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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100120029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910012002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100120
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910012002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-01
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Few sprechet: 1t » 20W ^ S«ül Anzeigen-Tarn u^b'c">",c"lld^ einspaltig't oirnndikile tca. 8 Silbcu» Lr l Fantilikti.'lach»..- auc Drrcdcu l'- . GeschästS Anzeig.» m-, der Privalseile litt Pi.: die zioelsvau .i- Zeile. a. Tertleit, «>0 l. — ,zn Nummern m l» Eo»M'u Feiertagen di..' entiooltige Älinic zelle A>P'..aus Pr«v>n f.ile 4U Ps.. Familie. Nachrichten a Trc-t-^.! nur gegen Aoraii:-.'. zahlung. ^rdec, Br- legdlalt tonet 10 Pj. Aug.Külmsckei'fEZäsme) sv- ps.suLnsclieLs^Ö?'^'"" ^oöeenL —» ho Jsäne. Zufrvgbso. —^ Aüv ertige Aofev. Die für den kvinmendcn Sonnabend und Sonntag in Reick geplanten Wright-Kluge des Dresdner Avia tikers Krancke sind verschoben morden. In der Ersten Kammer behandelte heute Wirkt. Geh. Not Pros. D r. Wach nochmals die staatsrechtliche Krage der S ch i s s a h r t s a b g a b e n und stellte fest, dag die bisherige Haltung Sachsens die einzig mögliche sei, ohne das; seitens der Regierung oder ans dem -Hause eine Er. wideriing erfolgt märe. Der R e ichstag genehmigte Heine den Handelsvertrag mit Bolivien und befähle sich dann mit den ,Interpellationen betr. das Reichsvercinsgesctz. Das Preußische Abgeordnetenhaus beichäs- ngtc sich heute mit den Interpellationen über die Katiowitzer e amten v e r s rtz i > n g e n. Das türkische P a r i a ui e n t s g e b ü n d e. der Tschinaganpalast in Kvnsiantinvpel, steht in «V l a m m e n. Nochmal! aie Zcbittabmabgsben in Her ktüen Fammer. Bei der Beratung non T«t. 2k dev anbei ordentlichen Etats in aer Ersten Sommer, in dem 387 999 Marl zur Er weiterung der Berkehrsanlagen am neuen Hasen zu Riesa gefordert wurden, brachte Wirkt. Geh. Rat Professor Tr. Aach nochmals die Sprache ans die Lchifsahrtsab- gaben und führte folgendes aus: An unsere Debatte vorn U>. d M. Hai sich eine vielseitige Erörterung in der Presse und tm Preußischen Handtgge angeschlosien. Man hat darauf hingewiesen, daß die preußische Aktion nützlich, not. wendig und gemeinfürderlich sei. ein großes nationales Unternehmen, das tm ganzen Reiche mehr oder weniger An- klang aeinnde.n habe. Und cs ist uns in Verbindung damit zu Gemüte geführt worden, daß wir die Sache anfbauschtcn und mit zu starkem Geschütze ins Keucr gingen. Anderseits iß zur Besänftigung der Gemüter daraus liingedentet wor den, daß in Sachsen bereits eine Schwenkung bevorsiehe. Ter vorliegende Etatpvsten ist ein deut licher Beleg für die Richtigkeit der in der sächsisch-badischen Denkschrift niedcrgelegteii Worte: „Mit der Befreiung der Ströme von Wassermcgcgcldern in überall ein mächtiges Anwachsen der Strvmbantütigkcit Hand in Hand ge gangen . . ." An einer Resolution, die von der bereits erwäbntcn Versammlung der Nhetn-Wcser-Elbc-Lchifs- iahrtSinteresscnten gefaßt wurde, ist ausdrücklich gesagt mor den, daß die Kosten für umfangreiche Reguliernngsarbetten an den Wasserstraßen von den beteiligten Staaten und -Interessenten.Verbänden gedeckt werden sollen. Also auch die Kosten, die nicht gerade als Regulierung»-, sondern als .Hasenbauten in Erscheinung treten und die in Zukunft von den beabsichtigten Abgaben gedeckt werden sollen. Wir naben es an Reguliernngsarbetten an der Elbe