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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-30
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1889
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1 B.hU' »»»«II Lvi/lir »«elM. ldlX- rt»r - s«>^ »It»4U >»L S G»sch.i«t t««ttch früh «'/, Uhr. trtrrtii» »Li ErptdUi«» 8,ha»,r«q,ff» 8. LPrkchkundrn irr Nkd»c1i««: Vormittag« 10—19 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. GR» rt»,»I»»d«n M'nolcrwt« ^ d» N«»«kN., »ich« »«»wUUch. ««««»», »er für »te »ichfts-I,«,», Nu «»er »e»t««»r« Juserate a, »schult«,r» »t« » Uhr Nachmittag«. ,» »«»,.»,» Krfttagru srü» »i« '/,S Uhr. 2» iea Filiale» für Ills.-^nnahme: vtt, »le«». UalversttätSstraßr 1. Kathariaruftr. >8 Part, und Köuiglplatz 7, »,r bi« '/.» Uhr. riMer Anzeiger. Organ sör Politik, Localgeschichte, Handels - «nd Geschäftsverkehr. Lbonn»«ent»prel» vierteljährlich 4V, Mk. iucl. Vnngerlvhn 5 Mk., durch dk Post «zogen 6 Mt. Jede einzelneNummer 2V Pt Belegexemplar 10 Pt. Gebühren für Extrabeilage, (,a Taqedlatt-Format gesalzt, »hne Postdeiörderung ÜO Mk. mit Postbrsörderuag 70 M!. Inlrraik 6 gespaltene Petitzeile ro Pf. Größere Schriften laut »us. Pre:«verzel4a>ß Tabellarischer ».Zifferisatz »ach höherm Toni. Ktklmaen »utrr dmn N»d,c«I»a«ftrtch di« 4a«s»alt. Zette 50 Ps„ Var de» F a m t l t e a, a ch r t ch t«a die Kgespalieae Zeile 10 Pt. gulerutr stad stet« o, die Kxprdttt«» zu leude». — Rabatt wird »ichl gegebea. Zahl»»» pr»»oamar»väo »der durch Post- uachuahme. 242. Freitag den 30. August 1889. 83. Jahrgang. VL I Amtliche Bekanntmachungen. aus de» Wuusch des Grase» »o» Berchem dt« von der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" erwähnte Unterredung statt. Gras v Berchem eröstnele dieselbe, indem er bemerkte: durch den gestrigen Beschluß der Pluntageii-Gesellschait iei die sinaazielle Grundlage de« Emin.Pascha- Unter»,hxienS dermaßen erschüttert, daß r« seiner Ansich! »ach sich meinen Verbrecher in die Kammer gewählt ,u habe«. Diese I nahm- vollständig dem m der Denkschrift dargelegten Grund- Empfindung ist durch die Kundgebung vom 27. August ab- > satze. Daß de, letztere übrigen« e,n der Natur der Sache aeschitttelt worben. Boulanger ist in der Meinung der Pariser I nach durchaus gerechter und angemessener ist. haben wir schon Wiihler äußerlich rehabililirt. I wiederbolt Hervorgehoden und nachgewiesrn. Pk«krirnn§Midt4>ttNchf I Dein Laus der Dinge entsprechend konnte eine rückläufige! » Die „Berliner Bärsenzritung'' will wissen, daß der I fNipsehlen werde, di« Expedition auszugeben und die gesammelten VlllttititiilkUlIjUItb« I Bewegung al« Wirkung de« Urtheil« gegen Boulanger nickt I gegenwärtig auf Urlaub befindliche Finanzminifier v. ScholzI Neider der von W,hinan» geleiteten Actio» de« Neig.« zuzuwenden. Da» 20. Stück de» diesjährigen Rrtchs-Grsetzblattr- I autblriben. aber man kann nicht sagen, daß diese Wirkung I seine amtlichen Functionen nicht mehr antreten wird, bez. I Er wolle dir« nur veetraul'ch anrepea uud zur Erwägung stelle.!, ist bei uns eingegangen und wird bi-i««» KI. September ! stark hervortntl. im Ganzen verhalten sich die Anhänger Bou-1 nicht mehr al« Finanzminister nach Berlin zurückkebrl. I odne irgendwie ojficiell in die Siche sih einzumisckien. S:aai«. d». I«. aus dem Rathhau«s°alr zur Einsichtnabme vfsrnt. I langer'« sehr schüchtern, der Ersolg der Regierung konnte kaum Der Rücktritt de« Finanzminister» soll in den nächsten Tagen min,ster von Hosman.. erwiderir daß der Ausfall von durch lich au«häugen. I durchschlagender erwartet werden. Bon dem Pnvatger>cht«hos. > publicirl werden. Urber die Person de« Nachfolger« der-I se^ abrme»«kSnne auch weder der «»«- ü I «I», » ncnnfianS und andere In»,-, nock. R,Nin,.nt^ ^U8 de- Emtn-Palcha-Lomitö«. uoch letztere« selbst tue vordand.ueu Daflelbe rnthältr Nr. 1869. Verordnung, betreffend da» Bergwesen wrstasrikanischen Schutzgebiet, vom Leipzig, den 27. August 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegrl. Gesucht der am so. December 1865 in Zschackau geborene Handeltmann ! Artedrieh kraugott Lamm gen Raschke, welcher zur Fürsorge für seine zur Zeit in Piagwitz wohn, haste Familie anzuhalten ist. p. Lamm hält sich muthmaßlich ia einem der hiesigen vor-! orte unangemeldet auf. Leipzig, am 24. August 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Armeaamt. n. k. VM. 229!. Ludwig-Wolf. Mr. VekaimtmachÜM Die Geweebekommer z« Leipzig hat beichlosseu, zur theilweise» Deckung ihre« B-rwaltuugSauswaude« für da« lausend» Jahr aus jede Mark de« sür da« Einkommen in Spalte 4 de« Einkommeusteuer-Kalaster« (Einkommen au« Haudel und G«««rbe) ealsallenden Gteuerbetrag« eintll Zuschlag von zwei Pfennige» erhebe» zu laste». Dieser Zuschlag, welcher mit dem ans de» SO. September d. I. fallend«» Hebetermine der staatlichen Einkommensteuer erhoben werden soll, ist von den zur Gewerbekammer wahlberechtigten Eewerbtreibeuden de« kammerbezirk« (Leipzig, Zwenkau. Taucha, Markranstädt uud die zur König!. AmlShauptniannschast Leipzig aehürrndra Landgemeinde»), deren bezügliche- Ejnkommen 600 ^i welcher zur Untersuchung der gegen Constan« und andere I sgulet noch nicht« Bestimmte». Meldungen über die militairischen Bor- ^ „ . ußland« an der Grenze erscheint ein Bc- einzuschlase», Pari« hat jetzt wichtigere Dinge zulhun, sowohl wegen seine« Änhall« ai< wegen der Stelle, wo ai« si^ch mit Untersuchungen zu beschäftigen, sür welche die I ^ veröffentlicht worden, bemerken-wertb. E« handelt sich eugen nur schwer zu beschaffen sind, well der Hauptanklägrr > die Umgestaltung lchaud todt und Indochina weit ist. Frankreich I und die amtllche, in Lemberg e sich gegenwärtig nur mit zwei Fragen: ob die Well ellung bi« zum 15. November zu verlängern und wer am 22. September zu wählen ist. Beide Fragen stehen mit einander in Verbindung, denn eia Wähler, besten Auf merksamkeit getheiit ist, erscheint Agitationen weniger zu- änglich al- einer, dem die Wahlhandlung die Hauptsache lst. Die Regierung ist heute bemüht, den Erfolg der Ausstellung al« über alle Erwartung darzustellen und daraus sür die Wahlen Capital zu schlagen. Diese« Streben ist natürlich und erklärlich, aber e« fragt sich, ob da« Gesammtergebniß der Nurstelluna dadurch nicht geslbädigt wird und der Ausfall der Wahlen ntcht dennoch den Wünschen der Regierung rul- gegen sich gestalten kann. Die Wahlbewegung ist noch in den der russischen Grenzwach^ und die amtliche, in Lemberg erscheinende „Gazetta Lwowrka' welche den bezüglichen Bericht in Form eine« Petersburger! Briese« veröffentlicht. Nach diesem Berichte steht die Unter stellung der Grenzwache unter die ausschließliche Leitung de« krieg-minister- bevor und dieselbe soll eine lediglich militairische Organisation erhalten, so daß sie al« ein Theil der russischen! Kricg-macht zu betrachten sein wird. Di« kette der Grenz« Wächter zieht sich läng« der ganzen Grenze hin und ist unter! da« Commando von Obersten gestellt. Jede Brigade zählt 2000 Mann und hat eine Sotnie Kosaken zu ihrer Ver stärkung. Da« Netz ist so dicht, daß aus »inen Kilometer schon jetzt sieben bi« acht Grenzwächter kommen und die ganze kette ist au- Leuten zusammengesetzt, welche mit den örtlichen Verhältnissen auf da« Genaueste vertraut sind. Daß eine Neider zu eiaem andern Zweck, al« zu dem sie gesammelt seien, ver- wenden. Nias Nerch IN sprach daraus von den großen Schwierigkeit n und Gefahren, welchen die Expedition »us ihrem Marsch in« Innere begegnen werde; er Halle e« sür ganz au-geschlossen, daß die Exp - dition ihren Zweck, die Bereinigung mit Lini», erreiche und deShclb sei e» doch ralhsamer, die gesammelten Neider, statt sie sür ein au«. sichtloie« Unternehmen zu verausgaben, dem Fond« sür di' Zwecke des oslasiikanüchen ReichScommissariat« zu einem ebensall« nationalen Zwecke zustießen zu lassen. Dem gegenüber niachie der Bertieter de« min-P iiaia Comilö« geltend, daß die Expedition von vornherein al« ein schwierige« »nd gewagle«, aber durch eine nationale Ehrenpflicht gebotene« Unternehmen geplant worden sei und daß deshalb da« Eomil« Nicht davon zurücklreie» könne, e« sei den«, das die Unmöglich- keil der Aussührung klar vor Augen liege oder daß da« AuSwärlige Amt von seinem Slandponct an« Ein'pruch dagegen erbebe. Daraus betonte zum Schluß Gras Berchem nochmal« den vertraulichen Lhorakler der Unterredung. Ta- von der »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" erwähnte Ersuchen, „in der rnien oder anderen Weise die Fusionirung mit der Expedition de« Hanptmann« Wißmann herbetzuführen", ist nicht gestellt worden. Bon einer «Fustoatrung" der PeicrSsch'n und der Wtßmanuschen Expedikion wurde überhaupt nicht gesprochen. Be- ersten Anfängen begriffen unk schon jetzt treten Erscheinungen I Umgestaltung nicht mit dem Finanzvicnstc. dem dw I meiien-werit, ist. daß, auch nach dem Bericht der ..Norddeutschen ersteigt, zu entrichten. Leipzig, den SO. Lugaft 1889. Die vrn>ertzeka«»rr. D. A. Oe hier, Bors. Herzog, Secr. Vckanntmachung. Dir zar veschleusz»ng »«« Schöiiesel» rrsorderlichrn Arbeiten für dir Herstellung gemauerter uud Thoarohrschleußen, sowie die hierzu gehörenden Erdarbettea sollen an einen Unternehmer to Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten limea in der Tiesbau-Verwaltung, Rathhau«, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14 ou« »ad könne» daselbst Angesehen oder gcgea Einrichtung der Ne- böhre» entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aafschrist vrschlrutzungSartzritrn sür Lchöneseltz versehen an da« Ne- meindeaml zu Schöueselü und zwar bl« zum S. September 1889, Nachmittag« 5 Uhr einzureicheu. Der Nemeinderalh behält sich da« Recht vor, sämmtliche Aagebote obzuledaen. Schönefelb bei Leipzig, dra 27. August 1889. Der Ge«eit>tzer«th. Loreuz. zu Tage, die von der Negierung schwerlich erwartet worden sind. Die Theilnabmlosigkeit der Pariser Bevölkerung an dem Ergebniß de« Processe« Boulanger wurde aus republi kanischer Seile allgemein al« eine moralische verurtheilung Boulanger'« ausgelaßt. und diese Auffassung erschien nach den Generalrathrwahlen vom 28. Juli um so berechtigter, denn bei diesen hat sich die öffentliche Meinung entschieden gegen Boulanger «klärt. Aber die öffentliche Meinung in Frankreich ist ein gar wetterwendische«, schwer bestimmdare« Wesen, e« wirken daraus Dinge rin. welche erst dann erkannt zu werden pflegen, wenn c« zu spät ist. E« hat im Lande emen srhr schlechten Ein druck gemacht, daß Consta»« an die Postheamlen ein Rund chreibcn erlassen hat, welche- die Beschlagnahme der Rund« chreiben, Papiere und Schriften Boulanger'« anordnet. Die Verfügung war in da- Gewand der Vertraulichkeit ge hüllt und ist von einem aus Seite Boulanger'« stehenden Postbeamten vcrrathen worden. Man kann den Erlaß de« Minister« Constan« nur in dem Sinne einer un erlaubten Wahlbeeiuflussung deuten, denn die Aberkennung der Wählbarkeit Boulanger'« steht und fällt mit dem Urtheil de« SlaatSgerichtsbose«. Da« Urtheil ist au« verschiedenen Gründen anfechtbar, in erster Linie wegen der Inkompetenz de« Gerichtshöfe«, welche bekanntlich von 54 Senatoren behauptet worden ist und von vielen sranzösi- schen Juristen anerkannt wird. Constan« fürchtet eine Kund Grenzwache gewidmet fein soll, erklärt werden kann, liegt aus der Hand. Der Anarchist Franz Troppmann au« Floß in Bayern, überführt mit den Anarchisten in Chicago in Ver bindung gestanden zu haben, und am 14. September 1888 durch BundeSrathSbeschluß au« der Schweiz a»«gewiesen, ist jüngst bei versuchtem Wiederbetreten de« schweizerischen Gebiete« bei Porte de Scex von Walliser Gendarmen er kannt und verhaftet worden. Der BundcSroth wie« die Walliser Behörden an, Troppmann zu bestrafen und alSdan» mirvrr aulzuweisen. In dem „Newvork Herald" beschwert sich ein Amerikaner über die Behandlung, die er und vier srinrr Landsleute durch Schweizer Behörden crfabren hätten. Aus dem Bahnhof von Jnterlaken seien sie unter dem Ver dacht, Taschendiebe zu sein, verhaftet, nach Bern gebracht und erst nach einer Untersuchungshaft von süns Tagen ent lassen worden. Aufklärungen darüber, wie Polizei und Gericht dazu kämen, harmlose Reisende in dieser Weise zu behandeln, seien ihnen ebenso wenig zu Theil geworden, wie irgend ein Ausdruck deS Bedauern« über da« „Mißvrrständniß". Der Zustand deS Untersuchungsgefängnisses in Bern wird von dem Einsender al- geradezu kläglich geschildert. Der .Newyork Herald" knüpft nunmehr an diese Einsendung die folgenden Auslassungen an: „Der Schweiz- muß da« Haudwerk gelegt werden. gebung der öffentlichen Meinung zu Gunsten Boulanger'» und I Wir"vcrösfeu,licht» gestern eia entrüstete« Schreiben «me- amerika- will sie um jede» Preis verhindern. Aber gerade durch -- - - Mittel wie das vertrauliche Rundschreiben an die Postbeamten kann leicht daS Gegenthcil erreicht werden, die auf ihre politische Freiheit stolzen »nd eifersüchtigen Franzosen könnten sich die Frage vorlegen, ob denn Wahle», welche aus die von der Regierung angelegte Weise zu Stande kommen, die Bc- zeichnui'.gsrei verdienen. Die Wahlen vom 22. September sind sür die Zukunft Die rvahlbewkgung in Frankreich. ^ ^ ^ i Frankreich» entscheidend, an dicsem Tage wird e» sich zeigen. Al« Wahltag ,st nun endg.lttg der schon vor längrrer »> ^ Wähler wünschen, daß in der L.-Herigen Weise fort- «t in Aussicht genommene 22 September festgesetzt worden leksnntlich wurde nach der Verurtheilung Boulanger'« die Frage erwogen, ob e» nicht zweckmäßiger se», die dadurch er zeugte, Boulanger ungünstige Stimmung zu benutzen und die allgemeinen Wahlen noch im August vorzunehmen. Der Minister Constan« hatte sich aber dagegen erklärt, wril er entweder dem Frieden nicht traute, oder weil er Zeit ge winnen wollte, um möglichst umfassende Vorbereitungen zu treffen. Die Gesammtlage in Frankreich scheint sür die Hoff- qewirlhichastct wird, oder daß eine Aenberung eintreten soll. Der Hauptvertreler diese« Wunsche« ist Boulanger und nach den Erfahrungen, welche seit Jahre» mit diesem Manne gemacht worden sind, wäre e» nicht unmöglich, daß die Wähler sich über alle persönlichen und moralischen Rück sichten hinwegsctzten und lediglich die Krage in Betracht zogen, ob Boulanger geeignet ist, Frankreich in die seinen Be dürfnissen entsprechende Richtung hinüberzuieiten Da« Urtheil nisckien Correspondeuieu, in dem er sich mit Recht darüber beschwert, in einem Schweizer Nesängniß eiulge Tage etngesperrt Word,» zu sein. Im Lause diese« Sommer» haben wir zu verschiedenen Malen die Ausinerksomkeit der Touristen auf die Erpressungen Schweizer Gastwirlhe und aller der anderen Personen gelenkt, die einfach von dem lebe», wa» sie jede» Sommer sremden Beiuchern abiiebmea. D e Schweiz ist ja in ihrer Art ganz schön. Sie ist von ^ der Natur begünstigt, aber ihre Bewohner scheine» nachgerade idren Verstand zu verlieren. ES kommt ui,« nicht daraus an, bei einer Sommerreise zwischen ihren Bergen und Seen Preise zu zahlen, ! welche die theuersten Hotels ia Pari«, London uud New-Uork zu verlangen niemals wagen würden; aber wir erheben Einwand da- ! „egen, wenn diese« unbedeutende, kleine Land, da« polltiich nur durch ! di« Eifersucht seiner Nachbarn existtrt, seine gierigen Psoten aus de» ^ »ragen unierer Bürger leg«, wenn diele Bürger ruhig ihren Weg durch dir obgesuyrwerkten Ansichien dieser schmächligeu Republik zunickleqen. I Aut die eine oder die ander« Weise scheinen derartige ivtderwärligcn Zwischeasälle immer gerade in einem io unbebeuienden Lündchen wie die Sckiwe>z vorzukommen. Und sonderbar, je kleiner da- Ländchen. um io schwerer scheinen sremde Möchte Benugihuung erhallen zu können. ^'kW.e'amm n vranireia, I««"! mr oie poss-> j,g„ persönlichen und moralische,, Ünwcrth Bou langer'« Die Schweiz ist anscheinend der «nsichi, daß sie iert ihrem berühmten I Leistungen de« dem coloniale» Erwerb zuq nungen der Regierung günstig, sie hat ihren Zweck, Boulanger I ^ daS Urlbeil de» SlaalSqerichtshoscS aesprochcn aber ! Wilhelm Tel! uuverletzbar und uneinnehmbar ist Da« ist aber ein I Bevölkerung genügen, wenn e« aisimil,rt durch die verurtheilung wegen eine« gemeinen Verbrechen« in ^ sranrvssscher A.rsckauuna ist dam t noch nicht Irrihum. S« giebt gerade genug Amerikaner m Europa. d,e eui- '-nn ; um Letztere« zu ermögliche, ist ob r ->?Li>ch7>i;W »->. .-...l»,-,,.„„... der össentlichen Meinung hcrabzusetzen, erreicht, da« Budget ist genehmigt und daS neue Wehrgesetz ist von der Kammer angenommen, nur wegen de» für die Flotte verlangten CrcbilS steht die Genehmigung de« Senat» noch au». DaS ist aber auch der einzige Mißton in der sonstigen Harmonie, welche die Durch führung deS R-gierungSprogramm« erzielt hat, ii» klebrigen hat da« Ministerium Tirarv-Coiistan«, soweit möglich, die Zweck mäßigkeit der Politik bewiesen, die im Jahre 1885 gewählte Kammer bi« zum Ablauf ihre» Mandat» zusamiuenruhallen. W,r lassen diese Frage unenlschicde», weil sie gegrvslandSlcS geworden ist; e« läßt sich heule »ichl mehr ermitteln, was geschehen wäre, wenn Carnot sogleich nach seinem Regierung«, antritt am S. December 1887 die Kammer ausgelöst hätte, obwohl e« klar ist, daß der Unterschied durchgreifend gewesen wäre. Heute richtet sich di« allgemeine Aufmerksamkeit daraus, ob Boulanger unter den veränderten Verhältnissen noch al« Dictator möglich ist oder nicht. Die Bouapartisten haben zu dieser Frage zuerst Stellung genommen und haben sie bei dem Banket zur Feier de« N Leipzig, 30. August. * In der Dciikschrist, welche der Minister sür Landwirth- schast i» der vorigen Session den, preußische» Aögeord »elenbause über die Maßregeln zur Abwehr von UcberschwcmmungSgesahren unter spcricller Berück sichtigung der schlesischen Gebirg-flüffe zugehen ließ, war der Grundsatz ausgesprochen worden, daß »ach Lage unserer Gesetzgebung eine da« Maß ver Unterhaltung übersteigende Fluß-Regulirung von Aussicht-Wegen nicht .erzwungen werden könne. Dieselbe soll vielmehr Gegen stand freier Entschließung der bctheiiigten Personen und körper- ichaften sein, aus welche Staat und Provinz nur durch Beschaffung der Vorarbeiten oder durch Ibeilweise lieber- »ahme der Regulirung-koste» förderlich einwirken könnten. dem Banket zur Feier de« NapoleonStage« am lö. August I Von diesem in der Denkschrift ausgesprochenen Clancpunct, einstimmig bejaht. General Du Baratt erklärte unter Z»> I der übrigen» auch schon in dem Gesetze vom 1. April 1879 stimmung von 1500 versammelten Parteigenossen, daß die I über die Bildung von Wassergeiiossenschaslen ,um Ausdruck ge, Verurtheilung Boulanger nicht geschadet, sondern in der Meinung der Bouapartisten nur genutzt habe. Diese Kund gebung zeigte, wie fest da« Band ist. welche» die Interessen der Boulangisten und Bcnaparlisten mit einander vereinigt, und man ersteht darau«, daß der Proceß doch nicht über Alle«, wa« Boulanger betrifst, volle Klarheit verbreitet hat. Am 27. August hat eine zweite noch weit stärkere Kund für Boulanger in Par,« stattgefunden. Eine Ve> langt war, kann in der Praxi« nicht abgewiche» werde», und wenn hier und da, trotz jener bcstimmlen Erklärung der Denk schrift, der Glaube verbreitet war, e« würden hiervon Au«- nabmen gemacht werden, so bat die Erfahrung nunmehr lehren können, daß dem nicht so ist. So Hallen noch vor Kurzem die Adjaceiiten der Walvitz unv ihrer Zuflüsse, unter ihnen nauirnllich Einwohner von Neurode, unter d>r Begründung, baß >hr Bcsiy ii» vergangenen Frühjahr und Sommer wiederholt sammlung von 5000 Personen, in welcher Laguerre eine große I durch Hochwasser verheert und beschädigt worden sei. eine Lobrede aus Boulanger hielt, schloß mit der Annahme einer I Requlirung dieser glußläuse aus Slaal-kosten in Anregung Tagesordnung zu Gunsten desselben, und beim «uSeinanber-1 gebracht. Die Regierung hak jedoch darauf hingewiesen. daü gehen der Versammlung machte sich die feindselige Stimm»,ig I eine Rcgulirung sich nur durch Bildung einer Genosienschasl gegen d,r Regierung in Angriffen gegen dre Polizei Lust, so l nach Maßgabe de« Gesetzes vom April >879 ermögliche,, daß zahlreiche Verhaftungen vorgenommen werde» mußten I lasse und daß diese Geuossrnschist nicht die Deckung aller se Ver'"—'— —-- >. Dies« Versammlung ist insofern nicht unwichtig, weil sie den l Kosten de« Unternehme,>, au,' öffentlichen Mitteln erwarten Zweck hatte, Boulanger in der Meinung der Pariser dem I könne, sondern daß Staat und Piov'n; nur eme Beib lke ae- Urtheil d«4 StaalSgerichlShese« gegenüber zu rechisertigen I währen könnten, deren Höbe dnrch die Dringlichk-'t de» Unter- E« war sicherlich sür die Wähler, welche Boulanger am l nehme»» unv die Le.stuiigssahigkeit der Belheiligken dciiiinml 27. ÄMUuir ihre «limmr gegeben haben, peinlich, einen ge-1 werden würde. Wie man sieht, entspricht diese Slelluna- rüstet über da«, wa« sie im Lande der kröpfe und Hotelräuber al« ein unabhängige« »de« zu machen." Die „National-Zeilung" sragt im Anschluß an diese hes tigen Aeußerungen, wa« die amerikanischen Blätter Wohl sagen würden, wen» einmal der Union gegenüber ein »Fall Wohlqemuth" vorkäme. * Die marokkanischen Zustände lenken in Spanien seit Kurzem wieder die Ausmeitsamkeik der Politiker aus sich. Die Asritaninen bemühen sich sogar sehr eifrig, der Regierung wieder die Roihwendigkeit einer sorgfältigen Beobachtung der Vorgänge in Marokko nabezulege». Die seit Monate» daselbst bemerkbaren großen mililatrischen Vorbereitungen unv Be wegungen, die Ansammlung bedeutender Truppenmaffeu in der Nähe von Tetuan, die Unkenntniß, in welcher die i» ^ Marokko lebenden Ausländer über die Ursachen dieser Truppen bewegnngen gehalten werben, beunruhigen alle diejenigen spanischen Politiker, welche für eine energische ActionSvolitik »> Marokko cinlrelen. Die seil einigen Tagen »mlaufenden ! Gerüchte, daß ein englische« Geschwader zur Beobachtung an die Küste von Tetuan geschickt wird, und die Nachricht, daß der Sultan seinen Besuch in Tanger aufqegeben hat, von dem man sich in Spanien so unendlich viel versprach, haben da» Ihrige dazu beigetragen, da« Gespenst der Marokko Frag« wieder herauszubeschwören. Deutsche Emin-Pascha-Lrpedition. Der geschäslSsührende Au«schuß de«De'ltschen Emi»- Pascha-CoiiiilLS in Berlin ersucht un« um d:e Aus nahme de« folgenden Artikel«: Dir „Nora deutsche Allgemeine Zeitung" nimmt Bezug auk eine Uiiterreduna, die der Vorsitzende de« artchäftSsübienden Au«- s-dusie« p z Emio-Palchi-Eomnö«, SlaaiSminister von Hosmann. im Februar b. I« mit dem Unieriiaai«-Lecrriatr im AuSwärligen Amte. Leasen von Berchem, gebadi dal und mach! übe, den Inhalt vieler Unterredung Mmheslungen, die „ich! ganz zutreffend sind. In Wirklichkeit verhielt sich die Sache wie folgt: Am 2.8. F-brunr l. I«. wurde in einer Haiiv'veriamniln»g der Teutth-Li'l-'lr klinischen Plintagenieicklschaii h a lg'le>, d n s,ü er >n Aussicht gestellte» Beitrag von öOOoO ^l iür da« Leulsche Ein»,. Pascha-Ualeruehmeu »tcht zu bewilligen. Am solgendea Lage saad Allgemeine» Zeitung", politische Bedenken gegen die AuSiühruug dcr Eniiu-Paicha-Expediiion, wie solche oeuerding« vorgebracht worden sind, in jener Ilnteriedung mit keiucr Silbe geäußert oder auch nur aiigedeutet wurden. JnSbelonder, war nicht davon die Rede, daß die au würtigr» Beziehungen Deutschland«, uameiitlich da' Verhöliniß zu England, eine Störung durch die deutsche Emin-Po cha.Expedition erfahren könnten, obwohl auch damals schon da« deutsche Unternehmen seilen« der englischen Concurrrnz bekämpst wurde. Nicht« Hai den Männern, welche seiner Zeit die deutsche Emtu- P„Icha-Exvedllivn au« hochherzigen und patriotischen BewegarUnden zur Ersülloiig einer großen Humanitären »nd nmio alen Anigabe in« Leben riesen, serncr gelegen, al« der Netanke, daß sie dadurch der Politik de« Hrrrn Reichskanzler« Schw erigk iie» bereue» könnten. Hälie mnn ihnen rechtzeitig erklärt, daß zwingende Rücksichten der autwärtigen Politik dem Unlernehmen >m Wrge stände», so würden sie gewiß — wenn auch mit schwerem Herzen — daraus verzichtet habcn, dem brutschen LandSmonn Hilfe z» bringe». Aber au« bloßen Zweckniäsiigkeitögründcu, wegen der mit jedem Zug in» Innere des duullen Wrlttheil« v rbundenen Gefahren und wegen der Unsicher- heit de« Ersolges das Feld zu räumen und Anderen die Sorge um llr. Sch»,per zu überlassen, dazu konnte und durste da« Eiuin.Pnscha- Eomtlä sich nicht entschließen, to nn e« der einmal übrrnom neuen Anigabe treu hie ben wollte; ebenso wenig war e« bc'ngt, die ihm anvertrautrn Gelder z» emem anderen Zwecke al« demj nigea einer deutschen Emin-Pascha-Expediiion zu verwende». * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" be merkt in ihrer Nummer vom Donncr-tag Morgen über die Einin Pascha-Expeditiv»: Dem von der „Post" ausgesprochenen Wunsche, daß in Sachen der Emin-Expedition die Preßsehde ihre» Abschluß erreiche, schließen wir un« gern an, wenn wir auch die Jkeniisicirung der Emin«II»terneh»iuuq m,l den ReichS-Eoloiiiall'estrrdliiigrii t»r un- zutreffend Hallen. Im Gegentbeil, beide sichen sich emanier scha ig nd gegenüber, und weck wir aui Seite der Coloinalpoln.k de« Reichc« stehen, habe» wir für die Emi i-Exvedickon nichi« übrig. ES ist eine Verdunkelung der Sachlage, wenn man die Emin« Expedition ol« identisch mit unserer Eolonialpoliiik o er a!« einen essentiellen Theil derselben hinstellt. Beide sind nicht nur nicht identisch, sondern sie sieben in einem Gegensntz zu einander. Die Emin-Expkdnioi> >n ihrer Ausführung nach Trennung von der W ßmann'jchrn und unabhängig von dieser, ja in Eoncurrenz mit ihr, kau» unsere coloniale» Interessen an der ostasr knni chen Allste »ur sckiädigrn Wir halten sne unsere Ausgabe die Lonceiiirat on unserer staatlichen und wirlhschastlichen Kräsic zunächst »us die Wiedergewinnung »nd Sicherstellung, bann aus di- Erhaltung und Melioration unsere« Ick-Herigen BesiZe« und Sältitzgebieies. Dt-cke« Gebiet, beiläufig in Ost- und Wrstasrika über 2'/, Millionen Quadratkilometer, also etwa den jünssachen Umiong Deulschlaiid« betrog nd, wird auch in fernerer Znkunst zur Vcrwerlhung der Leistungen de« dem coloniale» Erweib zugewaiidten Theilcs unserer und brherricht werden daS Zuiainm'nh iIien der Krüsie nüihig, welche wir zur Besruchkung »ns-rrr colonialen Be- strebungen verfügbar haben. Ueberireibungen der räumlichen Aus dehnung liniere« Wirkung-kreise« können wohl persönliche Wünsche, aber keine nationale» Interessen fördern. Der Emtn-Expedition wäre c« ein Leichte« gewesen, an der Lösung der nationalen Ausgabe mitzuorbeiten; sie l ranchie nur, wie ihr da« seilen« der Neuerung nahe gelegt word'N ist. mit die' c und mit der Ostasr,kan,scheu Gesellschaft gemeinsame Sach, zu mach n und die ihr zu Gebote stehenie» Mutet zunächst zu Pars! ru g de« deutschen linst „lande« al« Bast« sür ihr Borgihen un Jane » zu verw'Nde». Sie bat e« vorgezogen, ihr Geld und ihre Tiuvprn in den Tunst eine« Unternehmen« zu stellen, welches im günst gnen Fallt eine Z ripliilcrung unserer »<1 boa verjügdarcii, o ueh n geringen Kiafie bedeutet. Nicht dem Gegner der heutigen Emin-Expedition, sonde:n ihren Förderern kann man den Vorwurs mache», unsere coloninl- politischen Inleressrn zu schädigen. Wir treten ein sür un'cre Eoloiiialpolitik, w e sie von der Regierung und dem ReichSiage über, einstniiinend m ihren Ziele» und W-gen festgeleit ist, und halten an der Nethwendigkeit sest. daß unsere auswärtige Politik von dkl» verantwortlichen Reich-kanzler geleitet werde und nicht von dem Vorsitzenden de« Emin Pascha-Loniitä«. Die Generalversammlung der Llatlioliken Deutschlands. >-s Seit Sonntag tagt in Böckum eine von etwa >500 Personen besucklc Versammlung der Katholiken Deutichland«. e,ne Versammlung, welche durch da« Gewicht der in ihr ver tretenen Name» al« auch durch ihre bisher, trotzte»! sie sich da» 35. Mat wiederholt, unerreichte Größe die Aufmerksam keit rer politischen kreise aus sich lenkt. Die Beschlüsse, welche sie saßt sind zwar nickt bindend, allein diese werden von der gesammlen katholischen Presse in alle Winde getragen »nv somit znin Gemeingut aller Katholiken werden Von kiiilscken Disckösen ist. ohne Zweifel au« politischen Gründen, lcin > vertrete», von Biscköicn überhaupt >ü nur anwcsenv der Errbischos von Edcssa'Or. Aloi« Esrem Rülmäni. Da gegen findet sich Ickr. Wmvlhorst in der Versammlung und wird bei jeder Gelegenheit in lauter Wette gewirrt. Tie Reibe dcr Hauptredner eröffneie Proj. I>r. von Her kling, welcher über die in Frankreich veranstaltet« hundertjährige Gcdächtnißseier der französischen Revolution
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