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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189605099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-09
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1896
- Autor
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Riesaer K Tageblatt und Anzeiger Mtblall und Aytign). Telegramm-Adrefie ßU HH» ß V V Fernsprechstelle „Tageblatt", Riesa. AH, AAE-H-N V H'H-4- Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. 107. Sonnabend, S. Mai 18SS, Meads. 4». Jahr-. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abend» mit Au»nahme der Sonn» und Festtage, vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in dm Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch fünfer« Trilger srri in« Lau» 1 Mark cv Pfg-, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanpaltrn 1 Mark 25 Pfg-, durch dm Briefträger srei in» Hau» I Mark SS Pfg. Mzeigm-Anuahme für die Nummer de» h Au»gabetage« bi» vormittag S Nhr ohne Vewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Im Gasthofe zu Promnitz sollen Freitag, den 15. Mai 1896, Vorm. 1« Uhr, die einem Anderen gehörigen Gegenstände, als: 1 Sopha, 1 Kommode, 1 Waschtisch, 1 Regal, 1 Säge und 3 Stühle gegen sofortige Bezahlung meistbietend rerfleigert werden. Riesa, 8. Mai 1896. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsgericht. Sekr. Gidam. Die zur Erbauung vou Deöiufectiousschroten für die iuuere Lagerbe« NL schleustuug auf dem Truppen-Uebuugsplatze Zeithai« erforderlichen Erd», bra SKaurer- und Gteiumetzarbeiten sollen in einem Loose in öffentlicher Verdingung ver- au« ^ben werden. 77^ Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baubeamten, DreSden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Flügel 6, I, 94, zur Einsichtnahme auS und können VerdingungSanschläge daselbst gegen Erstattung deS Selbstkostenpreises ent nommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Erd«, Maurer« und Steinmetzarbeite» zum Neubau von DesiufeetiouSfchrote« auf dem Truppen-Uebungsplatze Zeithain" versehen bis Sonnabend, den 16. Rai 1896, Vormittags 11 Uhr postfrei an die vorbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bietet erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Auswahl unter den Be ll erbern bleibt rorbehalten. Dresden, den 5. Mai 1896. Königlicher Garnison-Banbeamter III Dresden. Zum 10 Mai. * „Das Ende krönt das Werk!" Nach langem, harten Ringen , nach beispiellosen Siegen auf deutscher Seite, nach Bewältigung vieler diplomatischer Ränke, die besonders von den neutralen Mächten auSgingen, kam am 10. Mai 1871 endlich zu Frankfurt der Friede zwischen Deutschland und Frankreich zu stände. Am 26. Februar war in Versailles der Präliminarfriede unterzeichnet worden, nachdem Bismarck den Versuch Englands, sich zu Gunsten Frankreichs in die Verhandlungen einzumischen, energisch zurückgewiesen hatte. Am 1. März nahm die neu gewählte französische Nationalversammlung, die in Bordeaux zusammengetretcn war, diesen Frieden mit starker Fünfsechstel- Mehrheit an. Vier Wochen später begannen in Brüssel die Verhandlungen über die Einzelbestimmungen des Friedensvcr- trages und wegen dessen endgültigen Abschluffes. Die fran zösischen Unterhändler machten aber immer neue Schwierig keiten nach dem Sprichwort: „Kommt Zeit, kommt Nach!" Sie hofften immer noch auf eine Verständigung zwischen Oesterreich, Italien und England zu Guusten Frankreichs. Bismarck durch kreuzte abermals durch kategorische Erklärungen alle Einmischungs pläne und drängte nun auf endgültigen Abschluß des Friedens. Zugleich wurde der Kongreß von Brüssel nach Frankfurt a. M. verlegt. Dort, im „Gasthaus zum Schwan", kam endlich am 10. Mai 1871 der endgültige Friedensschluß zu stände; er wurde deutscherseits von Bismarck und dem Grafen Arnim, franzvsijcherseits von Jules Favre und Goulard unterzeichnet. Das deutsche Volk hat die 25 jährige Gedenkfeier der großen Schlachten, Kriegervereine und Regimenter haben auch > die Erinnerung an die einzelnen kleinen Schlachten, Gefechte j und sonstige Kriegsvorkommnisse gefeiert. Es macht immer einen wohlthuenden Eindruck, wenn man die Anerkennungs schreiben, Ordensverleihungen und Rangerhöhungen las, die der Kaiser und die meisten andern deutschen Bundessürsten auS An laß der einzelnen Gedenkfeiern den noch lebenden Führern aus jener großen Zeit haben zu thcil werden