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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-12
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1906
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'V Riesaer G Tageblatt a. Elb» SS. Jahr» DicnStng, 12. Juni 1806, aoeudS soi. m lacht. frisch en vor Riesa Den Be- v. Hausen, und XIX. Infanterie s iNavii >r, guik ckpänuxs oei kauft, Ries«. vi stel^ >rt brftl^ vgsiiW ich" Hof ,8 Uu», Dahlen, 10. JNni. In einer hier abgehaltenen Ver- - ertrunken, sammlung beschlossen die Zimtn'erer den Streik. Sie fov tätigkeit wird mancher Sommerfrischler mit der gerichts amtlichen Aufforderung überrascht werden, an dem und dem Tage vor Gericht als Zeuge zu erscheinen. Mutz man erscheinen? ES ist zwar nicht erfreulich, aber die Antwort lautet: „Selbstverständlich!", da man sonst der üblichen Geldstrafe — bis 300 Mark — verfällt. ES gibt jedoch einen AuSweg, der vielfach Genehmigung findet. Erhält man an der Nordsee, in den Tiroler Alpen, in der Säch sischen Schweiz oder sm Rheine eine solche Aufforderung, so setzt man sich sofort hin und schreibt an die betreffende Gerichtsabteilung, daß man sich dort oder dort auf Sommer urlaub befindet, weshalb » an bittet, am nächsten Gerichts- sitze protokollarisch vernommen zu werden. Dieses Bitt gesuch, mit einer Retourmarke versehen, findet fast immer Gehör. Lautet aber die Antwort ablehnend, weil zum Bei spiel auf die Anwesenheit des Zeugen vielleicht wegen einer Konfrontierung großes Gewicht gelegt wird, so reist man eben seelenvergnügt wieder auf einen oder zwei Tage in die Heimat zurück, erscheint zum Termin und läßt sich dann von der Gerichtskasse unter Vorzeigung der Rückfahr karte oder einer eisenbahnamtlichen Bescheinigung, daß die Rückfahrt in die Heimat an dem betreffenden Tage statt gefunden hat und das Geld für eine neue Fahrkarte gegen Quittung hinterlegt worden ist, dieses Reisegeld nebst einigen Zehrgroschen vergüten. Es ist ja dieser Weg ein bischen umständlich, aber es läßt sich kaum anders machen. — Nach einer amtlichen Statistik betrug die Menge Papier und Pappe, die in den letzten Jahren auf deutschen Eisenbahnen zur Beförderung gelangte, alljährlich etwa eine Million Tonnen. Dazu kommen die auf dem Wasserwege versendeten Mengen. Im Jahre 1905 ist nach dem so eben erschienenen Jahresbericht des Vereins Deutscher Papierfabrikanten der Verbrauch an Druckpapier so stark gewesen, wie noch niemals zuvor. Trotzdem die bestehenden Druckpapierfabriken ihre Erzeugung zum Teil nicht un- wesentlich gesteigert und trotzdem neue Druckpapierfabriken ihre Erzeugnisse auf den Markt gebracht haben, ist es öfters schwierig gewesen, der Nachfrage zu genügen. Das starke Interesse an den politischen Vorgängen des vergangenen Jahres, die den Zuschauer in ihrem steten Wechsel kaum zu Atem kommen ließen, verlangte nach Befriedigung. Da die wirtschaftliche Bewegung des JahreS 1905 überhaupt eine sehr günstige war, so waren auch Angebote und Nach- frage ans allen Gebieten, die sich in Anzeigen und Reklame beilagen auSdrücken, sehr lebhaft. Der Verband Deutscher Druckpapierfabriken schätzt den deutchen Gesamtinlandver- brauch an Druckpapier, der im Jahre 1899 noch rund 14700 Doppelwggen zu 10000 Ic^ betrug, für 1905 auf über 20000 Wagen. Es würde sich also in sechs Jahren eine Steigerung von über 