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Erzgebirgischer Volksfreund : 25.09.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194009256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19400925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19400925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1940
- Monat1940-09
- Tag1940-09-25
- Monat1940-09
- Jahr1940
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.09.1940
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I Nr. WS I I Mittwoch, den 25. September lS40 I WLKSLS I Jahrg. 931 WWMAMfrM A«ch gester« heftige Bombenangriffe ««d LnstkSmpfe Wettere Erfolge gegen die britische Schiffahrt. — Prien versenkte insgesamt 18140« Bruttoregiftertonnen. Berlin, 25. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Di» Luftwaffe führte zahlreiche bewaffnete Aufklärungsflüge gegen Südengland durch und warf hierbei Bomben auf Lo « don «nd andere kriegswichtige Ziele. 3m Raume Dover — Folke st oue — Ashford wurden Bahnanlagen zerstört, in Hastings, Newhaven und Brighton Hasenanlage», in Southampton-Woolstone eine Flugzeugfabrik getroffen. 3m Laufe des Tages kam es über Südostengland zu mehreren für unsere 3agdflieger erfolgreichen Luftkämpfen. An der Südostküste 3rlands gelang es, ein Han del - schiff von 30V0 BRT. durch Bombentreffer zu ver- senke«, ein weiteres in Brand zu setzen. Am Nord ausgang de» Nordkanals wurde ei« Handelsschiff dnrch Bombentreffer schwer beschädigt. Ein Schnellboot versenkte beim Vorstoß gegen die englische Südküst« ein bewaffnetes feindliches Handels schiff von 2000 BRT. Mit starken Kräften geführte VergeltungsangrifsegegenLondoa sowie gegen andere kriegswichtige Ziele wie die Hafenanlagen von Liverpool und Lardiff dauerten vom Einbruch der Dunkelheit bi» zum Mor- gengraue« an. Zahlreiche Treffer, vor allem in den Hafen- und Verkehrsanlagen, wurden erzielt. Britische Flugzeuge versuchten auch in der vergangene» Nacht, über Nordwestdeutschland einfliegend, die Reichshauptstadt anzugreifen. Starkes Flakfeuer hinderte die Angreifer am gezielten Bombenwurf. Ein Krankenhaus und einige Wohnhäuser erhielten Treffer. Die entstehenden Brände konnte« durch den Sicherheit»- «ud Hilfsdienst rasch gelöscht werde». Der Gegner verlor gestern 18 Flugzeuge im Lvstkampf, zwei weitere durch Flak. Vier deutsche Flugzeuge werden vermißt. Major Mölders und Major Galland errangen ihren 41. Luftsreg. Da- Gesamtversenkungsergebni» des Kapitänleutna nts Prien auf seiner letzten Feindfahrt hat sich auf 45130 BRT. erhöht. Damit hat Aapitänleutnant Prien außer der Vernichtung des britische» Schlachtschiffes „Royal Oak" 151 400 BRT. feindlichen Handelsschisfsraumes versenkt. Er steht mit diesen Erfolgen an der - Spitze aller Unterseebootskommandanten. Rege FttegertSttgkeit in Afrika. Rom, 25. Sept. Der Wehrmachtsbericht von heute hat folgenden Wortlaut: Die feindlich« Luftwaffe hat Tobruk bombardiert und mit Spreng, «nd Brandbomben Wohnhäuser, Zivil- «ud Militärhospitäler und im Hafen eine« ««beladenen Dampfer getroffen. Insgesamt beklagt man 15 Tote «nd 70 Ver wundete. Ein feindliche« Flugzeug ist von der Marineflak abgeschossen worden. Ein einzelnes feindliches Flugzeug hat Bomben anf Kufra abgeworfen und einige Verwundete unter der Zivilbevölkerung und leichte Materialschäden zur Folge gehabt. » 3n Ostafrika habe« unsere Luftformationen den feindlichen Flugplatz «nd die militärischen Anlagen in Bura (Kenya), ferner ein Fort «nd eine Truppeuabteilung, die in der Nähe von Wajir kampierte, sowie feindliche Gruppen bei Luneuia (nördlich von Galabat) bombardiert. Ein feindliches