lassen. Sowohl die offiziellen wie die privaten Feiern haben sich immer in fried lichen Formen gehalten, in ritterlicher Weise wurde oftmals der Tapferkeit der ehemaligen Waffengegner gedacht, und wenn Kaiser Wilhelm s. Z. einen Lorbeerkrauz auf den Sarg Mac Mahons legen ließ, so hat er, dessen dürfen wir gewiß sein, sich des Beifalls aller Kulturvölker zu erfreuen gehabt. Tie Hauptfeier des Tages wird in der Stadt vor sich gehen, in deren Mauern der Friede geschlossen wurde: Frank furt a. M. Dort haben die Bürger dem alten Kaiser Wilhelm ein prächtiges Denkmal errichtet, dessen Enthüllung am 10. d. in Gegenwart des Kaiserpaares stattfindet. Aber auch im übrigen Deutschland hat der Gedanke, Friedens - Erinnerungsfeiern zu veranstalten, lebhaften Wiederhall gefunden. Die Segnungen eines sünfundzwanzigjährigen Friedens, dncch unvergleichliche Waffenthaten errungen und durch eine allezeit gerechte und weife Politik gestützt, treten zu deutlich in die Erscheinung, als daß das deutsche Volk den Tag des Friedensschlusses theilnahm- los vorübergehen lasten sollte. Unsere junge Generation kennt die Schrecken, Be ängstigungen, Geschästsstockungen und Aufregungen nicht, die selbst ein stets siegreicher Krieg unvermeidlich im Gefolge hat. Und wie die meisten Menschen den Werth der Gesundheit erst douu recht zu schätzen wissen, wenn sie einmal krank geworden sind, so nimmt auch die jetzige Generation den FriedenSzustand als etwas Gegebene- und Selbstverständliches. Die schweren Opfer, die die Gründung des neuen Deutschen Reiches verlangt hat, fallen gar nicht mehr so recht in die Waagschale. Sie recht in die Erinnerung zurückzurufen und das kostbare Gilt des Friedens wieder voll schätzen zu lernen, dazu mag die fünfund zwanzigjährige Friedensfeier dienen. Und der Himmel möge geben, daß wir in abermals fünfundzwanzig Jahren die Halb jahrhundertfeier ununterbrochenen Friedens begehen können, daß alsdann die Interessen ausgeglichen sind, die sich heute so schwer befehden und daß schließlich der innere Ausbau unserer Einheit der Vollendung näher gerückt sei. Das walte Gott! Tagesgeschichte. Deutsche-Reich. AIS Vertreter des Gouverneurs von Wissmonn wird, wie gemeldet wird, der Kanzler von Bennigsen die Geschäfte führen. Im Gegensatz zu den anfänglichen besorgnis- erregenden Gerüchten über den Gesundheitszustand des Herrn von Wissman« wird von anderer Seite versichert, daß «ach ärzt licher Ansicht schon cin kurzer Urlaub zur Wiederherstellung seiner Gesundheit genügen wird. Die absprechende Kritik, w'lche der dem Bundesrathe vorliegende Entwurf von Bestimmungen über die Einrichtung und den Betrieb dcr Buchdruckereien und Schriftgießereien in der Presse erfahren hat, scheint nicht wirkungslos gebli ben zu sein. Bereits hat die bayerische Regierung Erhebungen über die einschlägigen Verhältnisse und die Vernehmung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in den Druckereien und Schriftgießereien ungeordnet. Andere Bundesregierungen werden voraussichtlich diesem Beispiele bald folgen und so steht zu hoffen, daß die verbündeten Regierungen zu richtigeren Ansichten gelangen werden, als diejenigen sind, von denen sich der Verfasser jenes Entwurfs leiten ließ. Daß in Druckereien und Schriftgießereien mmche Mißstände vor handen sind, wird Niemand leugnen. Daß aber diese Miß stände in irgend einer Hinsicht schlimmer und der Abhilfe dringender bedürftig seien, als in anderen ähnlichen Betrieben, ist entschieden unzutreffend. Vielmehr ist das Gegenthcil richtig. Fast alle größeren Druckereien sind auch in Bezug auf die hygienischen Gesichtspunkte musterhaft eingerichtet und weitaus die meisten mittleren und kleinen Betriebe der Art erfüllen reichlich die Bedingungen, die billigerweise zu stellen sind. Freilich, wenn in dem Entwurf verlangt wir), daß die Werkstätten, abgesehen von anderen schier undurch führbaren Vorschriften, für jeden Arbeiter mindestens 15 ebm Luftraum bei 3 m Höhe haben müssen, so wird man diese Forderung in jedem Betracht unbillig nennen dürfen. Hat doch der deutsche Buchdrucker-Verein die hierdurch er forderlich werdenden Um- und Neubauten auf etwa 15 Mill. Mark veranschlagt. Mit wie ungleichem Maße hierbei ge messen ist, ergiebt sich aus der Thatsachr, daß der Bundes rath für die weit gesundheitsgefährlichere Tabakindustrie nur einen Mindestluftraum von 7*/, ebm (l) festgesetzt hat. Man mag vorhandene