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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.04.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19180410017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918041001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918041001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-04
- Tag1918-04-10
- Monat1918-04
- Jahr1918
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.04.1918
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SchrtMKtung und AauptgeschSstistellr; vlarienstratze 38 40. vrnä u. Verlag von Liepsch » Rcichardt in Trelde». Weiteres Vordringen an der Westfront. »er »nnhische Lnndinlrtschaftrmini»« »»er die rirderu«, de» rentschtum» in der Sftmnr«.—»ie »erinfte der enzlischr» »oleniel- trndde». — Französische Schandtaten im eigenen Lande. — rrotzly» Abfichte» aus Finnland. — Ir. Hrlsierich »der die Lage. ' M -er deutsche Abeudbericht. Berti«. ». Avril, abends. (Amtlich. W. T. B.) Nördlich von, La»Bassüe»Kanal sind wir i« eng lische «nb portugiesische Stellungen eingedruugen. A» der Schlachtsront zu beiden Seiten der Somme Heftige Artillertekänlpse. Auf dem Siidufer der Oise warse« wir de« Feind auch zwischen Co«cy,ie»Cha, tea« und Branconrt über den Oise —AiS ne- »«««! zurück. Der österrelchifch.ungarische Kriegsbericht ist bereits im Vorabend-Blatte enthalten. »ie Sugendwehrftage. Dt« Leistungen unseres Heeres sprechen eine vtel zu beredte Sprache, als daß sie noch eines besonderen Lob spruches gewürdigt werden mühten. An welche der vielen Fronten wir unsere Blicke auch schicken mögen, überall prägt sich uns die beruhigende Gewißheit ein, daß unsere prächtigen Truppen Len Feinden überlegen sind. Gleich viel, ob sie gegen weihe Franzosen und Engländer, ob sic gegen die farbigen Hilfsvölkcr der westlichen „Kultur nationen", ob sic gegen die milden Horden des russischen RtesenreicheS oder gegen die kricgsgcwvhnten Stämme LeS Balkans zu kämpfen hatten, überall standen sie ihren Mann. ES war nicht allein die geniale Führung unserer Obersten Heeresleitung und ihrer Unterführer, sondern auch dt« vorzügliche Durchbildung jedes einzelnen PdanneS, die unS von Steg zn Sieg schreiten lieh. Geistige Veranlagung, körperliche Leistungsfähigkeit, moralische Widerstandskraft rrnb vaterländische Begeisterung ver einigte» sich tm deutschen Fcldsoldaten uird verliehen ihm allezeit eine erhebliche Ueherlegenheit über jeden Gegner. Trotzdem wäre cs verkehrt, wollte man etwa leugnen, dah sich hier und da Mängel herausgestellt haben, für deren Abstellung wir in Zukunft Sorge tragen müssen. Wie mancher konnte bei allem guten Willen die Forderungen nicht erfüllen, die der strenge Dienst an ihn stellte. Tic Begeisterung, mit der unsere Fugen- bei Langcmarck in den todbringenden Hagel der feindlichen Geschosse stürmte, -ie Riesenleistnngen, die der „marschierende Sieg" im Osten gar oft von unseren wackeren Kämpfern forderte, die Strapazen des oberitalicntschcn Feldzuges, die Mühselig keiten deS aufreibenden Stellungskrieges im Westen, all da- sind Ruhmesblätter in der Geschichte des deutschen HeereS und Taten, die uns kein Volk der Welt riachmachen kann. Trotzdem dürfen wir uns nicht etwa in ruhiger Sewstzufrtcdenhcit auf die Bärenhaut lege«, sondern mir müssen dort, wo sich Mängel oder Fehler gezeigt haben, möglichst rasch und möglichst bald die bessernde Hand an- legen. Das