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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.07.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100731025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910073102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100731
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910073102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-07
- Tag1910-07-31
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»lese» 8l«Il »trd <xn Sesern und Um-e-ung «« von Dresden berrlt» al» 54. Jahrgmq. 209. vez«^ge»ü»r vtertüpttrl Utr Lr«»- X» det ltglich «««>- m>U>l>trZutra«un,tai, L°»>>< un» Mlunu-'n nur euimatt r V> Mk , durch uudivurngr Som» «ittUuiitr, S d0 Mt S»> nnm«U,rr Zu« d'lluna durch di« Post zt»u-1in»««s>««g«Id,. P>« den U»I»r„ von l reid«» u U»>u«dun- au, log« vorder >„< arüelll«» Nbend-tlu«- gndru erhallen »»««„«- rläniaen Verleder mit der «orge» - «>,«,,ad« „„-MM»» «UAeflelil. ^rck>t»u»nurm»deul< jiaur Qnellenauqad« ,,I-«1d. «achr.", ,u> iii >> — Unuerlangle Aunnikrinie werdrn nicht auid««al>r». UdenüHurgabr zu-esteltt, während e- die Post Abonnenten am Morgen in et«er Sesamtaus-abe erhalte». Telegramm-Adresse: Rachrichte« Dresden. L8SG Druck und Verlag von kiepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrahe 38'lsO. SolUtiag, 31. Juli isit». Femsprecher: N . 209« » 3001 A«1ki,,n -Tarif Annahme »on Ankün digungen bis nachm L Uhr. Sonntags nur Manenftrahe 38 von tt dich '/,1 Uhr Lu einspaltige Srundzeile (ca. 8 Silben» 2ä Pj., 8a»ilten Nachrichten au > Dresden 2V Ps ; Oseschäitü Aiukigen aus der Pr»vatse,te Zeile 30Ps.; die riveispalllge Zeile« LertseiteLOP» Soun u Feiertagen die eiilfpaiiigk Äittiiv- »eile 30Ps , aus Private si lte (Ü Ps., Hamilien- Nachrichten a. T re-den die t4r»lndtei'.e 25 Ps. —. Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbe zahlung. — Hede; Be. legblatt kouet U) Ps. dresdner kanlt /iliiisnkLpilal und ksssrvsn 260 ^i». «wpüokit idro »Mil«»-!!«« Wi lsMWm: OresSen -i., König ckodann-Ltrasse 2 „ „ Prager Strasse 24 :: :: „ Striesener Strasse 44 :: vrescken-bl., Lsulrner Strasse 2 :: :: Kurort V7eis»er Hirsch :: :: dleissen unck Kötrscstendrocka. Dsreialaxen, Wunahmv rur VsrLiasur,^. Lckeck-Verkedr, LröSuuu^ von Sostsclcicolldell. "Wertpapiere, L.n- uoä Vericank, Leleidunx. Coupons, Lilllösunx un«i Vsi vsrtunx. Depots, ^ukbevkchrunx oösrisr u. vsrsoklissskarsr. Itrectildriefe aut alls üauptplät/.v 6er ^elt. Aüv erNge ^lofev. Heute vormittag gegen ?>1l Uhr entgleisten aus Pahnhoi Priestewitz vom durchsahrenden Leipzig- Dresdener Schnellzug Nr. 5 in einer Krenzungü- weiche die Lokomotive und -er nachfolgende Gepäckwagen. Perwnen wurden nicht ucrlevt. Tie Dresdner Droschkenkutscher beschlossen, morgen srül, in den Ausstand zu treten. tllras Achrenthal hat an den Reichskanzler Bcth - mann -Hol lwcg ein bemerkenswertes Schreiben ge richtet. Der K ö n i g von Rumänien hat den Deutschen Kaiser zu den rumänischen Herb st Manövern cin- ,, clade n. Der Briefträger Bergmann, der auf dem Postamt 17 in Berlin 50 000 Mark unterschlagen hatte, ist gestern i n B e r l i n verhaftet worden. Die deutsche S t u d e n t e » i ch a s t beabsichtigt, aus der tzliiabcthhvhc bei Bonn ein Bismarck-Denkmal zu errichten. Das K n > a t c l über Helene Odilon ist gestern ovln Wiener Landgericht aufgehoben worden. Neueste vrahtmeiamge« vom80. Juli. Ei» Schreiben des Grasen Achrenthal an Bcthmann- ' Hollweg. Wien. lPriv.