Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.03.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360311017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936031101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936031101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-11
- Monat1936-03
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.03.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M»rs»n-Autsab». Sir. ira Wtttzvoch, 11. Mürz I98S Gegrünöet 1856 7tVe«keZkML m// Akoe^e/k- druck u. Verlag! Lirpsch L Tlelcharb», dre«den<A. I, Marten- straft« ZS/42. Fernruf25251. Postscheckkonto ISSS dresden die* Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der rlmtshauptmannschast dresben und de« Schiedsamte« beim Gberversicherungsamt dresden »«iu»>g«»0hr »et ti»nck> twetmoNg« gu- pkllung tret Haue monallich KM. ».so, durch Pollbeeug KM. ».so elnlchileklich dl kpt. Poltoedühk (ahne Post»«I(eIIunn«gebühl> del Hedenmai wSchenIIIcheni iveriand. Sin,et- nunemer l» kpl., außerhalb Lochien» N> kpl. «ozetpenprelie It. Vreieliit« («r mu> drei» ll,d kpl- kachläii« gamiiienanjeigen u. SteNenaeiuche MiNimeler- »eile N kpl. .liliergeb. »o «ui. — Nachdruck nur mil Luellenanaade Lreedner kachrichien. Unvrrlanple Schriillincke iverden nicht auldeivahrl kngland läkit den MIKerbundMt nach London Auch die Locarnobesprechungen nach London verlegt Varl». 10. März. Auf Grund gemeinsamer Verständigung ist, wie eine amtliche Verlautbarung besagt, von den Vertretern der Locarnomächte beschlossen worden, die Besprechung am nächsten Don nerstag in London forlzusehen. Die englische Regierung hat ferner den Vorsitzenden des Völker- bundsrales aufgesordert. die nächste Sitzung desvölkerbundsrates ebenfalls in Lon don stattsinden zu lassen. Sie wird voraussichtlich am nächsten Sonnabend im Anschluß an die Locarnobesprechungen stattsinden. Der Drelzehner-Ausschuß ist vertagt worden bis «ach Abschluß der Londoner Beratungen nnd wird wahrschri«. lich erst in der nächste« Mache einbernse« werden. Außenminister klaubt» wird sich am Donnerstag nach London begeben, wo um 18 Uhr die Verhandlungen der Locarnomächte wieder ans- genommen werde« solle». Italien wird ans diese« Berhand, lnnge« vorausfichUich durch de« Londoner Botschaster, Gran di, vertrete« sei«, während siir Belgien Ministerpräsi dent van Zeeland an ihnen teilnehmen wird. Die Ber- Handlungen ber Locarnomächte am Dienstagabend in Paris dauerte« von kV,Ist bis R,1S Uhr MSB. lieber die Besprechung der Locarnomächte am DienStag- vormittag in Paris wird solgrnde amtliche Verlautbarung auSgegcbcn: Im sranzösischen Außenministerium sind am DienStag um 18,88 Uhr folgende Bertreter der Locarnomächte zusammen gekommen: Der englische Staatssekretär sür Auswärtige Angelegenheiten Eden. Lord Halifax, der englische Bot schafter Str George Clerk, der belgische Ministerpräsident van Zeeland, der belgische Botschaster de Kerchove, der italienische Botschafter Cerruti, der französische Anßeumtnifter Flanbi« und der srauzösische Staats minister Paul-Bonconr. Bei Eröffnung der Sitzung hat Außenminister Flanbin die Bertreter der Unterzeichner- und Blirgenmächte von Locarno willkommen geheißen. Er hat daraus htngcwiescn, daß die Konferenz einen Austausch der Nachrichten zum Ziele habe und die Lage seststcllen solle, daß aber keine Entschließung vorgcschlagcn noch