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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.01.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040117019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904011701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040117
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904011701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-17
- Monat1904-01
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.01.1904
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Verugrgebühl: «IrNetiädrUchk»e »„»»« d«i »,,«« »wrimallarr Kutraouno darch unirr« Boirn lMrn»« und «M,«»». au Sann- und Mo»«»»«» nur rimuav »«» »0»«, dünd -u»coSriiec«o«. -«Kaut« » DN. tu , «<»0 «rt etmnaltarr Sntkrtlima durch die «»K»M. l^ni»«r«ellaeid>. tm>u». land mU «»iprrchrndr« Zatchtaer. N achdru« aller «Niki u. Original- /lnreigen-cartt. linuakme von itiitü»d>«u»,rn di« nackmiliae« 2 Ud: Lonu- un» >e»-ua«S nur Miuitiiitrabr « vou N bis '/«iUkr Die rtualiiacArunt» crtle <«,. » Silb«»> so Pjg., A„. kündigunaen aus berPrivatteiir Seite «PI« . dir2IvalIi,eZeilcalb.Lin artandl oder «ui TeUlriie so Pi«. Än üiunimern »»<!> Lun»- und ,leier ia,en l de». Livalliae Gn>nü»e>lrn vnrttraaüeakei.Drrdk. Nachr") M »NW«. Nachtrtwlich« L-aorar- M qp>»rü»e dletkri, unterüiüichtt,t; M cmkwlvwat« Manuikrtvtr werk« nickt aatkewakrt. «»«eichte» »,»»«» ior,v. » rt .... .... » rw»wUw In feine« Tasrn. r« «cd V*«. Schmeckt hontasüh, Pikant »nv trtlch. »s s.hlt an, «nem frühstück«»,chs Uedeeall vorrStig. In Dosen nnd -«»gewogen pro Pstcnk 4» Mg. «ngro«: lbVan« I DreOken Del l 471« M M M 'andere», Taro, tluvwauiee Au ira«e nur «k««n Poruuädc,"lilu»«, ^ Bcteabltttter werdcu mit iiiPt« bcirclmet. Hauptgeschäsiaftrlle: zeruIvrechaiitLiug: ^ Viaricustr. S8 4V. UW« l Nr. » und Nr rovk. ß ksrnuivvllto LllsetslluvL von § Imt-llinletl«»»»» e. riimiiivkliiiclilliiiieii t! >» «Ns» an« 0r«>,I»rsn. — 2mn kis-a-k« i,<i»t «in 8 k. »iidvUsdrlk. - v-üvsrtroll«»« 7oi»r«rt»rodvii. «riulv vsaortuMIloit ß iLlsinlisil-p'iamnos! > «araottsrt . > I». » Ili le lt. z kdwWckM - VM - IM»! ß «si Iseodi Ileetit. S. Hüller 4 Co. 5 0re»ö«n-4, L»l«rt»»tr»s»e 22, feen»preeti»r Amt I, No. S80Z f Lltsütes unä anc-rlinnnt psäiskenstos 6-8ek8kt äisssr Uainacdo H ^ Kullern dsr,1<N8 tMf'loklxii. ^ 5 Srö»»to Au,W»KI. 2'vilo Preise. Katalog gratl« uiut franko. K Smuiil»« ilermlil Imli sMlsr ltsMil«» lii ilsiilrclm«. «»»I. l L l»V«»«f»L »KL« yiisüMii. riWg riüüs «m. mrrmMtlilli bl»!»« kill». . ü. u. »K88K UM., ^ieiintr. 2«. 1 2t>»«c»c»I - die Tenklchiift ser Regierung. Plärrer N>,„mann. Höhere Postbeamte, l Mnimaßllcbe Witterung: ! I N Gerichtsverhandlungen. Osti.siatische KrisiS. „Der Zapfenstreich". Bviseiuvlichvnbelicht j Zeitweise lieiter, verändert. ! ^ Die Wahlreform und die Konservativen. Au der Denkschrift über die Wahlreform bringt das „Vater land". da» Porteiorgan der sächsischen Konservativen, einen längeren Artikel, und zwar von „beachtenswerter konservativer Seite". Übwohl der Artikel den ausgesprochenen Charakter einer Parteikund- ,ebung nicht besitzt und nicht besitzen kann, da ja, wie das „Baterl." bemerkt, von der Partei, beim Schweben der Verhandlungen in »er konservativen Fraktion, zu den Wahlreiorm-Vorschlägen der Negierung noch keine endgültige Stellungnahme vorliegt, so ver- dient er doch in der Tat Beachtung: denn er kommt aus der Mitte derjenige« Partei, die über die Mehrheit in der Zweiten Kammer verfügt, deren Auffassungen in prinzipieller Hinsicht auch in der Ersten Kammer überwiegen und die daher bei der Wahl rechtsfratze den Ausschlag zu geben hat. Ohne seine Bedeutung zu überschätzen, darf der Artikel immerhin als Stimmungs- fymptom beurteilt und bewertet werden. Selbstverständlich läßt er nicht erkennen, nach welcher Seite die konservative Partei schließlich ihr Schwergewicht in die Wagschale der Entscheidung fallen lassen wird; er trägt vielmehr in seiner vorsichtigen und wohlerwogenen Fassung den porteitaktischen Gründen Rechnung, die es verbieten, die Partei in dem gegenwärtigen Stadium der Wahlreforinbswegung nach irgend einer Richtung hin bereits festzulegen. IndeS gestattet er doch einen Schluß sowohl auf den Eindruck, den die Denkschrift innerhalb der konservativen Kreise, venn auch nicht allenthalben, so doch an einer hervorragenden Stelle, erweckt hat, wie auf die Art der kritischen Behand lung. die zunLchst die auf der Tagesordnung stehenden Reform- norschläge von jener „beachtenswerten konservativen Seite", von der der Artikel herstammt, zu gewärtigen haben. Henwrzuheben ist vor allem, daß der Artikel deS „Vaters." den unbedingten StandpunktderNegationder Denkschrift gegen über nicht vertritt. Herr Dr.Oertel, der Führer des Bundes der Landwirte, ist in seiner Kritik der Ncgierungsvorschläge zu einem schlechthin ablehnenden Ergebnis gelangt, und er glaubte sich ausdrücklich darauf berufen zu können, daß diese ablehnende Haltung von maßgebenden agrarischen und konservativen Kreisen in Sachsen geteilt wird. Auch die „Kreuzztg." gab in ihren Aus lassungen über die Denkschrift der Ueberzeugung Ausdruck, daß eS am besten sei, alle» beim Alten zu belassen. Mit dieser Auf- sassung, die von den erwähnten publizistischen Wortführern der nreußischen Konservativen bekundet wird, stimmt der vorliegende Artikel deS „Baterl." seiner ganzen Grundtendenz nach keines wegs völlig überein. Gewiß läßt sich nicht leugnen, daß auch dies« Artikel die an dieser Stelle von den „Dresdner Nachr." geäußerte Meinung vollauf bestätigt, daß die Regiernngsvorschläge zur Wahlreform der Kritik einen sehr weiten Spielraum geben; es werden in dem Aussatz des „Baterl." mannigfache und er heblich« Bedenken gegen diese Vorschläge ausgesprochen. Zum Schluß jedoch — und darin liegt seine politische Bedeutung — 'aßt der Artikel seine Stellungnahme dahin zusammen, daß die Tenkschrist „einschließlich der Acntzerungen der Regierung zu den über das Wahlrecht bestehenden Tagesfragen als eine hervor ragende Grundlage zum Eintritt einer Diskussion über diese Fragen" zu erachten ist. Hierbei soll allerdings nicht übcr- iehen werden, daß der Artikelschreiber dieses Endergebnis iciner Kritik wohl mit Absicht so gefaßt hat, daß dadurch nicht von vornherein die Möglichkeit ausgeschlossen wird, die Regiernngsvorschläge könnten die Lösung der Wahlrechtsreform nicht herbeiführen, sie könnten sich somit wirklich als daS „tot- geborene Kind", als welches sie Herr Dr. Oertel zu erkennen glaubt, erweisen; der Wille aber, der aus dem Artikel spricht, nt ohne Zweifel auf das Zustandekommen der Reform gerichtet. Enthält doch der letzte Satz deS Artikels den Ausdruck der „Er wartung", daß die Diskussion über das Wahlrechtsproblem, wenn sie auch in keiner Weife übereilt werden darf, Früchte zeitigen werde, die zum Segen des Vaterlandes ausschlagen. Im wesentlichen also vertritt der Artikel des „Vaterland" den Stand punkt der Bejahung der Wahlrechtsfrage: mit der Denkschrift wollte die Regierung ja nichts anderes bieten, als „Grund linien" einer Wahlreform; der Artikel begrüßt diese „Grund linie" sogar als eine „hervorragende" Grundlage für die Er füllung der von der Denkschrift gestellten Aufgabe Die überwiegend ablehnende Beurteilung, welch« die Regie- runtzSvorschläge in der Presse erfahren haben, vereint sich mit dem völligen MangA positiver Vorschläge, die eine bessere Grundlage zur Lösung der Wahlreformfrage bieten könnten, als die Denk- schrfft. Dies betont auch der ArtikA de» „Vaterland": Irgend ein Vorschlag, konstatiert er. wie das Wahlrecht unter Erfüllung