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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 07.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192103077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-07
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1DM . —- -—-— —' ' ' < / " ' - - - Frankenberger Tageblatt «stfcheiiU jrt« wer«»«, «»enst. vezugsprel«! «ei Mholun, in den Krinkr»i«raer «lu^abestellen monatlich S M. Bel Zustellung durch Boten und Poft frei in, Hau, monatlich Ü LO M.. vierteliiihrliq 1«.S0 M. «n^lnummernso Pig-, mit.Srjiihler" 25 Pfg. «estellnogrn werden »o» den Boten und Sulgaiestellen t» Stadt und Land, sowie von allen Postanstallen angenommen. iPoMefteekkonto, LelpPü rsroi. tSemeindcgirokonto i Frantenderg 8. Wmensprech«,! ,t. »eiegramm« r rageblait grankenbergsachsen. »«»eigenpret,« Die «i» M dreite rinsdaltige PeNtteil« I M., i« amtlichen r-n« die l», mm dreite Zeil« 8.50 M., ikinaelandt u. Reklamen im Redaktion,teile die 1X> mm breit« Zell« 1 Vl. Hllr Ilnkllndlguna«« MI, dem «mt,,ericht,be»trk Frankenberg betragen die Prelle 8» Pf»., 8.8» M. und Leo M. «kleine An«eiani sind bei vuigabe ,u betayleu. Für Rachwei, und Vermittelung 88 P!g. Sondergebllbr. gar schwierie« Sa harten und bet Plahdorschriften Aufschlaa, für wiedrrh»l»a,Rchdnut Ermdhigung nach feststehender Staffel. Dies« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha, -es Amtsgerichts und des Stadtrates zu Frankenberg sowie sonstiger Staats- und Gemeindebehörden für den Amtsbezirk Frankenberg. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. Druck und Verlag von C. G. Roßberg, Frankenberg 1, F» OSS Montag dm 7. März 1821 nachmittags 8«. Jahrgang Amerikanisches Weizenmehl Di« nächste (siebente) Verteilung amerikanischen Weizenmehles wird in den nächsten Tagen in der bisherigen Weise stattfinden. Die auf den Kopf der versorgungsberechtigten Bevölkerung zu verteilende Mehlmenge ist auf monatlich 800 Gramm erhöht worden. Auf Anordnung des Wirtschaftsministermm» (Landesgetreidestelle) in Dresden werden aber einheitlich in allen säch sischen Kommunalverbänden nur 350 Gramm für zwei Wochen — 700 Gramm monatlich aus- gegeben. Di« hierdurch entstehenden Restmengen werden äufgespart und gelangen seinerzeit als Wonderverteilung an.die versorgungsberechtigte Bevölkerung zur Ausgabe. Die Bezugsausweise für die jetzige Verteilung lauten auf 700 Gramm. Die jetzrge Verteilung gilt für die Zeit vom 11. Februar bi« 15. März 1921 und mutz bis Freitag den 18. März ds. I». beendet sein. Der Kleinverkaufspreis beträgt für die jetzige Verteilung 1 Mk. 65 Pfg. für ein Pfund »» t Mk. 50 Pfg. für 700 Gramm. Die amtlichen Mehlverkaufrstellen, die amerikanische» Weizenmehl abgeben, haben den Bestand diese» Mehle» jede Woche in das Mehlbestandbuch einzutragen. Dies hat auch dann zu geschehen, wenn in der abgelaufenen Woche kein amerikanische» Weizenmehl verkauft worden ist. Flöha, am 4. Mär, 1921. Der Komnmnalverband der Amtshauptmannschast Flöha. Verordnung die Z«sfthr«»ß der Wassermannschen Fraktion «. die Lerkessuug «. de« Verkehr mit Datrakte» ». Z«Ieze»tsre«, die für die Wassermannsch« Veaktton bestimmt find, Keir. vom 2. März 1921 Auf Grund der 8 2 Absatz 1 und 2 der „Vorschriften über Krankheitserreger" (Bekannt machung de» Reichskanzler» vom 21. November 1917, R.-G.-Bl. S. 1069) in Verbindung mit der sächsischen Verordnung über Krankheitserreger vom 1». Dezember 1917 (G.-Ä.