Uebelstände, wo immer sie in die Er scheinung treten, zu beseitigen oder zu mildern trachten, aber man soll die durch die neuere Reichsgesetzgebung ohnehin genug belasteten Arbeitgeber nicht noch durch überflüssige Forderungen drücken, deren Erfüllung den Arbeitnehmern gar keinen Nutzen bringen würde. Hoffentlich wird der BundrSrath den Entwurf in allen Stücken sorgfältig prüfen und nach dem Urtheile der sachverständigen Kreise abändern. Die „Germania" berichtet: Für die Seelenruhe der verstorbenen Mitglieder der Eentrumssractionen de« Reichs tages und de» preußischen Abgeordnetenhauses fand Donners tag in der St. Hedwig-kirche rin feierliches Requiem mit Assistenz statt. Demselben wohnten wiederum "sämmtliche Abgeordnete des Centrums und deren Festgäste, sowie viele Berliner Katholiken bei. Dcr St. Hedwig-Kirchenchor sang das R quiem von Ett und Haller. Aus den Erklärungen, welche der Rnchsschatzsekretär Graf PosadowSky in der KonvertirungSfrage neulich ab gegeben hat, geht das eine unzweifelhaft hervor, daß auf eine gleichzeitige Konvertirung der 4 prozentigen und 3»/,pro- zentigen Staatspapiere in keinem Falle zu rechnen ist. Er setzte klar auseinander, daß die gleichzeitige Konvertirung der 4- und 3'/,prozentigen Reichs-, Staats-, Kommunal- und landwirthschaftlichen Papiere eine ganz außerordentliche Um wälzung auf unserem Geldmärkte bewirken müsse. Schon aus diesem Grunde würde sich bei einer Konvertirung eine Theilung der Masse empfehlen. Aber auch das ging aus den Erklärungen des Reichsschatzsekretärs hervor, daß in dieser Session auf eine KonvertirungSvorlage nicht zu rechnen ist. Sollte allerdings der Zinsfuß der 3 prozentigen Papiere.bis zum Herbste weiter steigen, so kann man wohl annehmen, daß sich Reich und Einzelstaaten über den Zeitpunkt, den Umfang und die Modalitäten der Konvertirung einigen werden. Die „B. P. N." erklären, nur der Ueberzeugung A isdruck geben zu können, daß für ^en Fall, daß man zu einer Konvertirung gelangen sollte, eine solche im socialpo- litischen Jmcresse mit der allergrößten Schonung für die Staat'gläubiger durchgeführt werden wird. Vom Reichstag. Gestern erledigte man in zweiter Lesung die von den Abgg. Förster (dtschfoz. Refp.) und BloS (Scc.) eingebracht n Gesetzentwürfe, betreffend die Aushebung des Im Pfgesetzes. Zu 8 1 bemerkt Abg. - Schmidt.Frankfurt (Soc.), er sei ein Gegner der Jm- pfung, nicht nur, weil er Kenntniß von einer Reihe von Jmp'schädigungen erhalten habe, sondern vor Allem, weil der Impfzwang einen nicht zu rechtfertigenden Eingriff in die persönliche Freiheit bedeute. Abg. Förster (Refp.) bean tragte, im Falle der Ablehnung des 8 1 den Bundesrath oufzusordern, eine freie Kommission aus Vertretern und Gegnern der Impfung und des Zwanges zu berufen, um zu prüfen, ob die Voraussetzungen, unter denen das Impf gesetz zu Stande gekommen ist, noch zutreffen, uno ob das Gesetz im Sinne der Gesetzgebung ausgeführt worden ist; das Ergcbniß soll dem Reichstage mitgetheilt und bis zur Erledigung der Arbeiten die Verfolgung der Jmpfweigerer ausgesetzt werden. Auf die Bemängelungen des Abg. För ster bezüglich der Jmpfstatistik erwiderte der Oberstabsarzt Lr. Berner, daß die Statistik durchaus nichis verschleiere. Seit Einführung der Impfung habe die Sterblichkeit in der Armee ganz außerordentlich abgenommen, ebenso die Erkran kungsziffer. Seh. Rath Köhne wies die Andeutung de» Abg. Förster, als ob in der amtlichen Denkschrift des ReichS- gesunoheilSamtes Jrrthümer vorkämen, zurück; das gesammte vorhandene statistische Material sei sorgfältig geprüft und gewissenhaft benutzt worden. Daß durch die Impfungen Krankheiten übertragen würden, dafür sei nicht der Schatten eines Beweise» erbracht. Dagegen stehe es jest. daß wir ohne den Impfzwang den unangenehmst n Zuständen ent gegengehen würden. Abg. Pauli (Reichep.) wies demgegen über darauf hin, daß die Jmpfschädigungen ^gar von der amtlichen Denkschrift zugegeben würden, also gar nicht in Abrede zu stellen seien. Hierauf ward 8 1 c belehnt, da gegen die Resolution Förster Mit Ausncchmc dn .'esLumung, daß die Jmpfweigerer inzwischen nicht -u verfehl., seien, an genommen. Bon einer weiteren Ber^hulw de voruegeaden Entwürfe wurde abgesehen. — Es folgte di st-Lerithung. der Anträge Tolbu» (Els.) und Auer (?-'.) arck Ein führung des Reichspreßgesetzes inE,otz2mhr.ngen
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