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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190509174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19050917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19050917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-17
- Monat1905-09
- Jahr1905
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Bezugs-Preis l» der Haapterpeditto« oder deren «Jabo stellen abgeholt: vierteljährlich 8—, bei täglich zweimaliger ßvftrllung m» Han» vierteljährlich 8.7b Durch »ajere aus wärtigen Ausgabestellen und durch di« Post bezogen für Deutichlaud und Oesterreich vierteliährlich 4.SV, Mr die übrige» Länder laut ZettungSpretSltst«. Dteje Nummer tdstet aus «UtzL allen Bahnhöfen und bei II» ^1(1 de» jjeitungS-Berkäusern I stedaktton und Srpedttionr IohonntSga>se 8. Fernfvr. Nr. 183, »tr. SSS. Nr. 1173 Berliner Redaktion» Bureau: Berlin diVV 7, Dorotheenstraße 83 Del. 1, M. «27b. Dresdner R edaktton» - Bureau: Dresden.«, «öuneritzstr.S», Del. 1, Nr. 4S8S. ciMer Tageblatt Handelszeitung. Amtsblatt des Hönigl. Land- und -es Königs. Amtsgerichtes Leipzig, -es Rates un- -es Rolizeiamtes -er Lta-t Leipzig. Anzeige«, Preis di» »-«spalt«», Petitoeil« Atz Pf. Fanetlie», kSohuuagS- und Stelle» Anzeigen tO Pf. Finanziell« Anzeigen, GeichäftSanzetgen unter Dext »der an besonderer Stelle nach Tarif. Für das Erscheinen an bestimmten Tagen u. Plätze» wird kein« Saranti« übernommen Anzeigen und Extrabeilagen nur in der Morgen-BluSgab« Schluß der Annahme nachmittags s Uhr. Auzeige»A»uabm«r AugustuSplatz 8, Eck« IobanniSgaste. Die Expedition ist wochentags ununterbrochen geöffnet von irüh 8 bis «bendS 7 Uhr. Atltal-Erprdition: Berlin, Lützowstr. iv. - » Dresden, Marienstr. SS. Druck and Verlag von E. Polz w Leipzig K«h- 0r- P, « » W. «linkhaedt). Herausgeber: vr. Biktor Klinkhardt. dir. 47L Sonntag 17. September 190S. 99. Jahrgang. Var Wckttigrie vom Lage. * Die sächsischen LandtaySwablen werden auf Grund der Vorwahlen den Nationalliberalen wahr scheinlich S, dem Freisinn ein Mandat mehr bringen. Naiionalllberaler Gewinn ist sicher rn Leipzig V, Hohen stein und Treuen, wo Herr Opitz unterliegt, ferner viel leicht Oschatz Ter Fritsinn bat Aussichten in Zwickau; Verluste der liberalen Seite scheinen ausgeschlossen. * Der VerstärlungStranSport für Ostafrika ist mit dem Dampfer „Koerbe" in Daressalam «mgetroffeu. * Major Meister hat am 13. September die Hottentotte« westlich von Harweha» nach sechsstündigem Ausstieg in steilem Gebirge iu fünfstündige« heftigen Gefechte, wobei es zum Kampfe Mann gegen Mann kam, aus ihre« starken Stellungen getrieben. Ein Teil ist in die Gebirgsschluchten entkommen. * Die Macht der Cholera scheint gebrochen zu sein. Bow Freitag zum Sonnabend wurde» in Preußen nur drei Erkrankung«» und zwei Todesfalle gemeldet. (S. Neuigkeiten.) * Di« deutschen, englischen und französischen Kuriere sind auf dem Wege nach Fez am 8. September beraubt worden. * Au» dem Militärbezirk Kiew gehen Teile des 21. Armeekorps über Odessa nach dem Kaukasus ab. * Der Prätendent Sonnebait auf Timor (Sunda- Inseln) machte am 19. August einen Einfall in das holländische Gebiet, tötete 32 Personen und nahm «2 gefangen. * DaS EntlassungSgesuch des japanischen Ministers des Innern ist angenommen worden; sein Nachfolger wird der Minister für Ackerbau und Handel, Kijura, der sein bisheriges Ressort deibehält. keLugz-Linlaclung. für clsr 4. Qusrlöl ist wegen lein« reichhaltigen. vieHeltigen uns übersichtlich ungeordneten Inhalte» uns keiner