-Tel.» Gras Achrenthal hat an den Reichskanzler von Bethmann-Hollwcg durch Staats sekretär von Kidcxlen-Wächtcr ein Schreiben gerichtet, tn dem er seiner großen Befriedigung übet: den Besuch des Llaatsjctrctärs Ausdruck gibt und mitteilt, das, er von äcn Besprechungen mit Herrn von Kiderlen-Wächtcr den Vesten Erfolg für eine wettere Befestigung aer guten Bezichnngen Oesterreich-Ungarns und Tentjchlands erwarte. Die Berhastung des Briefträgers Bergmann. Berlin. lPriv.-Tel.> Der Briefträger Ludwig Pcrgmonn hat ein volles Geständnis abgelegt. Sr erklärte, das, er die Defraudation ohne Ueberlegnng, nur einem Impuls folgend, begangen habe. Bei Berg mann wurden »ach der Berhastung »och 48 883,05 Mark gc- nindeii, so das, von den unterschlagenen Geldern nur 500 Morl schien, die Bergmann in den zwei Tagen ausgegebcn Hai. Insbesondere hat er auch Käufe itt einem ^uwelie»- laden im Betrage von über 300 Mark gemacht. Wie Berg, mann in seinem Berhür zngcstand, hatte er die Absicht, steine früh Berlin zu verlassen und sich nach Hamburg zu stcgcven. Da er aber befürchtete, ans dem Bahnhof von der Polizei erkannt und scsigenommcn zu werden, batte er Lc- ichloncn, die Reife nach Hamburg im Automobil zu machen und hatte sich zu diesem Zwecke gestern bei der Aniomobilzentrale ein Automobil für diese Fahrt bestellt lind als Preis 1 Mark für den Kilometer vereinbart. Dem luwmvbilbcsiher siel dies aus, und er teilte seinen Ver dacht dem Gasihossbcsitzer mit, der die Pvlizei benachrich tigte. Während Bergmann von seinem Zimmer ab wesend mar, wurde dieses durchsucht. Bon dem gestohlene» Gcldc fand man, wie schon gesagt, noch 48 833.05 Mark vor. Den Rest hatte Bergmann verwandt, um sich Kleidung und bei einem Zuwclicr eine goldene Uhr mit Kette und einen goldenen Ring zu kansen. Diese Gegenstände sind ebenfalls gefunden mvrden. Als Bergmann nachher nach Hanse gekommen war, wurde an die Tür angeklovst, da angkvllch ein Telegramm abzngebcn sei. Sobald Berg mann öffnete, wurde er verhafte«. Kulturkampf in Spanien Paris. Aus San Sebastian wird gemeldet: Bei dem Bankett, das zu Ehren des Ministerpräsidenten Eanalejas vom hiesigen liberalen Komitee gegeben wurde, führte der Ministerpräsident ans: Niemals hatte ich eine ähnliche Bcraiitwvrtlichtcit. Niemals war ich mehr bereit, den Lchivierigkcllen die Stirn zu bieten. Die liberale Partei Spaniens liefert jetzt ihre» letzten Kamps. Wir rechnen ans die Armee, ans die Mehrheit der Kammer und auf die Brrnnnst. Der von uns nnternonimeiie Kampf ist nicht antireligiös, er ist antiklerikal. Sa» Sebastian. Der König hat ein Dekret nntcr- zeichnet, worin er die Ausgabe von 8 l Millionc n Lchatzbvnds genehmigt. Bulgarien Pari s. Der hiesige bulgarische Gesandte wurde durch einen Vertreter deS „Mali»" ausgefragt. Die Frage, ob Bulgarien seine ans den Rat der Mächte seit her befolgte türlensreundlichc Politik ausgcbc, beant wortete der Gesandte mit n e i n. Bulaarien wünsche, seine friedliche Politik sortzusüliren. weil sic seinen Interessen günstig sei. Aber man dürfe nicht vergessen, das, cs auch noch andere Interessen gebe. Die türkcnsrcundlichen Ge fühle unterlägen i» Bulgarien noch gewissen Schwan kungen. Die Verfolgung oder die schlechte Behandlung, über die sich die Bulgaren in Mazedonien beklagt hätten, könnten natürlich die volitilchen Gefühle der Bulgaren beeinslnssen. Aber es sei verfrüht, daraus ans einen Kon flikt schließen zu wollen. Bulgarien