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Dresdner Nachrichten : 01.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187111019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-01
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1871
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"Milch l r,»e. ttgewlnn »« Thtt. ün» 1. ewii», Hreö. win« U»1r. lmeister. vrt! Md >s > MM, ckeu Ma- rftLnden, zeräth rcJ «fllich fiiNi 7- ,»7 III D:e«l>«!i Inserate «i-dtii »nqrnommeil: blS M'i'nvS 6, S-nntanü: üiZ Mittags 12 Uhr Marie,,fwaher»; tn Ntif,1adr: VlS «benss 5. Uhr Buch»,u<t«rri »»:' I»ü. Vaßler. ,r. Klssteraasse«. Llusta qer O0,o«w Mc«nplare. Tageblatt siir Uaterhallung md GeschiWvcrkchr. Druck und Sigenthum brr Herausgeber: Fktpsch Nklchardt in Dresden. Derantwortl. Nedacteur: Itt/lUS Ntkcharöt. ^Sonnemsnt: Bierteljährllch 70 ÄM tei urrcrugrlLlichar kuseruug iu'« Haue», Durch dt« dterkeljährl 2.2'/» Einzelne Nummer». 1 Ngr. Auseralenpreissck . Für den Raum «1 gespaltenen Zr r Ngr. Unter .Ei »gelang die Zeile « Ng, Auswärtige -liinoiicen-Aufträge Rr. :iO ». Sechzehnter Jahrgang. von unö unbekannten Hinnen und Personen »ehmcn uir nur gegen Pränumerando - Zalckuug LurU Briennarkcu oder Posteiuzahlunp auf. 10 Silben kosten I Ngr. 'Auöivärtige können die Zahlung auch auf eine Dresdner Firma aniveiscn. Lx>». «I. Mitredacteur: Theodor Ärobisch. Dresden, Mittwoch, 1. November 1871. » Dresden. I. November. — Mit der eiiipeitllchcu llliiformirung der deutschen Neichs- postbeainten wird es nunmehr Erim. Dem Vernehmen nach bat daö neue lliiiformvrcglcmcnt »uiimci'r die Lleltatigimg des KaiierS erfahre» und wird in den nächste» Tage» kuret' kao PcfflamtSblatl beröffeiiklict't werde». - Der Nock der i'öhercn Posibeamtcii besteht hiernach, wie man hört, aus tuiikcldlaucm Tuch nach eine,» der Horm der Eibilröckc sich anschliessende» Schnitte, mit Umlegekragen auv tuntelblauem Laninict und vorn zwei Neiücn matt vergoldeter Knöpfe mit kaiserlichem Adler, rings um den Krage», an de» Näntcr» der Bruslktappc» biö nach unten hin nnd an den Taichenpattcn Paspoil von orangc- larbencin TuS). Die Graduiiterscheidungen loerden auf dem Kragen targestelit ciiiestl'cilö durch I, 2 oder l! gefügte Gold- Sorten In Kordclform, andrerseits durch I, 2 oder :i goldene Sterne mit kein kaiserlichen Adler in den Kragciieckcn. Der Mantel oder Paletot ist nach Form der prensiischeii Oistricrinäntel anö dunkelgrallcin Tuck' mit orangeiarbcn paspoilittei» Umlege-' kragen von dunkelblauem Sammet und glatten, vergoldeten Kimnen festgesetzt worden. Die Muhe, in Form der prciisjlfchen Militärmütze, besteht auS dunkelblauem Tuch, mit timtclblaucin Sammetstrelien und orangeiarhcncm Paspoil. Lämmtlick'c Beamte tragen an der Mütze ein in vergoldetem Melau ausgc Metes Schilt mit dem kaiserlichen Adler und dem Posthorn, darunter die verfassungsmäßig vom Kaiser direct AngcsieUten die Acichscocarde, die übrige» die Landesceeardc. 'Allc'Beainte, welche den Sannnetkragen mit Stickerei tragen, oder ctalsmäffig angesiellt sind, dürfen einen leichten Infanlcriedcgcn mit golde nem Portepee anlegen. Die Uniform der Ponnnterbcamtcn lehnt slck' diesen Bestimmungen mit den entsprechenden Modin- catione» an. - Der kauerlich ruisisck'e Militairbepoltmächtigte am Ber liner Hole, Oberst und Hlügeladjutant Eonstantin von Dos pol- mair, ritt in 'Berlin am Donnerstag in Gesellschaft des Nist- »icisterö von Ezettritz-Neubauö vom 2. Gaedc-Dragoner-'Aegi- ment nach dein Hippodrom und wechselte dort mit ,einem Be gleiter die Pferde. Kaum war ec ausgesücgen, als das Picrd -mit ihm durchging. Bei einer kurzen Wendung an der Schlen- ffenbrilcke, dicht am zoologischen Garten, stürzte dasselbe; der Oberst von Doppelmair wurde zur Erde geschlenkert und erlitt einen Bruck' des vordere» linke» SchädelknochenS, welcher, aller ärztlichen Bemühungen ungeachtet, nach wenigen Stunden den Tot zur Folge hatte. - In Bezug am den Weiterbau der Kamenzer Eisenbahn macht die „Kam. Wochem'chr." folgende Mitlheiluiig. Daö'Ban- kapital »w die Linie Lübbenau-Landesgrenzc, circa 2Z«»0,OOOTl.'lr., hl von der Dlscontogcscilschait zu Berlin üvernommen worden, und wird die Berlin-Gerllirer Eisenbal ngcicllsck'ait den Ban mit thimlick'slcr Beschlrrmigung zunächst vis Scnitcnberg. von der sächsisch-preusslick'eii Laneesgrenzc beginnend, aus übren. Die Bauzeit sür diese Strecke hl aui cic.a ein Jahr angenommen. - Schon seck einer »leihe von Jahren ist die Thenernng aller Lebensbedürfnisse ein chronücheS llcbcl gcwortni, iveichco von Tag zu Tag sich verschlimmernd, endlich in einen sieber- halten Island übcrgcgange» ist. an welchem die ärmere Klane inaller Kürzezii Grunde gehen muh, wenn nicht Hilfe in irgendwel cher Gestalt erscheint. Eine tranrlgeTl'alsachc i)t eö, das; heute die Aabrungssorgen an Biele hcrautrcten, die noch vor wenig Jah ren anständig unk ohne Entbehrungen si.ll ernähren konnten, weil eben ihr Einkommen nicht gleichen Schritt gehalten hat mit den Anforderungen kcrZcit, unk viele 'Andere flecken schon letzt in einer Schuldenlast, aus der sic, wie die Verhältnisse lie gen. »immennchr zu kommen vermögen. Es erscheint uns nur natürlich, wenn sich Jeder die Voll) bom Halle zu halten nicht; eö kann uns nicht beweinten, wenn henke die Schuhmacher ihre Preise erhöhen, nachdem gestern die Gerber ansgcsch',eigen, und wenn morgen die anderen Handwerker das Gleiche tlnm, nach- dem die Hausbesitzer mit unwiderlegbaren Gründen die 'BEI' nungsmietben am eine ungeahnte Höhe geschraubt. Dcr Beamte nur mus; Alles über stell ergeben lassen, ohne sich seiner Haut weinen zu können; er vermag nicht mit gleicher Münze zu bezahlen, wenn man tlnn immer höhere Preise inr seine Bedürfnisse berechnet; er kann nicht striken und nicht inchr iordcrn, wie die Handwerker nnd 'Arbeiter, er muß eben gedul dig adwartcn, biö bon oben herab Hille nabt nnd sein Einkorn mcn wieder den Zeiwcrdättnissen angcpafft wird. Die gegen- wärtigc mäck'tige Thenernng trifft mehr oder weniger hart jeden Beamten, vom obersten bis zum lebten herab; die kleinen Beamten aber drückt sie wie immer doppelt und drei fach und es dünkt uns die höchste Zeit, das; die Behörden gründ lick'e Abl'ilic schaffen. Dem Vernehmen nach licgcn rer königl. sächsischen Negierung unzählige Gesuche der Bcamtcn um Vcr Besserung ihrer unhaliharcn Lage vor ; namentlich ist die große Iaht dcr Eiicnbahn Lubaltern-Beamtcn in einer traurigen Vage, die umsomehr Abhiiie erheischt, als gerade die Eisenbahn beamten den verantwortlichsten Dienst zu leisten baden und cs bedauerlich und bedenklich erscheint, wenn die Tl'attrast und BermStteudlgkeit derjenigen Beamten durch Nabrungssorgcn bc- schränkt und getrübt werden, denen man täglich Leben und Ge srmdbert Tausender anbcrtrcmt, die dem Staate das meiste Geld und den Aktionären die höchsten Dividende» verdienen müssen und die während dcö Krieges in vieliach und öffentlich eurer kannter Weile ihre Beruistüchtigkcit nnd Freudigkeit bewiesen haben. Das; aber die Voll) untcr diesen Beamten und nicht dies bei den untersten Sturen derselben in Hebern Grate herrscht und daß sic bald genug ihre Opi er unter ibrrerr fordern wird, dies ist dem rrrit den Verhältnissen Vertranten längs! kern Gc- bcimrrisj mehr, wenn auch Viele dieser Notblcidendcn rracl' Außen hin rhre Noth ängstlich zu vcrhergen streben. 'BEr boffcrr aber, daß an eompetcrrtcr Stelle dieser Nolhstand erkannt und der Menschemrcnridlrchtkit einmal vor allen anderen und na mentlich auch den SvarscurrtcitS - Nücksichren dcr Vorzug cirrge- räumt werden wird. Wünschen wollen wir nur noch, taff, wenn man belierr will, tleic Hibe eine wahre zurd volllenrn'.crw icl, d. h. das, sie zur rechten Zeit erscheine. - AuS dem Gerichlviaalc sei eines heiteren Intcnneezo's gedacht, welches neulich während derLitzungrorkain. Während einer Pause, in dcr die Bcrathung des Gerichtshof statt'and. ließ plötzlich ein munteres Handlein von hoher Tribüne herab, dem die Sache wahrscheinlich zu lange dauerte, laut und ver nehmlich seine Stimme ersckmltcn. Dies unpassende Vocalcoucert hatte die Holge, das; Beilo nebst Besitzer, ein biederer ländlicher Ialwinarttsbesucher. auf die schleunigste Art und Weise aus dein GerichMaale verwiese» wurden. — Der Tl'icrsck'iitzvcrein hält beute halb 5» Uhr im Hotel zur Stadt Wien seine Monatövcrsammiluig. — Die Herren Hausbesitzer derIBcklsdruffcrstras,c haben in vorgestriger Versammlung eine gemeinschaftliche Ausschmückung ihrer Strahe beim Einzüge des Echützen-Negi'iiients Nr. lo» beschlossen. Die beim früheren Einzuge die Pragersiraffc be herrschende große „Germania" wird den Eingang der Wils- Hufferstraffe schmücken und im klebrigen die Straffe eine von Nanten überwölbte via triumpimlm bilden. cki. In der beliebten Katechioinnssorm hat ci» tüchtiger »itck'tiimcisicr unsrer Stadt, Herr >>,. »tichard Heger, Ober lehrer am Kreuzghmnasium, ein Scl'ristcl'en hcransgegeben, welches Jedem, dcr viel zu rechne» hat. für die ganz nahe be vorstehende Zeit l'Aeuiahr 1^72», wo im ganzen deutschen liciche die neuen Decimalsvstcinc für Gewichte und Maaffe tsicher auch baldigst uw die Münzen, cingelührt ivcrdcn, alö gutes Hilfsmittel empfohlen ivcrdcn kann. Mit dieser Einfüh rung werden natürlich die sogenannten „gemeinen Brüche" immer mklu in den Hintergrund treten und den Dceimalbrüchen Platz machen müssen, mit denen auch Jeder, dcr steh mit ihrem Wesen vertraut gemacht, leicht und gern rechnen lernt. Deshalb hat dcr Veriancr des genannten Schriitchens es sich zur Haupt aufgabe gemacht, darin gründliche Belehrungen über die Dcci- malbruchrcchnung »nd ihren Zusammenhang mit den neuen Svsicmcn zu geben. Besonders werthvott ist die darin enthal tene Anweisung zu der sogenannten abgekürzten Decimalbrueh- reck'nniig, durchweiche die neuesten praetischen Ausgaben iaueh ans der »lege! de tri, Proeent. Zins. Baarwcrths-, Dlsconto- rccl'iumg u. s. w.s Icick't und rationell gelöst werden, während äe, mit der gewöhnlichen Decimalbruchrcchmlilg bel'.indelt auf chleppcndc und zeitraubende Nechnnngcn führen. Hür kaus- niännische »icchnungc» ist die beigegcbcnc BercchnnngStabeUe von ganz besonderem Wertbc. Dieser „Kateck'ismuö der Deci- nialbruchrechnmig von l)>. »t. Heger" ist in Leipzig bei Klink- mrdt erschienen und selbstverständlich in allen Buchhandlungen zu habe». — Die Vorstellungen des Herrn Prof. Basch iin Gebiete dcr Zauberei und Geisterseberel füllen allabendlich die großen Näume des Gewandhauses mit einem zahlreichen, ammertsamen und daiitbarcn Publikum, welches den überraschenden und ele ganten Leistungen, verbunden mit witzigem Dialog, mit groffcm Interesse wlgt. — In der am letzten Montag in Hillmes Tattersall abge- haltcncn Anction von »lcit nnd Lüagenpskrdcn ivurden von 20 Pferden 0 Stück verkamt. 