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Dresdner neueste Nachrichten : 26.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193807269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-07
- Tag1938-07-26
- Monat1938-07
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 26.07.1938
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Mn. vpsrllsn Merckso hiermit. Z. ^ull 1938 »uk Ver- U ^d,. 1 UOV. k»tt« ». vertagt vorckea 1>t, vormttl»«?» 10 k'hr ii !>cd»kt. V»!,eokikU- VI»»»MM<UNg irrr/r« r lirul ^er verichl- cke» ». Ne«cdlu,,k»»»i»z tsllun«. 8 cke, Vor»t»vcke» svl erkvlgt o»cd ? 22 4» eunz cker ^ktiea ockrr loksr» r»6« 4, Itt, ocker del f«u»1e irreren, cyo- ,1s Drescken, Vrerckork Vreden, »NK^'ehlost^en«!, b»7.ic. uck ck«e Lkkelitenkiro- »enplsk/e». rrclnukiKsmLSIg erkc-IN,' flinterlt'eun«,»teile l^r rur Neen«»>runr «irk sekAlten verbell. Ur Vautvn eknel <1 vr. der Ul' Vrlutvn »««»»mmluns irrr/ri « : un<1 rler verlebte ck" »cNIuaksssuvz Merü^r »n«e»eN1n!'>''nen k,r!c- »uek «iie llkkeizten^iro- «enplstre». circknunKsmstSiK ertc.ifft, ttlnterlesrunirrrtelle für rur Neenckieunz ' gehalten »rercken. Mion, llsivriieff verUen hiermit. nrcd- 23. 3ui> 1938 ank Ver- 34 ^i»>. 1 N<rN. <»1'4 ». vertoskt vollen in, tnrmitt-,«, ^rll 1 dr i» iioekol«, >V,i,enkmr ertötet noch 22 ckei kk'insr lier -4ictieo ocker f»tor» Ir-ike 4. NI., ocker bei kilisle Dre»cken. Lokv- nie Nre5«ien. Nrerckver Nre^'len, ,8 6e» Voritsocke» uvl n«en (2»KI cker Luk- rum ^ussicdtrrot. Bäckerei »u oeroachlr». NSderel stro» s»Kn««»»ra»«1,4 Mit« veetcmgen 81« b«I 6sm 8e- »uek ckoe Lz»t- «tätton «II, veoictnoe dtoueoten dtoebelekten. » lang vncj oraon ItiloclL' f/rn k»sk, Siumsrr/ 28- 3»8 ISZ, sseH Ivk! neuen Ugvn A üsvnä gekt. sllor lNg, Ion uer! verpaesilungeli Sldrlftleiwng, Verlas and SauptgeschSstSflekle: Dresden A, Zerdlnandstraße i Aamlstenanietgra üRpf„dl»rs wwteelle mm-Zrll« Im T«rtl»tl 1,10 RM. Nachlaß nach Malstaffel I »der Mengenstaffel v. Srlefgebsthr für Ziffer» onzelgen 10 Rps. aulschl. Porto. 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Jahrgang Tag -er Volksdeutschen in Breslau Großkundgebung auf dem Schießplatz — Kiukiang von den Japanern erobert — Gespannt« Lag« in Palästina Prager Parlament einberufen Verhandlungen mit der Sdp. erneut vertagt relegramm unsres Korrespondenten 8. Prag, 28. Juli Ministerpräsident Dr. Hodscha hat am Montag den -«nrierpräsidenten beauftragt, daS Abgeordneten- liir DlenStag, den 2. August, einzuberuson. In Mr Sitzung werden aber nicht die besetze über die »r,«lang dcS Nationalitätenproblems zur Behänd, ln, kommen, sondern eS wird sich, wie Minister« Mdent Dr. Hodscha am Montag dem sndeten- dr,stchen Abgeordneten Kundt in einer Aussprache kknntgab, mehr um eine sormale Sitzung Han kle, «us deren Tagesordnung nur einige dringende «ike Regierungsentwtirse, wir z. B. die Einführung »er trrijährigen Dienstzeit sowie daS llesrtz Uber die tzttichtung von Arbeitslagern stehen wird. xie geplante» Regierungsvorlagen znr Lösung der «linalen Krage, die von der Regierung bereits als Irrii,gestellt bezeichnet wurde», bilden immer noch gr,««stand der Beratungen dcS politischen Ministcr- limtreö und werde« von der Negierung selbst noch ,icht «IS verhandlungSreis betrachtet. kie drei Wcsetzeutwürsc, das Sprachcngesetz, daS striieialitätenstatut und die Nationalitätcnselbstvrr« nelli«, werden Wicht, wie es ursprünglich hieß, bereits tirlr Koche, sonder» erst irr der nächsten Woche de« 8«,««stand ossizieller Berhandlnngen mit den ein« j«l,r« politischen Parteien der Nationalitäten, ins- trlordeie abcr mit der Sodetendcutschen Partei, bilden. ?