wünsche jedoch, eine starke Armee weiter zu unterhalten, weil es der An sicht sei, daß cs diese Armee brauche, um aus dem Balkan den Frieden zu sichern, der ebenso notwendig sei für den rnnercn Friede» wie für die Ausrcchtcrhaltung seiner Stellung in Europa. - Gattcnmord und Selbstmord. Marbach. Der Schuhmacher Günther, ein arbeits scheuer Trunkenbold, e r m o r d c t c s c i n c F r a n und ver grub die Leiche im Keller. Gestern abend legte er sich auf einen mit Petroleum getränkten Strohhgufen, zündete ihn an »nd verbrannte vollständig. Eisenbahnunglück in Frankreich. Paris. lPriv.-Tel.» Bei Le Maus stieß ein voll besetzter Pcrsoncnzng mit einem anderen zu sammen. Zwei Wagen jedes ZngcS wurden völlig zcr trümmert. Der Lokomotivführer und Heizer des einen und der Heizer deS anderen Zuges wurden ichiver verletzt unter den Trümmern hcrvorgczogcn. 20 Reisende sind gleichfalls verletzt, doch gibt ihr Zustand zu ernsten Besorgnissen keinen Anlaß. Soziale Gesetzgebung in Argentinien? Buenos Aires. Präsident Alcorta hat dem Parla ment eine Botschaft über eine Gesetzes Vorlage über sandt, die bezweckt, die Unternehmer zn verpflichten, ihre Arbeiter im Falle von Krankheiten oder von Unfällen im Betriebe zu entschädigen. Berlin. «Priv.-Tel.) Das „Deutsche Reichstvrre jpondeuzblatt" schreibt: In einem vertranten Gespräch über die durch den Brief des Deutschen Kaisers an den Präsidenten von Nicaragua veran staltete kurze diplomatische Affäre habe der nxne Staats sckretär des Auswärtigen geäußert, er vermöge hinsichtlich der Stellung der taiserlichen Regierung einem fremden Thron oder Regierungswechsel gegenüber ebensowenig dem früher in Preußen bis i» die erste» Regiernngssahre König Wilhelms l geübten Prinzip der starre» L c g t t i in i t ä t S p r ü s u n g Geschmack abzngeminnen. wie der seit Büloivs Ltciatssekretariat angenommenen Ge pflogenheit, jeden neuen, auch mir aus 14 Tage zur Herr schasl gelangten Präsidenten und Präsidcntchen postwendend als „lieber und großer Bruder" aiizuertennc». Auch in diesem Falle sei die Bismarctschc mittlere Linie sein Borbild. Nürnberg. lPriv.-Tel.» In dem großen Grün de r p r o z e ß gegen den chilenischen Konsul Bankier Rndols Birkner, Inhnber der Birlncrschcn Effekten- und Wechselbant, und Genossen wegen Betrugs »iE Vergehens gegen die Gründnngsvorschriften ist heute vormittag nach zehntägiger Verhandlung von der Ferien- straskammer des Landgerichts Nürnberg Birkner zu I Jahre Gesängnis, der Kansmann Dürr zn 4 Monate» Gefängnis verurteilt worden. Der dritte An geklagte, Rentier Lorenz, wurde sreigesprochen. Z w v l l c. Ein Dampscr wollte drei Fahrgäste ab- setzcn, die durch ein Boot an Land gerudert wurden. Da bei schlug das Boot um und alle drei Insassen ertranken. Rechede. Das fünfjährige Söhnchen eines Land mannes geriet unter den Erntewagen und war so fort tot. Der Vater, der das Kind retten wollte, wurde ebenfalls überfahren und starb bald daraus. Tromsö. Der schwedische Dampfer „Eelus". der für die Spitzber^en-Ervcdition von hundert Teilnehmern des internationale» GeolögenkongrcsseS in Stockholm gemietet worden ist, ist gestern in Nawit eingetrofsen und abends von dort nach Spitzbergen abgc gangen. Die Teilnehmer werden am 17. August in Stock Holm zurückerwartet. venüclm «na ZScdrirclm. Dresd cn. 30. Juli —* Te. Majestät der König ist am Mittwoch abend» nachdem er des ungünstigen Wetters wegen die Besteigung des Großglockners