Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 31.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190903310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19090331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19090331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-03
- Tag1909-03-31
- Monat1909-03
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 31.03.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.-. M. 111. Y Y·«-»....». Eli-Hase 100000 tägllrk Mkttwogzz 31. März 1909. « kcs Uck cUc c U U EIIIC del tlten VII loire find, sgen TUgige sageszeitung Grikßte Aufl-Use in Sachsen. c- a i·-"40«I?"s Si« ti«i«tt H; um ««i«c«7i«i«D« v« Tqeenq . »wes-a ekameee kreseu und Umgexunq t Its» Im« ists-its I« Hi. Bei Wieder« holunqeu nnd Institut-nisten Rai-m usch Karls· Ewig« ebtlbreu 111 Pf. nimm von aufwärts werden nut seien Zzotqusbezaglunq aufgenommen. Mir da« Erscheinen as pctttmmten essen« und Glase« wird um» tara-nickt. teu phontsssesufsa e vor-Insecten unzulässig. Unsre Dienste: ku- cusvsrt qeusnitasmektenem Ist-te i muss-Instituten sxpemionru m Ja· und Ausland nehme» Jus-tm s« Original-reisen and sind-m- is. III« . - tränk. BUT: mbtst ten Roma« III« Die auswårtige Politzil -e- Berlin, M. Mars. Nach langer Pause gab es am Montag im Reichs· W: wieder einmal eine ganz große Sitzung mit liber fgliten Tridiinery dichtdesesteri Bänken ded Hauses Uns) vollen Tisihen des Bundesrath Kurs vor Eröff mkng der Sitzung ersihien Fürst Bill-Iw- anscheinend . kkcht vergnügt und wohl aussehend Mit ihm fanden J« die Siaatssekretiite o. Sehnen, v. Beihmannssdoils ««g, v. Titeln, Sodom, Dcrnburg und zahlreiche Rate der iiieichdtanzlei und drd blussviiriigen Amtes 'ein· D« Präsident hatte nicht nötig, lange die große Glvcke z» schwingen. Es trat sofort allgemeine Stille ein, ald r nach Erdffnung der Sitzung dem Reichiskatidlct IM perziiglich das Wort erteilte. Es war diesxso lange Fürst Biilow Reiihdkanzler ; ist, ein völliges Novum. Sonst pflegt II« M« Uns« oder mehrere Redner aus dem Haufe anzuhören, ehe er selbst das Wort ergreift. Heute wartete er dad Stichwort non andrer Seite nicht erst ab, sondern sag« unvermittelt sofort, was er auf dem Herzen hatte« usb darin unterschied sich sein heutiges Auftreten von einen leisten patlaineniarifchen Kundgebungem das; er » ine ganz außerordentlich-«« Ruhe und Sicherheit zeigte, bne alle Jloökeln streng sachlich und schmuckloö sprach kkp lediglich die Tatsachen »und - die Erfolge auf die nfinerkscrm lauschenden Hörer wirken ließ. under zielte mit seiner knapp dreiniertelstiindigcin ein n Rede eine durehschlagende Wirkung. Die nach tgenden Redner aller bürgerlichen Parteien erklärte» mit seinen Ausführungen und der ihnen zugrunde egettden Politik norbehaliots einverstanden und spen n ihm lauten, lebhaften Beifall. Es trat da ein eradem frapnierender linterschied zwischen Biilowd nßerer und innerer Politik zutage; Wiijrend in der steten alles verworren, uneiuig und utsufrieden ist, xfcheint die erstere getragen non der fast eiumütigen - «:- Pamiea »ein-Montag verließ« Fuss: low als Sieger die Arena des Reichdtagesn Am ientitag wird er skhwerlich in der Rolle des Trium hatord aliinzciy sondertrhöchsiesks mit Mühe und Not n Ezufammendruch feiner inneren Politik noch im isten Augenblick oerhiiten können, " In geschickter Weise ftellte er in feinen klar ge iedertem sorgfältig vorbereiteten Mitteilungen lider auswiirtige Politik, die ia naturgemäß nicht gerade kiiiffende Offenbarungen und Neuigkeiten dringen unten, unser Verhältnis zu