«n Parlament werden auch diese Borlagen erst nach title» Verhandlungen zu einem bis heute noch un- trstimmte« Zeitpunkt vorgclegt werde». Sofortige Einziehung möglich Sine bezeichnende Verordnung Prags Telegramm unsres Korrespondenten 8. Prag, 2». Juli Heute ist eine Regiernngsverordnung verkündet »ordrn, die eine Reihe von bisherigen Bestim mungen über die Wehrvorschristen abändert bzw. er« ,«»>«. Die nene Regierungsverordnung erschwert den ilillchiib deö aktiven Dienstantritts sür Studierende »ad sonstige Personen, die anS andern Gründen ge zwungen sind, um einen Ansschnb des aktiven Dicnst- «»tritts anzusuchen. Die einschneidendste Bestimmung drr neuen Verordnung ist die über die Einbern- InngvonReservi st enzuWassen Übungen. Nährend bisher — mit Ausnahme der Maßnahmen oom 21. Mai — Reservisten die Einberufung etwa drei Monate vor dem Antritt der Wasseniibung zugestcllt winde, wird jetzt die Armee ermächtigt, nunmehr die ffinberulung sofort zuzustellen. In diesem Kalle hat der Einbcrusene spätestens sechs Stunden nach der Zustellung der Einbcrusung sich zu seiner Truppensormation zu begeben. Im Be- tinsSsalle ist auch eine Einberufung aus telegraphischem Nege möglich. Tie Bestimmung bietet also die Mög- lichlei«, unter Umgehung des gesetzmäßigen Weges ßdrrzeit beliebig große Truppenteile zu einem be stimmten Termin zu mobilisieren. Notschrei aus Karpalho-Rußlan- Telegramm unsres Korrespondenten 8. Prag, 2«. Juli „Tie Zeit" verfiel am Dienstag wegen Veröffent lichung eines Interviews mit dem Abgeordneten irr au t o n o m i st i s ch c n k a r p a t h o r u s s i s ch e n Parte i, A n d r e j Brody, der Beschlagnahme. In drm Interview, das die Gcwallmcthodcn der Prager Rrgierung rücksichtslos anprangert, sagte der kar- pathornssische Abgeordnete unter anderm: „Leider strht hinter uns keine große Nation, da wir sür das kommunistische Rußland nicht wichtig genug und außerdem grundsätzliche Gegner des Bolschewismus sind. Wurde es ei« nationales Rußland geben, würden wir gewiß nicht in einem solchen ttnrcchtsznstand leben wie jeyt seit 2» Jahren. Tie tschechischen Blätter schreiben selbstverständlich nicht über uns und unsre Wünsche, die andern Blätter interessieren sich sür uns kaum und die Welt glaubt, daß bei uns alles so in Ordnung ist, wie es die Prager Auslandprovaganda darstellt. Selbstverständlich wer den wir bei der Behandlung nm das Nationalitäten- Natut verlangen, daß seine Bestimmungen auch sür rne karpathorussischc Gruppe gilt, die in der Slowakei lebt. Wir werden also gerade seht den Kamps um die Autonomie mit aller Energie führen." Die Sit-etendelitschen treffen ein Ankunft Konrad Henleins - Empfang Volksdeutscher Vertreter im Rathaus X Breslau, 2«. Inl« Der heutige Dienstag, der letzte Tag vor der ossi- zicllcn Erössnung des ersten großdeutschcn Tnrn- nnd Sportfestes, ist ein Tag der Volksdeutschen, deren über kN NÜN, darunter allein Sl NlM Sudctcndcutsche, bei diesem kost der Leibesübungen Seite an Seite, in gleichem Schritt mit den über Lllllllllll Volksgenossen anü Großdeutschland marschieren werden. Gestern und heute morgen sind die ersten Züge mit Volksdeutschen schon eingetrossen und gestern abend kam Konrad Hen lein in Breslau an. Zn einem Empfang der v o l k S d e u t s ch e n V c r t r c t c r i m R e m t e r d e s R a th a us e S hatten sich starke Vertretungen der meisten Volksgruppen ein- gesunden, au der Spitze die Abordnungen der Sudeten deutschen unter kübrnng Henleins. Tic indeten- dentschen Tnrncr nnd Sportler fallen in ihrer schmucken stahlgrancn Glcichtracht bereits im Slraßcnbild der Stadt ans