schnellen Sertchterllallung das steipriger Tageblatt — mit leinen rwel graben Ausgaben täg lich — al» Hektare besonders geeignet. ?rei unck unbehindert tritt es an die strülung und velprechung pvlINIcher. kommunaler und wissenschaftlicher fragen berbn und behandelt In «Ingebenden, sachlichen steitartikeln alle vor- kommnllle von öedeutung. Sut orientierte Sperialkorrelpondenten. einausgedehnter vepelch en dienst und eigene stedaktions- dureaur in Dresden und öeriin ermöglichen es dem steipriger Tageblatt, alle wichtigen ksreignille aus ollen Teilen des Reiches und der gonren Welt aut dem lchnellsten Wege rur Kenntnis der steter ru dringen. Lin Interessantes tägliches Feuilleton. Noll geschriebene steterate über Tbeater. Musik und Kunst, sowie die «öchenlliche öeilage ,övchertilch' trogen rur Versicherung des stele- NvNes bei. Naben dem allgemeinen Inka» verdient der volk,wirtschaftliche Test besondere Seachtung. wir verwenden lortgeletrt die grSkte Lorgtalk aut die weitere Ausgestaltung der fianclelsreilung und baden mit korrelpondenrdureous an ollen Verkebrrrentten der Welt Adlchlülle getrosten, die eine lchnelle, ruverlällige Verlchterstallung verbürgen, ven ganrleillgen Kursbericht der steipriger und berliner SSrle dringen wir schon ln der Abendausgabe. Vie tägliche Unlerboltungsbeilage Mubeltunclen reichnet lich durch ibre spannenden Nomane und ibren übrigen, gut rulommengestellten Inbatt aus. wir baden lür dos kommende viertelsobr bereits werwolle tleuerwerbungen für die Unler- baltungsdeilage gemacht und können schon beule versichern, dak die im neuen Quartal erscheinenden Aomone lich dem disber Sebotenen würdig anlchlleben und das Interelle der steler In böchstem Mabe In Anspruch nebmen werden. Zedenlalls wird noch wie vor unter gellreden daraus gerichtet lein, das steipriger Tageblatt lo ousrugellallen. dak es ollen Anforderungen der steler genügt und ru den alten freunden neue wirbt. wir bitten Neubestellungen ouk ttss belprlger Lsgeblvtt bei tter Lxpettilion, Zobsnnlsgosle 8 uns Nuguttusplalr 8, oder del äen sn onclerer Stelle ttleler Nummer »dgettruLstfen Nnnobmellellen uufrugeden. ver Ndonnementsprels beträgt monsllick 1 Msrk frei ins 6aa5. Verlsg llncl Lxpeclitlon äes l^eipriger Lsgedlsttes. Oss VerkelsrsduÄi wird sllen Ndonnenten Nnfong lkursdllch kür Mllleldeullchland) Oktober Köllen los rugellellt. Zenlimemalltaten. Die Posener Regierung hat eine Verfügung ertasten, die de« Lehrern die Pflicht einprägt, ihre Kinder in den deutschen Beicht- und Kommunion-Unterricht zu schicken. Diese ganz selbstverständlich erscheinende Regierungsmaßregel ist erst da durch bekannt geworden, daß der Erzbischof von Gnesen und Posen, Florian von Stablewski, einen Gegenerlaß heraus- gegeben hat, der natürlich mit keinem Wort auf die Re- gierungsversügung anspielt, sondern nur allgemein, aber dringend de» Geistliche» die Mahnung erteilt, im Beicht- nod Kommunionsunterricht die Kinder nur in ihrer Mutter sprache reden zu lasten. Al- nun der erzbischöfliche Erlaß aber »och nicht der vorau-gegaogene RegierungSerlaß bekannt war, zeigte sich sofort die schönste Verwirrung iu den Reihen aller »awen Politiker, und bi- zu dem Grade stieg sie, daß der Erzbischof, gerührt und überzeugt durch die kaiserlichen Er mahnungen auf ostmärkischeu Boden, ostentativ zur Ver- söhuungspolitik der Regierung abgeschwenkt sei. Die Illusion sand Nahrung in einigen Redewendungen deS Stablew-kischen Erlasse-, in denen der Frömmigkeit des Kaiser» rühmend gedacht wurde. Diese lande-unkundigen Leute sind