'Außer einigen sehr eleganten Pfer den wurden namentlich Arbeitspferde gesucht und gekauft I» circa 4 Wochen finket eine weitere Picrde-Auction statt. Oci, entliche G erichtssi tz n n g am 27. Oetober. Der nock' nnbestraite 22jäl'rige Earl Moritz Schneider von hier ist wegen DicbslaEs angetlagt. Er war 'rüber Lawburschc nnd alsdann bis zu seiner Im August eriolgtc» Berbaitung als 'An streicher beschaitigt. Im vergangenen Winter hielt er sich wäh rend mchrmonatlicher Arbeitslosigieit bei seinem Schwager Rü diger Palmstraffc aui und füllte seine Zeit thcilwcise mit häuslichen Berrick'tnnge». als Holz und Kohlenholen, aus. Auch ist er im Lame eieies Sommers noch einmal inr Keller gewesen. Bei diesen Gelegenheiten hat nun Schneider gcständigcr- rnaffcn iünimal ie 2 Hlascl'cn 2Ecin ans dcr Kellerabthcilung dcö i» dtinielben Hanse rvohriendcu Privatiers und Apolhekcnbc- sitzrrs Jessen entwendet und davon je eine Flasche fürAgr. verian't und ic eine in drei Malen im Keiler arrSgetrunkm. ES mimen sich jedoch nock' mehr Wcr»Ucbhabcr cingenrnten haben, da ».ch 'Aussage ecs Verletzten die Zahl ter scll'.cntcn Hlaichen. gefüllt nril Steirrbcrg-Eabinct, Hochheimer, Lieb frauenmilch. Hörster nnt dcrgl.. eine weit größere ist. Wer aber mag die Latte an der betreffenden Kellerablbeilung losgeriricn haben, um znrn 'Weine zu gelangend Dcr 'Angeklagte, welcher dessen beschuldigt ist, stellt cs entschieden in 'Abrede. Die Staatsanwaltichait und die Bertbeidigung i'Atvocat H-ränzel» steben sich in diesem Prrnctc in ihren 'Anscl auurrgen einander gegenüber. Schneider gesiebt ferner zu, im Lame dcö »A'onats Irrst dem bei seinem schon genannten Schwager in klntcrmiethe wohnenden Kamman» Linie aus dessen rmvcrichlosscner -tube einen »leck unk ein Paar Beinkleider, im KIcidcrschrank befind lich. und ein Paar Stieieln in drei »Aalen entwendet und so dann vertäust und den Erlös ritt sich vmvrcnrchl zu haben. Die Sachen, an Gcsannntwertb o Thlr., sink nicht wicdercrlangt. Das Scl'öffcngericht. rrntcr Vorsitz des Herrn Gerichtsrati' Irmgniclel. verrrrtbeilt den 'Angeklagten zu t> Wochen Gc'äng- niß und ivrictst ihn von der 'Auflage des schweren Diebstahls rrcr. — W. Octobcr. Erst vor werrig Tagen stand ein l ljähri- gcr 'Angeklagter rwegen des ani der» Waltichlößcherr verüvten Diebstahlss vor Gericht und berste sogar ein noch jüngerer: der l2jährige »Aar Otto »titschet aus Kölitz, angetlagt wegen Brantsststung. In dcr zweiten Scpternberwoche dieses IabeeS zog derselbe stcl'. well er aus einem Weinberge in Eoswig soge nannte Klavpermühlcn )ausgestellt znrn Vertreiben von Sper lingerr) wcggcnorrrrnen, von seiner »Auster einen tüchtigen Per- ausgeseGchtcte Strol', woduret' die Schemre stimmt Ernte- un) Nutzbolzvorräthen ei» Raub der Flammen ward. Bei ter herr schenden Windstille und alsbaldigen Hilfe blieb glüttlicherweiit das sehr nabe Wohnhaus vom Heuer verschont und weiteres lluglüek abgeweiidct. Dem Brantralamitosen -Hcrrmann hat dcS Knaben unsinniges Begumen einen Setraden von über stoo THIrn. vcrursack't. roovon ihm 140 Tt'lr. von ter Brandversicherung vergütet worden sind. Der sugendlichc Angeklagte war. wie er zugcstcht, fleh ter Ltraibarkeit seiner Handlung wohl bewußt. Die Staatsanwaltschaft «Staatsanwalt Roßteuschcr» hebt be sonders seine Planmäßigkeit nnd die Schwere deö Verbrechens hervor. Sein Vcrtheidigcr, Herr Atvoeat Dr. Stein weist, uin eine milde Streue für ihn zu erwirken, mit darauf bin, daß. wenn der Angeklagte die Timt am sti. Deccnrber vorigen Jah res. demnach vor Inkrafttreten des norddeutschen Strafgesetzes, begangen hätte, er da straflos ausgchen würde, da nach unserem früheren Strafgesetz die criminalistische Zurechnungsfähigkeit erst mit dem vollendeten 14. Lebensiabrc begann. Das Urtheil deS Schöffengerichts lautet für den Angeklagten aui I 2«wr und st Monate Geiängniß. - OesscntI. S itzung der Stadtverordneten Mittwoch den I. November Nachmittags 0 Uhr. TageS- Ord nung: K. Vortrag dcr Registranden - Eingänge. U. Vortrag des Directoriuinö über: I) die Neuwahl dcö Kanzlei-Ervedienten und dessen Honorirung. O. Vortrag der Wahldevutation über: 2, die Lstal'l von Dcputirten zu dem von der Kircheninspcetion in der Hriedrichstädtcr Gottesackerangelegenveit anberaumten Gütctermine. I>. Vorträge der Vcnassungödcputation über: st, die Geschäftsordnung dcr Stadtverordneten; 4, den Ver tragsabschluß in derPferdeeisenbalinangelegenheit; 5, einen mir dem Bauunternehmer Schöne wegen Verkaufs einiger commun- lichcr Purcellen an der Grünegasse abgeschlossenen Vertrag. ID Vorträge der ginanzdcputation über: <;> die Begrüßungs feier sür daö den st. k. M. hier entziehende Schützen - Regimcnr Nr. 10»; 7> die Beschwerden mehrerer Massenguartierwirthe; die Honorirung der Stadträthe Teucher und Gottschalk 'ür geleistete Stellvertretung in mehreren s. Z. vacant gewesenen »tatl'sstellen; 0) die Verbuchung der biöher zu Zwecken der Wasserleitung verausgabten Geldmittel, t'. Vorträge dcr Pe- titioiisdebutation. weis zu und iügte dieselbe nock' die Drohung bei: ..Na. warte nur. wenn znm Sonnabend der Vater nach Hause tommt, da wirst Du noch Deine Prügel kriegen." 'Ans Furcht vor dieser Ltra'e und um dieselbe abznwendcn, kam der Knabe ani den unglückseligen Gedanken, im Done Feuer angllegcn, damit des Vaters 'An mcrtsamkcit sich tadln lenke nnd er die Strafe außer Acht lasse. 'Ais nun dcr Sonnabend 'Abend dcrankam, nahm der kleine Böicwicbt ein Streichhölzchen und verliest damit das elterliche Haus. Zunächst begab er sich bis an das Hans dev Flciick'crmeisters Sobnnann, run dessen Heu zu entzünden. Da Berlin. Ein hochdiplomatischer Proceh wickelte sich vor dcr dritten Eriminaldeputation ab. Zu dem Secretär dcr hie sigen königlich sächsischen Gesandtschaft, Eschenbach, kam im Imst d. I. der aus dem Altenburgischen gebürtige Kellner Borrmann und bat unter Vorzeigung eines aus den »kamen des Barbicrgehilscn Kricsehen aus Leipzig lautenden MhrungS attcsteö um einen Hrei'al'rrsck'cin in seine Heimath Leipzig «ür die Anbaltische Eisenbahn. Diese» au, den Namen des angeb lichen Petenten lautenden Schein verkaufte Borrmann an eine Frau, weiche natürlich au dcr Kasse dcr Anhaltisehen Bahn ab gewiesen wurde. Die Sache kam zur 'Anzeige der Gesandkiehast. und als im vorigen Monat dcr Sehneideraesellc Fuhrmann unter Vorzeigung eines aus den Namen des Kellners Krielchen lautenden F-ührungoattestes rem einen gleichen FicisahrtSscheiv. nack' Leipzig bat, wurden Fuhrmann und Borrmann. welcher vor der Tl'ür der Gesanttieha't wartete, verhaltet. — Fuhrmanw war geständig, Borrmann aber leugnete, cs mußte mithin der Secretär E'chcndach vernommen werten, dcr zwar ein de stimmtcS. aber mit allen möglichen diplomatischen Finessen ver- Nauststirtcs Zeugnis; abgab. Am die Frage, auö welchen llr lachen er schon beim ersten »Aale dem Borrmann mißtraute, antwortete er, der Dialekt des Borrmann ici ihm nickst reue sächsisch erschienen, mit als die angcstesttc Sprachprobe ergab, daß Zeuge, wie 'Angeklagter, die schönste Meißener Mundart redeten «c>, meinte crstcrer, Borrmann habe auffällig ost daS „mir" nnd „mich" verwechselt. -- In 'Anbetracht dcr mehr al.S vierwöchigen llistcrmchungshast wurde Borrmann mit nmi Taget'., Fuhrmann mit einem Tag Geiängniß bestraft. Wien, 20. Octobcr. Für die morgen erfolgende Ankumr »Negers ist eine Gaffcndcmonstration in Vorbereitung; im Staatsbahnheie soll festlicher Empfang stattfinden.— Die Preß bürg Tvrnauer Eisenbahn ist heute nir den Preis von 810,000 Gulden in den Besitz der Wiener Wcchslcrdank im Verein mir einem Eoniortnnn. an testen Spitze der Fürst Windiiel gr.-tz stclst, definitiv ubergegangcn. — Zivlikiewiez. Smolka, Eoßa. Vidaliev und andere föderalistische Führer find in Wien emae troffen und suchen neue politische Eonccüionen separat nn ihre Partei zu gewinnen lieber die Namen der n.uen Munster herrscht das tiefste Geheimnis; und Eombinastoncn tauchen ln großer 'Anzahl aus. Gewisse Kreise geben sich alle Mühe, He öffentliche Meinung mit dein Gerüchte zu beunruhigen, enn -n katholiich-ccntralistisck'cs Ministerium folgen soll. - Grat Traar- mannsdon soll die Bildung eines Ministeriums refusirt l aden. Wien, sto. Octobcr. Die Krisis dauert fort. Die Stet lung des Grasen Bcust gilt wiederum iür bedroht, da dcr Aus gtcick'ögedanke nock' scstgebalten und nur die Hohenwarth .de Methode auigcgcben werden soll. — Unter den tüchtigen »Ai- nistern werden beständig militärische »kamen genannt. Berat und Andrasiv csnserircn sehr einig Paris, 27. Oktober, »iouhcr ist gcnrz außer sich daß die deutsche Negierung, um die Bcbaunung Bcncdctti'o eu wiedcrlcgcn, einen Tbeil der Dokumente vcröffcntlickst har. welche sie in Eeracv auffant. Sein Organ, daö Avenir Livcrch. zielst desi'alb auch heute furchtbar acgen die Deutschen los und nennt sie in einem nril ..Papiers und Pendules «Papiere und Nlstenf nbcrschriebencn Artikel ..Spitzbuben", ..»tauber" und dcrgl. Dcr Sta.stsministcr »leuver, der sich gleich nach der Februar Ncvolutron von l^48 als Notber und Soziastsc ge berdctc, war blutarm, als er sich IK.äl dem Kaiserreick' an- sck loß. Heute besitzt er ungefähr 2ä Millionen, und man dratrchr höchstens die 'llchscln zu zucken, wenn ein Mann, der de) 1«>o,ooo Fr. jährlrä cn Gehaltes stcl' in 18 Ialstrn 2ä »Aillroner> ersrarte, von..Pcndrrlen" ipre luur will. 'Alre Welt de'chäs Nitick'el iedsch sab, daß er nickst uncntdecst sclnVorhaben werde l tigt sich wrt der mcrlwürdigcn »lede. roelche Fr-.'.cs S i.n. n vor au strrhren könnerr. ging er werter bis an die hintere, cmü Feld I gestenr als Estoßmc.ster des stau wirschen linrerE .stS'eH ,-u h, grenzende Seite dcr Scheune, des Bettchcrw.eistrrö Hcrrmann i dcr Iabressttung der mniAkademien-, des An'irtnts vor- -r in) nnd steckte daselbst das brennende Streichs öl zellen durch ein in ' ^ ----- ^ - - - ' der Mauer be lind lick'cs segenanräes Sckst'tziock' in cas nmen bei . , trrt- re ch gcdaltn'. bat. Die AN und Welle in welcher d-ee i ,o-r rulltsrnmisrer ie'ne Rede benutzt, e.l! rat ,engst
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