cmsgcgebcn hatte, nach Besuch des Kapruner Tales über Zell am Sec und Lienz wohlbehal ten nach Schloß Weibenstein znrückgckehrt. Gestern und heute gedachte der König mit den beiden ältesten Prinzen den Groß-Benediger zu besteigen. Der Monarch wird, wie mitgetcilt, mit seinen Kindern am nächsten Donners tag nachmittags I Uhr 50 Min. über München aiI dem Hanptbahnhvs hier wieder cintresfen und sich »ach Schloß Moritzburg begeben, wohin an diesem Tage das Königliche Hoslagcr verlegt wird. Wegen des Aufenthaltes der Königlichen Familie im Schlosse Moritzburg können vom 2. bis 20. August mittags Führungen nicht stattsinden. —* Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg unternahmen gestern IsunK UNS Akrenrcllatt. I» Bayrcuthcr Festspiele. Aus Banrenth berichtet man: Außer dem „Parsifal" und dem „Ring des Nibelun gen" gelangen im nächsten Jahre im Festspielhaus«: „Die Meistersinger von Nürnberg" in vollkommen neuer Aus stattung und Einstudierung zur Ausführung: Herr Kapell meister Karl Müller ist schon setzt mit den Vorarbeiten dazu beschäftigt. Man verspricht sich von der Wiederauf nahme der „Meistersinger" in den Sptclplan sehr viel. Die Kuratel über Helene Odilo« aufgehoben. Das k'anüesgericht in Wien hat am 20. Juli vormittags die iktiratcl über die Schauspielerin Helene Odilon ausgc- lwl'en Da der langjährige Kurator der Fra» Odilon Tr. sainillo Müller erklärt hat, gegen die Aushebung keinen Eiiitprnch erheben zu wollen, io ist Frau Odilon von der Kuratel befreit. Die Parforcejagden zn Wernisdorf-Hubertusburg. Bon H. Krämer. Tic erste Parforcejagd in Wcrmsdorf fand unter dem Kurfürsten Johann Georg IV. im Januar l6V4 statt. Zu hoher Blüte gelangte sic aber erst während der Regierung August des Starken. Ala Prinz hatte er, während seines Aufenthalts in Paris, Kenntnis von dieser Iagdart erlangt und die Eindrücke dieses Vergnügens mit hei»,gebracht. Seit 1088 richtete der Statthalter, Fürst Ego» von Fllrstenberg, die Parforcejagd nach französischem Muster in Wcrmsdorf ein. Zu diesem Behufe wurde der Wald mit vielen, denselben tn Quadratform durch- schncidcnden Alleen versehen: das Terrain außerdem durch Wege und Brücken zugänglich gemacht. Kähne wurden angeschasst zum Transport der Jäger und Hunde über die reiche, und endlich ward das Bereich des wildreichen Reviers durch Umschließung mit einer Mauer vor Wild- schaden gesichert. Der Fürst konnte, nachdem die zum Jagen erforderlichen Pferde und Hunde aus Frankreich »nd England und Pigiicurs — das sind reitende Jäger, welche die Hunde führen — aus crstercm Lande in Wcrms- dors angelangt waren, bereits im Jahre 1600 die eiste Parforcejagd dort abhalten, obwohl die Terrainarbeiten noch keineswegs beendet waren. Nach und nach ent wickelte sich die Iagdschvpsung, zu deren Belebung ein Musikkorps beitrug, zu etwas außerordentlich Großartigem, und der Statthalter konnte sich rühmen, für seine Wcrms- dorser Jagden eine Eguipage »Iagdzug und Iagdgerät» zu besitzen, wie sie damals in ganz Europa nickt zu finden war. Sie wurde beaufsichtigt und bedient von ungefähr 30 Personen, und bestand in etwa 00 Pferden, 200 Hunden und großem Iogdmobiliar. Mit unermüdlicher Sorgfalt führte der Fürst fort während Verbesserungen am Iagdtcrrain sowohl als an den zur Iagdcqntpagc gehörige» Bauten ans. Dazu ge hörte im Jahre 1708 die Erbauung des Forsthauses in dem damals noch nicht zum Wcrmsdorser Iagdbercichc gehöri gen Dorfe Eollm, 1700 die Anlegung