England in Anknüpfung den jüngsten Berliner Besuch des englischen nigspaared voran. Er sprach von diesem »gliicklichen gewiss« in einem Tone, der die goldene Mitte zwi n allgn liihler Zurückhaltung und allzngroßer Be fterung einhielt und daher allseitiger Zustimmung n vornherein gewiss sein konnte. Asenn er daran e Berlesuna einer langen Reihe trockene: Zahlen aus deutsch-englischen Handelssiatistik knüpfte, so war e Absicht leicht erkennbar: er wollie damit den eng iskhen Jingos zu Gemüte führen, daß sie sich selber Its Fleisch schneidet: würden, wenn sie wirklich einen skskksg zwischen den beiden Ländern hcraufbeschwtiren - » Gogot Ist: seinem Mo. Geburtstag am Fu. März. Von Dr. Paul Landen. f Nachdruck verboten. »Wer fragt nach Regen und Sturm, wenn der sßaum in Blüte steht» So lautet ein russiscdes Sprichwort und deutet damit ein tragisebes Gesetz des Lebens an, das gar viele Not und Qual zum Opfer fordert wenn ein Schönes, Herrliches ent stehen soll. Wohl nirgends herrscht dieses Prinzip strenger als in der Kunst. Wir wissen nicht, ob Ari stvphanes und Cervantes Mensthensseinde und· Welt« verliebter innen, aber wir wissen es von Swist und Lichtenberg von Raube und Wilhelm Busch und von inanchetn andern. Am stärksten vielleicht in der gan zen Weltliteratur tritt dieser Gegensatz im Leben und Werk des Nikolaus Wassiliewitsch Gogol in die Er scheinung. Freilich konnte dieser merkwürdige Poet und dieser seltsame Kontrast nur aui russischer Erde neh entfalten, und nur der Rusie kann wohl doesen Qchtrussischen Dichter ganz verstehen, wenngleich das Gefühl siir die Kraft und Schönheit seiner Kunst »macht an Land und Volk gebunden ist. Gogol ift ein Kind der Ukraine und ienes klein- Ussischen Volksstammez in dem von alters her der itterlich tollkiihne tkosakensinn durch weiche leiden- Mstltche Liebeslieder- und balladendast erzählen« V bunten« seine noetische Anlage hekundete Ein ieinrusse ist der Dichter sein Leben lang geblieben »« seiner Liebe zum Land, in seiner Abneigung gegen rJctersbukg, in seiner scharfen Beobacdtnntiönabeh dem Inxskasiischetc Witz und zugleich in dem triiumeriich Oisden Laudschastsgestthh Er begann mit spezifisch leittritisischen Wer en. Dann kam er als Beamter kh Petersdurgx aus dem steinernen Chaos der Wßstadi zog es ihn nach den bunten Wundern des ten mein, zu den tnondbegllinsten Mainiichten der tratst-e. Er« wollte Schauspiel« werden, ins Aus- Itd neben, kam aber auf dieser zielloien Fahrt nur s Hamburg. Er betrieb dann hiitorische Studien, rieb einige nicht gerade bedeutende Abhandlungen er Nuszlairds Handel im Its-IS. tinbrhtindern igrde sogar durch Vermittlung seiner Freunde Oe· - tchtsvrofesior und spielte in seiner Uniiihigkeit Fu zieren und zu lehren, eine ziemlich trauri eisio e. war nikhts als Dicgten und diesem Brett: hat er « denn nach seinen einigen, als ihm der . areine 1 snsion einem· ein, ganz a ein gewidmet. i sus- «l stec l I Use. llrew It« Uhr« laplsts ftp-IS, ». EEYZS s« If. d« s« t - Z- A. v. M wars-kamt. straft-stets) » 1.