und werden von der Bevölkerung immer wie der freudig begrüßt. Tic T e u t s ch c n a u S L i c b c n- bürgen warcy in ihrer Volkstracht erschien. Dichte Mcnscheninassen umsäumten den Haupt- eingang zum reich geschmückten Rathaus, als die V c r- treter der Volksdeutschen vorsnhren. Tie Hauptstadt des Gren.zlandcS Schlesien weiß um Grenz landnot und Grenzlandkamps. Oberbürgermeister Tr. kridrich, der zugleich im Namen des anwesenden RcichssportsührcrS v. Tschammer und Osten sprach, ging von diesem Gedanken in seiner Be grüßungsansprache aus. Er betonte die Verbun denheit der Deutschen diesseits und jenseits der Grenzen und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß nicht weniger als 3100» Sude- tcndcntsche in Schlesiens Hauptstadt zum ersten großen deutschen Turn- und Sportfest erschienen seien. Der Höhepunkt des T a g c S d e r V o l k S d e u t - scheu ist daun nm 17 Uhr die Kundgebung aus dem Schloßplatz. Am Abend werden eine Fcstaussührnug in der Iahrhundcrlhalle und ein Festspiel in der Schlcsierkampsbahn den Tag der Volksdeutschen abschlicken. Nach den Siebenbürger Sachsen und den Banater Schwaben trafen gestern die V o r s ü k r m a n n- schatten dcS Den Ischen T u r n v e r b a u d e S der S n d e t e n d e u t s ch e n, Männer, Franc« und Inngturncr ans Nordböluncu, dem Egcrland und dem Böhmer Wald in Breslau ein. Sic wurden, als sic in vorbildlich strammer Haltung an dem Leiter der Ans- landabtcilung im Tcnischcn Reichsbnnd sür Leibes übungen, Gras von der Schulcnbnrg. ihrem Mann- schastssiihrer Willi Brandncr nnd dem Ingendsiihrcr der ludetcndcntschcn Volksgruppe, Franz Krantzbergcr, vorbeimarschicrtcn, von der Bevölkerung mit nicht cndcnwollcnbem Jubel empfangen nnd immer wieder stürmisch begrüßt. Insgesamt sind 28 Sonderzüge für die Sudeten deut- sch en vorgesehen. Außer den 2üUiXl Sudeicn- denlschcn, die im Laufe des heutigen Tages in BreS- lan cintrcsscn, iverden auch noch zahlreiche 'Vertreter aus andern deutschen Volksgruppen erwartet, so ans Polen 880, aus Lettland 810, aus Estland 188, ans dem Mcmelland 380, ans Ungarn 80, ans Jugo slawien 60, ans Eupcn-Malmcdy 78 und aus Däne mark 723. 450 werden ans Amerika, Afrika und Australien . heute und in den nächsten Tagen cintressen. London Mt Beobachter nach Prag Lord Runciman von der englischen Regierung beauftragt - Hodscha einverstanden Telegramm unsres Korrespondenten 8t. L o « b o n, 28. Juli Ministerpräsident Ehambcrlain wird in der heu tigen außenpolitischen Aussprache im Unterhaus mit teilen, daß die englische Regierung Lord Runeiman zum Berater und Beobachter in Prag ernannt hat. Prag hat sich mit der Entsendung Runrimans einver standen erklärt. Ju der weiteren Besprechung zwischen Ministerpräsident Hodscha nnd dem englischen Ge sandten Newton, die aus Anweisung der englischen Regierung an Newton am Montagnachmittag statt sand, hat Ministerpräsident Hodscha sein Einverständnis mit dem britischen Plan erklärt. Der Grund dieses Schrittes besteht darin, daß den englischen RegierungSkreisen die große «lust zwischen den sudetendeutschcn Forderungen nnd den tschecho slowakischen Zugeßändnisien immer klarer wurde. An hiesigen amtlichen Stellen sah man angesichts der ttn« sähigkeit der Uchccho-slowakischen Regierung, die Lage allein zu meistern, eine neue schwere Krise nnanS- weichlich herannahcn. Gleichzeitig war die Bereit- schast der vier europäischen Großmächte, eine sriedliche Lösung zu linden und auch im allgemeinen eine euro päische Annäherung zu versolgen, in den letzten acht bis vierzehn Tagen durch eine engere dentsch-eng« lilche Fühlnngnahme und durch die lranzösisch-eng- lischen Besprechungen in Paris osscnsichtlich geworden. In dieser Lage entschloß sich England zn dem un gewöhnlichen Schritt, einen „Berater" bei einer sremden Negierung zu ernennen. Man Hoss« hier, ans den Gang der Entwicklung so viel Einsluß zn nehmen, daß eine unmittelbare Gefährdung des Friedens durch dir Haltung Prags vermieden wird nnd die allgemeine Entspannung in Europa Fort schritte macht. England will zu erreichen versuchen, daß das Natioualitätcustatut in seiner jetzigen Form überhaupt nicht vor daS Prager Parlament kommt, sondern daß, bevor daS Parlament überhaupt mit der Angelegenheit besaßt wir-, eine restlose Einigung zwilchen der Regie rung und den Volksgruppen herbeigcsührt wird. Lord Runeiman soll an diesen Verhandlungen aktiv teil nehmen. Er wird bereits in den nächsten Tagen in Prag cintressen. Runeiman ist einer der bekanntesten britischen Parlamentarier. Als Handelsminisler bat er sich in den Jahren 1031 bis 1037 internationale Gel tung erworben. Er wechselte in diesen Jahren ins Lager der Schutzzöllner hinüber, nachdem er vorher Jahrzehnte hindurch Freihändler gewesen war. Er gehörte früher dem Unterhaus als liberaler Abgeord neter an. Während des Krieges war er ein heftiger nnd unversöhnlicher Gegner Lloyd Georges. Mit dem jetzigen Schatzkanzler Sir John Simon schwenkte er bei der Spaltung der Liberalen zu der Regiernngsseite Uber. Er ist jetzt 68 Jahre alt. Wie wird nun die Stellung Runcimans sein? Ter diplomatische Korrespondent der „Times" schreibt, Lord Rnneimans Pflichten würden „beratender und vermittelnder" Natur sein. Tie tschecho slowakische Regierung habe sich bisher gegen eine Vermittlung von außen gewehrt, mit der Begründung, daß dadurch säst unvermeidlich die Sndelcndeutschen als eine souve räne Körperschaft anerkannt würden. Durch die Art -er Ernennung Lord Runcimans seien diese Bedenken jedoch zerstreut worden. Lor- Rnnciman sei „ständiger Berater" (die „Times" gebrauchen den deutschen Aus druckt der tschechoslowakischen Regierung. Tic tschechische Negierung habe aus den rein beraten den Eharaktcr seiner Mission besonderen Wert gelegt. Die Ernennung Runcimans habe auch die Unter stützung der sranzösischrn Regierung. Wie der diplomatische Korrespondent dcS „Daily Tele graph" mittcilt, ivar in den Pariser Besprechungen zwischen Halifax und Bonnet der Plan ausqetancht, daß auch Frankreich einen solchen „Berater" ernennen möge. Tic französische Regierung habe das jedoch nicht sür ratsam gehalten. Zu dieser Ncnßernng des diplo matischen Korrespondenten ist zn bemerken, daß die sranzösischc Regierung in den Besprechungen mit den englischen Stellen die Ansicht geäußert habe, eine solche Erncnnnng würde den Eharaktcr der Tschecho-Slowakci als eines unabhängigen Staates beeinträchtigen. Ter diplomatische Korrespondent fährt fort, gleichzeitig leien die sranzösischc und die englische Regierung jedoch iiliereingekommen, in Prag erneut darauf zu drängen, daß den Sudetendeutschcn in größerem Maße, als es bisher geplant sei, cntgegengekommen würde. Im Brennspieget Die Grundforderung an Prag Lord Runeiman geht als Berater nach P r a g. Seine Entsendung ist ein Zeichen, daß man nunmehr auch im Westen -en Ernst der Lage erkannt hat, die einsteben müßte, wenn die Prager Regierung ihre Verzögerungstaktik sortsctzt nnd sich durch soge nannte Zugeständnisse, die zwar agitatorisch groß auf. gemacht werden, aber durchaus nicht den Kern der Tinge berühren, nm eine Lösung der VolkstnmSsragen hernmzndriiltcn versuchten. Erfreulich ist cs in diesem Zusammenhang, daß — eine Wirkung wohl auch des Pariser Königsbcsnches — daS Pariser Kabinett der Entsendung eines solchen Beraters zngestimmt hat. Tas; die Pariser Regierung sich nicht entschließen konnte, auch von sich ans einen Berater zu entsenden, ivie scheinbar ursprünglich geplant war, ist unter den obwaltenden Umständen vielleicht sogar sehr gut: Prag hätte es nämlich sicher verstanden, die beiden 'Berater geschickt gegeneinander anszuspiclen nnd ihre Tätigkeit dadurch sozusagen zu neutralisieren. Natürlich wird die tschecho slowakische Regierung von der sranzösischen Presse heute bereits mit Lob überschüttet, daß sie sich zur Ausnahme eines solchen Beraters entschlossen habe. Aber Prag hat bisher stets nach außen hin gute Miene gemacht, nach innen aber sein böses Spiel ruhig fortgesetzt. Prag hat sich zwar bereit erklärt, gewisse Zugeständnisse aus dein Gebiete -er Sprache, der Erziehung und der Justiz zu machen, aber Prag besieht daraus, die völkische Vorherrschaft der Tschechen sür die sudetcn- deutschen Gebiete in Böhmen, Mähren und Schlesien unter allen Umständen zu behalten. Prag bietet kleine Z uge st änd nisse an, um den grund legenden staatlichen Umbau zu ver meiden. Konrad Henlein hat die Autonomie der Volksgruppen in ihren Siedlungsge bieten verlanat, um im Rahmen des tscheche- slowakischen Staates ihnen Selbstverwaltung und Lclbstrcgiernng zn geben, wie es schon im Versailler Vertrag versprochen worden war. Tie Prager Re gierung will nicht den VolkStninsaruppen Autonomie geben, sondern, wie bekannt, den alten politischen Landschaften. In diesen wohnen aber stets Deutsche und Tschechen zusammen. DaS Volkstums- vroblcm würde also, wie wir schon einmal ausgesührt haben, von der Ebene einer großen Tschccho- Llowakci lediglich ans die einer Reihe von kleinen Tlchecho-Slowakcicn hcrabgedrückt. Nicht die Landschasten, sondern die Völkerschaften müssen Rechtspersönlichkeiten werden mit eigener Ver- trctung und eigener Regierung. DaS ist der Sinn der Neuordnung des Staatsgebietes im Sinne einer nationalregionalcn Dezentralisierung, wie sie im Me morandum der Sudetcndeutschen vom 7. Juni verlangt wird. Stadt der Volkserhebung Graz, die Hauptstadt des Gaues Steiermark, Hot vom Führer die ehrende Bezeichnung ,?§ » a d t der Volkserhebung" erhallen. DaS ist ein Ehrentitel, dem Tradition und Gegenwart dieser kerndeutschen Stadt in der Grenzmark dcS Reiches gleichermaßen entsprechen. Seit jeher, leit Jahrhunderten, war das alte Vayrisch-Grätz, wie Graz vordem — Erinnerung an das bäurische Mutterland der deutschen Ostmark — hieß, ein Bollwerk dcS deutschen VolkSlums im Süd osten. Als mit dem großen Türkenzug gen Westen die Jahrhunderte dcS „TiirkenschrcckcnS" anbrachen für das Abendland, hielten aus dem Grazer Schloßberg die Gepanzerten Wacht gen Osten, nnd nicht selten waren die Nächte, in denen man vom Uhrentnrm, dem histo- rischen Wahrzeichen von Graz, anS, die Flammen, die vom Anmarsch dcS Feindes kündeten, den Himmel im Osten röten sah. Nicht weit von Graz zog sich die Grenze gegen den gewaltigen Eroberer: aber niemals konnten die feindlichen Scharen diese Grenze über schreiten — Graz hütete das Tor zum Reich in schweren Lchiclsalsstnndcn. Und als dann viele Jahrhunderte später anS dem Westen der Feind ins Land kam und die Waffen der Regimenter Napoleons vor den Mauern der Stadt blitzten, da ward der Grazer Schloßberg wiederum ein Hort gegen den Eroberer nnd neben dem Isclberg Andreas HoscrS eine Stätte deutscher Ab wehr nnd deutscher Soldalenlat. Und immer ist seit dem Graz eine Hochburg des Deutschtums der Lstmark geblieben. Zur Badeni-Zeit, als um
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