eines neuen Sau- hauseS und 1710 die Erbauung eines Iagdpavillons aus dem Eollmbcrge. Im Jahre 17l3 wurde der Fürst in Wcrmsdorf von einem Schlaganfaüc betroffen. Bon dieser Zeit stellte sich ein kränkelnder Zustand bei ihm ein. der im Jahre 1716 sein rasches Ende herbeiführte. Kurz daraus gelangte König Friedrich August der Lt,.lke, angeblich um den Preis von 25 000 Rcichstalern, in de» Besitz der Iagdeqnivagc, an Pferden, Hunden und Zeug, und nahm auch die meisten Lcute in seine» Dienst aus. Er schenkte sie seinem Sohne, dem nachmaligen Kurfürsten Friedrich August D., mit der Erlaubnis, in der Werms- dorfer Heide zu jagen und während dieser Zeit im Werms- dorser Schlosse Wohnung zu nehmen. Bei einer am 81. März 171» zu Wermsdors abgehaltenen Parforcejagd erfolgte die Uebergabc der gesamten Equipage. Go oft es nun immer in jagdbarer Zeit möglich war. eilte der Kurprinz dem geliebten Wermsdors zu, in dessen Flur die Natur ihm im Genießen das würdigste Gegen stück zu den Kunstfrcuden bereitete, die Dresden seinem seinen Verständnisse für das Schöne darrcichtc. In diesen Kurprinzenzciten beginnt schon die alljährliche, mit der Zeit zu einem Volksfeste sich steigernde Feier des Huber- ^ lustagcs durch eine mit dem höchste» L»>»S ansgcsührtc Parforcejagd am 8. November. Am 80. September >720 hatte August der Starke den Entschluß gefaßt, „zu besserer Ncgnemlichteit unseres Königlichen Priiitzcns Lbd." einen Ban aufsühren zu lalle», der glanzvollere» Ansordernngc» entsprechen 'vllte r.lS das alte Jagdschloß. Letzteres war im Jahre 1626 in seiner heutigen Gestalt aus Anordnung des Knrsülstcn Johann Georg I. vollendet worden. Es gewährte nicht ousreicheud Nnterkniiftsraum. da sich seit 1681 die Zimts erpcdition und die Wohnung des Amtsschössers darin be fanden. Vorher war die AmlScxpcdition im Amtshauie zu Mntzsche». Mn» hatte sie nach dem Brande dieser Stadt, bei dem a»ch das Amtshaus ein Raub der Flammen ge worden war, ins WcrmSdorscr Schloß verlegt. Im Ost- flügcl des Schlosses mußte der Kurfürst mit seinen Iugd- gästen Quartier nehme». Ein Teil seines Gefolges »nd die Dienerschaft wurden im Dorse cinguartiert. Darum begann mal, schon im Jahre l72l mit dem Neubau aus einem südlich vom allen Schlosse gelegenen Hügel, der einen guten llcbcrvlicl über die Gegend ge stattete. 700 Künstler, Maurer, Zimmerlcntc »nd Hand arbeitet arbeiteten täglich a» dem Bane, Zwei große Ziegclbrenncrcien »cbst Ziegrlschennen wurde» errichtet, »m die erforderliche» Mauerziegel z» liefern, und zahl lose Fuhre» mit Banmaterial belebten die Straßen »nd das Dorf. Mit Staunen sah der Landmnii» da, wo er noch vor kurzem gepflügt und gesät hatte, ein Prachtgebändc sich erheben, dessen Umfang »nd Prunk seine Begriffe überstieg, dessen Entstelle» lbm aber eine große Freude war, weil cs ihm reiche Nahrung brachte und »och reichere Nahrung für die Zukunft verhieß Das Schloß erhielt, dem Schutzpatron der Jagd, dem heilige» Hubertus, zu Ehren, den Namen Hubcrtusbnrg. Schon >724 konnte es Kronprinz August zum ersten Male bewohne». Freilich waren die Gebäude und deren Einrichtungen noch lange nicht vollendet, und auch mannigfache Veränderungen und Vergrößerungen deS ursprünglichen Plans waren schon wieder entworfen worden: denn als Friedrich August l733 den Thron bestiegen hatte, wollte er Hubcrtusbnrg noch ^ großartiger, noch königlicher sehen, und Gras Brühl liest
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