gewiß nicht fehlen lassen. Unsere Gesamtausgaben im ordent lichen und außerordentlichen Etat unter Hinznnahmc der Einnahmen aus den betreffenden Anlagen haben nahezu !i> Millionen Mark betragen. Die Reiieinstcllnng liefert den Beweis, daß Sachsen cs schlechterdings auch in Zukunft nicht wird daran fehlen lassen, die Kosten für die Elberegn- lierung, die Beteiligung der Ufer n. a. aus sich zu nehmen. Es ist auch bereits durch die Talsperrcnbantcn im Weißeritz- gebiete eine großartige Aufwendung im Gange, denn von den dortigen Interessenten werden gegen 19 Millionen Mark aiisz,iibringen sein. Wenn wir nun das anschen, was in der preußischen Dentkchrist »ns an Vorteilen d n r ch die A n f b r i n g n n g v v n Abgaben iß Aussicht ge hellt wird, so ergibt sich ein erstaunlich gering fügiges Resultat. Man hat in der preußischen Denk schrift kalkuliert, daß für das Jahr 1929 für Rhein, Elbe und Weser bei einer Annahme non 17„8 Milliarden Tonnen-Kilometcrii und einer Gebühr von 9,91 Psg. sich ein Iahresertrag non 7 Millionen Mark ergeben muß. Kür die Weier wird ein Inhresertrag von 3,89Min Marl in Aussicht gestellt, für die Elbe bei 8 Milliarden Toniieii-Kilo- metern ein solcher non 1 Millionen Marl: insgesamt ans allen drei Iltissen ein Iahrcsertrag von 113.",0 NM Marl im Jahre UM, der also an die einzelnen Bundesstaaten entsprechend abznführen sein würde. ES ist seltsam, wenn, um eine Einnahme von nur I I MN NM Mark im Jahre 1N2N zu gewinnen, der Apparat einer großen Verfassungs änderung, der Beniiriihigung in Deutschland, insbe sondere der SchiUahrtsintcressenten und des Handels, n Bewegung gesetzt werden soll, und das angesichts einer Ge samtausgabe für Preußen in Höhe von 33»2 Millionen. Dazu tritt, nocl» der Etat der übrigen Userstaaten. Das ist ein grobes Mißverhältnis, und man hat dem auch bereits ciitgcgengelialten. daß, wenn die preußische Vor lage den Zweck eines großen nationalen Werkes erfüllen lobte, dann nnt ganz anderen Snnrmen gerechnet werden müßte. Es ist schon die Deduktion, die uns die preußische Vorlage unter Betonung ihrer großen Gemeinnützigkeit annehmbar machen will, nicht plausibel, weil die ganze Sache ans eine Gcld'rage hinansläust. Wenn die ein zelnen Uferstaaten in der Lage sind, die er- forderlichen Unkostcn zur Bcstreitung jenes Werkes ansz »bringen, wozu dann der Lärm, wozu die Notwendigkeit einer Verfassungs änderung? Wir sind ja gar nicht behindert, an den Strömen das zu tun, was erforderlich ist, den Verkehr ni heben und der nationalen Schiffahrt zu aenügen. Nun ist allerdings in 8 19 der preußischen Vorlage von 1998 die Lchiisahrtsabgabe auf den natürlichen Wasserstraßen akS eine Art Ergänzung zu den Deckungsmittcln für das dort in Aussicht genommene Wasserwerk ausgenommen. Diese Wasserbauten lind aber znm größten Telle solche, die schon nach der Reichsversassung durch Schifsahrtsabgabcn gedeckt werden können, denn die Kanäle, deren Bau in Ansücht ge nominell ist. sind für die Schifiahrtsabgaben vollständig zu gänglich. Ich kann nicht z.igebcn. daß Preußen behindert sei, seine KanalisationSbanten dnrchzuiühren, wenn nicht dir Sch'ssahrtsabgaben auf den natürlichen Wasserstraßen eingesührt werden. Aber schließlich ist das eine preußische Angelegenheit, in die wir uns nicht ennnmischen haben. Sie bernbrt uns nur insofern, als der 8 19 des qcnannten preußischen Vasscrgesctzes der AnSgang-pnnkt für die nnZ so schwer drückende Bewegung geworden ist. Es ist in der Presse laut geworden, daß man Preußen zu nahe trete, wenn man behaupte, es sei iencr 8 19 ein