ist vor allem um deswillen nötig, weil wir später mit unseren wertvollen Kräften noch viel mehr Haus halten und sparen müssen, alS bisher. Soweit die Aus nützung der geistigen Kräfte in Frage kommt, bereiten wir unS schon jetzt auf die Zukunft vor. Das haben uns die Ausführungen des Kultusministers Dr. Neck in der Ersten Kammer des sächsischen Landtages und die Erörte rungen ln der Zweiten Kammer mit erfreulicher Deutlich keit erkenne» lassen. Daneben erfordert aber auch die körperliche Ausbildung und Durchbildung unserer Jugend die ernste Aufmerksamkeit weitester Kreise. Die Jugenbwehrfrage. die körperliche Ertüchti gung -er Jugend zwischen 14 und 18 Jahren, die Vor bereitung auf den Heeresdienst ist es. die nach Beendigung des Krieges in geordnete Bahnen gelenkt werde» muß. Es wäre zu wünschen, dah sich die breite Ocsscntlichkcit mit dieser überaus wichtigen Frage weit mehr als bisher be schäftigte; denn die Wchrübungen greifen schon setzt in ihrer bescheidenen Ausgestaltung in das Familien- und Schul leben ei«, später aber wird das voraussichtlich noch viel mehr der Fall sein, zumal es sich wohl kaum umgehen lassen wird, dah auch das Erwerbsleben teilweise davon betroffen wird. Deshalb sollte man sich in Schule und Haus noch viel wehr und vor allem viel gründlicher mit dieser Frage befassen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, bah man einigermaßen die Bestrebungen kennt, die seit mehr als Ivü Jahren für den Ausbau deS Gedankens „Wehrkraft durch Erziehung" in Deutschland zutage getreten sind; denn in dieser langen Zeit sind schon so viele Versuche gemacht morden, dah wir auch für die Gegenwart und Zukunft noch aus ihnen lernen können. Vor allem kann uns allein diese Kenntnis davor schützen, von neuem Wege zu beschrcitcn, die sich bereits als Irrwege erwiesen haben. Ein guter Führer durch alle diese Wege und Wirrnisse der Jugendwchr- bcwegung ist ein unlängst erschienenes Buch des bekannten Dresdner Tnrn- und Oberlehrers Fritz Eckardt. bas unter dem Titel: „Die Jugendwehrfragein allen ihren Beziehungen" «ine systematische Uebersicht über das ganze Problem von seinen ersten Anfängen an bis in die heutigen Kriegslage hinein gibt. Zweck des BucheS ist, nach Erörterung aller Voraussetzungen jede Möglichkeit einer Lösung darzulesen. Es will die gesetzliche Anordnung vermehrter Leibesübungen zur Erhöhung unserer Wehr kraft vorbereiten, damit bas zu erwartende Jugendwehr- gcsctz leichter und rascher in die Praxis eingcsllhrt werden kann. Wir müssen dabei von dem Grundsatz des Turn vaters Jahn ausgchcn: „Das deutsche Volk wird seiner hohen Kulturaufgabe nur gerecht werden können, wenn seine Wehrhaftigkeit, die zugleich der Ausdruck seiner inne ren Lebenskraft ist, auch in den kommenden Geschlechtern ge sichert bleibt". Seit den Tagen der Jahn. Guts Muths, Spixh, Stein. Fichte und Gncisenau hat sich um die Ver- ivirklichung dieses hohen vaterländischen Gedankens das deutsche Schul- und VercirrSturncn redlich bemüht, und in den letzten Jahren hat auch der Sport an der militärischen Vorbereitung der Jugend tcilgenommcn. Jetzt gilt es, alle Kräfte »usammenzufasscii. Kurz nach Ausbruch deS Krieges stellte eS sich heraus, dah die körperliche Erziehung unserer Jugend für den Heeresdienst in vielen Stücken unzulänglich war. Deshalb erschien bereits am 16. August 1014 ein preußischer Mini- stcrialerlah mit Richtlinien für die militärische Vorberei tung, der in ähnlicher Form auf alle Bundesstaaten über tragen wurde, sich aber keineswegs bewährt hat. Die beste Wirkung erzielte noch der sächsische Erlaß vom 8. Septem ber 10t4. da er die Wchrübungen an den höheren Schulen verbindlich cinführte und anerkennend auf die Tätigkeit der Turnvereine verwies. Im Reiche konnte aber eine einheitliche gute Wirkung nicht erzielt werden, obwohl im Oktober 1918 Erläuterungen und Ergänzungen zu den Richtlinien erschienen. Namentlich die Jugcndwehrkom- pagnien versagten säst vollständig, und die „Flucht" aus diesen Kompagnien hält auch heute noch an. Die Militär behörden erkannten und erkennen an, daß die allge meine Durchbildung und nicht die militärische Ucvung die wirksamste Vorbereitung für den -Heeresdienst ist. Das preußische Kricgsministerinm sprach eS offen auS, die Heeresverwaltung wünsche keine Tolüatenspiclerci. keine militärischen Acußcrlichkeiten, keinen Exerzicrdrill und keine Wafsenausbilöung. Dadurch wird noch der Nebenzweck erreicht, daß wir unseren Feinden keinen neuen Vorwand zur Anwendung -es Schlagwortes „Militaris mus" ans unsere künftige Jugenderziehung geben. Frei lich mutet es hierbei wie ein Treppenwitz der Weltgeschichte an, Laß die meisten unserer Feinde, die angeblich unseren „Milttarisnrus" bekämpfen, in der Jugenderziehung viel militärischer verfahren als wir. Davon abgesehen, haben wir nur die Frage zu prüfen, welche Mittel geeignet sin-, die körperliche Ertüchtigung der Jugend zu fördern, damit durch bessere Wchrtibung der Jugendlichen eine Verlänge rung der Dienstzeit vermieden oder möglichst eine Ver kürzung -er Dienstzeit herbeigcfübrt wird. Alle Erfahrun gen, die auch vom Ausschuß der Deutschen Turncrschast in Beschlüssen und Denkschriften wiederholt festgclcgt worden sind, laufen darauf hinaus, daß man nicht auf gut Glück neue Versuche anstelle», sondern an bewährte alte Einrich tungen anknüpfen und sie auöbcuien möge. Voraussetzung ist natürlich, daß ein gewisser Zwang dahinter steht. Des halb stellte Sie Dcntsche Turncrschast folgende Sätze an die Spitze ihrer letzten Denkschrift vom 6. Januar 1918: „Jeder junge Deutsche ist verpflichtet, zwischen Schulzeit und Heeresdienst sich körperlich auSzubilden. Die militärische Vorbereitung der Jugend ist eine öffentliche Angelegeu- heit. Daher ist der Jugend die erforderliche Zeit gesetzlich zu sichern, ebenso sind Uebungsgclegenheiten und Lehr kräfte aus öffentlichen Mitteln zu beschaffen un- z-u er halten." Dabei ist cs unbedingt vorzuzichcn, die Jugend- ausbildung an unser Vereins- und Schulturnen an-«- lehne», als eine staatlich-militärische Organisation auf gau- neuer Grundlage einzuführen. Auch unsere Sportvereine, die sich die militärische Vorbereitung der Jugend zum Ziel gesetzt haben, verdienen weitestgehende Berücksichtigung. Der Jugend muß in der freien Wahl der AuSbil- dungsgclcgenhctten ein möglichst großer Spiel- raum gelassen werden, Hauptsache ist, daß die militärische Vorbereitung der Jugend überhaupt gesetzlich cingeführt und — auch auS finanziellen Gründen — an die bestehen den Organisationen angegliedert wird. Di« Wettkämpfe im Wchrturnen sind ebenfalls bcizubchalten, un- die Mit arbeit Ser freien, Leibesübungen treibenden Vereine und Verbände ist gesetzlich zu gewährleisten. Dann wird viel leicht dereinst das Wort an unseren Kindern wahr werden, das Friedrich Ludwig Jahn im Jahre 1869 sprach: „Erst wenn alle wehrbare Mannschaft durch Leibesübungen waffenfähig geworden, streitbar durch Waffenübung««, schlagfertig durch erneuerte Kampsspiele un- Fmmer- gcrüstetsein, kriegskühn Lurch Vaterlandsliebe, kann ein solches Volk ein wehrhaftes heißen." § viue Poleußebatte im preußische« Herrenhause. (Drahtmeldung unsrer Berliner Schrtftlettnngl (Fortsetzung aus dem Vorabend-Blatt.) i Berlin, 9. April. Daö Herrenhaus nahm den Gesetz entwurf betr. den Ban eines Dampfkraftwerkes bet Hannover an. DnS Werk ist, wie Minister von Brcitenbach hervor!,ob, bestimmt, in der Versorgung des Landes mit elektrischer Kraft, die bisher sehr ungleichmäßig in den verschiedenen Provinzen der Monarchie verteilt war, ausglcichend zn wirken. Zur Verhandlung stand dann die Denischrist über die Ausführung des Gesetzes betr. die Förderung deutscher AnsiedIungcn in den Provinzen Wcstprcuß e n und Pose n. Der Aus schuß schlägt vor, die Denkschrift durch Kciiiitnisnahmc für erledigt zu erklären, dabei aber der zuversichtlichen Er- Wartung Ausdruck zu geben, daß die Königl. StaatSrcgic rung, zumal im Hinblick auf die bis in die neueste Zeit hinein vertretene Haltung der polnischen Fraktion deS Abgeordnetenhauses, an der folgerichtigen Durchführung der zur Förderung deutscher Ansiedlungen in den östlichen Grenzprovinzen gegebenen gesetzlichen Vorschriften unter allen Umständen festhalten, auch mit allein Nachdruck dafür eintreten werde, daß für die noch ausstehcnden Verein barungen über die Feststellung der zukünftigen Grenze» deS polnischen .Königreiches die Rücksichtnahme ans die militärische Sicherheit Preußens die unverrückbare Grund lage aller Verhandlungen zu bilden hat. General von Kleist, von 25 Mitgliedern des Herrenhauses unterstützt, beantragt, an Stelle der letzten Zeilen des Ausschuß antrages zu setzen: Auch wird mit allem Nachdruck dasür^ cinzutretcn sein, usw. — Oberbürgermeister Körte, Königsberg, der namens des Ausschusses berichtete, sagte, die Regierung werde aus den Verhandlungen des Abgeord netenhauses über die Polensragc hoffentlich entnommen haben, daß eine ziclbewnßtc feste Haltung der Regierung in den Maßnahmen zur Stärkung des Deutschtums in den gemischtsprachigen Provinzen an gesichts der Immer mehr auftretcnden polnischen nationalen Propaganda unbedingt geboten sei. Wir lehnen cs ab. durch die R e i ch s t n g S r e s o l» t i o n vom Juli 1917 wie durch einen aufgerichicten Gcßlerhut gebunden'zn sein. (Lebhaftes Bravo!) In der Kommission ist auch die Frage einer Entschädigung für die unerhörten Opfer an deutschem Gut und Blut besprochen worden. Vielfach hört man, es könne niemand eine Kriegsentschädigung zahlen. Unsere Feinde wollten uns aber noch vor ganz kurzer Zeit eine Kriegsentschädigung von 366 Milliarden Mark zu diktieren. Wenn wir heute mit so felsenfestem Vertrauen wie noch nie sagen können, daß wir in diesem Jahre der Feinde Herr zu werden hoffen, dann kann eine Forderung von 106 Milliarden nicht unbillig fein. (Sehr wahr!) Es würde ein bedauerliches Zeichen der Schwäche sein, wenn ln der Eholmcr Frage wieder zurürk- gewicheii würde. I ' > > I I I I I Es eilt nicht mit -er Einzahlung f Wer will,kann -ie Zahlung -er gezeichneten Kriegsanleihe auf -ie Monate Aprit,Mai,Luni,Luli verteilen. Wer 400 Mark zeichnet, -raucht sie erst am 48. Juli zu zahlen. Also: je-er kann zeichnen!
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