Flugzeug hat Bomben aus Diredaua abge. warfen, ohne Opfer oder Schäden zu verursachen. Gibraltar erneut schwer bombardiert. Bo« unbeka««te« Flieger«. Madrid, 25. Sept. Gester« mittag wurde Gibraltar von zahlreiche« fremden Flugzeugen in aufeinanderfolgenden Wellen heftig bombardiert. Es wurde beobachtet, daß ein englisches Kriegsschiff fowie mehrere Handelsschiffe «nd kleinere Boote getroffen wurden. Di« englische Luftabwehr eröffnete ein heftiges Feuer, jedoch ohne Erfolg. Die Bomben der Angreifer fielen ferner auf Werften, Reparaturwerkstätten, Hafenanlagen «nd das Stadtinnere «nd verursachte» zahlreiche Brände. Von den spanische« Behörde« wurde die Grenze nach Gibraltar gesperrt. Italiens Bormarsch in Aegypten: „kein Einfall". Kairo, 24. Sept. Die besonnenen und zur Zurückhaltung mahnenden Worte des ägyptischen Ministerpräsidenten anläß lich des Rücktritts der vier saadistischen Minister wurden vom ägyptischen Volk mit großer Befriedigung ausgenommen. Die Aegypter fühlen seit dem Rücktritt Ali Maher Paschas zum ersten Mal wieder eine feste Führung in ihrem Land. Auch der verschärften englischen Zensur gelingt es nicht mehr/ die Ansicht immer weiterer Kreise zu verheimlichen, die den italienischen Vormarsch „nicht als einen Einfall" in ägyptisches Gebiet betrachten. In maßgebenden Kreisen ist man jedoch überzeugt, daß die Engländer ihren Druck auf die ägyptische Regierung noch verschärfen werden. Rom, 25. Sept. Vor einiger Zeit hatte ein italienisches Schiff das englische Telegraphenkabel Gibraltar—Malta durchschnitten. Die Engländer legten sofort ein neues Kabel, aber auch dieses wurde von den Italienern aufgespllrt und durch Sprengung zerstört. Bisher ist es den Engländern nicht gelungen, die unterbrochene Unterseeverbindung zwischen Gibraltar und Malta wieder herzustellen. Uebereiuftimmung. Die vom „E. D." bereit» gestern veröffentlichten Tel«- gramme zwischen den Außenministern der Achse dürften die ausschweifenden Phantastereien, die in den Tagen des Besuchs Ribbentrops in Rom von London aus in alle Welt verbreitet wurden, jäh zerstört haben. Die maßgebenden italienischen Zeitungen von heute morgen betonen im Anschluß an die Wiedergabe der Depeschen die große Herzlichkeit der italienisch deutschen Beziehungen sowie die Tatsache, daß zwischen den beiden verbündeten Achsenmächten vollkommene Ueber einstimmung über die Führung des Krieges sowie die zukünftige Gestaltung Europas herrsche. „Vielleicht, so bebt „Messaggero" hervor, besteht in der Weltgeschichte aller Zeiten kein Beispiel einer vollkommeneren Einheit der Ideale, einet: engeren Verbindung des Geistes, und einer gewaltigeren Verflechtung kriegerischen, aufbauenden Willens sowie sieg reicher Kräfte. Die Prüfung der europäischen und afrikani- scheu Probleme, die unlösbar miteinander verbunden sind, war erschöpfend und zugleich auf die Zukunft gerichtet. Mit besonderer Genugtuung muß man hier Ribbentrops Hinweis auf die Planung und Sicherung der Lebensräume der Achsen mächte hervorheben, sowie die Worte Cianos von der Neu ordnung, die der Duce und der Führer nach dem entscheiden den Sieg einrichten werden. Auch das legionäre Spanien der Revolution bringt mit dem Geist eines aktiven und entschlossenen Vorkämpfers seine solidarische Gesinnung mit Italien und Deutschland zum Ausdruck, also mit den Natio nen, die für seinen Sieg kämpften. Es handelt sich um eine feierliche Kundgebung, deren Bedeutung von allen erkannt wird, und die am besten England zu bewerten weiß. England hat die Besprechungen von Rom mit Angst und Nervosität verfolgt. Seine Besorgnisse waren vollauf berechtigt; denn die Begegnung hat alle jene Ergebnisse gebracht, die England fürchtet. In London können keine Zweifel über die heran- reifenden Geschehnisse bestehen." Und unter der Ueberschr-ift „Spanien und England" betont „Popolo di Roma", daß die Weltpresse aus dem Besuch von Serrano Suner in Berlin sowie den römischen Besprechungen Ribbentrops zu der un schweren Erkenntnis gekommen sei: „Spaniens Stunde ist gekommen." Spaniens Geschichte weise wie die Hollands, Frankreichs, Rußlands, Deutschlands und Italiens unzählige Beispiele englischer Feindschaft, Habgier und Verwüstungen auf. Planmäßig seien im Laufe von Jahrhunderten Spaniens Küsten verwüstet, seine Kolonien geraubt, seine Schiffe ge plündert und seine Länder zerstört worden. Noch während des Bürgerkrieges habe England das Erstehen eines natio nalen und selbstbewußten Spanien vereiteln wollen. Heute stehe England dem Wunder dieses neuen Spanien des Caudillo und Serrano Suners gegenüber, das stolz und geschlossen seine Rechte fordere. „Ein neues europäisches Gleich, gewicht zeichnet sich ab, und niemand kann sich wundern, daß das im Rabmen und durch die geistige sowie bewaffnete Solidarität Italiens und Deutschlands erstandene Spanien Francos sich in das System der Achsenmächte eingliedert." Churchill legt natürlich Wert darauf, diesen für ihn recht ungünstigen Eindruck zu verwischen und die Meinung maß- geblicher Neutraler für sich zu gewinnen. Er tat dies eben auf zweierlei Weise, indem er durch den Ueberfall auf die französische Hafenstadt Dakar in Westafrika den starken Mann markierte und zugleich durch die Geschichte von dem angeblich torpedierten „Kinderschiff" um Mitleid für das arme Groß, britannien bettelte. So glaubte er, den verschiedensten Stim- mungen in der Welt gerecht zu werden. Aber schließlich dürfte die neu betonte Uebereinstimmung zwischen den Achsenmächten und die Anerkennung ihres politischen Willens durch Spanien von wirksamerer Bedeutung sein als die Stimmungsmache des englischen Ministerpräsidenten. Vf. Immer größeres Ausmaß -er Schöde« i« London. Gerolffensfragen. Die Vergelt«»-,««griffe gegen England rollen weiter, so wird »«« Stockholm berichtet. Unaufhörlich stehen die militärisch wichtige« Ziele de» 3nselreiches unter Bombenregen. Dir Meld»»«« aus London lassen trotz der scharfen britische« Zeasvr »tu »naushaltsame» An steigen der Schlag« «ad ein immer größeres Ausmaß der Schäden erkenne«. Deutsch» Luftstreitkrafte haben danach gestern «nd in der letzt,« Nacht London mit einem wahre« Hagel von Brand- und Explosiv- bomben Lberlchütiet. Ueber der Themsemündung habe eine Reihe „fürchterlicher Luftschlachten" stattgefunden. Trotz stärkste« Flakfruer» HSU«« die deutschen Angreifer da» Londoner Sperrgebiet durchbrochen^ „Daily Mail" berichtet am Dienstag: „Die deutschen Bomben sind fast immer in die Nähe von Dockanlägen, Brücken, Eisenbahnen, Elektrizitätswerken, Telephonzentralen, Straßenkreuzungen, Lagerhäusern und Regierungsgebäuden gefallen." Weiter heißt es, die Nacht zum Montag sei eine der schlimmsten gewesen, die der Nordwesten Londons erlebt habe. Vier große deutsch« Flugzeugformationen seien gleich, zeitig von drei Seiten -um Angriff gegen die Stadt vorge» gangen. Dann hätten sich die deutschen Angriffe mit kurzen Zwischenräumen wiederholt. Die beschädigten Warenhäuser veranstalteten „Bombenausverkäufe", das heißt Verkäufe von Waren, die durch die Bombenangriffe beschädigt worden sind. „Daily Herald" schreibt über Eindrücke vom Besuch der zer. störten Stadtteile des Londoner Südens: Die zwischen den Ruinen lebenden Leute sind eine einzige Anklage gegen die Regierung. Immer neue Abordnungen ver. langen Hilfe. Aber man vertröstet sie. Tage vergehen, und nicht« geschieht. Die örtlichen Behörden wissen schon nicht «mehr, wo sie die Leute aus den zerstörten Häusern unter- bringen sollen. Das einzige, womit man ihnen dienen kann, ist die Ausgabe von Gutscheinen für freie Fahrt zu Freunden in der Provinz. Ein Arbeiter, dessen Haus zerstört wurde, erklärte, er habe seit einer Woche kein rechtes Essen mehr ge- habt. ,Hch muß meilenweit laufen, um etwas kalten, gekochten Fisch oder Brot zu bekommen/ Das Blatt schreibt weiter, es habe früher die Front des Londoner Ostens als „Höhe 60" angesehen, aber der Süden wäre „Londons Dpern". Die Leute beklagten sich vor allem über das Fehlen von Nahrungs- mitteln, es komme kein Lieferwagen mehr in dieses „Nie- mandsland". Die Zeitung stellt dann an die Minister folgende Gew issensfra g e: „Sind Sie für den Winter bereit? Man sieht sehr wenig Anzeichen von Dorbexei- tungen, die Gesundheit der Zivilbevölkerung in einem schweren Winter zu schützen. Wenn^Frost und Nebel komme«, wollen wir nicht hören, daß das Thermometer die Regierung über- rascht habe. Wir wollen die Halbheiten vermeiden, deren sich gewisse Ministerien während der ersten beiden Wochen der Luftangriffe auf London schuldig gemacht haben. Wir leben jetzt ein schrecklich unnatürliches Leben. Unser Schlaf wird stündig durch Luftangriffe unterbrochen. Viele verbringen eine Anzahl der 24 Stunden des Tages in ungesunden Luft- schutzräumen. Was gedenkt die Regierung zu tun? In den letzten 14 Tagen hat eine Menge Menschen in London wegen Unterbrechung der Gaszuleitung und ähnlicher Dinge tagelang keine warme Mahlzeit bekommen. Im Winter muß ich ganzen Lande die Gemeinschaftsspeisung in Kraft treten. Weiter muß die ärztliche Hilfe stark erweitert werden. Auch Krankenhaus- betten müssen hinreichend beschafft werden, um möglichst jede Fabrik damit zu versehen. Sollte ein Arbeiter jetzt im Kriege krank werden, so ist jeder Tag, um den seine Abwesenheit ver. kürzt werden kann, ein Beitrag zum Siege." „News Chronicle" ermahnt das Kriegskabinett, augen blicklich einen Mann mit Machtbefugnissen über alle Mini- sterien zu ernennen, um die Gesundheitsfragen im Winter zu regeln. Nicht einmal die Herstellung von den Flugzeugen sei wichtiger als der Bevölkerung der Großstädte Ruhe, Ver. pflegung und ein Dach über dem Kopf zu verschaffen. Auf die Dauer mache es sich nicht bezahlt, ihren Mut und ihre Geduld aufs Spiel zu setzen. Serrano Suner bei Ribbentrop. Berlin, 25. Sept. Reichsaußenmtntster v. Ribbentrop hatte gestern abend erneut eine längere Besprechung mit dem spanischen Innenminister Serrano Suner. England fügt sich dem japanische« Protest. Tokio, 24. Sept. Dizeaußenminister Ohashi berief den britischen Botschafter Craigie zu sich, um schärfftens gegen das „gewalttätige Verhalten" der britischen Behörden in Singapur (der E. V. berichtete bereits darüber) zu protestieren. Darauf hin wurde sofort der Safe im Konsulatsgebäude entsiegelt. Die Engländer begründeten die Durchsuchung des Büros mit der Verwechslung mit einem Privatzimmer. * Nach einer Meldung au» Hano hat der Generalgouverneur von Indochina einen Appell an die Bevölkerung gerichtet, in Ruhe das Militärabkommen mit Japan aufzunehmen. Das Abkommen taste in keiner Weise die gebietsmäßige Unversehrt- heit Französisch-Indochinas an. Bukarest, 25. Sept. Die Engländer haben im Hafen von Haifa 83 Kraftfahrzeuge beschlagnahmen lassen, die sich auf dem rumänischen Frachtdampfer „Ducegi" befanden. Unter ihnen befanden sich Krankenwagen.
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