-Bl. S. 173) wird verordnet: 8 1. Die Erlaubnis ,ur Vornahme der Wassermannschen Reaktion ist Nichtärzten grund sätzlich m versagen. 8 2. Aerzt« bedürfen zur Ausführung der Wassermannschen Neaftion der Erlaubnis der nach 8 2 Absatz 1 der Bekanntmachung de» Reichskanzler» vom 21. November 1917 (R.-G.-BI. S. 1069) zuständigen Polizeibehörde (Stadtrat in Städten mit revidierter Städteordnung, tm übrigen die Amtshauptmannschast). Keiner besonderen Erlaubnis bedürfen Aerzte, welche die Wassermannsch« Reaktion nur bei Kranken anstellen, die in ihrer Behandlung stehen und Aerzte an öffentlichen Krankenhäusern und Anstalten der in 8 2 Absatz 3» und d der Bekanntmachung de» Reichskanzler« vom 21. No vember 1917 (R.-G.-Bl. S. 1069) bezeichneten Art. ß 3. Die Erlaubnis ist nach Gehör des Bezirksarzte» und stets nur widerruflich und nur an solche Aerzte zu erteilen, die nachweislich die erforderliche Ausbildung in der Ausführung der Wassermannschen Reaktion besitzen und sich schriftlich verpflichten, bei Ausführung der Reaktion den Bestimmungen des 8 4 nachzukommen. Vor Erteilung der Erlaubnis ist dem Ministerium des Innern Bericht zu erstatten. 8 4. Aerzte, denen die erforderliche besonder« Erlaubnis zur Vornahme der Wassermann schen Reaktion erteilt worden ist, haben die Reaktion nach der amtlichen „Anleitung für die Aus führung der Wassermannschen Reaktion" Veröffentlichungen des Reichsgesundheitsamte«, Ll-lV. Jahrgang, 1920, Nr. 46, Sonderbeilage') vorzunehmen. Dabei dürfen nur solche Personen al» Unterpersonal beschäftigt werden, die sich nachwei»lich mindesten» ein Jahr lang unter ärztlicher Leitung mit bakteriologischen und serologischen Unter suchungen befaßt und hierbei mit dem Wesen und der Ausführung der Wassermannschen Reaktion völlig vertraut gemacht haben. 8 5. Als staatlich geprüft (Ziffer 1 der amtlichen „Anleitung") gelten zur Zeit nur dl« Erstatt« und Ambozeptoren, die in dem Institut für erperimentelle Therapie in Frankfurt a. M. geprüft sind. 8 6. Für die Herstellung von Erstatten und Ambozeptoren, die für die Wassermannsch« Reaktion in den Verkehr gebracht werden sollen, und für diesen Verkehr selbst gelten die „Vor schriften über die bei der Wassermannschen Reaktion zur Anwendung kommenden Erstatte und Ambozeptoren" (Veröffentlichungen der Reichsgesundheitsamtes, XstlV. Jahrgang, 1920, Nr. 4-, Sonderbeilage).') 8 7. Die Namen derjenigen Aerzte, denen die erforderliche besondere Erlaubnis ,ur Aus führung der Wassermannschen Reaktion erteilt oder wieder entzogen worden ist, werden in der „Sächsischen Staatszeitung" bekanntgegeben. 8 8. Diese Verordnung tritt am 1. Juni 1921 in Kraft. Dresden, 2. März 1921. Ministerium de» Inner«. ') Zu beziehen vom Verlag Iuliu« Springer, Berlin V 9, Link-Straße 21/24. im, E» «MIM' n._ wir «reime« äe» Tex«, Mr «reimen Oie Weste Dies« Ueberschrift trägt der Hauptartikel des Leiters der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei Negierungsrats Dr. Ernst Böhm in der „Sächsischen Staatszeitung". Der Artikel trifft die Gedanken und Empfindungen eines jeden Deutschen über die schicksalsschweren Tag«, die unser Vaterland gegenwärtig durchlebt. Es wird zunächst an di« Unterzeichnung des un heilvollen Versailler Diktats am 23. Juni 1919 erinnert und "an dien unbestrittenen Erfolg, den d,r Presse und Propaganda- seldzug unserer Feinde damals erreicht hatte. Drohungen über Drohungen, gepaart mit Alarmnachrichten schlimmster Art hatten sich gegen uns gehäuft. In grellen Farben (wurden z. B. die bevorstehenden Schrecknisse durch den Ein- zug schwarzer Truppen ausgemalt. Es hieß weiter, daß Foch auch den Oberbefehl über die tichecho-ftowalische, rumänisch« und polnische Armee mit der .Vollmacht zum Vormarsch er halten habe, alles Nachrichten, die nur dazu bestimmt waren, das deutsch« Volk für oi» Unterzeichnung des Erpresserdiktats gefügig zu machen. Und der Plan geäng Am 23. Juni 1919 stimmte die Mehrheit des Reichstages für die Unter zeichnung, die dann fünf Tag« später, am 23. Juni, den, düstersten Tage der deutschen Geschichte, im Spiegelsaa.« von Versailles vollzogen wurde. Da sich das für die Feinde so erfolgreiche Verfahren der Einschüchterung so glänzend be währt hatte, wurde «s von ihnen auch in der Folgezeit an gewandt. Beweis: Di« Unterzeichnung des Abkommens von Spaa am 9. Juli 1920, der dann fortgesetzt weitere Droh meldungen folgten. Offenbar wollte man dieses System auch künftig nicht-aufgeben. Aber der Erfolg wird diesmal aus- bleiben. D«nn unserer gesamten Presse ohne Unterschied der Partei wird ihr Papier zu gut sein, um es weiterhin zu solcher Art feindlicher Propaganda zur Verfügung zu stellen. Unser Standpunkt ist klar. Die Feind« mögen uns durch die Tat, nicht aber durch wohlwollend« Redensarten beweisen, daß sie mit ihren Plänen nicht nur sich selbst gesund machen, sondern auch uns das Leben und die Aussicht auf bessere Zeiten lassen wollen. In diesem Falle haben auch wir das größte Interesse an einer Wiederherstellung der Weltwirt schaft. Will man uns freilich bis zur Vernichtung aussaugen, so wäre es fast «in« Narrheit, wenn wir uns gutwillig opferten. Welch ehrlicher Wille, zur 'tatkräftigen Mitarbeit an der Gesamtausgabe all«r Kulturvölker der Menschheit wieder l«b«nswürdige Verhältnisse zu schaffen, uns beseelt, das beweist am deutlichsten unser bis an di« äußerste Grenze des Möglichen gehendes Angebot. Es steht allerdings dahin, ob unser von Armut und Glend so hart milgenommenes Volk di« versprochene Arbeitsleistung auch wirk.ich aufbringen kann. Aber man darf doch annehmen, daß die Reichsregierung ihre Vorschläge gewissenhaft abgewogen hat. Forderungen der Verbandsmächte können uns nicht mehr schrecken. Besetzen sie weiter«, deutschen Boden, so vermindern sie zum Schäden dir gesamten Menschheit unsere Produktionskraft. Und ist das ihr wirkliches Ziel, dann spielt «ine Unterzeichnung oder «in« Nichtunt«rz«ichnung auch keine entscheidende Rolle mehr. Wir kennen d*n T«rt, wir kennen die Weise ihrer Propaganda und sind gewitzigt durch die Erfahrung der beiden letzten GHr«. , . . i. . , .i > > s . Der lleicbttsg über tonSon ' 1 , von unserem Berlin«! Mitarbeiter. Die Mitwirkung d«s Parlaments an großen intematio- «ralen Verhandlungen ist «in Ding der Unmöglichkeit. Es ist eben da» Wesen des Parlamentarismus, daß Regierungs verhandlungen durch di« Vertrauensmänner des Kabinetts ausgeübt werden. Durch Dazwischenreden kann das Pari» wmt ost mehr hindern, als Helsen. Diese Gefahr bestand in der Sonnabendsitzung, nur in kleinem! Maße. Gewiß wird die englische Regierung die Erklärung des Reichskanz lers rechtzeitig -erhalten, aber die englisch,« Oeffentlichkeit wirds von der ganzen Reichstagssitzung erst nach den entscheidenden Erklärungen Dr. Simons am Montag in London Kenntnis bekommen, lleber Somtag weilt das maßgebende London im Weekend, Sonntags erscheinen keine englischen Zeitungen, und wenn der deutsche Reichstag das Bedürfnis empfand, so- zusagen auf Lloyd Georg« zu antworten, so hätte er es eben einen Tag früher tun müssen. l' ! Der Wert der Connabendsitzung des