nun von der freiwillig polonisierenden Zentrums presse wieder auf den Boden der realen Tatsachen geführt worden, daß der Erlaß de- Erzbischof« nicht- war al- ein Gegenzug, der überdies mit den hinter ihm stehenden Macht mitteln sicher sein Ziel erreichen wird. Die hier wieder einmal beobachtete Erscheinung völliger Direktionslosigkeit der deutschen öffentlichen Meinung ist tief begründet iu den immer noch nicht abgedämmten sentimen tale» Unterströmungen der deutschen Politik. Der beinahe komische uud doch so wehmütig stimmeude Glaube au die Gewalt de» Worte», an Ueberrrdung-lünste, an Höflichkeiten uud Liebenswürdigkeiten im Verkehr und Kampf der Völker und Rasten trägt di« Schuld an der Verständnislosigkeit auch gegenüber der polnischen Frage. Die Polen denken gar nicht daran, sich umstimmen zu lasten. Sie rechnen ganz allein mit dem Gewicht von Tatsachen. Sie lächeln zu unfern schönen Worten und benutzen die abflauenden Wirkungen der Rrdepausen, um zu handeln. Sie organisieren und gründen und erwerben Grund und Boden, alle« untre Anleitung und Billigung der polnischen Geistlichkeit. Und so kommt es, daß da- Machtverhältni« auch heute noch in der Ostmark sich nicht zu ihrem Ungunsten geändert hat trotz der wahr haft grandiosen Machtenlsaltung Preußen-. Diese Erkenntnis seiner ostmarkischen Pflicht ist Preußen gar nicht hoch genug auzurechnen. Es erfüllt hier eine nationale Ausgabe, und wa» di« Polenfrage angcht, hat daS Bülowsche Wort volle Geltung: Preußen in Deutschland voran! Der Zentralwille ist also jedenfalls da, auch au Mitteln gebricht «- nicht mehr. Aber wie steht e» mit der praktischen Handhabung der Gesetze und Erlast« und mit den Erfolgen? Di« Antwort »st in dem ztstu» quo »ot« im Oste« gegeben. Gewiß, ohne die Kampfmaßregeln der Regier»«- wär« die Repolonisterung noch weiter vorgeschritten, aber daß bisher nicht hoffnuogsvoller« Erfolg« «rzi«lt Word«« si«v, liegt i» der falsch«» verwiest«»- »s» p»l»isch« Lbaraft«» und in der temperamentlosen Auffassung der Situation auf deutscher Seite. Während alle Polen eine einzige fanatisierte Maste sind, bilden die Deutsche» immer noch nach Schichten und Rängen und Kasten getrennte Haufen, denen »och immer die ihnen von Bi-marck dringend empfohlene halbe Flasche Sekt im Blute fehlt. Ja au« den eigene» Reihe» entstehen ihnen Gegner und den Polen Freunde. Zwar hüten sich die Freisinnigen heute mehr als noch vor wenigen Jahren, offen polnische Tevdeuzen zu be günstigen, dafür aber steht da» gewaltig« Zentrum unentwegt seine nationale Aufgabe in der Rückenstärkung der Polen und der Diskreditierung der preußischen GermaoisterungSaktion. Und diese letztere selbst geht auch nicht gerade auf ihr Ziel los, sondern arbeitet mit Verschleierung-Versuchen, anstatt laut vor aller Welt zu rufe«: Ja, dies sind Kampfmaßregeln. Das ethisch sogar nicht mehr ernst genommene moralpolitische Leitmotiv spukt noch immer in deutschen Gemüter», wohin es sich au» der ganzen Welt geflüchtet zn haben scheint. Eia alter Ost märker gebrauchte bei solchen feministischen Einwürfen eine sehr drastische Parabel: .Wenn ich meinen Bruder in eine gefährliche Schlägerei verwickelt finde und sehe, wie ihn ei« Gegner an die Kehle packt, so springe ich «einem Bruder bei. In der Polen frage aber wird erst erwogen, ob die höhere historisch-politische Moral das auch zuläßt.