verfassungs widriges und darum nichtiges Gesetz. Besonders die „Deutsche Tageszeitung" ist darauf eingeganaen. tRedner verliest den betreffenden Artikel s Ist das Bluff oder Un kenntnis? Ich bin geborener Prenße und war schon in meinen reiferen Jahren preußischer Staatsdiener, an meiner Reichstreue wird niemand zweifeln können, und vor der Prästdiakmacht des preußischen Staates empfinde ich die höchste Verehrung und Daiikbarkctt. Man wird mir also nicht den Vorwurf machen dürfen, daß ich Preußen -n nahe treten wolle. Aber ebensowenig hätte man der sächsisch-badischen Denk schrift diesen Vorwurf machen sollen. Ein Widerst,rncb .wischen Landes- und Reichsgc'ctz ist doch etwas Iemlicn Gewöhnliches, und an diesen schließt sich der Vvrwnii des sogenannten Vcrsassnn'wlnnchs. Als Ri chice und Parlamentarier sind wir verpitichtcl, darüber zu wachen, daß Landesrecht nicht gegen Reichsrecht verstoße. Alst, dc> Vorwurf, daß ein preußisches Gesetz gegen das Reichs, echi verstoße, ist etwas ganz Objektives und Landläufiges. :>1nch in Preußen hat man l'i^ in die neueste Zeit die Vertiening der Iahrrinne und Verbesserungen der Useebniiien »ich! als st'lche anerkannt, daß daraus eine k ü n st t i ch e Wasserstraße geschaffen worden sei, ebensowenig wie man daraus eine besondere Anstalt im Sinne des Artikels stk der Reichc-ve, mssnng erklärt hat, für deren Benutzung Gebühren ei hoben werden dürsten. Erst dem -Herrn Peters, von dem ich nicht glaube, daß er den Anspruch erhebt, zu den Ge lehrten gerechnet zu werden, ist es gelungen, ans Schwor , Weiß zu machen. Es sind die Anssührnnaen des Hcrcn Peters auch durch alle ernster zu nehmenden Schriftsteller widerlegt worden. Dieser Paragraph Ist dv preußischen Wassergesetzcs ist null und nichtig gemeien und daher auch geblieben, denn er verstieß gegen die Reichsvcrfäßnno. denn R cichsrecht geht über La n d c s r c cb t. Es ist dann die Sache so hingestellt worden, als bandle es sich um eine aniheniiichc Intcrpretati on des Artikels stt der Reichsversassung. Es ist wirklich münschensvert, ans znsprcchen. daß eine a n i h e n t i,' ch e I n t e r v r e t o t i o n dasselbe ist wie ein Geictz und unter gllen Um standen Zustandekommen muß, wie das zu interpretierend' Gesetz. Der Bnndesrai kann gar nicht allein die Inter preianon abgeben, sondern das kann nur geschehen »ni e organischem Zusammenwirken des B nndesrots n n d des Reichstags. Wenn der Bundesrat ansst,rechci: würde, daß der 8 stk ungültig ist, so wäre er ungültig Wir stehen vor der Tatsache, daß es sich nm eine Bersaßungs gndeMNg handelt. Die Versaiiinio ist kein Schibboketb. und cs gibt Bestimmunacn, wie Verfassungsänderungen dnrchgesührt werden können. Der-leitende Gedanke iß der. cs darf eine Verfassungsänderung nicht ersolaen, wenn sie nicht durch das Reichsmohl grinsten iß. Das Reichswrstst kann niemals in Krage kommen, wenn es nck um den Schaben, wenn auch nur einer Minorität. Landelt. Nun hat man gesagt, cs handle sich nicht »m einen weientliche» Schaden Sachsens oder .der mit Sachsen Zusammengehen den Bundesstaaten,' der Nachteil werde ausgeglichen durch die Vorteile. Das behaupte' man zu sagen angesichts der «strande der iächst'chen Regierung, der Ständekammern und der agnzen sächsischen Handelskammern. Es muß mst der größten Energie im Interesse des Reiches daraus hinge wiesen werden, daß stier das Kleine groß iß Es ist wie bei der Rechtwr'chnvg: ob cs sich nm ein kleines oder nm ein Milliardenvbiekt handell, R e ch t muß R e ch t b l e i b e n. Genau io ist es mit der Reichsversassung. Es handell sich um sehr große und lehr heilige Interessen. Man dar,' uns auch nicht cntgegenhalten, wir hätten ans den prenßi 'chen Aufwendungen Vorteil gczvaeii. Selbst wenn das der Kall wäre, so wäre das nur eine Großtat des aroßev Staates Preußen im Interesse des Griiudsastes: XGst, >»> ostlig«-. Der preußische Staat kann uns zeiaen. wir er unter Zurückstcllnna irgend welcher »cbensch'sticher partikularistifchcr finanzieller Interessen immer als Vormacht in Deutschland, als der führende Bundes siaat vorangeganaen ist. Man hat versucht, ans der Haltung der auswärtigen Staaten eine Schwan k n n g Sachsens zu entnehmen. Soweit meine Informationen reichen, sind diese in -die Presse lancierten Behaupinnaen vollständig unbegründet, denn Taclpe» hat den Boden gewonnen zu reiner Stellungnahme gegen die Schis,' WnK un«I Müeiücbakt. s* Mitteilung ans dem Bureau der Königs. Hosthcatcr. Ernst von Dohnanrn, der Sonnabend, den 22- Januar, im hiesigen Overnhastsc mit der musikalischen Pantomime „Der Schleier der Pierrette" s-Handl-nng von Ar thur Schnitzlers zum -ersten Male aus -die Operubühne ge langt. ist am 27. Juli 1877 in Prcßburg geboren. Seine Ausbildung erhielt er zunächst bei seinem Vater, sodann Seim Domörganisten Korstner und endlich auf der Landcs- musik-Akademie in Budapest. Seit 1897 machte er Konzert- i-ciscn in Europa und Amerika. 1997, übernahm er eine Professur an der Köncglichen Hochschule für Musik in Ber lin. Ernst von Dohnanni hat verschieden' Klavier- und Cello-Konzerte sowie mehrere Kammermusikwerke kompo- niert. Seine Sinfonie D Moll ist im Simonie-Konzert der Generaldirektion der Königlichen musikalischen Kapelle am 12. Januar 199» zum ersten Male ausgcsührt worden. Ter am 22. Januar in der Königlichen Haloper siatt- sindenden Uraufführung der -Pantomime „DerSchlcier der Pierrcti e" sielst man im musikalischen Kreise auch auswärts mit großem Interesse entgegen. ** Königl. Schauspielhaus. Die Humore in Wieds Satire „Z w e i in al zwei i st f ü n f" bewähren sich, man kann sich ein zweites und drittes Mal regelrecht beim An- hüren des fröhlichen Stückes ohne Gce-sahr der Anüdung Unterhalten. Die Satire schlug bei dem rasch erheiterten Publikum ein. wie bei der Uraufführung, die der „Littera- rischen Gesellschaft" zu danken war, und die Wiedergabe bat kaum etivas von ihrer Krüche eingebüßt. Anlaß zur Be sprechung gab das dritte Gastspiel des -Herrn Brandt aus -Hamburg, der seinem Shylock den köstlichen «Friedrich Hamann, scherzhasteriveije von seinem Schwager Frieda" genannt, folgen ließ. Herr Brandt, der dt« Erinnerung an sitebührS von echtem, innerem Humor durchleuchtete Leistung in keiner Weis« z-u verdrängen vermochte, spielte die originelle Tnvr ganz als „Krie-da". in einer -dag Niveau Mancher Szene hera-bdrückenden Charakteristik. An Komik und karikaturistischen Reizen fehlte es seiner Auffassung, die er -konsegirent durchführte, keineswegs, aber die Grund- ziigc der Figur, deren Kenntnis der Roman Wieds ver mittelt, ivaren völlig vermischt. Mit der „Krieda" der Satire hotte di« Ausführung des -Hamburger itzastes kaum etwas gemein. Die Begabung des Darstellers und sein Streben nach Originalität sind unverkennbar, aber -bei seiner Neigung zur Uebertreibung und Veränderung der Grundlinien seiner Aufgabe kann bei einer etwaigen Ber- chlichtung des Schauspielers für die Königl. Hosbühn-c der Regie nur ein wach'amcS Auge -empfohlen werden. Tie fid«1e Othello Lustig gab zum erstenmal Frau Körner in so köstlicher Zeichnung, io stark in natürlichem, frischem Humor, daß