-: nsekt« , scheu-im) «, Ä ti- Sekketyt um; Menscher-ems- shjg u. Staub— Ist qas gtzznko sen-·, innerlich· site, Bluts-me, constitutionvlh et. - Lulh u. wag. IFMIM 111-Iris. stärkst csosssugsusAkisns lorsandtattaoh like-Hien- (81960 END! solt. Ia habe» I. eingeht-U. subtilen. zucn Ihr pstum Pcxny -. m den erprobten It »Gut-I« be« ’.so·gea. Nachtu n. frei. Fabr-Abt. san VIII-oh(- slpslk CFLI es Fett-citat) shall-Indus, - stsppou m 2 Mk. 50 Pf. füksun empfiehlt ei festen [k345 1 Mittel, lafchenfabrih s Sttsusso s. DU II s IN · no vix-muss Ists samt) I uns-muss I. 111-contents 111 Ell-111 lUIIIUCTIII III« 111 Z Reduktion und Hauptgefchäftsstelle lerdinandstraße is. lernfprecherg ssedaktton Nr. II« cxpedinon Nr. OR, Verlag Its. wollten. Ohne Ueberschwenglichkeih nüchtern und darum snnsoathiicti war, was Fürst Btilow sodann über das deutschsfranzdsische MarokloiLlbkommen bemerkte. Wenn diese ruhige-Auffassung vorhält, wird die deutsche Regierung vor Enttäuschiingcn bewahrt bleiben. Das Hauptstlick feiner Ausführungen »aber bil dete, was er über unser Verhältnis zu Oesterreichs Ungarn und die damit zusammenhiingende deutsche Balkanpolitik zu sagen hatte. Hier erhob er sicb zu wärmerem rhetortschen Schwung und« aufrichtiger Oerzlichkeit Seine kräftigen, klaren Worte, die schon im Reichstage lauten Widerhall merkten, werden im deutschen Volke und namentlich jenseits der schwarz« gelben Grenze bei unserm Verbtindeten ein freudi ges Echo finden. Sie bildeten einen Hymnus aus die unerschiitterliche deutsche Viindnistreice und deren wertvolle Friichte nicht nur ftir Oesterreich sondern auch für uns selbst. Die hingegen· von verschiede nen Seiten gerichteten Angriffe widerlegte derßeichss kanzler geschickt und erfolgreich nnd befestigte bei allen unbefangenen Veurteilern die Ueberzeugunm daß die von der deutscher: Regierung befolgte Orient- Politik am besten den Interessen des Deutschenßeiches und schließlich auch des europätschen Friedens ent sprochen hat. Unter lebhaftem Beifall betonte er am Schluß, das; wir durch unsre Treue gegen Oesterreieh- Ungarn am meisten beigetragen hätten zur Wahrung des europätschen Friedens, der dem Reikhstagc und dem deutschen Volke gleich sehr am Lierzen läge. Gleich der erste Redner ans dem-Hause, der Zen trumsfiihrer Freiherr v. Hertling, konnte sich durch weg mit der vom Reichskanzler dargelegten Politik einverstanden erklären, wenn er auch in seiner feinen Weise erklärte, daß er keinen Anlaß habe, der Regie rung das Vertrauen seiner Partei aus2usprechen, da dcsr Kanzler daraus wohl nicht viel Gewicht legen würde· In die Heiterkeit, die diese ironische Wen dnng ansldste, stimmte auch Ftirst Vtilow vergnügt ein. Aehnliih zuftimmend äußerten sich die- drei fol genden Redner, der Konservative Graf Muth, der Nationalliberale Vassermann und der Freisinnige Schrader. Sie ivollten indessen alle direkt-on einer Konferenz nichtswifsenkwolje in· ltritiicr tigan die« bösen Erfahrungen, die wir in Algeeiras gemacht haben. Der Abg. Wassermann, der ·mit besonderem Nachdruck darauf hinwies, daß ohne den Rückhalt des gesiirchteten starken deutschen Heere-s doch wohl ein frischer sröhlicher Krieg entstanden wäre, begrüßte ironisch unter allseitiger großer Heiterkeit das Ein greifen des Kronprinzen Georg von Serbien zu gunsten einer friedlichen Llssiing durch seinen Ver zicht auf die Thronfolgei Schließlich wandte er sich gegen die von der sozialdemokratischen Partei be antragte« Resolution, soweit sie eine Beschränkung der Riiftungen zur See verlangt und erklärte unter dem Beifall der Mehrheit, wir wollten eine achtung gebietende Flotte, nicht zum Trutz Englands, sondern nur zum Schuh unsrer eigenen maritimen Interessen! Abg. Schrader war schon eher geneigt, einer Fluten- Verständigung mit England das Wort zu reden. Hdchst bedeutsam waren die Schlußsähe des Abg. Grasen Kanitz gerade im gegenwärtigen Augenblick· »Wir wissen«, bemerkte er, »das; wir das giinstige Er gebnis in der Balkankrise dem tatkräftigen Eingreifen des Reichskanzler-s zu ver« danken haben. Wenn er weiter nichts vollbracht - .