Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 21.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191407211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-21
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 21.07.1914
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Weißeritz-Mmg 80. Jahrgang Dienstag den 21. Juli 1914 abends Nr 186 erat« werden mit f., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mlt 12 Pf. die Spaltzeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der erslen Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag.— Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pf. Die ^kveißeritz - Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. ÄMitlW md AtW ßl HMvM, SchmiMrg u. u Amtsblatt str -re Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit acktseitiaem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Lari Jehne in Dippoldiswalde. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bei herrlichstem Welter, richtigem Bierwetter, das übrigens den ganzen Tag über andauerte, begann der Weckruf den zweiten Festtag, den Anwohnern des Freiberger Platzes noch etwas Ertraes bietend durch ein „Ständchen"; es galt wohl Herrn Kalenda, der Heuer zum fünfundzwanzigsten Male auf der Vogelwiese fett hält. Am Vormittag begann .das Schießen auf die Scheibe. Tinen Nagelschutz gabs heute nicht. Die Hauptsache für die Schützen und ihre Gäste von hier und auswärts ist Montags das vom Bogel- und vom Scheibenkönig ge spendete Frühstück, gewürzt wiederum durch zahlreiche Toaste, aber alles „nichtoffiziell", alles frei; da wird auch mal rechts und links verwechselt. Mit den Trinksprüchen wurde in erster Linie der „gastgebenden" Majestäten, dann aber auch vieler anderer, z. B. der Spender der Schieb prämien, deren Heuer 20 zur Verfügung stehen, während es vor noch gar nicht langer Zeit kaum vier oder fünf waren, gedacht. Zu den „dauernden" Prämien ist Heuer eine neue gekommen: ein Wanderpokal, gestiftet von der hiesigen Filiale der Brauerei Lagerkeller. Der Pokal wird alljährlich zum Schützenfest aurgeschossen, und zwar erhält ihn derjenige, der die höchste Ringzahl auf der Scheibe leibst erzielt, auf ein Jahr, also bis zum nächsten Schützen- fest. Alsdann geht der Pokal an die Gesellschaft zurück. Hat ein Schütze den Pokal dreimal errungen (wenn auch nicht hintereinander), so geht er dauernd in leinen Besitz über. Tin Tafellied fehlte auch diesmal nicht. An das Frühstück reihte sich der Auszug an, auch diesmal mit einer besonderen „Attraktion". Sie war abweichend vom Hergebrachten nicht dem Humor gewidmet, sondern dem Gemüt, der Poesie, der Poesie der Kindheit. Auf drei schön, sinnig und malerisch herausgeputzten Wagen und auch zu Fuß wurden, geführt von einem Herold zu Pferde, fünf deutsche Märchen bargestellt, so lieblich, so eindrucks- voll, so naiv, daß jedermann seine Freude daran halte, „Der Rattenfänger", „Der gestiefelte Kater", „Hänsel und Gretel", „Rotkäppchen" und „Dornröschen", sie alle fanden die Anerkennung der Einheimischen, wie der zahlreichen Auswärtigen, was der Lohn sein mag für die mit den Vorbereitungen verbundene sehr grobe Arbeit. Auf der Aue angekommen, begann nun wieder das lustige Treiben, für die Schützen aber das Schießen nach dem Bogel, denn „heute muß die Glocke werden" — und sie wurde. Gegen abend fiel der Königsschuß. Herr Baumeister Nitzsche war der Glückliche, während den vorletzten Spahn der Feldwebel der Kompanie, Herr Mehner, herunterholte. Herrlich war wieder der Abend, und so länglich, daß er hier und da bedenklich nahe kam dem dritten und letzten Festtage. — Man schreibt uns: „Bei meinem Aufenthalt in Dippoldiswalde fühlte ich mich veranlaßt, die Waldbühne in Bärenburg aufzusuchen, und bin überrascht und entzückt von dem, was der Direktor mit seinem prachtvollen Ensemble dort geleistet hat. Ein schönes Gebäude, um geben von herrlichen Waldungen gibt dem Zuhörer Ge- legenheit, die am Fuße desselben sich ausbreitende Bühne zu überschauen. Besonders zu erwähnen habe ich nur, daß man jedes Wort deutlich vernimmt, also sind die ersten Bedingungen, die man an ein Theater stellen kann, ersüllt. Aber nicht das allein veranlaßt mich, diese Zetten zu schreiben. Die Darstellung gleicht der eines ersten Instituts, und es wäre sehr erfreulich, könnten