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Dresdner Nachrichten : 07.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187708074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-07
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.08.1877
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««.SIS , I-Nu««»«! »-N-» 32000 »l»l- Air d», NI«»,»- «i»^» tendier Manulcripie »chi ilch die Redirti,, »l»t «e^AdUch. J,ieraleii-rlnno»m, ,u«. »»r» «»»se»ii«I, u»» «o-l-,», H»mdu,,. Der Un.MkN. L«i»«i,. Bo«>l. Gre«»». granlsurtvi„ — Mu». Gi»g» «n «erlin. »et»tia. v>«»n, Hamburg tziaiiksue, M.. «U». che» — Dnud» » >«. »n NeanNue« ^ vk. — M». v»i«e in — >»»», b»ü«t», U»lU„ ck C«. in Vari». Aeustag, ve» 7. August. Tageklatt für Aolitik, Ilnterhaltunq, Heschästsverkehr. Aörfenkericht und Jiremdenkiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Äiepsch öc Neichardt st» Dresden. Derantw. Nedacteur: Fr. Gocdsche in Dresden GM,,«» »«r»e» «,u«»- Lüid« » » » u».» o». Ginnt«,» »i» M»ta^ » Uhe. S» «>uii»dl: aeoße »i»üe„ »»ii« L di» Ilachm.» Ubk. — Der Raum «mer »tn- >»«»>,«n Pet»»eU« killet >» Via-. a«n,«i»u»t d» ßelie !ia Me. Mne «LlLilUt Nie da» »didlna,i,e Sil,,«'»« dee Lulkral« wird »ich» ,«»ede». Uurwirnze Unnoncen» »luiuagk v«n uut und»» raumen Firme» und Per» Ionen inl-nicu w>» »u, ,,,«n ivränumera«»»» ^al>lu»g durch «üries» Marien oder Pu»nn«ad- lung. Ache Tiidc» lalle» Ii> P!,e. Jnierar« lür di« MouiaaS. Nummer oder nach einem Jeliia,, die Peiiijkile L0 LI»e. XXII. Jahrgang. Für daö Feuilleton: La«Lvlgk Mitredacteur: vr» Lu»U Dresden. 1877. Politisches. 188,600 Mann Reserven einberusen, die Petersburger Garde mobilisirt, die Dobrudscha zu räumen angefangen, Rumänien um Unterstützung, Serbien uni Hilfe ersucht, einen Abgesandten aus dem Hauptquartier an den österreichischen Kaiser abgesendet — in diesem Verzeichniß spiegeln sich die schweren Niederlagen der Russen wieder. Auch dem russischen Bolle, dem bisher der trübselige Gang der KriegSereignisse verschwiegen wurde, wird aus den verstärkten Rüstungen und dem Aufgebot der Reserven der Ernst der Dinge klar geworden sein. „Mit allgemeinem Enthusiasmus" begrüßte (also berichtet der Telegraph) das russische Volk diese Rüstungen. Wir wollen dazu vorläufig kein Fragezeichen setzen; warum sollte sich der Opfermuth und die Begeisterung des russischen Volkes nicht gerade in Tagen der schweren Bedrängniß bewähren? Andere Be richte sprechen freilich von einer namenlosen Bestürzung, tiefer Nie dergeschlagenheit und starker Friedenssehnsucht der Bevölkerung ; aber lieber schenken wir der Auffassung Glauben, die sich an den edleren Theil der Menschennatur wendet und meint: ein vom Un glück heimgesuchtes Volk müsse gerade in der Nvth des Vaterlandes seine sittliche Kraft kundthun. Nor Allem wird man es in Rußland billigen, daß endlich die kaiserliche Garde aus den Casernen in das Lager rückt. In der Garde dienen die Muttersöhne der höchsten Aristokratie, und mit Unlust sah es der Russe, daß gerade diese, statt geschützvcrtheidigte Höhen zu stürmen, nur auf dem Paradeplatze sich auszeichneten. Wie anders anui» 1870/71 die preußische Garde, der bei St. Privat, Sedan und vor Paris, Schulter an Schulter mit den tapferen Mannen aus Sachsen, die schwerste Blutarbeit zusiel! Unter einigen Wochen freilich werden die Verstärkungen, welche Rußland von der Ostsee heranzieht, nicht auf dem Kriegs schauplätze südlich der Donau erscheinen können. Man verstärkt also die bulgarischen Armeen durch Alles, was man an verfügbaren Truppen zur Hand hat. Nummer 1 muß die in die Dobrudscha vorgedrungene Armee rechtsumkchrt machen, über die Donaubrücken zurück, längs des linken DonauuferS westwärts marschiren, um bei Simnitza aufs Neue die Donau zu überschreiten. Ehe jedoch dieserMarsch vollendet sein wird, braucht GroßfürstNicolauöTruppen über Truppen. Also Nr. 2 die Rumänen. Er hat sich herbeigelassen, die militärische Hilfe dieser vielverspotteten „rumänischen Helden" nachzusuchen. Sie bilden zunächst die Reserve und machen russische Truppen frei, die dann vor den Feind rücken. Diese Mitwirkung der Rumänen ist aber für Oesterreich ein Gegenstand großen Mißtrauens, so daß Fürst Earol seinen Minister Cogalnitscheanu eigens nach Wien sandte, um das Verhalten Rumäniens in möglichst unverfänglichem Lichte erscheinen zu lassen. Nr. 3 aber, die Serben, verlangt Ruß land aus'üAllerdringendste, um dem dreimaligen Sieger von Plewna, Osman Pascha in den Rücken zu fallen, ihn mindestens zu nöthigen, Truppen zur Beobachtung der Serben nach Sofia zurückzuschicken. Der russische Stolz, der sich so lange dagegen sträubte, die Völker der Balkan-Halbinsel an ihrer Befreiung theilnehmen zu lasten, der in sonderheit in der Moskauer Zarenrede die Serben mit dem Brand male der Feigheit stempelte, sieht sich jetzt gedemüthigt und fleht Jene um Beistand an; Serbien juckt es, ein zweites Mal seine Haut zu Markte zu tragen, es rüstet. Hier erhebt sich nun die große Frage Duldet dies Oesterreich? Bisher verkündeten die Organe des Grafen Andrassy, daß Oesterreich niemals die aktive Betheiligung Serbiens am Kriege zugeben würde. Jetzt sendet der Zar den österreichischen Militär-Bevollmächtigten nach Wien, um Franz Joseph zu ersuchen, Serbien gewähren zu lasten. Wir sind gespannt auf die Antwort Sie ist entscheidend für Oesterreichs ferneres Verhalten und löst die Maske von dem bisher klug verhüllten Antlitz Andi asty's. Gestattet Oesterreich, daß Serbien von hinten Osman Pascha anfällt, wem will man dann noch glauben machen, daß Oesterreich nicht im Fahr wasser der russischen Politik segelt? Ehe sich aber diese Frage löst, sorgt der Türkensäbel für eine rasche Entwickelung der KriegS-Ereignissc. Die Corps der Generäle Gurko und Graf Radetzky, südlich des Balkan, sind in der bedräng testen Lage; schon das Knapperwerden der Munition nöthigt sie zum Rückzug. Besetzen die Türken, wie es scheint, Tirnowa, bevor Gurko und Radetzky wieder über den Balkan sind, so ziehen sich die eisernen Maschen über sie so straff zusammen, daß kaum «in Ent wischen möglich ist. Von Tirnowa aber ist das Hauptquartier des russischen Thronfolgers in wildester Flucht nach Bjela ausgeriffen. Schon auf die Nachricht von der Niederlage am Montag floh der Großfürst, bleichen Antlitzes, mit seinem verstört dreinschauenden Generalstabe, auf flinkem Roß in die Nacht hinein, in einem Athcm 7 deutsche Dkilen. In Tirnowa muß die Verzweiflung derBulgaren über den Rückzug ihrer Befreier entsetzlich gewesen sein. Ebenso kraß war die Bestürzung am Donau-Ufer. Schon sah man die sieg reichen Türken in Sistowa erscheinen und die Donaubrücke zerstören! Eine wilde Flucht auf daS rumänische Ufer hinüber begann. So weit war es nicht. Der siegreiche OSman leitete die Verfolgung nicht ein, weil seine Truppen zu ermüdet waren und namentlich, weil es ihm an Reiterei gebrach, die bei der Verfolgung eines geschlagenen Feindes bekanntlich ihre vorzüglichste Verwendung findet. Jetzt haben zwar 4000 zu ihm gestoßene albanische Reiter seiner Reiter- Armuth abgcholfen; zunächst aber dürfte es an der Jantralinie zu den entscheidendsten Artilleriekämpfen kommen, da die Rüsten die blutige Lehre des Truppen-VerzettelnS benutzen und sich amassiren. So groß die russischen Verluste waren, es ist Immerhin nicht unmög lich, daß sie sich in Bulgarien behaupten und in einer großen Feld schlacht die Türken zurücktrciben. Der arme Zar! Nicht nur leidet er physisch, nicht nur ver schlimmert sich seine Melancholie, wenn bei keinem seiner Generäle er auf dem Antlitz eine tröstende Kunde liest, nein, man macht ihn noch allein verantwortlich kür den traurigen Gang des Kriegs! Die ganz kosakische Nat.-Ztg. in Berlin wirft ihm die Beleidigung in's Gesicht: warum sei er nicht in Petersburg geblieben? er habe stö rend in den Krieg eingegriffen, habe keinen militairischcn, sondern einen politischen Krieg führen lassen. Wie ungerecht! Alle schlimmen Ahnungen des Zaren werden durch den Kosakenkrieg, den seine Ge neräle führten, bestätigt, und nun soll er deren Fehler büßen! Wie die Kosaken, reitet das Hauptquartier vorwärts, ohne des Fein des Kräfte zu bemessen, überall erscheinen nur Kosaken, bewähren ich als brave Truppe, aber die Armee folgt ihnen nicht, und ihre Lrfolge können sic allein nicht fcsthalten. In Breslau hat jüngst der Oberbürgermeister, Hr. v. Forcken- beck, der RcichstagSpräsident, eine höchst auffällige Rede gehalten. Er predigte: Stillstand in der Gesetzgebung, Vertheidigung des Ge wonnenen , Abwehr der weitertreibenden Elemente I Ist das nicht Ijöchst sonderbar, daß der Führer der Nationallibcralen in einem Augenblicke förmlichen Stillstand in der Gesetzgebung predigt, da nicht weniger als 34 Gesetzentwürfe im deutschen Reichstage in Vorbe reitung begriffen sind? Gewiß, es liegt ein gesunder Gedanke der Forckenbeck'schen Rede zu Grunde. Die Gesetzgebung in Deutschland ist so kaninchenartig fruchtbar geworden, daß selbst Fachleute sich schwer unter dieser parlamentarischen Nachkommenschaft zurccht- finden. Der gemeine Mann gar, das Volt kennt gar nicht alle die Gesetze, nach denen er resp. es leben soll. Kein Gebiet des Staats- lebeus, der Kirche, der Gesellschaft blieb von den BcgattungSver- suchen der Berliner Geheimräthe unberührt. Aber wer setzte denn diese Nachkommenschaft in die Welt? Wer anders als Herr von Forckenbeck und seine politischen Freunde im Reichsrath und im Amte! Jetzt schämen sich die Väter ihrer Kinder. Nun soll auf ein mal die Gesetzgebung stillstehen! Gemach Ihr Herren! Dem deut schen Volke liegt jetzt die freilich schwierigere Aufgabe ob, Eure par lamentarischen Söhne erst zu brauchbaren Gliedern der menschlichen Gesellschaft zu erzieh«. Damit das Volk das in Ruhe thun kann, so enthaltet Ihr Euch zunächst, Unfrieden in Deutschland zu stiften, unterdrückt Eure nationalliberalc Begehrlichkeit nach den Rechten der deutschen Fürsten und Einzelstaatcn, rührt nicht fortwährend neue Gesetzgebungsmaterien an und auf (z. B. die Stempelsteuer), laßt die Kirche ungeschoren, schielt nicht nach den Eisenbahnen der deutschen Bundesstaaten. Ihr habt bisher eine kosakische Gesetz gebung in Deutschland gepflegt, Ihr wäret die Ueberall und Nir gends , störtet und wühltet alle erhaltenden Kräfte der Nation auf ; Ihr seht, wohin der Kosakcnkrieg führt: Niederlagen auf Niederlagen und zu dem Entschluß: sich auf ein Ziel zu concentriren; seid ver ständig und laßt die Kosakengesctzgebung sein, widmet Euch einer Aufgabe: vem materiellen Wohlbefinden der deutschen Nation. Nylski'schen Regiments, Die Truppen kämpften nahm zwei Reihen Der Geist der Truppen Reneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Peters bürg, 6. August. (Offiziell). Aus Tschagrimehala meldet man vom 3. August: Die Details des Kampfes bei Plewna am 30. Juli fehlen. Unsere Truppen verbleiben in den Positionen, welche sie vor der Attaque inne hatten. Der Verlust war groß, über 5000. Der Kommandant des Schuiöki'schcn Regiments, Baron Kaulbars, todt; der Kommandant des Koslow'schen Regi ments, Stepanoff, wurde schwer und der Generalmajor Bo scherjanoff und der Kommandant des Tarantschoff, wurden leicht verwundet, heldenmüthig Der linke Flügel Verschanzungen und ging Abends zurück, ist vorzüglich. Plewna und Lootscha sind durch große türkische Truppentheile besetzt und stark befestigt. General Gurko zerstörte den Bahnzweig zwischen Jamboli und Philippopel und schlug am 30. Juli eine Abtheilung der Armee Suleiman Paschas, welche Jenizagra besetzt hielt, zerstreute selbige und eroberte 2 Geschütze. Am 31. Juli schlug er die andere Abtheilung derselben Armee bei Dschuganli, in der Nähe bei Eskizagra, und zog sich bei Annäherung der gesammten türkischen Armee unter Suleiman, welche die bul garische Miliz aus Eskizagra verdrängte, auf die Balkanpaste zurück. Bei Schumla ist Alles ruhig. Bukarest, 6. August. Brackenburg. Correspondent der Times, Dick de Lonlay, Special-Corrcspondent des wouckv illuolro mouiteur uitivorsel, Lamothe, Correspondent der Times und Testier, Correspondent der illustraeion espunolo, gabeir inKasanlik am 21. Juli die protokollarische Erklärung ab über die Gräuel- thaten regulärer türkischer Truppen bei der Vertheidigung des SchipkapasseS am 17. und 18. Juli an russischen Venvundeten. Locale» and Sächsische». — Wegen erfolgten Ablebens S. K. H. deS Prinzen Gustav von Wasa wird vom 6. August an bis zum 28. Oktober am König!. Hofe Trauer angelegt. — — Die Leiche des Prinzen GustavvonWasa wird heute Abmd 6 Uhr in Pillnitz eingescgnet und dann über Niedersedlitz per Extrazug nach Oldenburg überführt, woselbst sie in der Gruft deS oldenburgischen Hauses keigesetzt werden wird. — Dem Profestar vr. Ludwig Lange ln Leipzig ist der kaks. russ. St. Stanlslausordcn 2. Klasse verliehe» werden. — — Der Staatömlnlster von N o st i tz-Wa l l w t tz Ist von seinem Urlaube zurückgrkehrt. — — ES Ist ein elaenlhü,»lieber Umstand und wird beö Ein drücke» aus Irden gefühlvollen Menschen nicht verfehlen, daß der erlauchte Vater unserer Königin Carola, Prinz Wasa. K. H., zwei Stunden vor dem Anbruch des Geburtstages Ihrer Masestät seiner Tochter verstorben ist. Die Königin Carola von Sachsen erblickte da» Licht Ver Welt am 5. August 1883. - Die bairische Regierung hat beschlossen, daöSchwentlersche Duplexshstcm ln ber Telegraphie sür alle Linien de» Königreiches elnzusührrn. ES ist dies das gleichzeitige Hin- und Zurücks vre eben auf dem sc Iben Draht«. Die Leistung»- sähigkelt einer Tclegraphenllnle wird dadurch verdopvclt de! einer kaum nenucnSwertde» elnmal'gen AuS'agc und ohne Aenderung de» bisherigen Svstemö. - Die von unö schon erwähnte Handclöpslanzen- Auös» ellung derGartenbaugeselIschast „Fcronia' legte ei» recht rühmliche» Zeugnis, über die Leistlinge» der hiesige» Gärtner, welche mit 6V Firmen vertreten waren. worunter sich die ersten am diesigen Platze bciandcn, ab. Der Besuch von Fremden aus allen Gegeutc» war ein recht erfreulich zahlreicher und wurden, trotzdem daö Unternclnnen noch ein ganz junges ilt, recht ansetznliche Geschälte nach auswärts abgchblosscn. Auch Elnzrlnverkauf zur Bequemlichkeit bco Publikums fand statt und wurde von dem scbr zahlreichen Publikum, welches sich svrtwäh- reud l» der Ausstellung bewegte, auch fleißig benutzt. Wir wünschen dem praktischen Unternehmen lür alle Zukunft ein recht erireulicheö Gedeihen. — In dem Geburtsorte dcö großen Geologen Gottlob Abraham Werner, in dem Doric W ehrau . Kr. Bunzlau, will man. angeregt durch einen Ende vorigen Monats von Herrn 1)r Bedlo aus Breslau im Klitzichdori-Liledraucr Bildungs- Verein über Werner gehaltenen Vortrag, ein Wcrner - Denk. mal errichten. Die erste Sammlung hat freilich erst 25 Mark 75 Psge. ergeben. Es ist daher, wenn das Denkmal wirklich und wenn auch noch so bescheiden zu Stande kommen soll, wohl nöihig. daß sich irgend welche wohlsitulrtc Freunde des verdienten Gelehrten oder seines Geburtsortes wcrkwälig an dem Projekte bctheiligen. Der gestrige Scl, lachtvichmarkt zeichnete sich wieder einmal durch ungewöhnliche GeschältsstiUe auö. Zu verwundern ist dies deshalb nicht, weil sowohl weder fremde Exporteure, noch sächsische Provinzialflcischer erschienen waren, indem dieselben au» naheliegenden Gründen namentlich ihren Bedarf an Rindern und Hannneln gegenwärtig anderwärts zu decken pflegen. Zuin Aus trieb waren 221 Rinder, 704 Schweine, 556 Hammel und 175 Halber gelangt. Obwohl nun dieses zum Verkauf gebrachte ge ringe Quantum von Wiederkäuern sür specicll Dresdner Cousum- vcrhältnlsse Immer noch als ein hohes zu bezeichnen war. dielten sich doch vorzugsweise in guten Rindern sehr geschraubte Preise. Die Dresdner Fleischer zahlten nämlich sür böhmische Maslochsen pro Centner Fleisch 72 und sür Mittelwaare 58 M. Ordinäre Qualität war gar nicht am Platze. Englische Lämmer zu 50 Klio Fleisch kosteten pro Paar 66 Mark und Landhammel zu demselben Gewicht 68 Mark, während Brack- oder AuSscknlßschöpse nur 80 Mk. galten. Gute Laudschweinc zogen i», Preise etwas an und wurden pro Centner Fletsch mit 60 M. verlaust, während mittlere Sorten 57 M. kosteten. Bakonier wurden lebend Gewicht bei 40 Pld. Tara mit 51 M. abgegeben; Mecklenburger dagegen landen sich auch nicht mit einem Stücke vertreten. Kälber erzielten in der Hauptsache die Preise ber letz ten Markttage und nur ausgesucht schwere Exemplare wurden pro Kilo Fleisch mit etwas über I M. bezahlt. Allgemein aber wurde sonvvl seitens der Händler als der Fleischer der Wunsch laut, daß die «chlachthofssperre in allernäckister Zeit aufgehoben werden möchte. — Bezüglich des letzten Klelnvlchmarkteö vom Donnerstag den 2. August haben wir zu melden, das, 42 Rinder. > >5 Schweine, 2 Hammel und 27« Kälber zum Verkauf gestellt waren und daß daö Geschält rasch verlausen ist. — Nun, daö ist wahr, die „unveredelte" Vogelwiese hat Sonntag durch daö Feuerwerk tcS sehr tüchtigen Pyrotechnikers Herrn Heller einen sehr schönen Abschluß gesunden. Von den Dekorationen war allerdings — wie man weis, - durch den ent setzlichen Freitags- und Sonnabendöregen manches Außenstehende, daö man nicht iüglich mehr htncinnehmcn konnte, verdorben. Aber sowohl die Illumination der Festwiese an dem kalten (bis zu 6 -s- R.!) aber klarblauen Sonntagabend, wie auch daö Feuer werk gelangen vorzüglich. Alle Raketen, Glrandolcn. Räder. Sprühregen. Triangeln und bengalische Leuchte» gingen prompt und schön von stattrn und die ungeheure Menschenmenge, die herauögepilgcrt war, gab laut ihren enthusiastischen Bei fall kund. — Am allen Eisenbahnlinien, die ln Dresden mün den, war Sonntag starke Fülle, hier und da auch Ueberkülle be merkbar, da die Kunde vom großen Feuerwerk massenhaften Zu zug zur Stadt sübrtc. Die Zahl ber Ertrazüge bellet sich auf 25. von denen 12 aus die Bodenbacher und io auf die rharandtce Linie kommen. Die Vormittags ankonimrnben Züge brachten in endlosen Rethen vollbesetzte Wagen und die Abendö heimkehren- ten waren sännntltch so überfüllt, daß allen eine zweite Maschine bcigegcbeu werden mußte. Zur Beförderung der Passagiere haben l 172 Wagen gebient. Am dem Leipziger Bahnhole machte sich die Einstellung von S Extrazügcn neben den sahrplanmäßigen nötbig. Auch die Dampfer kamen alle stattlich bcladen mit fröhlichen Menschenkindern. DieOmnibusse endlich srequen- tirtcn den Festplatz aus der Vogelwiese bis lange nach Mitter nacht bei stets gefüllten Wagen. Nur die Pferdebahn war, Dank der Maßnahmen gegen sie, nur schwach besetzt. — In den Abend- und Nachtstunden vom «. bis 12. b. M.. namentlich aber am 10. b. M.» werden wir bei heiterem Himmel, wie alljährlich zu dieser Zeit, daö schöne Scham'viel genieße», am Himmel ln langgestreckten Bahnen und in rascher Alnelnandcr- solge glänzende Meteore, Sternschnuppen, untermischt mit ein, zclnrn Feuerkugeln, zu erblicken. - Da ung daß den Auowanderungslusiigen ein last um daö Dreüacle niedrigeres Reisegeld für den Fall in Aussicht gestellt worden ist, daß sic sich als „Landarbeiter" anSwelscn, so sind die Behört N angewiesen worden. eS nicht nur bei Warnungen zu belassen, sondern da eö sich hierbei um Täuschungen handeln könnte. mir Anzeigen vorzugehcn, sobaldfie die erforderliche Grundlage haben. — Wir hatten vor einiger Zeit Veranlassung, über die Mög lichkeit von 1lngIücküsällcn bei den Schicßständen in den Trachcnbergcn zu schreiben und zu erhöhter Vorsicht zu ermahnen. Jetzt wirb aus Licgnitz gemeldet, daß am 8. d. Nt., AbcndS 6llhr der dortige hochgeschätzte Pastor der altlutherischen Gemeinde, Superintendent a. D. Ehlers am Arme seiner Tockster von dein Schützen-Schießstandc auö, an welchem er vorbei spazierte, erschossen worden ist. Er ward In die Stirn getroffen und die Kugel hat da eine absteigende Richtung verfolgt, wa» daraus schließen läßt, das sic über den Kugeliang binweggcflogen ist. Allo hier wie allerwärtS bei Schleßstandcn — größte Vorsicht! - Die Sonnabend-Concerte, welche ber „Gesellige Verein" aus dem Weißen Hirsch lm Knrlause abhält, er freuen sich auch In diesem Jahre eines recht zablreick cn Besuches; die Programme sind immer sehr gewählt und die AuSführenden meist Künstler. Die Schönheit dlescS klimatischen Kurortes Ist so vielen Dresdnern noch nicht bekannt, obschon der Ort so nah« liegt. Am Sonnabend weilte auch Herr College Hokratb Hartmann erstmalig ans dem Weihen Hirsch und sprach sich ebenso über rascht über die Schönheit des OrteS, wie über den un eabuttn - Da gegenwärtig neue Verlockungen zurSluöwandcr- nachQuecnöland (Australien) dadurch versucht werten. Soncertgenuß au». Derselbe wird auch, um seine nock« immer an gegriffene Grsundhelt »u kräftigen, einige Zeit im Fridabad bleiben.
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