«——————--———— Als Romantiker hatte er mit feinen tleinrussis Leben Tichtungen begonnen; Romantiker blieb er in em verungliitkten totnisthddnllischen Epod »dan siiichelgaktenC das sich ganz an Possen-s »Luise« an lehnte Gogol bat dieses unter dem Pseudonym Ulov veröffentlichte Wer! später verleugnen es enthielt auch nur schwache Ansätze seiner Schilderungskunsn die sich in den mit großem Beifall aulsgenommeneti Skizzen ~Slbende aus dem Vorwerke ei Dikankja« vol! entfalten. Der Traum von der Schönheit feiner Steppe und den Sagen seiner Kindheit hatte diese lnrisch slntenden und vhantastisch stimmungövollen Erzählungen in ihm entstehen lassenx in einem brau senden Akkord klang all das zusammen in der groß artigen Novelle »Statuts BulbaC Zugleich mit dieser erschienen in einem «Miraorod« beiitelten Bande einig-e realistische Meistererziihlungen GogolQ die den Romantiber als einen unerbittlirden Beobachter der Wirklichkeit enthiillten Hier zuerst zeigte sich sein Genie, den einfachen Menschen ties ins dem zu sehen und ihre Schwächen undiiigentitmlirbkseiten mit der sinnlikhsten Lebendigkeit bit-zustellen· In Peters burg sind diese Stizgen geschrieben von Jwan Iwa nowitsch und Iwan Nikosorowitsch den beiden Herzenssreundem dde um ein Nichts zu Todseinden werden, von den beiden »Gutdbei«thern nnd der guten alten Beit«, die ohne einander nicht leben können und zugleich sterben. Es scheint, als ob Goaol dieses starke komische Element seiner Phantasie als ein Gegengewicht zu seiner düstern krankhaften Natur ge geben war. Die Verbindung von unheimlich-grausi gen Bisionen und einer grotesken Komik mtseht sich in einigen Novellen zu einem wnnderlich barockcn Spuk, der viel erlcbtey aber nicht so cinheitlich ge staltet ist. als ein ähnliches Element bei CI. A. Hoff« mann. Am reinsten wirkt die von Italieniehnsucht verklärte Kiinstlernovelle »Da-d PortraitC am grells sten das Lebenbbild »Der MiantelC Die Zeit der großen Kunst aber begann erst siir Engel, ald er iickt ganz der Beobachtung der Umwelt binaab. »Komik ist iiberall verborgen«- bat er selbst gesagt, »nur in mitten ihrer lebend, nehmen wir sie nicht wahr; aber bringt sie der Künstler in seine Kunst, aus die Bühne. so werden wir uns vor Lathen tviilgett und nur wundern, das wir sie iticht iriiher bemerkt haben! - Eine obsedtive Schilderung des Lebend versuchte Gogol zunächst in cini en Btihnenwerkem an denen er darf megrere Itasre hinardeitetn Es waren humorist sehe zenen »aus der Petersdur r Beamten« weit; eine von ihnen, das Lustspiel Regsamkeit-«, ist erst vor kurzem wieder in den Berl er mater« hätte als dies Frieden-Werk, so würde er sich dadurch sallein ein immerwährend« Verdienst er worben haben. Er kann sicher sein, das; sein beste r kLohn der Dank desVaterlandes litt« Sieht man nicht in diesen Sähen bereits ein Einlenken der konservativen Blockfrondek Fürst Blilow nahm denn auch mit sichtlicher Genugtuung von dieser ihm so reichlich gespendeten Anerkennung Notiz Aus einer ganz andern Tonart sprach natürlich der Vertreter der Sozialdemokratie, der Abg, Lede bour, der den bekannten Standpunkt feiner Partei sowohl in der Abriistnngsfrage als auch in den übrig-en auswärtigen Fragen nicht gerade wirkungs voll, weil viel zu breit und ermiidend vertrat. Noch einmal nahm Fiirst Biilrw das Wort, um zunächst bezüglich der Abrüstiiiigssrage eine Erklärung ab zugeben, die sich mit Mitteilungen der Staats sekretiire v. Sehnen und v. Tirpitz in der Vudgetkomi mission vollständig deckte. Mit aller wtinschenöwerten Deutlichkeit wurde darin