de» weiwerbreiteten Wunsches auf Beseitigung der indirekten Wahlen gestellt werden solle, ist von keiner Seite, der ernste Beachtung geschenkt werden könnte, gemacht worden. Der Artikel führt dann deS Näheren auS. inwiefern sein Urteil, daß sich die Denkschrift als «ine hervorragend« Grundlage der Wahlreform erachten läßt, berechtigt ist. Da» kombinierte System von Klassen- und Berufswahlen wird nicht grundsätzlich verworfen. Sh» getznffe Gystewlosigkeit, wird bemerkt, wird urü> muß chm ««hast«. Anackantzt wird, daß di« von der Regierung gemachten Vorschläge im konservativen Boden ruhen. ,Wan knüpft an die bestehenden, geschichtlich gewordenen und daran ihre Recht fertigung findenden Verhältnisse an, und sucht sie nur insoweit zu ändern und auszubauen, als die neu hervorgetretenen Bedürf- nisse das erheischen. Insbesondere gilt das von der Aufrecht- erhaltung der Dreiteilung der gesamten Wählerschaft nach ihrer Leistung an direkten Staatssteuern," wozu auch in Zukunst die Leistung an der Ergänzungssteiler treten soll. Diese Dreiteilung hat sich ungeachtet der Kürze der Zeit, seit der sie bei uns besteht, doch schon in gewissem Sinne eingelebt. Sie ist auch, wie un umwunden von den verschiedensten preußischen Blättern wiederholt anerkannt worden, bei uns kaum von einem Schatten der Härten begleitet, die dem in Preußen geltenden Systeme anhasten. Nimmt man noch hinzu, daß »ach den Regierungsvorschlägen auch noch neben der Steuerleiskung der durch das Bestehen gewisser Examina dokumentierten Bildung ein Vorzug eingeräumt werden soll, so wird man nicht umhin können, darin einen weite ren Schritt ?ur Milderung von immer noch der Bildung der Abteilungen anhaftenden Härten zu erblicken." Als vom konservativen Standpunkte annehmbar wird ins besondere der Vorschlag begrüßt, daß den Haupterwerbsständen, und als solche werden immer Landwirtschaft, Handel und Ge werbe angesehen werden müssen, je gesonderte Vertreter in der Zweiten Kammer gesichert werben sollen. „Diese Stände werden immer das Rückgrat der staatserhaltenden Elemente des Volkes bilden. Es muß daher Vorsorge getroffen werden, daß ihnen ein entsprechender Einfluß in der Volksvertretung gesichert wirb." Bemängelt wird dagegen, in Nebereinstimmung mit der sofort von den „Dresdner Nachrichten" geübten Kritik, daß die Denk- schrift die berufsständische Vertretung weder auf die gelehrten Berufe sAerzte, Rechtsanwälte, Geistliche, Lehrer ulw.s noch auf die Arbeiter ausdehnt, wenn auch die entgegenstehende praktische Schwierigkeit, daß zur Zeit für den Arbeiterstand eine für die Berufswahl geeignete Organisation fehlt, nicht unbeachtet gelassen wird. Dem Artikel erscheint es „unter den gegenwärtigen Zeitläufen bedenklich, solche ins Leben zu rufen: der Effekt hiervon könnte nur sein, daß dadurch ein neuer Stützpunkt für die revolutionäre, staats- und gesellschaft-feindliche Sozialdemokratie im Lande künstlich geschaffen und dieser durch einen gewissen Zwang noch weitere Anhänger zugeführt würden". Die Bedenken des Artikels gegen die Negierungsvorschläge gipfeln ohnehin in der Befürchtung, daß diese die Eindäm mung der von der Sozialdemokratie drohenden Gefahren nicht in ausreichendem Maße verbürgen. Die Denkschrift rechnet mit der Möglichkeit, ja sogar Wahrscheinlichkeit, daß, falls die Vorschläge der Regierung über die Neugestaltung des Wahlrechts zur Annahme gelangen, sechzehn Angehörige der Sozialdemokratie ihren Einzug in die Zweite Kammer der Ständeversammlung halten würden. „Wir glauben," heißt es in dem Artikel, „daß mit dieser Zahl es unter der gleichen Voraussetzung nicht sein Bewenden haben dürfte. Nach den Er fahrungen der letzten Zeit ist es, bei dem weitgehenden Terroris mus der sozialdemokratischen Führer, den sie durch Boykott usw. auch auf andere Kreise auszuüben