die echten, ehrlichen Künstler, die, wie ich gehört habe, zu wohltätigen Zwecken spielen, auf die Unterstützung der hiesigen Einwohner und Sommergäste rechnen." — Ein Wink für Wanderlustige. Jetzt, zur Zeit der Reisen und Wanderungen, sei daran erinnert, daß die meisten Leute einen ganz sicheren Kompaß bei sich tragen, ohne es zu wissen. Es ist die Taschenuhr. Man nehme die Uhr horizontal in die Hand, und zwar so, daß der kleine Zeiger, gleichviel, welche Zeit er gerade anzeigt, nach der Sonne hin gerichtet ist. Nun hat man sich nur zu merken, daß die Mitte de« Raumes zwischen dem kleinen Zeiger und der Zahl 12 die Himmelsrichtung Süden angibt, die gegenseitige Mitte also die Himmels richtung Norden. Steht z. B der kleine Zeiger um 8 Uhr auf die Sonne gerichtet, so liegt Süden in der genauen Richtung der Zahl 10 und Norden in der Richtung der Zahl 4. Hat man sich verlaufen, so weiß man also sofort, welche Wege man einzuschlagen hat, um wieder zurückzukommen. Oberbürenburg, 19. Juli. Zum Besten des Roten Kreuzes fand in Dolzes Berghotel eine musikalische Abendunterhaltung statt. Die beliebte ehemalige Hof- opernsängerin Frau Margarethe Dietzer-Hüttel hatte die Liebenswürdigkeit, das zahlreich versammelte Publikum durch verschiedene Arien und Lieder zu erfreuen, unter denen besonders da» Gebet aus Tosca, sowie „Allmächtge Jungfrau" aus Tannhäuser der ernsten Künstlerin wohl verdienten, reichen Beifall und Blumenspenden eintrugen. In die musikalische Begleitung halten sich die hier zur Kur weilenden Fräulein Klara Altschul und Herr Kauf mann Walter Lorenz aus Dresden in ganz vortrefflicher Weise geteilt, während Fräulein Dolze einige reizende Klaviersoli zum Besten gab. Lauenstein. Beim Baden ertrank am Sonntag abend der 18jährige Sohn des Gutepächters Müller aus Lauen stein. Der junge Mann hatte mit zwei Brüdern nach der Rückkehr von Feldarbeiten im Teiche bei der zwischen Lauenstein und Geising befindlichen Schäferei ein Bad nehmen wollen. Ein Herzschlag traf den jungen Mann, der trotz sofortiger Hilfe seiner Brüder in dem etwa vier Meter tiefen schlammigen Gewässer versank. Die Leiche konnte erst Montag früh geborgen werden. Quohren. Die deutsche Studenten- und Schüler herberge In Quohren b. Kreischa. Seit dem Jahre 1009 hat der Verkehrsverein für Kreischa und Umgegend mit Unterstützung der Hauptleitung der deutschen Studenten- und Schülerherbergen in Hohenelbe (Böhmen) im Gasthof zu Quohren eine Herberge für reisende Studenten und Schüler eingerichtet, die freies Nachtlager und Frühstück gewährt. Der Zweck dieser Herberge ist, das Fußreisen der Studierenden zu fördern, um einen günstigen Einfluß aus die freie geistige und körperliche Entwickelung der studierenden Jugend auszuüben. Die von der Hauptleitung ausgegebenen Ausweise werden nur den Bewerbern verab folgt, die einer Hochschule, einem Obergymnasium, einer Ober realschule oder einer diesen gleichgestellten Lehranstalt an gehören, deutschen Stammes und mindestens 16 Jahre alt sind. Diese Ausweise sind gültig von den Psingst- ferien bis inbegriffen die Osterferien des nächstfolgenden Jahres und berechtigen innerhalb dieser Zeit zu 20 Ueber- nachtungen. Für Studentinnen und Schülerinnen sind diese Herbergen nicht eingerichtet. Die Aufnahme der Schüler erfolgt gewöhnlich in der Zeit von 4 Uhr nach mittags bis 8 Uhr abends und ist die Entfernung au» der Herberge nur mit aurdrücklicher Erlaubnis des Herbergs wirtes gestattet. Wie sehr diese edle Sache der freien Schülerherberge benützt wird, geht daraus hervor, daß im Jahre 1913 der Vesuchsauswei»79498Uebernachtungen in den Herbergen feststellte. und daß der Herbergsbesuch gegen 1912 um 10090 Nächtigungen gestiegen war. Den größten Besuch weisen alljährlich die zweite Juli- Hälfte und die beiden Augusthälften auf. In Quohren übernachten durchschnittlich jährlich etwa 40 Schüler. Ein großes freundliches Zimmer enthält neben den notwendigen Reinigungsgegenständen und einigen Bildern, Hausord nung und Wanderregeln vier saubere Betten, und daß die Herbergsmutter Frau Preusche alles in bester Ord nung hält, geht aus so manchen Eintragungen ins Fremdenbuch hervor. Die Herbergsliste weist vor allen Dingen viele Schüler aus Böhmen auf, einzelne aus Schlesien, Ostpreußen, Brandenburg, Rheinland, Alten burg, Sachsen. Die