eine Einmischung einer fremden Macht in eine innerdeutsche Angelegenheit abgewiesen, als welche der deutsche Flottenbau zu gelten habe. Dann sprach der Kanzler den bürger lichen Parteien seinen Dank ans fiir ihre einmiitige Beurteilung und Villigung unsrer auswärtigen Politik und stellte gleichzeitig fest, daß die Absenduna des Telegrainnis an den Präsidenten ktrüger und die Kaiserreise nach Tanger Staat-satte gewesen seien, und nicht etwa persönliche Handlungen des Kaisers. Der Kanzler schloß mit einer nngemein scharfen Polemik gegen den Abg. Ledebouy den er unter dem lauten Beifall der Rechten mit sarkastischem Hohn iiberskhiittete s Der Kainpf um die Dreadnoughts Jus englischen Unterhause hat gestern die Debatte übe: die Jnterpellation der Konservativen wegen des Flottenprogramms stattgefunden. Von unsrer Londoner Reduktion erhalten wir darüber folgendes Telegramtm « s sicu- Loudom so. zviarzx iPri v.- TeL der-i Dresdner Neuesten NachrichtenJ Wiederum sah der Sitzungssaaj des englischen Parlaments ein gedrängt volles Haus, alle Parteien hatten sieh fast vollstiindig eingefunden. Die gesamte Galerie war bis aus den letzten Platz beseist U. a. waren erschienen die Bot« schaftcr von D eutschland, Amerika und Japan, alle Mitglieder des Kabinctts waren anwesend mit Ausnahme des Jsinanzministers Llovd Georges, der bekanntlich während der letzt-en Zeit dafür eintrat, daß die ersten Vorschläge der Admiralität, die weit über das jetzige Programm hinausgingen, verworfen wurden. Mc Lee brachte die Jnterpellation der Opposition über die Jlottenvors lage ein. Gegenüber den früheren Debatten be ntiihden sich alle Redner, sachlich zu bleiben, so daß es nicht zu den stiirmischen Auftritten der letzten Sitzungen kam. Sltich diesmal war der Ton gegen· iiber Deutschland ein sehr höflicher, höflicher auf jeden Fall, als er in letzter seit in der gelben Presse angeschlagen wurde. Lee erklärte, noch im letzten Moment würde von der-Opposition die Jnterpellation zuriiclgezogen werden, wenn die Regierung sieh be« reit erkläre, die vier Dreadnougbts noch in ihr Pro- - -——.........· spielen« aufgeführt worden. Im aanten aber sind diese Dkamen nur wichtig als Borstudien zu Gogols untcrblicher Meifdertomlidir. dem ~Revisor«. Den Stoff erhielt er durch Puschtim der in ihm sogleich das große Talent ertannt hatte; doch ist das Motiv, daß ein ahnungsloser Reisender für eine hochwikhtige Persönlichkeit gehalten wird und dadurch lächerliche Verwicklringen entstehen, Allgemeingut der komischen Dichtung. Ein Stils! Welt ist hier gegeben in all sei ner Nisedriqtein seinen Gegensätzen und Zufiillen Seinem heißgseliebten Nußland hielt Gogol den Spiegel vor. »Sei-wirft nich! auf den Spiegel, wenn die Fratze schief ist«, lautet das Motiv. Jede Tendenz lakkdem Dichter· fern. Jleber euch selbst lacht Ihr» rä der Pcsstnkgifsterbimskievisof dezn Publikum Hin. ra en e to n au n ccmvoneu en Eines« von Lfehitiediloiv stecktcilk mahnt der Dikztm als er die Wahl seines bliebst anriichiaen Helden in den ~Toten Seelen« verteidigt. Niehtd von Ent riistung, niihts von Pathos liegt in seiner Menschen schilderung Nur das narhsichtige Achfelzuctem das verstiindnisvoile Mitflidlen des Schöpfers llin t in seinen Werken an, dem nichts in der geheimften Yxicfc seiner Geschöpfe verborgen ist. Deshalb darf man seine beiden großen realistischen Werte, den ~Revis or« und die «Toten Seele-M nicht als Anllagesehrifs ten gegen die Regierung oder als freiheitlieh gesinnte Satiren auffassem sie sind nichts andres als vsvchos logiseb kiinstlerische Geftaltungen eines gsenialen Geistes, den es drängte, ein Abbild der Welt erstehen zu lassen. Nach dem Aussehen und dem Erfolg des »Nein sofc dcssen Ausführung der Zar selbst durihseiztr. lob Engel, seiner Sehnsucht nach dem Süden fol gend, nach Rom. Und in Rom sind in ihm die Mächte des religiösen Fanatismus und des reaktio nären slltrussentnms visit: völligen beeren seines Wesens geworden. In tun ist der arbßte Teil vom ersten Bande seiner »Toten Seelen« entstanden. in dem ein allseitigesßild vom Leben nnd den Menschen Rußlands entroilt wird. Vor Pusehlin stieg beim Anhören der ersten Kapitel das weite traurigtrlibe Bild der Heimat auf und Gogolielbft konnte aus rufen: Yier ist Ausland, hier riecht-s nach Rud landi« « as Großartiaste an diesem Roman, deisen Komil den Meister-Versen der Gattunm dem »Don QnixoteC »Gil Was« und »Zum Jenes« an Tiefe nnd Wahrheit nichts nachgibn ist di-e Gestalt des Helden Tstditiihikonn dieses so menschlich echtetosviizs hieben. dieses so rührend fiir seine nicht vorzndenen Willkommen betriigenden und scdachernden uners- 111-nettes« In Dresden und Verein« neuerlich II If. For· Quart-i t,Bd Ist. frei band, durch unire krovinzsFilia en monqicitd is IF; pro Dasein! hiis Mk. irei Band. Mii der seilaqe »Is- ietie Neugie- oder mii der Veiiaqe «Dtesduer etieqesde Sinnes« ie td Pf. pro Rom« mehr« pøii syst? m Demichiand und den deniieisen stimmt« Ums. A s! i .Jllustk.Reaeire« Moskau. Abt. or· Quart. VIII. « Z ebutsllafir.söilage h, uds · · «, Los, e erre - u arti Hin-g. e sgiäiäuÆzisecisstfeY non-it most-Wie. u sne u.et o . . Nach dears Auslande ver Kreuzes:- Hvtdel III! lc If. gramm aufzunehmen. Tiefe Stille herrschte, als sich Sir Gdward Grey erhob, um seine mit größter Spannung erwartete Erklärung abzugeben. Auf jeden Zug seiner Gegner get-After, entledigte er sich seiner Aufgabe sehr geschickt. Gentlemanlike und von seinster Nitrksicht war seine Haltung Deutschland gegenüber. Man sah, der Mann war sich bewußt, daß in diesem Moment nicht nur das englische Parla ment, icicht nur das englische Volk, nein, ganzGuropa seinen Worten lauschte. Er sagte, eine neue Situation fiir unser Land wurde durch das deutsche Flottenprogramm geschaffen. Ob dieses Programm schnell oder langsam ausgeführt solt-d. ist vollsiändig gleichgültig. Die Tatsache ist die, daß es überhaupt besteht, und das schafft eine neue Situation. Wenn das Programm vollständig durchgeführt wird, so wird Deutschland in nächster Nähe unsrer Küsten eine Flotte von 88 Dread noughts haben. Diese Flotte wirddie mäch tigste sein, die die Welt je sah. Das legt. uns aber die Notwendigkeit auf, unsre Flotte auszu bauen. Was ich nicht weiß, das ist die Zeit, inner halb deren das geschehen soll. Das ist das ungewisse Element. Unsre Flotte ist für uns das, was siir Deutschland feine Armee ist. Bei uns handelt es sich um die Frage: Leben oder Tod. Gren kam dann zu den Erklärungen, die Deutschland über seine Ab· sichten im Schiffsbau kundgegeben bat. Er sagte: Wir wurden mündlich in bestimmter Weise dahin in formiert, daß Deutschland sein Flottenprogramm nicht beschleunigen wollc und daß es vor Ende 1912 keine 18 Schiffe vom DreadnoiighuTvp haben werde. Gestern wurde uns mitgeteilt, daß zwei Schiffe des dieskährigen Programms schon im vorigen Jahre in Auftrag gegeben seien, jedoch einzig und allein, um weitere Firmen zu unterstützen. Wir erfuchteu die deutsche iliegieriing um keine Information, es ergab sich jedoch die Gelegenheit, dem Volke bekanutzus geben daß, obwohl uns immer versichert wurde, daß Deutschland