und in ihren Dienst zu zwin gen vermögen, sehr wahrscheinlich, daß auch die von den Berech tigten zur Urwahl für die Gewerbekammer zu wählenden Abge ordneten aus Anhängern der Sozialdemokratie bestehen würden. Damit wäre die Wahrscheinlichkeit eines Anwachsens der sozial demokratischen Mitglieder der Zweiten Kammer auf 26 gegeben. DaS ist aber eine Zahl, die bei dem bekannten Auftreten der An gehörigen dieser Partei und ihrer Stellung zu dem Staate und dessen Einrichtungen die schwersten Bedenken für die ruhige und sachgemäße Behandlung der Staatsangelegenheiten und die Fort entwicklung unseres Staates erwecken und die Befürchtung vor Erschütterungen unseres Berfassungslebens der bedenklichsten Art nahe legen muß. Die Sozialdemokratie arbeitet, wie erst noch aus dem Dresdner Parteitage von Bebel un»v dem dröhnenden Beifall ausgesprochen worden, aus die Vernichtung des bestehen den Staates mit --.sie» Mitteln hin. Wir würden daher mit offenen Augen und bewußt einer Partei die Wege ebnen, wenn wir ihren Vertretern den Einzug in so großer Zahl in die Zweite Kammer ermöglichten, zur Verwirklichung ihrer Ziele mcd damit uns unser eigenes Grab graben." Nicht einverstanden ist der Artikel mit den beiden Vorschlä- gen, daß die Unterschiede zwischen Stadt und Land bei der Einteilung der Wahlkreis« in Wegfall kommen sollen und daß öle BlldungdcrAbteilungen nicht wie bisher nach den Steucrleistungcn innerhalb her einzelnen Orte erfolgen soll. „Wir geben zu." so wird bemerkt, „daß seit 1831 die Verhältnisse -wischen Stadt und Land erheblich sich verschoben haben. Wir können aber nicht anerkennen, daß e» in dem Maße überall ge- schehe» ist. daß die Verschmelzung der Wahlkreise vou Stadt und Land allgemein als eine Notwendigkeit sich darstellte. Dem Be- dürfnisse nach Einräumung eine» größeren Einflusses der Städte könnte sehr wohl durch eine Vermehrung der städtischen Wahl- kreis« Rechnung getragen werden und durch Einräumung einer größer« Anzahl von Sitzen, die den Vertretern von Industrie und Handel vorzubehalten sein würden, in der Ersten Kammer. Wir glauben auch, daß der Einfluß des Wählers aus den Ausfall der Wahl nach der Stellung zu bemessen sein dürste, die er in seiner Gemeinde einnimmt." Neueste Dralltmeldungen vom 16. Januar. Zur ostasiatischen KrisiS. Petersburg. Der „Birjchcwija Wjedomosti" zmolge er klärte der Sekretär der hiesigen japanischen Gesandtschaft Oda: Weder Rußland noch Japan wollten den Kr.og. Japan habe keinerlei Interesse, das internationale Prestige Rußlands zn unter graben. Im Mittelpunkt des Konfliktes flehe Korea, über das eine Verständigung zu erz.elen möglich lei. In nicht laneer Zeit werde diese Verständigung Tatsache sein. Die Ser Belaub! schast zugehenden Nachr chten trügen einen durchaus bernhiffcnden Charakter. Japan beanspruche nicht das Protektorat über Korea, sondern verlange nur das Recht des freien Hanoels in Korea und in der Mandschurei. Der Handel Japans in der Mandschurei könnte aus solche Grundlagen gestellt werden, bei denen Rußland seinerseits als Acquivalent für die Verluste in folge Oeffnung der mandschurischen Häfen gewisse Vorteile er halten werde. Rußlands Interessen könnten durch einen russisch- lapamschen Handelsvertrag gesichert werden. Auf die Beteiligung an der Lösung der mandschurischen Frage erhebe Japan keinen Anspruch. Uebcr die Absichten der Londoner und Variier Kabinette, ihre guten Dienste cmzubieten, liegen der Gesandtschaft Konferenz ließen eine fakultative Einmischuna in Konflikte zweier Mächte zu, die iin gegenwärtigen Moment jedoch überflüssig er scheine. da der Stand der diplomatischen Verhandlungen einen günstigen Ausgang schonen lasse. Suez. sPriv.-Tel.) Der japanische Kreuzer „Nrschm" ist heute nach Perim, der englische Kreuzer „King Alfred" «ach Aden in See gegangen. Tokio. sPriv.-Tel.j Japan bestellte in England zwei Schlachtschiffe von je 16000 Tonnen, nicht, wie zuerst ge meldet, eines. Der Bau eines dritten Schiffes dürfte später in Auf trag gegeben werden. im Weißeu Sitzun- Berlin. sPriv.-2 Saale hielten beide Häuser des preußischen Landtag! aen ab, von denen die des Herrenhauses in dessen neuem Heim eineil besonders festlichen Charakter trug. Graf Bülow war mit sämtl chen Ministern anwesend, das Haus sehr gut be setzt. Der bisherige Vizepräsident Freiherr v. Manteuffel eröffnet? an Stelle des erkrankten Präsidenten Fürsten zu Wied die Sitzung mit einer längeren Ansprache, in der er zunächst mit warmen Worten der Wiederaenesung des Kaisers gedachte. Wen hätte eS nicht, sagte er, während die Mitglieder sich von ihren Plätzen erhoben, mit hoher Freude erfüllt, heute bei der Eröff nung des Landtages im Weißen Saale Seine Majestät wieder in voller Frische und Rüstigkeit seines hohen Amtes ivaltcn zu '' en! Dann gedachte Redner des neuen Heims und seiner Er- ucr. Ein Werk von künstlerischer, nicht prunkhafter, aber ediegener praktischer Ausführung sei hier vollendet. Neu sind ic Räume, fuhr er fort, m denen wir jetzt tagen, aber der Geist, der das Haus beseelt, wird auch in Zuninst der alte bleiben, der Geist der unverbrüchlichen Treue und Liebe zu unscrm erlauchten Herrscherhause, der Geist der Hingabe für das Glück und das Wohl unseres gesamten preußischen und deut schcn Vaterlandes. sBravo!> Freiherr v. Manteuffel schloß mit einem dreifachen Hoch aus den Kaiser. Tann erhob sich Mini sterpräsident Graf Bülow, um seine Ueberzeugung auszusprechen, daß diese Versammlung, in der so viel Erfahrung und Einsicht vertreten ici, mit stets bewährtem Patriotismus und immer glei cher Hingabe für Kaiser und König die Stoatsrcgicruug unter stützen werde in dem Bestreben, gemeinsam mit der verfassungs mäßigen Landesvertretung das Wohl der preußischen Monar chie zu fördern. Ter größte Staatsmann, den Preußen uns Deutschland hcrvorgebracht habe, Fürst Bismarck, babc gesagt, daß das Herrenhaus Träger sein müsse einer Politik, die sich nicht gleich beeinflussen lasse durch die Strömungen des Tages, sondern den Regulator, den Ballast des Schiffes bilden müsse. Möge das Herrenhaus immer die Gesinnung betätigen, die ich znsammeiisasse in die Worte: „Der König >n Preußen voran, Preußen m Deutschland voran, Deutschland in der Welt voran!" lLebhastes Bravo!j Vizepräsident Freiherr v. Manteuffel ver sprach namens des Herrenhauses, daß dieses der von Bismarck gegebenen Marschroute zu folgen bereit sei. Zum Präsidenten wurde sodann an Stelle des Fürsten Wied, der wegen Krankheit eine Wiederwahl abgelehnt hat, Fürst zu Inn- und Knop- hausen mit 188 Stimmen gewählt. 20 Stimmzettel waren unbelchriebe», zwei Stimmen erhielt Fürst Bismarck. Fürst zn Inn- und Knyphausen, dem man seine 77 Jahre nicht ansieht, nahm die Wahl mit einer Ansprache an. in der er u. a. die Notwen digkeit betonte, daß das Herrenhaus gerade iu den heutigen Tagen, wo der Umsturz sich rege, vor allen Dingen die Verpflich- ^^ <Bravo!> Tic und überbürger- , . ergewählt. Singe gangen ist u. a. eine Interpellation wegen des Verkehrs von Automobilen. Nächste Sitzung Montag. — Das Abgeord- netenhaus, das nur eine kurze Sitzung abhiel», in welcher düs ---- -- r -- .— . der nimmt am Dienstag ! . glied ist der Pole Szuman. der aber auf das Alterspräudiu" verzichtet hat. Berlin. sPrch,-Tel.) Die Thronrede wird in den Abendblättern allgemein günstig ausgenommen, namentlich die Fest- stellung de» günstigen. Einflusses, den der neue wirtschasüiche Aufschwung bereit» aus dieLtaatSfinanzen susgeübt hat, als eftreulich bezeichnet. Hinsichtlich der Kanalvorlage wird in der libc-
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