die Kigur lebensecht und scharf Umrissen aus den Brettern stand. Nach ihrem letzten Abgang hatte sic starken Szenenbeifall. Es ist immer ein Bergungen, den originellen Gestalten dieser ausgezeichnete», vielseitigen Eharakterspielemn zu begegnen Das 'Niveau der Vor stellung hat sich sonst in nichts verändert, man freut sich des flotten Tempos und der sorgfältig und fein nuancierten Leistungen der Damen Ulrich. Verden, Litzl svon köstlichem Tomperamcnt als -Krau Koniki, Kirle, Dia - cono und der -Herren Mehnert, Ren«, Müller, Deitmer und Reumann. Das Publikum war sehr gut aufgelegt und spendete reichen Beifall. Iig. I* Eentral-Thcatcr. Die 28. Aufführung von Leo Kalls ,>Die geschiedene Krau" brachte ein ausver- toufies -Hans, viel Beifall und Blumen. Die Krisch« der Ausführung Hot während der ersten Serie in keiner Hin sicht gelitten. Die Originalbesetzniig erhöht« den prickeln den Reiz -cs Werkes: im Vordergrund standen natürlich die Damen Mizzi Kreihardt , Ltnda und Herr Aigner, die mit den Proben ihrer Gesanges- und Tanz kunst das Publikum entzückten. Direktor Gordons erster Tat war ein voller Erfolg beschicden. s* Drittes Kammermusikkonzcrt des Leipziger Gewand» Haus-Quartetts und Emil KronkcS. Einen Kunstgenuß erlesener Art bedeutet jedesmal ein Konzert des Leip ziger Gewandhaus-Quartetts zusammen mit Emil Krönte. Binnen kurzem sind diese Soireen zu einem wesentlichen Bestandteile des hiesigen üsfeiitlichen Musiklebens ausgebluht. Tank der hohen tünstlcriscl'en Eigenschaften, die das Spiel dieser fünf Künstler iw einzelnen wie im Ensemble anszeichiien. Das gestern ge spielte Programm führte von Beethoven über Mendelssohn zu Brahms. Beethovens C-Mvll-T'.lo stand an der Spitze und erfuhr eine durchsichtig-klare, >orgsam ausgearbcueke Wiedergabe. Nkit Mendelssohns Violoncello - Sonote D-Dur erspielten sich die Herren Professor Julius Klen gel und Emil Kronke einen Sonderersolg. während das Quartett sich mit einer trefflichen Wiedergabe von Brahms' herrlichem A - Moll-Ouarleit lebhafte» Vciiall holte. Mendelssohns Sonate besticht durch äußerlich wohl geglätteten, sozusagen formvollendete.' Ausbau, mährend iie im inneren Alis-drnck stellenweise doch recht als schablonen hafte Arbeit aiimutet. Namentlich von dem Wesen der Men-elssvhnschen Schlusssätze mit ihrer liebenswürdigen, talonhasten Geschwätzigkeit hat sich die nachfolgende Zeit und ihre Auffassung von ernster Kunstübung nicht unmerl lich entfernt. Die Herren Klengel und Krönte holten alles aus dem Werke heraus, ivaS hera.iszuholcn war, und blieben auch der bei Mendelssohn ja immer notwendige» äußeren Brillanz des Klanges nichts schuldig. II. O. 1* Die Theater- und Nedekunstschnle Lenfs-Georgi stellte gestern nachmittag im R c s i d e ii z t h e a 1 e r einem das Haus vollzählig füll enden Pu'elikv eine Reihe ihrer Schüler vor. »nd zwar in den drei Einaktern „B l a »" von Bernstein, „Paracelsus" von Schnitzler und „Ein Husarenstrei ch" von Moser und Trotha. So verschie den auch die Einzelkeistungen je nach Begabung und Unter richtsdaucr der Darstellenden zu bewerten waren, — eins lehrte der Gesamtcindruck mit unverkennbarer Deutlichceii, daß nämlich den jungen Bühnenkünstlern ausnahmslos Lust und Liebe zum gewählten Berufe und eine treffliche Anleitung im Sprechen, im btthnengemäßen Gehen, Stehen und StchgcLen durch ihre Btldungsanstalt beigebracht wor den sei. Und das ist schon recht viel, wenn auch bei weitem noch nicht alles. Die reifsten und talentvollsten Leistun-
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