5300 Wagen, das heißt eine jähr- liche Zunahme von etwa 6°/, des Jnlandverbrauchs im Durchschnitt ergeben. Oschatz. Am Sonnabend ist auch hier die Aus sperrung der organisierten Maurer und Zimmerer zur Tatsache geworden. In Oschatz kommen nach den gemachten Mitteilungen etwa 80—90 Mann in Betracht. Im ganzen Bezirk des Arbeitgeberverbandes beträgt die Zahl der AuS- gesperrten (mit Ausnahme der Streikenden in Döbeln und Waldheim) ca. 330 Mann. Am Sonnabend nachmittag fand hier in der Garküche eine Versammlung der Aus- gesperrten, die von etwa 100 Personen besucht war, statt. Wie der Referent mttteilte, ist den organisierten Maurern und Zimmerern gesagt worden, daß sie bei Austritt aus der Organisation weiterarbeiten könnten, von den Maurern sei dieses Anerbieten ziemlich einmütig abgelehnt, während von den Zimmerern eine Anzahl auS der Organisation ausgetreten seien. Oschatz, 10. JUni. In der Möbelfabrik von Trepte hier wurden einem dort beschäftigten Arbeiter drei Finger der rechten Hand vvn einer Maschine glatt äbgeschnitten. werden möchte. — Am 3. und 4. Juli findet auf dem Truppen übungsplatz zu Zaithain die Besichtigung der 1. Feld- artillerie-Brigade Nr. 23 (Regimenter 12 und 48), am 24. und 25. Juli die der 3. Feldartillerie-Brigade Nr. 32 (Regimenter 28 und 64) durch den Kgl. preuß. Inspekteur der Feldartillerie General von Schmidt statt. Isichtigungen werden der Kriegsminister Frhr. sowie die kommandierenden Generäle deS XII. Armeekorps, v. Broizem bezw. General der Vitzthum von Eckftädt, beiwohnen. —5. Die 5. Strafkammer des Kgl. Landgerichts Dies- den verhandelte gestern gegen die Schulknaben Gustav Richard Mucke, Robert Gustav Mucke und Paul Hugo Fröbe aus Riesa wegen einfachen und schweren Dieb stahls. Gustav Mucke und Fröbe, die letzte Ostern auS der Schule entlasten wurden, sind trotz ihres jugendlichen Alters bereits vom König!. Schöffengericht Riesa wegen Hehlerei und Diebstahls mit Gefängnis bestraft. Durch die Beweisaufnahme wurde festgestellt, daß Gustav Mucke und Fröbe am Totensonntag aus einem hiesigen Fleischer- laden 80 Pfg. bar und Wurst, ferner die Gebrüder Mucke auS dem Laden eines Galanteriewaren-GeschäftS am 24. Januar unter erschwerenden Umständen drei Mundharmoni ka» und Robert Mucke daselbst am 25. Januar d. I. auf einfache Weise eine Mundharmonika gestohlen haben. Das Urteil lautete für Gustav Mucke auf 10 Wochen Gefäng nis, für Robert Mucke auf eine 2 wöchige Gefängnisstrafe und für Fröbe auf 6 Wochen Gefängnis. — Sodann hatte sich die 24 Jahre alte, aus Nordhausen gebürtige, schon mehrfach bestrafte und bi» zu ihrer Verhaftung in Riesa wohnende Fabrikarbeiterin Anna Marte Pudenz zu verantworten. Sie stahl Hierselbst am 7. April au» einer Wohnung ein Paar Schnürschuhe und am 3. Mai «ahm die Pudenz an der Elbbrücke in Riesa dem Schul- Mädchen Schmidt ein Portemonnaie mit 2 Mk. 50 Pfg. Inhalt. Daß die Pudenz dem Kinde da» Täschchen mit Gewalt entwendet hat, konnte ihr nicht nachgewtesen wer den. Außerdem hat sich die Angeklagte, ohne einer Polizei- ltchen Aufsicht unterstellt zu sein, nach 8 361« de» RStGBS. »ergangen. Die Pudenz wurde wegen wiederholten Rück- salldtebstahl», unter Annahme mildernder Umstände, zu 1 Jahr Gefängnis und wegen der Uebertretung zu 1 Mo- rat Haft verurteilt. —88 Die deutschen Gerichte treten in wenigen Wochen, am 15. Juli, in eine achtwöchige Ferienzeit ein und die Fertenkammern verhandeln dann nur über gewisse Straf- uad sonstige Fälle. Trotz dieser Einschränkung der Gerichts- d ten »liefern Donnerstag, den 14. 6. VE 10« Vorm. wird auf dem Kasernenhofe de» Feld- rt.-Rgts. Nr. 32 ein etatSmäßigeS Offizierpferd versteigert. Bedingungen werden vor leginn der Versteigerung bekannt gegeben. I. Abteilung 3. Feldarlillerie-RegimentS Nr. 32. * Großenhain, II. Juni. Se. Majestät der König und Se. Königliche Hoheit der Herzog von Sachsen Kobnrg und Gotha kamen heute nachmittag gegen 4 Uhr in Be gleitung des Flügeladjutanten Major Eulitz von Wachwitz mittelst Automobils hier an und begaben sich auf den Exerzierplatz des hiesigen Husarenregiments, um daselbst den von dem hiesigen Offizierkorps veranstalteten 3 Rennen beizuwohnen. Hiernach fuhr Se. Majestät nach dem hiesigen neuerrichteten, vor einigen Tagen eingeweihten Bezirks - siechenhaus „König Friedrich August-Stift", woselbst er von der Bezirksvertretung mit Herrn Amtshauptmann vr. Uhlemann an der Spitze empfangen und mit einem von diesem ausgebrachten Hoch begrüßt wurde. Nach einer Besichtigung des Bezirkssiechenhauses begab sich sodann Se. Majestät mit Genanntem und Herrn Bürgermeister Hotop von Großenhain nach dem unweit gelegenen Schieß plätze der hiesigen prio. Stahlbogenschützengesellschaft und geruhte daselbst auf den Königsvogel einen Schuß abzu geben. Nach diesem fuhr Se. Majestät nach dem hiesigen Offiziers-Kasino zu dem vom Offizierkorps veranstalteten Gartenfeste und nahm mit Sr. Königlichen Hoheit an der Tafel teil. Die Rückfahrt Sr. Majestät nach Dresden er folgte gegen 9 Uhr wiederum mittelst Automobils. Meißen. Tie Töpfer-Aussperrung erstreckt sich^ der „Sächsischen Arbeiter-Zeitung" zufolge, auf 41 Orte, da runter eine Anzahl in Sachsen (Meißen, Pvtschappel, Kö nigsbrück, Kamenz,- Pirna, Großenhain usw.) Es sind vvn der Maßregel 2400 Werkstubenürbeiter betrioffen, die vvm Töpferverbande unterstützt werden. Doch wird dem Ver bände, wie dasselbe Blatt bemerkt/ eine dauernde Unter stützung nur unter Erhebung vvn Ex trabeiträgen möglich sein. Obermeisa. Tie hier wohnhafte, 70 Jahre alte alleinstehende Frau W., die am Verfolgungswahn leidet, ist gestern früh auss dem Fenster ihrer im ersten Stock werke gelegenen Wohnung! gesprungen. Tie Bedauerns werte erlitt einen Beinbruchs und innere Verletzungen, die ihre Unterbringung im Krankenhause nötig machten. Dresden. Eine bittere Enttäuschung mußte vor einigen Tagen ein von Dresden gebürtiger Kriegsfrei williger erleben. Der Brave war nach den Kriegsstrapazen in Südwestafrika zur Erholung zu seinen in Weidental- Obergorbitz wohnhaften Eltern beurlaubt worden. AlS er nun das Haus seiner Eltern freudig betreten wollte, wurde ihm jedoch mitgeteill, daß dieselben darin nichts mehr zu suchen hätten, da der Vater in Vermögensverfall geraten und verschwunden wäre. Leider bewahrheitete sich diese trübe Kunde, und nicht genug damit, mußte der Heim kehrende auch noch die Erfahrung machen, daß die von ihm im Kriege ersparten und seinem Vater zugesandten ca. 1000 Mk. von diesem ebenfalls verbraucht waren. Enttäuscht und mittellos mußte der Krieger wieder davonziehen. Dresden. Gestern nachmittag ereignete sich bei der Firma Ernemann ein schwerer Unglücksfall. Der Lehr ling Wobst wurde bei Kürzung eines Riemens von der Transmission erfaßt und in da» Maschinengetrtebe gerissen. Arme und Beine wurden gebrochen, ein Bein zur Hälfte abgerissen und die Schädeldecke verletzt. Der junge Mann starb auf dem Transport zum Krankenhause. )-( Dresden, 12. Juni. König Friedrich August hat dem Kaiser!, russischen Gesandten Baron Wraugel den gvb- denen Stern zum Grvßkreuz des Albrechtsordens mit dunk lem Bande verliehen. Zittau. Eine wackere Tat führte der 11jährige Sohn deS hiesigen BahnhofSgendarmen Baumgartner aus. Der brave Junge bemerkte ein in den Brauhausteich gefal lenes Kind, entledigte sich rasch seiner Kleidung, ging in den Teich und brachte den Kleinen glücklich in Sicherheit. Da» Kind wäre ohne das Eingreifen Baumgartners zweifellos Tas Riejacr Tageblatt erscheint jede» Tag abends mit Ausnahme der Sonn- uvü Feiuage. BieneljährliHer Bezugspreis bet Abholung tu dec Expedition tn Riesa 1 Mark A> Pfg., durch unsere Tro,ri stet ins Haus 1 Marl 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaijerl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei ins Haus " Mart 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenonun««. Auzeigeu-Aturahnu für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne t«vähr. Druck und Verlag von Sauger L «tuterlich tu Mesa. — Geschäftsstelle: Gaethepraß« VS. — Für die Nrdalti-u verautwortltch: Hermau» Schmidt i» Riesa. irrn. elnsde. x. «rrd Anzeiger Weblitt M Alyki-tt). W » 1» 4 -S ck» Si» für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» Lg. «L,H tz-U dtz T- ** vormittag- A Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. »lv- iL. m ze 1.K Mutter Oertliches und Sächsisches. Riesa, 12. Juni 1906. —* Anläßlich der Anwesenheit Sr. Maj. deS Königs Bezirkssiechenhause „König Friedrich August-Stift" zu Nroßenhain machte die Rittergutsherrschaft Zabeltitz- Nörzig in hochherziger Weise dem Stifte eine nennens- , „ , „ . - ,_>! Waldheim, 10. Juni. Ein unglücklicher Stern dern 32 Pfg. Stundenlvhn bei zehnstündiges Arbeitszeit. schwebt über dem schon über ein Vierteljahr (14 Wochen) Sie haben die Arbeit bereits^ niedergelegt, geführten Kampf in der sächsischen Stuhlindustirie. Wie wir SSE KokktL ""le Zuwendung. vie uns der Herr Delegierte des hiesigen Hausbesitzer- lereins mitteilt und wie wir inzwischen auch anderweit ersehen, nicht beschlossen worden ist, daß der Verband der ächs. Hausbesitzervereine der Mittelstandsoereinigung mit einem Jahresbeiträge von 100 M. beitritt. Der Antrag wurde vielmehr, nachdem sich so ziemlich alle Redner dagegen aus sprachen, mit ganz bedeutender Mehrheit abgelehnt. Es sei dies zur Richtigstellung mitgeteilt. —* In der Frage der Verschmelzung der Ortskranken kaffe Gröba mit der Ortskrankenkaffe Riesa dürfte in näch ster Zeit die Entscheidung fallen. DaS abgeänderte Statut der Ortskrankenkasse Gröba ist unter Genehmigung von der König!. AnttShauptmannschaft mit der Bedingung zu- rückgegeben worden, daß obige Frage vor Weiterreichung des Statuts an die König!. Kreishauptmannschaft geklärt — Unserm Berichterstatter über den 8. Hausbesitzer- öerbandstag in Döbeln ist betr. der Verhandlung über » "Mki >ie Mittelstandsvereinigung ein Irrtum unterlaufen, indem, Amtsötatt der König!. Umtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des SMtraHS zu Riesa. .4- izz
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