nicht liber sciuFlottenprogramm hinaus gehe, nach unsern Jnformationen doch eine Veschleuk nigunq auf deutscher Seite stattfinden Man möge deshalb nicht überrascht sein, wenn auch unser Flot tenprogramm sich beträchtlich erweitert. Deutschlands Erklärung wurde in gutem Glauben abgegeben, je doch vergessen Sie nicht die Beschleunigung, welche im deutschen Schiffsbau eingetreten ist. Greis kam zu dem Seins-h, daß, trotzdem die Lage sehr ernst sei, doch weitere 4 Dreadnoughts nicht in das Programm aufgenommen werden kd unten. Jn gleichem Sinne sprach sich auch der P reniierm inist e r aus. Der letzte Redner war der Fiihrer der Opposition, Balsouy der jedoch nichts wesentlich Neues mehr vorbrachte. Wie vorauszu sehen, endete die Abstimmung über die Inter pellation mit einer großen Majorität der Liberalen. Nur zwei Liberale stimmten gegen die Regierung. Die Debatten werden heute in allen Tageszeitungen besprochen. Die Opposition if sehr angehalten iiber den Ausgang der Debatten, sie verlangt nach wie vor 8 Dreadnoughts Der »Er preß« geht so weit mit seinen Behauptungen, daß 8 Dreadnougbts bereits nicht mehr genügten. Ueber die Erklärung Deutschlands äußert sich die «,Daily Wall« wie folgt: Die Erklärung Deutschlands wars sdessen Läuterung und Besserung der Dichte: aber nich; mehr gestaltet bat. E: bat diese letzten Teile des einziqattigen Werks kurz vor feinem Tode ver· hemmt. Die »Toien Seelen« hat er qelchildett in ihvet Dumvfbeii und ihren Leidenschaften; die leben« obigen, unftetblichen Seelen fehlen in seine: »gut- KvmtidieC die ums nur bis sum Fegefeuer! r· » . Das Paradies bat Gogol nicht geschaut; er war kein Geister, sondern ein von: Leben Gebrochenes; in einer langen Aaonie bat er seine lenken Jahre ver bracht Seine Freunde wandten first) von ihm ab, als seine die Leibeigenschaft und die De potie verteidigen den »slusgewiibiien Stellen aus einer Korrespondenz mit Freunden« erfchienem Er selbst verfiel vdllia religiöse-n Wahn. Er unternahm eine Reife nat? Jerusalem zum Grade des Geisters- tasteite sicki u fasten, verbrachte die Nächte im Gebet vor den heili genbiidern und ist endlich. vdllig entträsten settiittet und aufgerieben, an einem Nervenfieber gestorben. Karl Hvfkks Zur Ilnsfiellnns bei Richter. a Seit ein paar Jahren de eanete tnan feinen Arbeiten da und dort dtefen Zerden und Zugleich Zotbmifch fo fein gefiisiten Gestaltung» rn eoollen afeinscmpfindenz Jnnerokal der jiinaeren Gene ration hatte diefer deutfche dmer die andqepriigtefte Phogzcdqnomiu es aidt nicht viele, die wie er nrch die eraatäendeit gtaliend hindurtbqegaMn find« ådne am Zeiten chaden zu leiden. defer uetellunm ie jetzt non Berlin hierher bqekotnnten ist, eilt er fiel) in die erste Reihe nnd rinät su glei excl-en unititiösrfebbaren Peiztyrtagöskä äist er ro eine, m enen na er ar e n indexes-Jahres eine liuseinatgerfetzunq unvettneidlis e n . Von den Arbeiten der rdmifchän Zeit entkslt die slnsstellnnq nur wenige. Man Ei die de annten zwei Frauen am Strande, den Dav , der-Jünglinge akt, denFaun tnit der N mitbe- Wertg ans denen etn dentliched Wiederangnesmen dessen fort was der Maler der Vefperi en ilder auf der feines Lesen- erfednt Hatte. Nichå weil Hofer edenxalls ft ende oder fitzende nackte eftalten malt, fon ern weil in diesen Werken da« durch den Anblick der Unnvelt audkeldfte Dafeinskefiibl u fiidtdarenisnnts r« sein«-s. ssss»esgsss·s.sssssissss«s.,«skzgcn en ene erese en «· prefer bewußt? dei Marees singe deiien Bd ldetsi . nnd du lesten Uti-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite