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Sächsische Dorfzeitung : 28.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188406284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840628
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-28
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 28.06.1884
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Km,.»»»«» l G«ßt 4. »V «o- -^»» OS-W-M«' n.! < Nld durch De voie». M Lich»»« qü nhkbt die lAtz eine G«. »on 2b Pfg Feuilleton. ewitz iil > N., sowie B Von b fld das Mokuoi- Gesuche dies. Au besser höchste Kldi!- a. 130 an die GMl iblichen Hu»- um 1. Juliet. scheidenen Ausdruck, dieses schalkhafte und doch so harm lose Lächeln — daß Alles vereinigt sich zu einem Ge- sammtbild, wie ich mir es harmonischer nicht denken kann." Die Augen deS jungen ManneS leuchteten voller Begeisterung und ein zarteS Roth färbte die Wangen. Man merkte eS an dem gehobenen Ausdrucke, den er in seine Worte legte, daß hier von hohlem Phrasenthum keine Rede war; der ernste Jüngling schien phantastischer Urderschwänglichkeiten, rasch aufschaumender, aber ebenso schnell verflüchtigender Regungen unfähig zu sein. „Der Photograph vermochte Ihnen nicht zu sagen, wer daS Mädchen sei?" fragte Doktor Praß. Jever verneinte. , Eie ist eines Sonntags Vormittag zu ihm ge kommen, hat sich photographisch ausnehmen lassen, den Betrag erlegt und einige Tage später die fertigen Bilder abgeholt — daS ist AlleS, waS der Mann wußte. Nach dem Namen oder gar der Wohnung zu fragen, hatte er gar keine Veranlassung." Ein leiser Seufzer begleitete diese Worte deS jungen ManneS. .DaS ist freilich verdammt wenig, um Jemanden ausfindig zu machen," meinte der Er-Advokat, „hier kann nur der Zufall und daS Bild auf die Spur fühlen. Lassen Eie sich noch zwei Abzüge von der Platte, welche der Photograph ohne Zweifel noch besitzt, Her stellen, den einen für Ihren Herrn Onkel, den anderen für mich, dann wollen wir sehen, waS sich thun läßt." „Und wenn sie endlich gefunden ist und Du ihr Herz und Hand zu Füßen legen möchtest und sie Dir dann mit einem koketten Knir erklärt: „Mein Herr, ich c-Prch. I !. Wtiz» nl läud. gkld ikV IW-2 6, I 9, sremdn lLl ähr. gnel M-Rl ien weißt d>I 22. WM»! ne 250-^1 t stah): «Kl e Sack '^1 0 G. U.N'1 ro Kilox ogr. ueU««il ) Ps,-ie» . - 12 LS 11 M. S* 80 Ps, SB Ps , Bonn r 185-1!^ -erste ISV-^ 000-W 4 Spirits« * danke, ich bin bereit- versehen — waS dann, lieber Aleris?" bemerkte der Vormund. Die Züge d,S jungen Grafen wurden noch ernster, fast finster, und mit strengem, verweisendem Au-druck ruhten die dunklen Augen auf dem alten Herrn. „So kann dieses Mädchen nicht sprechen, dieser frivole Ton ist ihr fremd!" versetzte er mit würdevoller Ruhe „Wenn aber Hindernisse sich zwischen fie und mich stellen, wenn ein feindliches Geschick mir ihren Besitz streitig machen wollte, ich würde fie mir doch er kämpfen und wäre sie von der vielköpfigen Hydra be wacht!" Cr war aufgestanden und schritt festen FußeS im Zimmer auf und ab; in seinem ganzen Wesen lag die Unter fremder Flagge. Roman von Moritz Lilie. (13. Fortsetzung.) „SS sind mir in den Pariser EalonS und ander- »irtS Tausende junger Mädchen begegnet, die zum Theil stiv, reich und geistvoll waren, aber keine vermochte »ich zu fesseln, ja mir auch nur ein flüchtige- Interesse edzugewinnen," sagte AleriS, den Blick auf die Uhrkette ßWkt, die er mechanisch durch die Finger gleiten