irgendeine Entscheidung ge trosten werde, bevor der Völkerbundsrat zusammengetrete» sei. Nachdem aus diese Weise das Verfahren sestgclegt worden war, haben die einzelnen Vertreter ihre Austastungen aus» einandergesetzt. „Ruhe und Entschlossenheit" in Belgien Brüssel, 10. März. In der Abgeordnetenkammer gab der stellvertretende Ministerpräsident Vandcrvelde am DienStag zur Frage des LocarnovcrtragcS eine kurze Erklärung ab. Er berichtete dabei zuerst tiher die Uebergabe des deutschen Memorandums, den bisherigen Meinungsaustausch der Locarnomächte und die Anrusuug des Völkerbundes in knappen AuSstthrungen, ohne dazu Stellung zu nehmen und ohne auf Einzelheiten ein- zugchen. Er verwies dann aus die Rede Edens im Unter haus und bemerkte dazu, Belgien nehme von dieser Erklärung Kenntnis. ES wisse, daß eS stets Vertrauen in die Lovalltät Englands haben könnte. Nach einem Hinweis aus die Neise des Ministerpräsidenten van Zeeland nach Paris und Genf schloß Vandervclde die NegiernngSerklürung mit folgenden Worten: „Die Achtung ber Berträge ist die Grundlage der inter nationale« Ordnung und zu gleicher Zeit die unerläßliche Bürgschaft sür die Sicherheit der kleinen Staate». Diesem obersten Grundsatz ist Belgien stets treu geblieben. Die jetzigen Ereignisse gebieten Ruhe und Entschlossen heit. Die Regierung ist sich ihrer Verantwortung bewußt. Tie weiß, daß st« aus die einmütige Unterstützung des Landes rechne« kann." Die Erklärung wurde von der Kammer mit großem Beifall ausgenommen. Ministerpräsident van Zeeland wird am nächsten Montag nach seiner Rückkehr aus Genf im Parlament eine außenpolitische Erklärung abgcben. Volkstümliche Außenpolitik Es gibt zwei verschiedene Arten von Außenpolitik: ein« Außenpolitik des Volkes und eine solche der Diplomaten und Parteimänner. Die letztere ist daran schuld, wenn im Akten staub sooft die lebenswichtigen Fragen der Völker begraben werden, und an ihre Stelle Dinge treten, von denen kein Mensch außer den zünftigen Staatsmännern etwas wissen will. Nun ist aber Außenpolitik eine der wichtigsten nnd entschcidungSvollstcn Fragen im Leben der Nationen. Den» sie bctrisst jeden einzelnen mehr, als er sür gewöhnlich ahnt. Wenn die Diplomaten Fehler begehen, müssen die Völker büßen. Man braucht nur an den Weltkrieg zu denken. War er nicht das Ergebnis schwerster Irrtümer jener Staats männer, die glaubten, wenn man ein durch seinen Fleiß und seine Begabung unangenehm gewordenes Volk besiege nnd seines redlich erworbenen Besitzes beraube, dann werde man selbst um so reicher werden? Zwölf Millionen der besten, pslichttreuestcn und tapscrsten Männer aller in den Weltkrieg verwickelten Nationen mußten diese katastrophalen Irrtümer der Diplomatie mit dem Tode büßen! Wer von uns könnte das gewaltige Leid, die Flut von Unglück und das Meer von Blut und Tränen je vergessen, die mit diesem beklagens werten Ergebnis der ttabinettspolitik von einst verbunden sind? Um so mehr fühlen wir Deutschen die Pflicht, immer wieder zu warnen, wenn die Staatsmänner heute die Fehler wiederholen, die schon einmal zur Katastrophe geführt haben. Kann man uns zumuten, zu schweigen, daß die letzte Ursache der Unruhe ber Gegenwart darin liegt, baß man in Ver sailles nicht die Politik der Einkreisung als den wahren Schuldigen brandmarkte, sondern ein unschuldiges, aber be siegtes Volk mit der Schuld sür die eigenen Fehler belud. Nichts ist im Zeichen der Demokratie leichter, als die Völker zn täuschen. Man braucht ihnen nur zu sagen, daß der böse Nachbar sür alles Unheil verantwortlich sei, daß man ihn deshalb wirtschaftlich strafen, politisch einkretsen und die Gleichberechtigung versagen müsse. Und wenn der Nachbar eine so ungerechte und sein Lebcnsrecht bedrohende Politik sich nicht gutmütig gefallen lassen will, dann ist das für eine geschickte Propaganda nur ein Beweis dafür, daß er der Störenfried ist. Unter dieser Politik der Kabinette nnd der Partcimänncr, mit ihren internationalen Querverbindungen zur Hochfinanz, zur Rüstungsindustrie nnd zu den verschiedenen Inter nationalen hat nicht nur das nationalsozialistische Deutsch land zu leiden gehabt. Das haben die Sanktionen gegen Italien deutlich bewiesen, an denen ja Deutschland ganz be stimmt nicht schuld ist. Aber eS ist die alte Sache: Die Staats- männer beschließen — und die Völker haben die Kosten zu tragen. Antifaschistische Parteipolttikcr rieben sich zufrieden die Hände, als die SanktionSmaschtnc lies, jedoch wievicle er werbslos gewordene Arbeiter in den Sanktionsländern muß ten mit ganz anderen Gefühlen ihre Hände in die Hosen tasche steckenl Aber selbst in den Reihen ber Vetrosfencn hat man sich viel zu wenig Gedanken darüber gemacht, daß die Sanktionen gegen Italien nnd ber Abcssinicnkrieg letzten Endes ebenso eine Folge des Versailler Frtcdcusdiktatcs sind, wie etwa die Schulden der Völker und das Millionen heer der Erwerbslosen aller Länder. Heute sind die Urheber dieser endlosen Kette von Unheil längst toi. Nur einer, Lloyd George, lebt noch, und versucht nach Krüsten seine Vaterschaft abznleugnen nnd der Welt Vernunft zu predigen. Leider haben die Zauberlehrlinge des Versailler Systems, die inzwischen zu „Meistern" der Politik heranwuchsen, nichts gelernt und nichts vergesse». Wie ost hat Deutschland versucht, an die Stelle des Systems von Siegern und Be siegten eine neue Ordnung der Gleichberechtigung zu setzen, die endlich den Frieden in Europa gewährleistet. An jedem positiven Vorschlag war Deutschland bereit, tcilzunchmen. Als Macbonald den Plan einer Rüstungsbeschränkung auf NNNNNN Man» ausarbeitete, erklärte der Führer sein Ein verständnis, der damalige französische Ministerpräsident Tar- dicu aber bekam seine politische Halsentzündung, an der Frankreich heute noch leidet, und die schließlich in gerader Linie zu dem Abschluß des Bündnisses mit dem Bolschewis mus führte, das uns wieder genau dorthin brachte, wo -aS Unheil von 1014 begonnen hat. Trotzdem hat sich Deutsch- Riir »es MM BEM Men zum Kicken Dr. Goebbels eröffnet »en Mahlkampf Berlin, 10. März. Mi« einem machtvollen Anstalt erössuete Reichspropa- gandaleiter Dr. Goebbels am Dienstagabend den dritten Mahlkamps seit der Machtergreifung mit einer mehrstündigen Rede im größten Hallenbau Europas, der Deutschlandhalle. Dr. Goebbels hob einleitend hervor, daß die großen Erfolge des dreijähri gen nationalsozialistischen Ausbaues nur errungen werden konnten, weil Deutschland den Parlamentarismus westlicher Prägung abgeschasft hat. Es unterliege keinem Zweifel, so ries Dr. Goebbels unter lebhaftester Zustimmung ans, daß sich die sogenannten westlichen Demokratien in bezug auf Volksverbundenheit an ber RegterungSform in Deutschland ei» Beispiel nehmen könnten. „SS gibt heute in Europa keine Regierung", — erneute stürmische BeisallSkuudgebuug unterstrich diese Fest stellung —» „die so volksverbunden märe wie di« unseres In reinem andere« Lande dürste die Regierung das Volk so oft aussordern, an die Wahlurne zn treten." Wenn der Führer nun das deutsche Volk erneut zn ciucr Wahl ausrusc, so tue er eS in der Ucbcrzeugnng, daß er ein wahrhaft gutes Gewissen vor seinem Volk haben kann. Und wenn die Emigranten in anderen Ländern immer noch den Eindruck zu erwecken suchen, als sei das national sozialistische Regime nicht im Lande verwurzelt, so werben wir ihnen erneut beweisen, baß das Gegenteil der Fall ist. Wie sah es vor -er Machtübernahme aus? Dr. Goebbels zeigte da«« in eindrucksvolle«, mit beweis- kräftige« Zahle» belegte« Worten, wie der Führer im Ja nuar 1888 Dentfchland vorsand n«d wie sich diese Lage bis heute grundlegend geändert und gebessert hat. Wie grundlegend sie sich gebessert habe, könne man daran» krsehen, daß bas deutsche Volk beute kaum noch wisse, wie Deutschland einmal anSgcsehcn habe. Als -er Führer an die Macht gerufen wurde, stand das Reich im wahrsten Sinne des Wortes vor dem Rui». Wir hatten sieben Millionen ge zählte Arbeitslose. Handel »ud Wandel waren bis aus ein Minimum zusammengeschrumpst. Die fürchtcrlichsteu sozialen Notstände herrschten in den breiten Masse», und die Regie rung staub dem tatenlos und energielos gegenüber. Man wußte gar nicht mehr, wer regierte. Die Regierungen wechsel te» jeden Monat. Die Finanzen des Reiches, der Länder nnd Gemeinden befanden sich in einem verzweifelten Zustand. Ei» Drittel des NaiicrntnmS stand vor der wirt schaftliche» Katastrophe. Der ganze deutsche Land- und Grund besitz ging in die Hände des internationalen, wurzellosen Leihkapitals über. Die Jugend der Nation stand verzweifelt vor de» ArbcitSloscnämtern und war eine billige Beute deö Verbrechens und des internationalen KvmmnniSmuS. Die deutsche Kultur befand sich in einem fürchterlichen Zustand. In Berlin spielten nur noch drei Theater. Unsere deutsche Kultur, Presse, Film, Theater, wurde säst ausschließlich von internationalen Juden repräsentiert. Wenn eine Regierung nnr den leisesten Versuch machte, gegcu die internationalen Tributdiktatc Stellung zu nehmen, mußte sie gewärtigen, von der Presse an das Ausland denunziert z» werde». Die Re gierungen machte» überhaupt keine Pläne mehr, weil sie wnßtcn, baß die Pläne doch nicht dnrchgesührt werden konn te». Die Parteien sahen nicht ans das große Ganze, sonder» lebten von der Not des Landes. Der internationale Bolsche wismus schnellte bis ans weit über hundert Reichstags- Mandate hinaus, so daß sich am Eudc die große politische Auseinandersetzung in Deutschland nnr »och zwischen Nationalsozialismus und Bolschewismus abspieltc. Das Reich selbst stand vor dem innerpolitischen Zerfall, nicht nur be droht von den Parteien und vom internationalen Bolschewis mus, sondern bedroht auch von den Ländern. Wir «olle« «ich« vergesse«, daß damals sm zweitgrößte« dentschen Lande et« Ministerpräsident offen erklärt«: Wen« das Reich sich trge«d«t« Recht anmaßt, »erde« wir schießen. DaS Ausland baut seine Pläne auf die innerpolitische Schwäche des Reiches auf. Wir saßen im Völkerbund nurgednlbet. Jedes Diktat mußte augenommc» werden. Lorljetzmg Selle - ösi/ogsr „AmLakLk clsz,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite