der angegebenen Frist schriftlich bei uns anzubringen. Nach Ablauf der Frist angebrachte Widersprüche haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Der Rath der Stadt Riesa, am 12. Juni 1899. Brgrmstr. BoeterS. vertlicheS und Sächsisches. Mesa, 12. Juni 1899. — Herr Btadtrath Or. Wsgelin ist roa heute ab bi- 28. dss. Mt«. brurlaubt. — Für den vom 12. Juni bis mit 15 Juli l. I. be urlaubten Friedensrichter für Riesa mit Göhli», Poppitz und Mergendorf, Herrn Sekretär a. D. Glauch, ist Herrn Amts gericht« rendanaa Thost hier die Stellvertretung auf gedachte Zett Übertragen worden. — Das gestrige Standarten-Weihfist des Kgl. Sächs. Militärverein« „Artillerie, Pioniere und Train" «ahm einen in allen Theilrn durchaus wohlgelungenk«, würdigen Verlauf. UtberauS zahlreich waren die Kameraden der Bruder vereine herbeigeeilr, um den Ehrentag veS da« Fest gebenden Verein« mttzufeiern und so treue Kameradschaft und Freundschaft zu beihättgen. Durch eine Reveille wurde frühmorgens bekundet, daß ein besonderer Festtag für die Stadt angebrochen war. Leider erschiene« die Festfreuden Vormittag» arg bedroht durch ziemlich starken «egen, doch klärte sich später da» Wetter erfreulicher Weise wieder vollständig aus. Nachdem im Laufe de» Vormittag» die auswärtigen Säfte etngetroffen und em pfang« waren, stellte sich der Feftzug programmgemäß Nach« mittag» r/,2 Uhr auf der BiSwarckstraße beim Hotel Höpfnrr auf und vrgab sich nach Einholung und Ernrethung der Ehrengäste und Ehrenjuug'rauen gegen 2 Uhr durch die Schul- und Hauptstraße nach dem Alb»r> Platz. Hierselbst war eine ratt Fahnen in den Reichs- und Landeifarben und schmucker Dekoration ««»gestattete Tribüne errichtet, auf und vor wel cher die Festthetlnrhmer Aufstellung nahmen. Rach kurzer Begrüßungsansprache de» Vorsitzenden de» K. S. Militär verein» „Artillerie Pioniere und Train", de» Herrn Schneider meister» Otto, brarte der Gesangverein , Sängrrkraaz" da» fiimmungivolle, Abt'schr Lied: „Wir bleibe« treu" zum vor trag. Hierauf begrüßte Herr Bürgermeister Borte,» in mar kiger, zündender Ansprache die Frsttheilnehmer Namen« der Stadt. Seine Rede klang au» in einem Hoch auf Ihre Ma jestäten Kaiser Wilhelm H. und König Albert, da» von der Fest versammlung begeistert ausgenommen, brausend erscholl. Nach Enthüllung der Standarte durch Frl. Scherf hielt Herr Diaconu» Burkhardt — Herr k». Friedrich war nicht anwe send, derselbe hatte die Feftpredigt zum Jahr eisest dc« Streh laer Zwligverein» für Heidenmisfion in Borna übernommen — die Weiherede. Der geschätzte Herr Geistliche erinnerte in feiner trefflichen, längeren Rede an die vergangenen ruhm vollen Kämpfe für da« Vaterland, gedachte der treuen Führer in herzlich dankbarer Weise, insbesondere unser» allverehrtea theuern Landesherr«, Sr. Majestät de« Königs Albert, ge mahnte all die versammelten Kameraden an den geleisteten Fahneneid und gab insbesondere dem Wunsche Ausdruck, die Standarte wöge «in Mahnzeichen werden zur treuen Pflege raterländischer Erinnerunzen und zur treuen Belhä- tigung vaterländischer Pflichten und weihte sie zu einem Symbol der Treue gegen Sott, gegen den König und gegen da» Volk im Namen de» dreieinigen Gotte«. Herr Bezirks vorsteher Wilke-Großenhain verpflichtete alsdann den Stan- dartenträger und händigte demselben da» reich ornamentirte neue Wahrzeichen de» Verein» rin. Hieran schloß sich die Uebergabe einer großen Anzahl Geschenke — Schleifen und Nägel — die zumeist unter finnigen Wahlsprüchen überreicht wurden. Gp ciell erwä nt sei, daß Herr Bezirksvorsteher Wilke-Großenhain im Auftrag Sr. Majestät des König» einen kostbaren Nagel und im Auftrage Ihrer Majestät der Köni gin eine werthvolle Schleife darbrachte. Auch da» Bezirks kommando Großenhain und die Herren Reserveosficiere i« Verbände de» Bezirkskowmando» Großenhain übergaben eia Standartengeschenk. Nach herzlichen DaukeSworten dc» Bor fitzenden de» K. S. Militärverein» „Artillerie, Pioniere und Train" und nach dem vom Gesangverein „Sängerkranz" in- tooirten Schlußgesaug: „Da« Banner rauscht" erfolgt«, wie angekündigt, eia Umzug durch die Haupt-, Schützen- Kastanien, straßr, Kaiser Wilhelm-Platz, Wettiner-, Haupt- und Park- straße nach dep, Parke. Der groß« stattliche Festzug, be gleitet von 3 Musikkapellen, führte in seiner Mitte 2b Stan darten und Fahnen, und e» werden gegen 70 Vereine in demselben vertreten gewesen sein. — Nach Auflösung de» Zuge» entwickelte sich im Park« «in reich bewegte« Leben und Fidelita» trat in ihre Rechte. Bei prächtigem Bokal- und Instrumental Eoncrrt, aurgesührt vom Gesangverein „Sän- gerkranz" und der Kapelle de» 3 Feld-Art.