Reichstags lag un bestritten in zwei Erklärungen. Der Reichskanzler Fehrenbach, konnte feststellen, daß der Außenminister die vom Reichstage ge billigten Richtlinien sowie den Auftrag vom Kabinett mitbe kommen hat, sein« Unterschrift unter keinerlei Verpflichtungen zu setzen, die das deutsche Volk nicht tragen kann. Unzwei deutig erklärte Herr Fehrenbach, daß sich an diesem Auftrag nichts geändert hat, und er nicht geändert werden wird. Damit lohnt die deutsche Reichsregierung erneut unzweideutig und klar die Pariser Beschlüsse ab. Der Kanzler Hot dam weiter- hin der Ueberzeugung des Kabinetts Ausdruck gegeben, daß der Außenminister „all« Unterhandlungsmöglichkeiten inner halb der gezogenen Grenzen ausnutzen wird". Der Kanzler versichert« fernerhin, daß das deutsche Volk die Unterschrift unseres Beauftragten einlösen wird, ebenso wie es fest hinter seinen Beauftragten steht, wenn sie sich weigern, ein unmög liches Schriftstück zu unterschreiben. Neben dieser Regierungs erklärung stand dir zusammenfassende Feststellung des demo kratischen Parteiführers Schiffer, daß die Parteien des Reichstages unverrückbar darin übereinstimmen, oaß die Pa- riser Forderungen unerfüllbar sind. Wenn auch der innere Parteihader stark di«' Sonnabendaussprache trübte, so darf doch kein Zweifel darüber auskommen, daß die freiwillig entstanden« Einheitsfront aller Parteien gegen die PariscS Beschlüsse vollkommen umrschüttert ist. Indem der Abg. Schiffer dies« Feststellung unter Zustimmung des ganzen Hauses machen konnte, wurde der Sitzung ein positiver In halt gegeben. Der unabhängige Sprecher Dr. Breitscheid griff die Methode des Außenministers in London scharf an, und er rügte auch, daß die deutschen Gegenvorsch'äge erst in letzter Stunde im Eisenbahnwagen fertiggestellt worden sind. Be sonders warf er dem Außenminister vor, daß dieser auf die Psychologie seiner Verhandlungsgegner und der hinter ihnen stehend«» Völker nicht gebührend Rücksicht genommen habe. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß eine solche Kritik in diesem Stadium nichts zu nützen vermag. Mit Recht hob d«r Abg. Schiffer hervor, daß unsere Stellung von der Stellung unseres Unterhändlers abhängt, Unscüe Stellung wird mit der des Unterhändlers geschwächt. , Die Vertreter der beiden Rechtsparteien, Herr Hergt und Herr Dr. Stresemann wandten sich insbesondere gegen Lloyd Georges Ausführungen über die Schuldfrage. Herr Stresemann hat vollkommen recht, daß unsere Feinde ohne Rücksicht auf die veränderte Staatsform einen uner- horten Frieden diktiert haben. Aber die Dinge liegen doch so, daß die Kräfte, die in der Welt für eine Revision wirksam sind, sich in einem Weltanschauungsgegensatze nicht nur zu ihren eigenen Gewaltpolitiken,, sondern noch mehr zu den deutschen Kriegspolitistrn befinden. Herr Hergt und Herr Streseniann konnten mittejlen, daß das bedrohte Gebiet drin gend ersucht, gegenüber den Pariser Beschlüssen sestzubleiben. Es war von besonderm Werte, daß der demokratische Red ner Schiffer Mitteilung von gleichgerichteten Kundgebungen machen konnte, di« insbesondere aus den Kreisen der Arbeite,s- schaft der drei bedrohten Städte kamen. !. Während das Zentrum sich auf «in« furze, den Aus- Ausführungen d«s Kanzlers zustimmende Erklärung be schränkte, hielt der mehrheitssozimdemokratische Redner, der früher« Reichskanzler Hermann Müller «in«' umfangreiche Rede, die sich in der Außenpolitik zwar «ng an di« Verkündun gen d«s Kanzlers anlehnte, aber innenpolitisch in ein« teil weise sehr scharfe Kritik der andern Parteien, insbesonder» ! der Rechtsparteien eintrat. Etwas sehr übereilt lehnte er gleich Herrn Breitscheid den Eintritt in eine Einheit»- regierung ab. § ! > ! Wenn auch gegenwärtig Dunkel über Deutschland lagert^ so darf man doch zugeben, daß di« Erkenntnis über die Welts wirtschaft kommen wird. Die weltwirtschaftliche Solidarität ist es auch, die uns gegenüber den feindlichen Strafandrohun gen ruhig bleiben läßt. Der Zeitpunkt ist gekommen, wo unser Gegner sich selber schädigen, wenn sie uns Schade« zufügen. Diese Tatsache ist es, die uns auch in diesen Stundest das Vertrauen in di« Zukunft nicht verlieren läßt. j ! : i ' - l > i ' . ! ' - ! ! i Die SrklSrvnH de- Rrich-kanzler- yatte folgenden Wortlaut: > ! - , ! s ' ' > Meine Dam«n und Herren! Der Reichstag hat bist Wunsch geäußert, über d«n Stand der Verhandlungen in London unterrichtet zu werden. Gs ist das durchaus be greiflich. In den Tagen, da unsere Augen mit der grüßten Aufmerlsameit auf London gerichtet sind, dem Ort ernsteste» Entscheidung«» dec deutschen Lebensfragen, ist natürlich d«r Deutsche Reichstag als Repräsentant des deutschen Volk» willens mehr als j« von dem Verantwortungsgefühl durch drungen, das d«n politischen Fattor«n auferlegt ist. Bon diesem gleichen hohen Bewußtsein des Verantwortungsge fühls ist das Wohl und Wehe d«s deutschen Volkes um faßt. Es hat aber auch das Kabinett di« Frage sorgfältig geprüft, ob und inwieweit «s im gegenwärtigen Moment mit Erklärungen in diesem hohen Hause die Aufgabe för dern oder schädigen kann, di« unseren Unterhändlern ttt London obl,eg«n. Diese Erwägungen haben das Kabinett zu der Ueberzeugung geführt, daß wir uns während der schwebend«» Verhandlungen auf ein Mindestmaß öffent licher Erklärungen zu beschränke» haben. (Hört, hört! und Unruhs bei d«n Kommunist«» und Unabhängigen.) Ich - halte mich daher für verpflichtet, über folgende Erklärungen ! nicht hinauszugehen: . ! Das Kabinett muß entscheidendes Gewicht darauf legen daß unsere Unterhändler bei der Durchführung ihrer Auf gaben durch einen in seinen Folgen unübersehbaren Eingriff von hier gestört werden. Im Einklang mit den vom Reichstage gebilligten R chllinien hat der Minister des Aus wärtigen vom Kabimtt d«n Auftrag mitg«nommen, daß er seine Unterschrift unter keinerlei Verpflichtungen setzen darf, die das deutsche Volk nicht tragen könnte. An diesem Auftrag ist nichts geändert und wird »ich! geändert werden. (Beifall bei der Mehrheit.) Das Kabinett ist überzeugt, Laß der Minister Les Auswärtigen alle Untechandlungs» Möglichkeit innerhalb d«r gezogenen Grenzen ausnutzen wird. Lassen Sie mich der sicheren Erwartung Ausdruck geben, daß das deutsche Volk die Unterschrift seines Beauftragten einlös«» wird, wenn sie eine Zusage deckt, die nach sorg samster Prüfung di« Grenzen äußerst möglicher Leistung«» innchält, daß das deutsche Volk aber ebenso fest hinter seinen Beauftragten stehen wird, wenn sie sich weigern, ihr«n Namen unter «in Schriftstück zu setzen, da, unmöglich ist. (Lebhafter Beifall b«i der Mehrheit.) , s Sinrons berettrt «ine groß« Rede vvrt Berlin, 5. 3. Nach hier «ingetroffenen Nachrichten »us London ist die deutsche Delegation in voller Arbeit mit der Vorbereitung d«s Materials für die Rede des Reichsminister» Dr. Simons, welche er am Montag vor der Konferenz halten wird. Dan«b«n findet ein lebhafter Depeschenaustausch zwischen D«l«galion und RHchsregierung statt, , ,
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