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Dresdner neueste Nachrichten : 11.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192805115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19280511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19280511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-05
- Tag1928-05-11
- Monat1928-05
- Jahr1928
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.05.1928
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Dresdner Neueste Nachrichten s ts- koslei . Anzeigeupkeiseg 111-Mo XII-. RIGHT-Jus Unabhängige Tageszeinmg Bezug-preise ZZMIZ Z:g;"";;g»:3:3 2,25 Kivcj TIERE-Ri«Z-«""«·"oi«-"3ki7.7933k"3·k «YIZIFCZJA«ZZIIJZ « d ponvkszfg grenzt Heidng owns liükb viöschTM « ~.- ; - » b m H J si Z monq . . keuz an en unnen: nan went, « MWZPFZPFZIH .-«TZ""0M-I’k« Js? skskämmääwkåkk m an · ers « Und non rie« emmg XVI-THE Einzelnummetloß«-Vf«- GEISTER-15.R...--M.. Rede-Mem Verlag nnd Ocuptgefchåftsstelle Dresden-A.-Ferdinnndstr. 4 ·! Fernwi- 1 4 194, 20 024, 27 981. 27 952- 22 983 · TeiegnMeueste Dresden ·Posifcheck: Dresden 2060 Richtveklangfs Cinsendungen ohne Kllckvsksp WMM Dkdtk svkcckgefcndl noch sub-wahrt - Jtn Falle bebe-et Gmel-. Betriebsstörung oder Streits sahen unsre Bezielm keinen Ansprutd qui Nachllefenmg oder Ermattung des entsprechenden Cniaelfs M Nr. 110 Freitag, 11. Mai 1928 XXXVL Jahrg« Japan? Rocdchina schlägt Einsiellung des Bürgerkrieges vor Aussehenerregende Berhasiung in Wien Justizmord im Falle Hemdewa chhang Sie-fing Manifesi Sondektabeldientt der Dreödner Neueften Nachrichten ; U- Pekinth 10. Mut tDntch United Brei-) « Marschail Tschang Tso-lin, der Herr Nordchinas, Hat qefternabend eine bemerkenswerte Er klitr n n g herausgesehen, die einen Wen d e - pnnkt in der Geschichte Chinas bedeuten sama Er hat feine Truppcn angewieien, ani allen Fronten die Kampitätigkeit einzustellen, da China augenblicklich einer großen a nsl än diichen Gefahr gegenüberstände. In der Erklärung heißt es weiter, daß er versucht habe, den Kommunis rnns an bekämpfen, aber das andre Gefahren ietzt grösser wären. Die Erklärung schließt mit dcn Wer-· ten: »Es ist itn höchsten Maße bedauerlich, das- A n s - länder (gemeint sind natürlich die Japaner in« Schantnng - d. Neid-) in nnsre inneren Streitigkeiten hineinaezegen werden« Die Bekanntmachnng stellt eine Antwort ani die Forderung der chinesischen Han delskaminer in Schanahai dar, worin alle chine sischen Parteien in Nord- wie Südchina zittn ein intitigenstkampf acaen Japan aufgerufen haben. , Die Hintergrunde chinesischer Poli tik und Diplomatie sind stets für europäische Augen anszerovdentlich schwer zu durchdringen Man wiud also aut tun, das e n d g ii l t t g e Urteil über die Bedeutung jenes, zunächst außerordentlich erstaunlich wirkenden Manifestes Tschang Tso-linö, des bis herigen erbitterten Gegners der chinesischen Nation-al reaierung, noch bis aus weiteres zurückzustellen. Man wird ja sehr babd erfahren, welchen Ein druck Tschansa Tfo-lins Aufforderung zur Bildung einer Einheitssront aufd e n Süd e n machen wird. Vor läufig kann man sich des Eindruck-J nicht erwehren, darß der Herr Nordchinas, der mit wachsend-er Sorge dag immer unaufhaltsamer werden-de Vordrinaen der Nationalarmee unter Führung Tschang Kai-scheks lie odachtet, mit jener Proklamation Zeit zu gewinnen versucht, um seine Truppen zu reoraanisieren und dann mit verschärstcr Wucht aeaen Tichang-Kai-fchel vorstoßen zu können. Man kann sich - odwoshl ganz entschied-en die Ideen der nationalen Bewegung auch im Norden Chinas immer mehr Boden aewonncn haben —- Tschmta Tioslin bis zum Beweis des Gegenteils nicht gut als Mitftreiter aegen Japan in der Front der großen nationalen Beweguna vorstellen, denn er ist vor allem in seinem Stammland, der Mandschurei, vollkommen von der japanischen Unter stützung und den japanischen Macht mitteln abhängig. Der Eindruck in England RE. London. 