- Der Mana hat Recht. Berkebrssormen, di« zwischen Individuen wohl angebracht sein kSnne» und -«rühmt werd«» «öge», sind nicht immer mW übmall übortta-b«, «ns »U Politik -roß«« Gtilck MA ganz anderen Augen würden un- di« Polen betrachten, wenn Preuße» ihnen nach französischem Beispiel auf dem eminent wichtigen Gebiete der polnischen Preffe den Herrn zeigte. Frankreich duldet iu seinen italienischen Grenzprovinzen den Druck von italienischen Zeitungen überhaupt nicht, und di« Welt hat diesen Akt der großen freiheitlichen Republik an scheinend nicht übelgenommen. Auf Sentiments berufen sich immer nur die schwachen Völker. Wenn die Deutschen den Wunsch zur Erfüllung einer Weltmisston haben, so müssen sie lernen bart zu werden. ver Attlrtaml i« Ziidmrtattilra. Ale, der Abtetlu«« Meister über Hottentotten. Au» Berlin vöm 16. September liegt die folgende amtliche Meldung vor: Major Meister hat an: 13. September den Feind westlich von Harweha» geschlagen. Nach sechs- slündigrln Aufstieg iu dem steilen Gebirge wurde in fünfstündigem heftigem Gefechte, wobei es zum Kampfe Mann gegen Mann kam, die Hotten tottenbande au« ihren starken Stellungen ge trieben. Einem Teil« gelang es, iu nordwestlicher Rich tung in die Gebirgsschluchten zu «atkommr«. Die Verfolgung wirb fortgesetzt. Der Feind ließ 60 Tote auf dem GefechtSseld« liege». Auf unserer Seite find zwei ^Reiter gefallen. Verwundet wurde« Major Märker, Schuß i» di« link« Schulter, Oberarzt Korsch schwer und Ich« Reiter. ver friede. Zur Vernichtung der „Mikas«-. Das Unglück, das Togos berühmtes Flaggschiff getroffen hat, ist in seinen Ursachen noch nicht aulaeklärl. Fach- männische Kreise können sich kelne rechte Vorstellung davon machen, wie ans einem so modernen Kriegsschiff ein Brand eine wiche Ausdehnung gewann, und erwarten mit Spannung genauere Nachrichten. Bel den alten Ho.zicv.ffen sind Feuers brünste öfters oorgetouunen, die mit dem Untergang endeten. In seder Seeschlacht flogen einzelne Schisse aus, da ihre Bemannung unter dem Feuer dcS Feinde- nicht imstande war, den Brand zu bekommen, und die deutsch« Kriegs- geschichte kennt einen ähnlichen «Hall aus dem Gefecht bei Eckernförde, wo Hauptmann Jungmann, der in türkischen 'Diensten Erfahrung in der Leitung von Strand- balterien gewonnen hatte, den .Christian VIll." in Brand ichop. Alle Marinen üben den Löscht»,enst dauernd. Es ist dafür d»e sogenannte Feuerrolle ausgestellt, di« jedem Mann feinen Posten und jein« Verrichtung ^uweist, und ganz regel- mäßig wird dieser Dleastzweig durchgevrobt. Man ist seit der schlacht am Palu un chinesisch-japanischen Krieg bemüht gewesen, aus dem Innern der Schiffe mög lichst alle brennbaren Stoffe zu entfernen, da durch di« ein- schlagenden Geschosse auf den Schaffen beider Parteien Feuersbrünste hervoraeruf«» worden waren. Die eng lisch e M a r i n e hat in ihrer lange» Geschichte eine ganze Reibe von Fällen auf-uweisen. wo Holzschisfe im Friede» durch Feuer zerstört wurden. Der »Daily Graphie zählt mehrere, in der „Köln. Ztg." nacherzählte Vorkommnisse ans. 1771 flog der Zweidecker „Edgar von 70 Geschützen nach kurzem Brand ,n Spithead in die Luft, über 600 Mann kamen um, 1758 traf den Dreidecker „Prmce Georg- in der Bai von Biskaya da-ielbe Geschick und raubte 500 Ma«n da» Leben. Bon dem Dreidecker „Norme" in Sptthead konnte sich 1795 dagegen fast die garue Besatzung retten, ehe die Pulverkammer explodierte. 1800 ging da- Flaggschiff der Mittelmeerflotte, die „Queen Charlotte-, mit 800 bls 900 Mann zugrunde. Aus neuerer Zeit ist der Brand zu nennen, der 1864 in Montevideo da- 70-Kononenschiff- „Bombay" zerstörte, wobei 97 Manu ums Lebe» kamen. — Der Berichterstatter des „Darch Telegraph" in Lafeb» drahtet weitere Einzelheiten über die Katastrophe der „Mikasa": Alle Mannschaften schliefen, als das Feuer aus- brach. Die Flammen erstreckten sich in weniaen Minuten von einem Ende des SchisieS zum andern Am fürchter lichsten wütete die Feuersbrunst im zweiten Verdecke, das, da der größte Teil der Scknffsbesahuna dort den Bra»o zu h«- wültigen versuchte, der Schauplatz der meiste» Verlust« wurde. Di« Menschen wurden i» Stück« -«risse«, viele andere durch den heißen Dampf ms Mr Unkennt lichkeit verbrüht. Deutsches Keich. Leipzt-, 16. September. * Handschreiben des Kaisers a« den Großherzog von Hesse». Die „Darmstädter Zeitung" veröffentlicht daS folgende aus Cob len- vom 1v. September datierte Handschreiben deS Kaisers an den Grokher-og von Hessen: „Durchlauchtigster Fürst, freundlich geliebter Netter und Bruders Am Schlüsse der von mir abgehal- tenen Manöver empfinde ich e8 als angenehme Pflicht, Eurer Hoheit meine hohe Befriedigung über die vortreffliche Haltung und den ausgezeichneten Zu stand aller Truppenteile der hessischen Division zum Ausdruck zu bringen. Auch war es mir eine gan- besondere Freude, bei der Parade am 8. September die zahlreichen Vertreter der Kriegervereine deS Trohher- zogtumS Hessen begrüßen zu können. Euerer König lichen Hoheit würde ich zu besonderem Tnnk verpflichtet sein, wenn Sie allen Beteiligten von meiner lebhaften Genugtuung über diesen Beweis treuer patriotischer Te- sinnung Kenntnis geben möchten. Empfangen König liche Hoheit die Versicherung meiner wahren Hochachtung und Freundschaft, womit ich verbleibe Euerer König lichen Hoheit freundwilliger Detter und Bruder. Wil- Helm." Die „Darmstädter Zeitung" fügt hinzu, daß der Grotzherzog dem Kaiser den Dank für dieses Schreiben auf dem Manöverfelde mündlich ausgesprochen habe. * Vorgehen tzeS Dr. Stuebel gegen die »Kölnische Volkszeitung". Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bricht endlich das Schweigen; Herr Dr. Stuebel zeigt au, daß ec gegen die verwirrenden, mit anscheinend inter nem Material gearbeiteten Kolonialartikel des rheini schen Zentrumsblattes einzuschreiten willens ist. Das Regierungsblatt meldet: „Die „Kölnische Volkszeitung" (Nr. 761) behaup- tete, bei der Beratung der K a m e r u n - E i f e n - bahnvorlaae hätten zwei Vertreter der Kolonialaoteiluug in der Budgetkom mission über das erste Kamerun-Eisenbahnsyndi- kat unrichtige Angaben gemacht. Darauf hat der Direktor der Kolonialabteilung am 15. Sep tember an den Chefredakteur der „Kölnischen Volks- zeitung" das folgende Telegramm gerichtet: „Die bei- den einzigen Vertreter der Kolonialabteilung, die bei Beratung der Kamerun-Eisenbahnvorlage An- gaben machten, sind ich selbst und der Legationsrat Hel ff er ich; der Vorwurf unrichtiger Angaben in dieser Sache in Nr. 761 Ihrer Zeitung kann sich mit hin nur auf uns beide beziehen. Ich ersuche Sie deshalb um Mitteilung der nach Ihrem Artikel in Ihren Händen befiiidl'chcn Belege, um mir die weiteren Schritte in dieser Angelegenheit zu ermög lichen." Die darauf eingeqangene Antwort lautet: „Wir haben dem Verfasser des betreffenden Artikels sofort von Ihrem Wunsche Kenntnis ge geben." Auch kür die Außenstehenden dürfte klar sein, daß Herr Tr. Stuebel. der Angriffe müde. Gewährsmann und UrsprungSort der Artikelserie zu erfahren wünscht, und daß er sich zu seinem Schritt erst um der Bedeutung der Sache willen für die ganze Kolonialverwaltung ent schlossen hat. Eine Komplikation d«r Anaelegenheft dürft« unmittelbar bevorftehen.
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