Herbergsleitung hat in liebens würdiger Weise Herr Gemeindevorstand Grumbt-Quohren übernommen. Freiberg, 19. Juli. Line machtvolle Kundgebung für den deutschen Männergesang war das gestern und heute hier abgehaltene 16 Sächsische Elbgausängerfsst, verbunden mit der 50 jährigen Jubelfeier des Bundes, woran etwa 6000 Sänger teilnahmen. Mit dem in stürmischer Begeisterung verlaufenen Begrüßungsabend wurde zugleich die von der Stadt neuerrichtete ständige Festhalle in den unteren Promenaden, die 7000 Personen faßt, eingeweiht. Vom Komponisten G. Striegler wurde zu Beginn der Festfeier sein Preischor zur Er innerung an das Jubelfest zum Vortrag gebracht, der ihm begeisterte Zustimmung eintrug. In seiner Festansprache erinnert« der 1. Bundesvorsitzende Leiberg-Lo'chwitz daran, daß der Bund vom Freiberger Bürgersingverein gegründet worden sei. Zu dem Zwecke, den Gedanken eines großen Vaterlandes mit Hingabe an den deutschen Gesang zu fördern, sei der Bund gegründet worden. Sechs Jahre später ging der große nationale Wunsch in Erfüllung — ein schöner Lohn! 15 Vereinen, die seit Gründung dem Bunde angehören, überreichte Redner Lorbeerkränze und Gedenkblätter, dem Gründer (Freiberger Bürgersingverein) ein besonderes. Namens der Stadt beglückwünschte Ober bürgermeister Haupt den Bund und überreichte eine pracht volle Schleife. Dasselbe taten eine große Zahl von Gratulanten. Professor Hugo Jüngst, der bekannte Lieder komponist, grüßte unter tosendem Beifall namens des Deutschen Sängerbundes. Nachmittags 2 Uhr begann der Festzug, dessen Länge l/2 Stunde betrug Man zählte in ihm 135 Fahnen und Banner, fünf Musikkorps und drei Festwagen (einer von der Stadt Freiberg) und 100 Ehrenjungsrauen. Beim nachfolgenden 1. Festkonzert in der Festhalle kamen prachtvolle Chöre, u. o. sechs alt- niederländische Volkslieder, zum Vortrag. Bei dem Fest kommers am Abend wurde der Protektor des Festes, König Friedrich August, besonders gefeiert. Montag nachmittag folgte das 2. Festkonzert, abends 7 Uhr das große Fest spiel „Glück auf" mit Bergmannsgruß von Annacker und Bergparadr. Erwähnt sei noch, daß schon das silberne Jubiläum des Bundes in Freiberg abgehalten wurde. Döbeln, 20. Juli. In voller geistiger und körper licher Frische feierte heute Se. Exzellenz der Wirkt. Geheime Rat Otto Christoph Ludwig von Schönberg auf Rittergut Mockritz seinen 90. Geburtstag. Dem Jubilar gingen von nah und fern überaus zahlreichesGlückwünsche und Ehrungen zu. Im Laufe des heutigen Vormittags erschienen zur Beglückwünschung zuerst die Eutsbeamten und Abordnungen der Arbeiter, später die von der Tochter des Jubilars unterhaltene und geleitete Spietschule, die Schulkinder von Mockritz, die auf dem Schloßhofe sangen, Vertretungen der politischen Gemeinde, des Kirchen- und Schulvorstandes, des Militäroereins und des Gesangvereins, wobei Pfarrer Ludwig die Begrüßungsansprache hielt. Am Nachmittag fand ein größeres Diner statt. Gegen Abend erfolgte die Begrüßung durch den Bezirksausschuß, die Gemeinde- oorstände des Bezirks usw., abends 9 Uhr war großer Fackelzug. Niederrossau bei Mittweida, 20. Juli Beim hiesigen Vogelschießen versagte gestern nachmittag ein Gewehr. Als man es aus den Tisch gelegt hatte und untersuchte, ging plötzlich der Schuß los, und die Kugel drang durch eine Bretterwand und einem Gutsbesitzer, der sich hinter dic>er mit unter den Zuschauern befand, ins Bein. Glück licherweise soll die Verletzung nicht gefährlich sein. Leipzig. Die Jahrhundert-Ausheilung der Völker schlacht im Stadtgeichichtlichen Museum, die nunmehr bereits ein volles Jahr besteht, wird am 1. Oktober d. I. geschlossen. Der größte Teil des jetzt ausgestellten Materials bleibt dem Publikum dauernd sichtbar, vor allem der gesamte Bestand an Bildern und Dokumenten, die unmittelbar auf die Leipziger Schlacht Bezug haben, und das große Schlachtenmodell, das nach wie vor der Ausstellung wie dem Museum eine besondere Anziehungs kraft verleiht. Geyer. Am Freitag wurden die feuersicheren Schränke der Stadt- und Sparkasse geüssnet und man sand Bücher und Papiergeld völlig unversehrt wieder. Geyer. Durch den Brand des Rathauses wurde die Stadt schwer geschädigt, obwohl das Gebäude mit 155000 Mark und das Mobiliar mit 32 000 Mark versichert waren.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite