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Weißeritz-Zeitung : 30.06.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190406306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-30
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.06.1904
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Meißeritz-Zeitung »en- wi Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königlich- Amlshaupim-msch-st. das Königlich- Amtsgericht md den Stadtrat zu Dippoldiswalde. 70. Jahrgang Nr. 74 Hnl. I ugendlichen Arbeiter erlassenen gesetzlichen Vorschriften daß und und wir Un- nellen Teile, die Spalte» zeile 2V Psg. Dippoldiswalde, am 25. Juni 1904. 701 A. vr. Mehnert, Amtshauptmann. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. In dem in letzter Nr. enthaltenen Berichte über den Evangelischen Arbeiterverein mutz es am Schlutz heitzen: Zimmerpolier Kästner und Geschirrführer Fischer Beisitzer; Klempner Bormann, Hausmann Liebing, Schulhausmann Lohse Vertrauensmänner. — Das Schützenzelt ist von Herrn Restaurateur Grotzmann zum Vogelschietzen für 60 M. gepachtet worden. — Nach dem Vogelschietzen wird die in der ganzen Gegend in gutem Ansehen stehende Za husche Theater gesellschaft eine Reihe ihrer beliebten Vorstellungen hier geben. Wünschen wir ihr trotz der für Theater nicht ge rade günstigen Jahreszeit wohlverdienten Erfolg. — Die hier verbreitete, und auch bereits in ver schiedenen Zeitungen stehende Meldung, der vermitzte Fischereipächter Rupprecht von hier sei am Montag im denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Me Postan- sialten, Postboten, sowie »unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Kohlbusche erhängt aufgefunden worden, beruht, wie nach zuverlässigen Erkundigungen erfahren haben, auf Wahrheit. — Die Gewerbeinspektionen weisen darauf hin, am l. Juli die für die Werkstätten der Kleider« Wäsche-Konfektion zum Schutze der Arbeiterinnen l AlObelbsnIl, I dkskmasvkinv und I sliilvulwvk« Wsnikisl»» öffentlich gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Dippoldiswalde, am 27. Juni 1004. <2. 310/04. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Deutschlands Kulturarbeit in Ostasien. Angesichts so mancher trüben Erfahrungen mit den deutschen Kolonien und in der Erkenntnis der Notwendig keit, datz nur unermüdliche Arbeit und Ausdauer zu Er folgen führen können, mutz es dem deutschen Volke eine erfreuliche Genugtuung gewähren, datz ein Ausländer so günstig über die deutsche Kulturarbeit in Kiautschau ur teilt. Das grotze Kopenhagener Tageblatt „Berlingske Tide ade" hat aus Anlatz der kriegerischen Ereignisse im fernen Osten einen eigenen Berichterstatter nach Asien ge sandt. Nachdem er die russischen Häfen besichtigt, hat er auch der deutschen Ansiedelung in Schantung einen Be such abgestattet und dann seinem Blatte über den Eindruck, den Kiautschau auf ihn gemacht hat, geschrieben: „Deutsch land darf wahrlich stolz sein auf seine Kulturarbeit auf der Schantung-Halbinsel. Sie ist geradezu grotzartig. Noch vor fünf Jahren war Tsingtau, die Hauptstadt Deutsch-Chinas, ein Fischernest. Jetzt steht dort eine moderne europäische Stadt mit großen Prachtbauten, breiten Straßen, gewaltigen steinernen Kais, elektrischer Beleuchtung, flotten Hotels, Kasernen, Forts, prächtigen Parkanlagen und Eisenbahnverbindungen mit dem Binnen lande. Bereits wohnen außer dem Militär in Kiautschau 1000 Deutsche. Keine hundert Schritte geht man in der Stadt, ohne Scharen von Eingeborenen anzutreffen, die bei irgend einer öffentlichen Arbeit: Kanalliierung, Maka- damisierung, Brückenbau, Straßenabsteckung usw. beschäftigt sind. Jetzt erst begreife ich recht, daß die Deutschen die gefährlichsten Kulturkonkurrenten Englands sind, denn wer macht ihnen das hier Geleistete nach? Das ist Kolonisie rung im großen Stil. Ordnung überall. Man fühlt sich, als wäre man in einer der allerhervorragendsten englischen Kolonien, nur ist der Ton hier natürlicher, weniger steif. Die germanischen Lehrlinge sind dabei, ihre angelsächsischen Lehrmeister zu überflügeln. Sie haben schon mehr als ihre Lehrlingszeit hinter sich. Port Arthur mag für Ruß land von größerem Werte sein, als Kiautschau für Deutsch land; was aber diese beiden Städte betrifft, ist kein Ver gleich erlaubt. Wo man in Port Arthur Staub, Mangel an Sauberkeit, ja Schmutz antrifft, ist hier alles rein ge fegt und asphaltiert; wo in Russisch-China Unordnung und Lotterwirtschaft herrscht, ist hier militärische Präzision und zivile Zuverlässigkeit. Freilich die russische Arbeit in Port Arthur ist vielfach höchst beachtenswert, die Deutschen sind ihnen aber um eine Pferdelänge vorausgeeilt. Gesellschafter sind die Tischlermeister Herr Gustav Hermann Schubert und Johann Smentek, beide in Eroßölsa. Die Gesellschaft ist am 1. August 1902 errichtet worden. Dippoldiswalde, den 25. Juni 1904. A kex. 91/04. Königliches Amtsgericht. seiner neubeschafsten Fahne. Gegen 3 Uhr nachmittags versammelten sich die Vorsteher von 30 herbeigekommenen Brudervereinen, die Ortsbehörden, Ehrengäste und Ehren jungfrauen auf einer unterhalb des Gasthofes gelegenen Tribüne, während die übrigen Festteilnehmer sich um die selbe scharten. Die Feierlichkeit eröffnete der Manner gesangverein Dittersdorf mit dem Begrüßungsg»sangen „Brüder, weihet Herz und Hand", worauf die Herren Gemeindevorstand Mende und Vereinsvorsteher Schwenke der Versammlung herzliche Willkommensgrütze darbrachten. Herr Pfarrer Obenaus hielt die Weiherede auf grund der der neubeschafften Fahne eingestickten Wahlspruches: „In Treue fest, an Liebe reich, als Waffenbrüder alle gleich". . Der Weiherede folgte der Weihegesang: „Ich kenn ein Hellen Edelstein". Als Fahnenträger wurde der Veteran Kamerad Gietzelt verpflichtet. Kamerad Bezirksvorsteher Sieber und dessen Stellvertreter Kamerad Lindig über reichten unter entsprechenden Worten je ein kaiserliches und königliches Fahnengeschenk, bestehend in Nagel und Schleife. Herr Bürgermeister vr. Wagner-Glashütte spendete im Auftrage des Offizierskorps zu Pirna einen Fahnenring. Weitere Fahnengeschenke brachten dar die Frauen und Jungfrauen von Dittersdorf und Börnchen, die Gemeindevorsteher derselben Ortschaften, der Gesang verein, die Schützengesellschaft, der Jugendverein und der landwirtschaftliche Verein zu Dittersdorf, sowie 30 Militär vereine. Lauenstein. Zu der Ziegenschau, welche hier im Schützenhaus den I I. Juli stattsinden soll, sind 59 Ziegen und 6 Böcke, also zusammen 64 Stück Ziegenvieh ange meldet worden. Diese Anmeldungen rühren sämtlich aus Lauenstein und dessen nächster Nachbarschaft her, während die Ausstellungsbezirke, welche die Ziegenschauen in Alten berg und Geising im vorigen Jahre beschickt haben, sich hier nicht mit beteiligen. — Die Veranstaltung findet also im Bereich unserer Ziegenhalter ein lebhaftes Interesse. Hoffentlich wird dieselbe ergeben, datz die Zucht und Haltung der Ziege in unserem Bezirke weitere erfreuliche Fortschritte gemacht hat. Dresden. Der Branddirektor Langer, der erst vor etwa zwei Jahren aus Köln an die Spitze der Dresdner städtischen Feuerwehr an Stelle des unfreiwillig gegangenen Branddirektors Thomas berufen wurde, ist vorläufig seiner Funktionen entbunden und Herr Brandmeister Mittmann mit der Wahrnehmung seines Dienstes betraut worden. — Ein etwa 1 >/2 Meter hohes Sandsteinkreuz ist beim Grundgraben dicht bei der Lukaskirche gefunden worden. An der Fundstelle führte einst die alte Dippol- diswaldische Straße vorbei. Es ist ein sogen. Mordkreuz, wie sie im Mittelalter zur Sühne des geschehenen Ver brechens am Tatort vielfach aufgerichtet wurden. Man hat das Alter auf 4—500 Jahre zu schätzen. Dresden. Für das städtische Volksschulwesen sind in den diesjährigen Haushaltplan 5 970 857 M. eingestellt worden. - Ein Augenzeuge schreibt den „Dresdn. Nachr." folgendes: Ein Hauptmann, der seiner Kompanie auf einige Entfernung vorausritt, bemerkte, datz aus einem Bauem anwesen in Bühlau Flammen herausschlugen. Niemand war m der Nähe. Kurz entschlossen, dreht sich der Offi zier um, gibt seinem Pferde die Sporen und im Karriere reitet er seiner Kompanie entgegen. Ein kurzer Befehl und eine Abteilung eilt im Sturmschritt zu dem brennen den Hause. Dort dringt die Mannschaft unter dem Kommando ihres Hauptmanns ins Haus und entdeckt ein altes Mütterchen im Zimmer, welches ernstlich gefährdet war, in den Flammen umzukommen. Behutsam wurde die alte Frau von den Soldaten zum Fenster hinausge hoben und in ein Nachbarhaus getragen. Dann wurden auch für die Gewerbebetriebe (selbst die kleinsten sind dabei nicht ausgenommen) in Kraft treten, in welchen Frauen- und Kinderbekleidung auf Bestellung nach Matz ange fertigt oder bearbeitet wird, oder in welchen Frauen- und Kinderhüte besetzt (garniert) werden. — Betreffs der durch die Zeitungen gegangenen und in letzter Nr. auch von uns gebrachten Mitteilung, daß Lengefeld jetzt einen Schularzt angestellt habe, teilt uns Herr Schuldirektor Schulze mit, datz Lengefeld bereits seit 1892 einen Schularzt hat. — Einen ziemlich regnerischen Juli wenigstens im ersten und letzten Drittel, haben wir nach Otto Falb zu gewärtigen. Der 13. wird von ihm als ein kritischer Termin I., der 27. als ein solcher 3. Ordnung bezeichnet. Dem hundertjährigen Kalender zufolge bringt uns der Juli in der ersten Hälfte grotze Hitze und zahlreiche Ge witter. Vom 12. ab soll es dann trübe nnd kühl werden. — Von der Firma Goldfeder L Meyerbein in Berlin ist ein Erzeugnis in den Handel gebracht worden, das die Bezeichnung „Gluck-Gluck" führt und nach der Anpreisung „unter Fortlassung von Eiern zu Speisen, Saucen, zum Backen und Panieren verwendet wird, auch geeignet sei, den Wohlgeschmack, die Leichtverdaulichkeit und das Aussehen der damit zubereiteten Speisen trotz seines billigen Preises außerordentlich zu fördern." Nach einer im chemischen Laboratorium des Kaiser!. Gesundheits amts ausgeführten Untersuchung enthält das gegen wärtig vertriebene Gluck-Gluck 66,5 Proz. Eiweitzstofse (be rechnet als Milcheiweiß), 23,4 Proz. Maisstärke und rund 3,0 Proz. Natriumbikarbonat, die gelbe Farbe ist auf den Zusatz eines künstlichen Farbstoffes zurückzuführen, während Eigelb vollständig fehlt. Darnach sind die angeblichen Vorzüge des Präparates unzutreffend, da weder dem Maismehl noch dem Milcheiweiß, das mit dem Eiweiß des Hühnereies nicht gleichzustellen ist, die angepriesenen Eigenschaften zukommen, auch die geringen Mengen doppel kohlensaures Natrium, welche das Präparat enthält, für den genannten Zweck nicht in Frage kommen. Dadurch, datz die damit versetzten Speisen eine gelbe Farbe an nehmen, sowie durch den auf das Huhn hindeutenden Namen Gluck-Gluck und durch die ganze Art der An preisung werden die Käufer in den Glauben versetzt, datz das Präparat Hühnereier zu ersetzen vermag. Diese Er wartung ist jedoch nur eine Selbsttäuschung und es er scheint daher geboten, das Publikum hierüber aufzuklären. — Welcher Mißbrauch mit Sammlungen für Krüppelheime getrieben wird, bei denen Kolporteure Haus segen, Bilder rc. zu hohen Preisen anbieten, geht aus der Mitteilung in der jüngsten Sitzung der Elberfelder Synode hervor. Danach hat eine derartige Sammlung 486000 Mark ergeben, aber nur 600 Mark sind für die Krüppel pflege abgegeben worden, während das andere in die Taschen des Geschäftsunternehmers flotz. Die Synode er- lietz eine dringende Warnung an die Gemeinden, da neuerdings wieder von Hannover aus ähnliche Betrüger an der Arbeit sind. Glashütte. Nachdem der Regierungsbeschlutz, den Bergbegnadigungsfond, aus welchem den Erzbergbau treibenden Ortschaften Zuschüsse gewährt wurden, aufzu heben, die Genehmigung des Landtags gefunden hat, wird dieser Fond an die berechtigten Gemeinden verteilt und zwar in den Jahren 1904—1915. Die Stadtgemeinde Glashütte erhält hiervon 4070 M. 24 Pf. in jährlichen Raten von 339 M. 17 Pf. Dieselben sollen zinsbar an gelegt werden. Dittersdorf bei Glashütte. Begünstigt vom Wetter und unter Teilnahme der Bewohnerschaft und nach Hunderten zählender Gäste feierte am Sonntag der hiesige König!. Sächs. Militärverein „Prinz Mar" die Weihe Auktion. Sonnabend, den 2. IM d. I., mittags 12 Ahr, sollen im Gasthofe zu Spechtrltz nachstehende anderwärts gepfändete Gegenstand «-otem t SopksEisok, 1 Venlilro, 10 St. Stuklv, Der unterzeichnete Amtshauptmann wird am 6. Juli ds. I., mittags 12 Uhr, im Bahnhotel zu Geising einen Amtstag abhalten. Die Herren Bürgermeister, Gemeindevorstände und Gutsvorsteher der Amtsgerichts bezirke Altenberg und Lauenstein werden hierzu eingeladen. Auf Blatt 179 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Schubert L Smentek, Stuhl- und Möbelfabrik in Grotzölsa und weiter folgendes eingetragen worden: Inserate, welche bet d« bedeutenden Auflage de» Blattes -ine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 P'g., solch« au» unserer Amtshaupt- mannschast mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli- zierte Inserate mit «nt- Die j „MeHerttz-ZeittMS- «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- tag und Sonnabend und Vn-mckw-Mdh-- xm>l I-W-. - D°mk Md wer'-- m» C«l i» VhP»M«w«Id-. «« „ra-sti--«« »»» »«-munch-Mich«- »-.«..»«a.,- Donnerstag, den 30. Juni 1904
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