10. Mai Tschang Tsoslins Manifest erregt hier natürlich größtes Aufsehen. Allgemein glaubt man annehmen su dürsen, daß diese erstaunliche Proklamation Tschang Tioslins mit seiner Kapitalation vor dem nationalen Gedanken Südchinas gleichbedeu tend sei. Es ist nicht ausgeschlossen, daß geheime Verhandlungen zwischen Tichuna Tip lin und Tichang Kaisschek dieser Maria-na tion vorausgingen und daß beide über das Vorgcben der Japaner empört sind, daß sie den sofortigen Zu sammenichluß ganz Chinas für notwendig erachteten Avdcrieits ist aber klar, daß, wenn Tschang Tso-lin etwa Peking ausgibt und sich nach seiner Heimat, der Mandichnrei, zurückzieht, er auch dort von der Unterstützung Japans vielleicht noch in stär kerem Maße als in Peking abhängig sein wird. Das nationale Problem und die Erledigung der Zwischen iälle von Tsinanssu werden jedenfalls durch einen freiwilligen Rückzug Tskhang Tso-lins falls er wirklich durchgeführt wird außerordentlich verein facht. Die britischen Beobachter in China alauben allgemein. daß die Südchineien auf die Proklamation Tschavii va-lins mit einem beschleunigten Bormarirh ans Peking antworten werden. nach Ast-halten einer Konserenz zwischen dem Staats sekretär Kellogg und dem japanischen Botschaster Madsudeira eine merkliche Einbuße erlitten, jedoch isst es nicht mögkich, »die Gründe hierfür zu er fahren, da die Regierung sich weigert, eine amtliche Erklärung herauszugeben oder mitzuteilen, ob neue beunrnhigsende Botschasten empfangen word-en sind. Der delllo·kratische Abgeordnete Loring M. Black von New York sbrachte im Nepräsentantsenhaus einen An trag ein, wonach Kellogig durch den Kongreß ersucht werden soll, »die Dienste ider Vereinigten Staaten als Ver-mittler zwischen Siidchina nnsd Japan anzubieten. Gegen jede Verwüstung « Sondertabeldienst der Dresdner Neuesten Nachrichten Lc Washington, 10. Mai. iDurch United Preßj Zu den unrichtigen Meldungen über eine bevor stehende amerikanische Bermittlungsaktion im chine sifchsiapaniichen Konflikt wird von maßgeblicher Seite erklärt, daß die amerikanische Regierung gege n jedes Einschreiten einer anßenstehen den Macht ist. Man hofft, daß die Geriichte nicht zur Wahrheit würden und daß keine der beiden in die Zwischensiille von Tsinan-su verwickelten Parteien sich m»it dem Ersuchen uns Vermittlung an Amerika wenden werde, denn man habe den Eindruck, daß jeder Vermittlungsversukh ein recht undankbares Geschäft darstellen würde. Sollte bei einem derartigen Schritt seitens Amerikas China sich benachteiligt fühlen, so würden die Ver einigten Staaten ihre freundschaftlichen Beziehungen zu diesem Lande verlieren. Sollte anderseits die amerikanische Vermittlung für Japan die Notwendig keit ergeben, seine Truppen aus Schantung zurückzuziehen, so würde wieder dieses Land sich benachteiligt fühlen. Obgleich der amerikanischen Regierung eine Beilegung des Schantungkonsliktes zur Vermeidung weiteren Blutvergießens außer ordentlich erwünscht wäre, sei es doch zu begrüßen, daß bisher weder von China, noch von Japan ein Ersuchen um Vermittlung eingelanfen fei. Washington pessimistisch? Soknderkabeldienft der Dresdner - Neuesten Nachrichten HGB-Mittwon 10. Mai- (Durch United Preß) Die when letzten Tagen noch ziemlich optiwistifche Inssassunq tu amtlichen amerikanisikhen Kreisen über Its Laie in Schimmon stm Laute ges Nachmittags Die aniijapanifche Bewegung Sondetkabeldienft der Drebdner Neueften Nachrichten ;- Ho ngko ng , Ili. Mai. (Dur(h United Prein Angesichts der Zuspitznug der politischen Lage in ganz Süd-hint- niird die Räumung der Haken ftäite am Unterlauf des Yauatie mit größter Beschleunigung fortgesetzt. Auch die letzten dort ansässigen Japaner dürften morgen abtranöpoktiert werden. Anscheinend macht sich unter der Bevölkerung steigende Erregnng bemerkbar. Die Polizeibehörden in Nanking haben versehärften Patronillendienfi angeordnet und ihre Beamten dahin inftruiert, daß ihr besonderes Augenmerk aus den Schutz non Leben und Eigentum der Auslandey speziell der Japaner, an richtenfei. Der anti iananiiche Boykott in Kanten wird nunmehr auf Grund einer behördlichen Verfügung restlos durch geführt. nach der alle Kaufleute, die mit japanischen Waren handeln, mit Gefängnis nnd Beschlagnahme ihrer Waren bestraft werden fallen. Ein neuer Gchlageierspwzeß ,B. Berlin. 10. Mai. Einen-er Drabisberichn Die Voruntersnchnng gegen den Kans mann Götze, der ans Grund des Beleidigung-s -prozesses, den er und sein Freund Schneider gegen den früheren Freikorpssiihrer Hauenstein angestrengt hatten, im Verdacht steht, Schlageter an die Franzosen verraten zu haben, ist jetzt ab - geschlossen worden« Götze wurde seinerzeit bekanntlich unter fensatim nellen Umständen verhaftet. Die Verhandlung gegen ihn-wird,«wie ver-lautet, im Juni stattfinden. G ötze bestreitet, Schlageter dem französischen Spivimgedienst ausgeliefert zu haben. Es sind aber mehrere Zeugen namhaft gemacht worden, die in Götze und Schneider sranzösische Spitzel wieder-erkannt hwbcm Ihnen gegenüber sollen die Angeklagten erklärt haber daß sie Schlageter ver raten hab-In Der Entfcheidwg enigegen Die Welimächie am Paeifik und das chinefifche Problem Von Dr. Fritz Hesse (Betlin) Noch immer ist das chsinesische Problem, das heißt genauer die Frage, was für Beziehungen mit China unterhalten werden sollen, die Kernsrage, von der aus allein die Stellungnahme der einzelnen, am Pazässischen Ozean interessierten Mächte zu einander beurteilt wenden muß. Sowohl die Frage der russischsameritanischen Beziehungen, wie die der ensgliskhsrussischen, eng lisch-japanischen und sapanisch-ameri« kanischen und japanisch-russischen Be ziehungen wir-d ausschlaggebend von den Vorgängen in China beeinflußt. Das tritt allerdings zuweilen, zum Beispiel in der Frage der en«glisch-russi sche n Beziehungen nicht immer klar hervor, da hier Tagesereisgnisse, wie der Areos-Zwischensall und der Abbruch der englisch-r!ussischen Beziehungen, das Grundproblem zu iiberschatten vermögen. Und doch kann an dieser Grundtatsakhe nicht gezweifelt werden. Der Abbruch der russisch-ensglsischen Be ziehungen ist sa nicht um der kommunistischen Pro paganda willen erfolgt - sie in England zu ver hindern-, wäre nur möglich, wenn in England eine sascsistische Diktatur errichtet würde —, sondern als V ergeltu ng stir den Schaden an Leib und Eigen tum, den kommunistische Propaganda an Engländern in China angerichtet hatte. Man suchte englischer seits einen Verwand, um in China den kommuni stjischen Einfluß bekämpfen zu können, und dort unten, unter Wahrung des Gesichtes, den Moskauer Einsbuß zu vernichten. Diese Einstellung gilt, unter Berücksichtigung der besonderen Umstände, auch siir das Verhältnis der Vereinigten Staaten zu Russland, England und Japan und siir das eigentümliche Verhalten der Japaner zu den drei genannten Staaten. Weil man einen Krieg zwischen Japan und Amerika ver hindern wollte, hat London das japa nischsenglische Bündnis nicht erneuert; weil man Japan nicht in die Hände Nuß lands treiben wollte, hat man in den Vereinigten Staaten ans allzu enge Zusammenarbeit mit England ver zichtet; und- weil man keine Wieder herstellung des englisch-japanischen Bündnisses wünschte, hat,.es Washing ton vermieden, die leicht herzustellende Verbindung und Zusammenarbeit mit Sowietrußland in dem Umsanae aus zunehmen, den das amerikanische Kapital her gestellt zu sehen wünscht. Und zwar immer um Chinas willen, das bei dem Zustandekommen auch nur einer der genannten Mächtegruppen wohl » von heute aus morgen zu geordneten Verhältnissen l kommen würde. O . O Die Grundeinstellung der genannten Mächte ergibt daher vor allen Dingen fiir die beiden angelfiichfischen Völker eine gewisse Schwäche ihrer Stellung, da ihre Rivnlität in Chan sie angesichts der zahlreichen andern Differen zen zu doppelter Zurückhaltung zwingt und insbeson dere England in China eine Reserve auferlegt, die mitunter fast einer Selbstausgabe gleichkommt. Daraus zogen in der Vergangenheit insbesondere die Rassen und Japaner Vorteil, da sie unter der Deckung der Angriffe, die die in Amerika geschulten chinesischen Studenten gegen den Jmperias lismns Englands führten, ihre Stellungen in China weitgehend auszubauen und zu erweitern vermochten. Aber während die Ruf sen das Geschenk, das ihnen das Schicksal in Gestalt der Rioalität der Angel sachienoölker gewährte, mißbrauchten und in Ver kennung der Situation die bürgerliche Revo lution in China für kommunistifche Sonderzwecke nntzcn zu könneni glaubten, und infolgedessen zuletzt scheiterten, waren die Japaner von den beiden Schlüfsclstellungen ans, die sie sich in zähem Ringen gesichert hatten - den nordchinesifchen Bahnen und den Schantungbahnen —, in der Lage, die Situation in China in zähem Ringen mit allen möglichen Zwischenfällen so weit auszubauen, daß heute der »Statut-f um die Macht« in China im wesentlichen nur noch von japanischen Parteigängern geführt wird: Nicht UUV Tfkhang Tsol-in, sondern auch Tschiang Kai-schek im Süden erfreut sich des japanischen Wohlwollen-L Allein Feng, der bekannte »khriftliche« General, hat sich mit den Japanern noch nicht einigen können. s . is » Gerade aber damit hat das chinesiiche Probier einen überraschenden Aspeki gewonnen: Die Situa tion, um deretioillen die beiden angelsiirhsischen Groß mächte das geschilderte labiie Gleichgewicht im P a c isic asnsrechterhalten haben, hat sich g eg e n sie gekehrt, nnd »das, was in China verhindert werden sollte, daß nur »ein e« Partei Und nur ~e i n e« Macht zu ausschlaggebendem Einfluß gelangt, iit eingetreten. Hand in Hand mit der Erscheinung, daß gegen Japans Willen keine sder verschiedenen Fraktionen des neuen China sich hat halten können, ist eine w e i t g e h en de Bereinheitlikhung der politischen Ge dankenwelt in China erfolgt. Die Lehren Snn Yatesens haben nicht nur im Süden, sondern auch im Norden Anerkennung gesunden, nnd insbesondere die politischen Forderungen der Kuomintang, der von Sun Yatissen ins Leben gerufenen natiionalkhinesischen Bewegung, werden in gleicher Stärke von Tsthang Tsoslin und Tskhang Kaisschek vertreten. Die Unterschiede zwischen Nord- und Süd beginnen also zu verblassen, unsd ihre Programme dem Auslande gegenüber sind kaum mehr zu unterscheidet-. Der Kampf gegen die »ungleikhen Verträge«, stir die Wiederherstellung der Zollautonoinie wird mit der gleichen Hestigkeit in Peking und Nanking vertreten. Darüber kann auch der im Augenblick wieder in Gang gekommene Krieg zwischen Nord und Süd lob es der Entscheidungskamps ist, bleibt abzuwarten!) und die Entistemdung zwischen Tschang Tso-lin und den Japanern nicht hinwegtäuschen: De m Aus lande gegenüber ist China heute einig, und die einzige Schwierigkeit besteht darin, daß es keine Regierung gibt, die im Namen ganz Chinas sprechen könnte. . Die Folgerungen, die Washington und London ans dieser Situation ziehen könnten, sind denn auch absolut eindeutig. Da die bisherige taktische Lage sich von Grund aus geändert hat, bleibt nichts andres übrig, als die bisherige Politik fallen zu lassen. Diese Folgerung haben auch beide Regie rungen gezogen. Die Reisen des amerikanischen und des britischen Gesandten in China nach Schanghai und Nanking sowie die Einigung zwischen der Nanking regiernng und den Amerikancrn können kaum anders bewertet werden. Aber darin liegt noch nicht die volle Konsequenz beschlossen, die die Lage erheischt. Ueb e r den Wechsel der Einftellung gegenüber den Chinesen hinaus verlangt die Situation einen Wechsel der Stellung nahme der Mächte zueinander. Das ~chines iiche Problem« ist sozusagen »in fich« gelöst: mit der Unterstützung einzelner Parteigänger ist nichts mehr zu machen nur noch große Entscheidungen, »O ü n d nisfe« können irgendeinen Sondereinsluß in China sicherstellen· ! Die Einitellnng der Mächte am Pacifie gewinnt damit zum erstenmal seit etwa zwanzig Jahren wieder ausschlaggebende Bedeutung itir die großen Linien »der Weltpolitik. Von der Lösung der Frage, ob sich nun England und Japan wieder-finden werden oder ob stattdessen ein Bündnis zwischen Japan und den Vereinigten Staaten, entl· unter Esinbeziehung Rußlands, gegen England su standekoimnen wird, oder ob am Ende gar sich Eng-- land unsd Amerika gegen Japan nnd Russland (und China!) stellen werden, ist nsicht nur siir den Fernen Osten von entscheidender Wichtigkeit, sondern auch für das Schicksal Europas von Bedeutung. Heute ist es noch nicht soweit, daß man sagen könnte, wie sich die Dinge im einzelnen entwickeln werden. Höchstenö alt' charakteristisch siir die gesamte Lage ist diie Feststellung zu bezeichnen, sdasz J a p a n sich nicht nur sin« China einen ausschlaggebendeu Einflan zu sichern gewußt hat« sondern daß es auch alles beseitigt hat, was einer Annäherung an die U. S. A. im Wege stehen könnte, ohne aber sich etwa gegen England oder Rußi land se-stzulegen. England und Russland buihxen ja auch bereits um Japans Gunst - wiibrend die ameri kanische Diplomatie insgeheim bestrebt ist, durch die Herbeiführung einserinternsationalen China ko n s e r e n z unid durch heimliche Sondervereindarun- « gen mit den Chinessen in diie Ausgleichsverhandlungea mit den Japanern nnter möglichst günstigen Be dingungen einzutreten. Die Entscheidung am Pacific ist somit zwar noch nicht da - fie wird wohl auch shier erst nach den amerikansischen Präsidcntcmvashlen fallen —, aber daß die Dinge ins ihr entjkheidensdes Stadium eingetreten sitt-d, kann niemand leugnen« ,—.·.....« Chinefische Einheitsfwni gegen
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