-Regt». Nr. 32, amüfirte «an sich bi» zum Abend unter den mächtigen Bäu- men, erneuerte alte Bekanntschaften und knüpfte neue an. Mit eine« außerordentlich stark besuchte« Ball in den Sälen de» Hotel Höpsaer und de» Wettiner Hofe» wurde da« Fest beschlossen. Heute Nachmittag folgte noch eine Nachfeier t« Schützenhause in interne« Kreise. — Häufig begegnet man in den Zeitungen Anzeigen galizischer Firmen, in welchen „feinste Süßrahmbutter" zu auf fallend billigen Preisen angeboten wird. Im Interesse der ein heimischen Butterkonsumenten wird darauf hingewiesen, daß tV-t- Rlrjarr Tageblatt «scheint jede» Tag Abend« mit AnSnahm, der Sonn, und Festtag,, viertchLtzrttch« »«zugitprrl» bei Abholung tt> Seo E^edutvm» « «tesa und Strehla ob« durch «M» Träg« fmi tu» Hau» 1 Mark 50 Wg., bei Abholung am Schalt« b« taiserl Postaustalt« 1 Mark 25 Psg„ durch dm Vrtchwrg« stet Ms Hau« l Start « Psg, Aaget>i»Um«tz>a» sttr dt, ««nm»» MS Ausgabetage» bt» vormittag 9 Uhr ohne Gmtchr- zflDruck und Verlag von Langer L Winterlich M Riesa. — veschSstSstelle «astanienstrab» 59. — Mir di, Nüartim »ermttwrrtltch: Herman« Schmidt M Riesa. Montag, den 19. Juni 1899, Norm 1V Uhr, sollen im Hotel zum „Kronprinz hier 3 photographische Handapparate mit Zubehör gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 12. Juni 1899. Ger.-Vollz. beim Kgl. AmtSger. Srkr. Eidam. Infolge einer Anzeige des Aichamtes Dresden, nach welcher viele Landwirlhe ihre Waagen, Gewichte u. f. w. nicht zu der jetzt im Gange befindlichen RachnichttNg bringe«, obwohl fie hierzu verpflichtet find, wird auf Anordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft Dresden, indem der Herr Bürgermeister von Radeburg und die Herren Gemeindevorstünde des Bezirks auf die in der Sache bereits unter dem 16. vorigen Monats ergangene Verfügung der unter zeichneten Königlichen Awtshauptmannschaft — 460 kV — verwiese» werden, Folgendes hier- duich bekannt gemacht: Jeder Laudwirth, der die Erzeugnisse seiner Wirtschaft (Feldfrüchte, Obst, Vieh, Milch, Butter u. s. w.) zu verkaufen und hierbei zu wiegen bez. zu messen pflegt, ist verpflichtet, die Nachaichung seiner Waagen, Gewichte und Maaße vornehmen zu lassen. Auf den größeren oder geringeren Umfang des landwirthschaftlichen Betriebes kommt es hierbei nicht an. Auch der kleine Landwirth, der landwirthschaftliche Erzeugnisse nur in geringem Umfange verkauft, muß seine Waagen u s w. nachaichen lassen. Der von Landwirthen häufig erworbene Einwand, daß sie ihre Waagen nicht in Gebrauch nehmen vielmehr ihre Erzeugnisse ohne vorheriges Abwiegen verkauften, wird der Regel nach als unbeachtlich zurückzuweisen sein. Denn nach § 369 Ziffer 2 des Reichsstrafgesetzbuches hat Bestrafung bereits dann einzutreten, wenn bei Gewerbtreibenden, worunter hier auch die ihre Erzeugnisse verkaufenden Landwirlhe zu verstehen sind, Waagen u. s. w. vorgefttvdr« werden, welche sich zum Gebrauche im Gewerbebetriebe eignen, aber den gesetzlichen Aichunasstempel nicht tragen. Es begründet also bei den Landwirthen das blotze Borhandeofem ungeaichter oder nicht nachgeaichter Waagen u. s. w. die Bcrmuthung des Gebrauchs im gewerblichen Verkehre. Ebensowenig wird die Notwendigkeit der Nachaichung dadurch ausgeschlossen, daß die Waagen u. s. w. sich noch in gutem Zustande befinden. Die Landwirlhe werden unter Bezugnahme aus die in den Amtsblättern erlassene Bekannt machung vom 16. März dieses Jahres an die ihnen hinsichtlich der Nachaichung obliegenden Verpflichtungen erinnert und darauf aufmerksam gemacht, daß bei Nichtbeachtung des Vorstehenden nicht nur nach 8 369 des Reichs-Ltraf-Gesrtz-Buches in Verbindung mit 8 14 der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 8. April 1893 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 103) Bestrafung, sondern unter Umständen auch Einziehung der mit dem Nachaichungs- stempel nicht versehenen Waagen, Gewichte, Maaße u. s. w. zu gewärtigen wäre. ... Königliche Amtshauptmannschast Großenhain, am 10. Mai 1899. f 1173 V. vr UHIevttum. Möckel. «nd Anzeiger MMtt litt AHkißtt). Telegramm-Adresser 6Fernsprechsiellr .La«,blatt « es» Rr 20 der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 133 Montag, 12 Juni 1899 Abe»SS. 52 Jahr«
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