ließ. .ES entging mir nicht, daß mehrfach fein angelegte Me geschmiedet, Netze nach mir ausgeworfen wurden, dm mich zu fangen, aber ick war auf meiner Hut und zivg nicht in die Falle. Ich habe den Umgang mit ! krauen nicht gemieden, für mich war derselbe aber nicht »ehr als eine angenehme Unterhaltung, ein nothw nidiges zesellschaftlicheS Moment." ,Si, ei — junger Mann, Du bist ja auf dem festen Wege, ein vollendeter Weiberfeind zu werden!" scherzt, der Oheim. „Da fiel mir ganz zufällig auf einem Epaziergange lbieses Bild in die Augen,' fuhr AleriS fort, ohne den ? wurs deS Grafen zu beachten. „Eofort fühlte ich: daS war da- Mädchen, da- ich lieben könnte, daS »war daS Ideal, das mir in meinen Träumen vvr- izeschwedt, mein Sinnen und Denken erfüllt hatte! Diese Unteren und doch so seelenvoll blickenden Augen, dieses laumuthigr Gesicht mit dem so warmen und doch so be- Energie deS festen Willen-, die vor keinem Schrrckniß zurückbebt. Wieder wechselten die beiden älteren Herren einen Blick deS Einverständnisse-. „Du bist wahrhaftig ernsthaft verliebt, Herr Neffe!" meinte lachend der alte Graf, „u d ich glaube. Du könntest sogar die Thorheit begehen, zu heirathen!" Der Jüngling blieb vor seinem Oheim stehen. „Thorheit, sagst Du? Thorheit würde es sein, zu heirathen?" erwiederte er mit leise vibrirender Stimme, die deutlich bewie-, daß di« eiserne Ruhe, welche er sonst zur Eckau trug, einer unbezwingbaren inneren Erregung gewichen war, „nennst Du eS Thorheit, wenn ich ein Wesen an mich fessele, das mir über Alles theuer ist, ohne welches, ick fühle «S, daS Leben keinen Reiz für mich hat. Ich gehöre nicht zu jenen Flatter haften, die eine Ehre darin suchen, möglichst viele Liebschaften in ihrem Notizbuche verzeichnen zu können. ad griff mit I le nur mizi l eit auch m ! rde sein Li-1 ung der ihn )ch zu »Um h stellten fit irannahendn stampfe sm! Kiffen jM en OberM ger AMni rgistet. in offnen Wz» :anlaffung j» iiäWsi VochMmg. Ein unterhaltendes Blatt fiir den Bürger und kandmann. Sonnaöend, den 28. Juni 1884 46. Jahrgang, Mr. 76 DtUtmocd * Frankfurt a M. u. s. w Hausrat «»dl G. L 1 tn Dre« eigentliche Ziel, die Zwang-tnnungen, hindeutete. Lehr reich war eS, daß alle Handwerker, die vorgestern zu Worte kamen, sich gegen da- konservative Recept der Innungen verwahrten; e- waren außer dem Abg. Walter der Abg. Köhl von der VolkSpartti und der Eocial- demokrat Bebel, der bekanntlich nicht nur ein rühriger Agitator, sondern auch ein sehr kundiger und fleißiger Handwerker ist. Die Thürklinken au- seiner Fabrik werden auch von Leuten geschätzt, die von seinem Bucke über die Frauen und seinen sonstigen Utopien nickt- wissen wollen. Er ist daher in Fragen deS Handwerk- und Gewerbe- ein kompetenterer Richter al- konservative Hofräthe und Großgrundbesitzer und sein Urtheil, daß die Wiederherstellung der Zwangsinnungen bei der heutigen Produktionsweise und ArbeitStheilung an den thatsäcklicken Verhältnissen scheitern müsse, ist auS der Fülle praktischer Erfahrung geschöpft. Die knappe Majorität von nur wenigen Stimmen (159 gegen 1b6), mit der schließlich der Antrag angenommen wurde, zeigte leider, daß eS der Linken trotz aller Mahn- und Sammelrufe nicht gelungen war, ihre Truppen voll zählig heranzuziehen. Die Namen der Säumigen, welche die Partei in einem so wichtigen Augenblicke obne zwingenden Grund im Sticke ließen, verdienen öffentlich „genannt" zu werden; ein schlechter Soldat, der sich vor der Entscheidungsschlacht auS dem Staube macht. Daß auch die Gegenseite zahlreiche Lücken auf- wieS, ist in diesem Falle nur ein schwacher Trost. Eine sehr vorsichtige Regierung würde vielleicht einem mit so zweifelhafter Mehrheit angenommenen Anträge in so wichtiger Sache kaum Folge geben. Die Regierung wird diesen Antrag, der ihren eigenen Wünschen ent spricht — in diesem Falle echt parlamentarisch — in ernste Erwägung ziehen, während sie den Antrag Windthorst auf Abschaffung deS ErpatriirungS- oder VerbavnungsgesetzeS gegen die Geistlichen in den Wind schlagen wird, obwohl dieser in dritter Lesung mit er drückender Mehrheit, 246 gegen 34 Stimmen, zum Be schluß erhoben wurde. Wie die vorige, so wurde auch die Donnerstags-Sitzung wieder von dem Präsidenten v. Levetzow eröffnet. Eingegangen ist als neue Vorlage ein internationaler Vertrag zum Schutz der unterseeischen Telegraphenkabel. Die Literarkonvention mit Italien und die Uebereinkunft mit dem Königreich Siam, betr. den Handel mit geistigen Getränken in Siam, wurde ohne Debatte angenommen. Eine längere Diskussion entspann sich jedoch bezüglich des Handelsvertrages mit Korea. Der Abg. v. Maltzahn-Gültz von der konser vativen Partei begreift nicht, weshalb, wenn man die Handelsbeziehungen mit Korea für wichtig genug halte um einen Vertrag mit diesem Lande abzuschließen, man nickt auck für die schleunige Erledigung der Postdampfer Subventioo-vorlage Sorge trage; er erklärt, daß seüw Partei sofort bereit sei, diese Dampferfrage zur Erle* digung zu bringen, wenn aber die anderen Parteien die Berathung verhinderten, so würde man die- im ganzen Reiche verurtheilen und den Freisinnigen wirft er vor, daß sie seit zehn Jahren AlleS abgelehnt hätten, waS zu größeren Ehren Deutschlands an Vorlagen im Reichs* tage eingebracht worden wäre. Abg. vr. Kapp ent gegnete darauf, daß die gegenwärtige Vorlage mit der Dampferfrage gar nichts zu thun habe, denn der Ver^ kehr mit Korea werde überhaupt durch Segelschiffe ver-- mittelt und nicht durch Pofldampfer; drei Monate allein habe die Postdampfervorlage bei dem Reichskanzler ge legen und nun brauche sich der Reichstag damit auch nicht so zu übereilen. Mit Entrüstung und Verachtung wieS Redner und seine Freunde die Verdächtigung zu rück, al- hätten fie nicht ebensoviel Vaterlandsliebe wie der Vorredner. Legation-rath v. Kuserow bedauert, daß die Dampfervorlage jetzt nicht zur Erledigung komuw und England uns in Korea durch bessere Verbindungen den Rang ablaufe. Der Reichskanzler, führte Eugen Richter an, behielt diese Vorlage deshalb so lange zurück, weil sie so mangelhaft motivirt ist, daß sie die Kritik nicht auShalten kann! Die Herren der Rechten haben natürlich ein solches Vertrauen zum Kanzler, (Ja wohl!) daß, wenn er nur etwas will, auch sie «S wollen und jede Schwenkung mit ihm durchmachen. (Beifall und Widersprvch-bezeichnungen.) Wir wollen, schließt er, die Verantwortlichkeit für diese überaus ober flächliche und mangelhafte Vorlage nicht übernehmen. — Präsident v. Levetzow erklärt nachträglich noch unter Beifall, daß er den vom Abg. vr. Kapp gerügten Aus druck in der Rede des Abg. v. Maltzahn-Gültz nicht vernommen habe, da er ihn sonst gerügt hätte. Minister v. Bötticher bezeichnet eS al- unrichtig, daß die Vorlage sich 3 Monate lang in den Händen deS Reichskanzler- befunden habe; es sei fortwährend an derselben herum gearbeitet worden, um sie zur Erledigung zu bringen. DaS Centrum, spricht Windthorst, sei durchaus nicht gegen die Vorlage, es wolle nur die eingehendsten Prüfungen. Fürst Bismarck ergreift hierauf daS Wort, um einige Bemerkungen der Vorredner zurückzuweisen. Dem Vor wurf deS vr. Kapp gegenüber erwähnte er, daß ihm noch niemals der Vorwurf der Trägheit von irgend einem Gegner gemacht worden sei. Bei ihm habe die Dampfer vorlage noch nicht 24 Etunden gelegen und er hoffe, der Abg. Kapp werde seine Behauptung zurücknehmen oder er fordere ihn auf, dieselbe zu beweisen. Was di« Aeußerungen d«s Abg. Or. Bamberger in der Kom mission anlangr, so hätten dieselben auf ihn den Eindruck einer böswilligen Persiflage der deutschen Kolonial bestrebungen hervorgerufen, denn derselbe habe diese Bestre- Amtsblatt für dir tgl. AmtShmchtmannschaftm DreSden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaft« dr» kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Veraxttvortücher Redakteur und Verleger Kerr»«»« Müler tu Dresden. die 1tz,.lt Zeile H Pf- Unter tingcfandt: SO Pf. A„ah»estele«.' Politische Wellschau. Deutsches Reich. Mit einem Wahlidyll aus ka-sm schloß bekanntlich die vorhergehende Reichstags- fitzimg und am Mittwoch glaubte man sich wieder im KeichStage in da- gemüthliche Land mit den grünweißen Srenzpfählen versetzt. Der sächsische Abg. Ackermann begründete seinen Antrag, der auf Zwangsinnungen letsteuert, indem er die Nichtinnungsmeifter am Lehr- li-g-halten verhindern will. Abg. Günther stimmte mt aller Energie für den Ackermann'schen Antrag, »ihrend der freisinnige Abg. Walther auö Dresden für he dadurch bedrohte Gewerbefreiheit in die Schranken trat. Sine donnernde Philippika gegen daS romantische Zunftwesen hielt der Abg. Bamberger. Er kennzeichnete die jetzt Mode gewordene Interessen- und Bevormundungs- Mk, die Jedem die natürlichen Beine auSreißen Mte, um sie durch künstliche zu ersetzen; er sprach eifrigst für daS Recht der freien Arbeit und geißelte scharf den Handwerkerfang, der jetzt zu wahlagitatorischen Zwecken noch zu dem Bauern- und Arbeiterfang hinzu- trete. An den Ausführungen Ackermann'S war die Lffwheit besonders bemerkenswerth, mit der er auf daS Abonnements-Einladung. Auf das mit 1. Juli beginnende dritte Quartal der „Sachfischen Dorfzeitung", „Sechs und vierzigster Jahrgang", «sinen alle Kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Kndpostdoten gegen Vorausbezahlung von I Mark 50 Pf. Hskllungen an; auch kann das Blatt, wenn es verlangt isird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch di« timffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. sie Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn- chead pünktlich ins Haus gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, «He ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner- Me 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, Men die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung Mschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements - Bestel- dmgen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir fiel späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereits «schimenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „VWschtN Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden »pd dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus- zekhnlestt Verbreitung. Tie Verlags-Expedition.
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