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Dresdner Nachrichten : 09.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189506096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 19-20 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-09
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.06.1895
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dri —eliftll' .»»len» Ulrich' »«Pi«. Ütrundtklle Nir „ ,,»r »»Ni gelttaae» « Ls« »«uieimaünchle» ,c.l. de», nach kpouderem Tan> «u«»a>mie «umaae nur »eaen Lorausde,«!,!»»« »nküntiiunak» ukimik» lämmllicb« namdasle »m»'iuk»burr>>u>, an. velc«d!auer w-nden mit w L„. drirltmkt Klr. 11. ri»«k'n»dler, Schrift, e Arrdiiiblichkeil. 4V. Jahrqcmg. lue« ««I Kuli» 0 kllr Ilsrrpll Ullä Lllkbeü. SvI»I»Lr«vl4-Al«^vr, ^«uon»trL8se V. Dresden, 1805. a io s? krvlnlintei, rr«tl» uoä kiAnoo. Varl?1au1. ^ -«rv»pi.1. -ko. 1<7. aiLSVLLro» j«ck«r Lrt »n» äou doiieutoncistou (Ihuikiittoa «io» ln ^uslunäo», omplvklou io reiohkaltigor ^usvakl VIII». Ü1KI L 8«»I»N, Xxl. Ootliüt'vireutvu, II. k>nn»i»r«»l>»1«lle IllN. mui I»v»II0««0»iiIt— I. V. k. Keeken, 0r«8cken- X»«enien»tr»88« 31. d'ernsprvek-Xwt ll, Xr. 2153. K eilLINM«II«I'-1'Ll>rIIi unä ivelnlumillun« ^ iprSmUrt «ult Iliinlsl. »««!,». k -iisOsrlxxvu iu »Uso isr>'N8orvll Orl«»i von di»ek8sn; nsus vsr't-su ^säsr^vU A vvr^vdvn. 1'rsj«1i8t»n vvrson'lv sivi. A ' 8«II«Iv, t lt ^ttiil« «It iilVt^Ii« ml «RiWlIsvIii V»«I»HHa»rvn liilliAKt 41. n. LIvftwtv. 20 ^1inI«N8titt88620, L«kv ^IurusM'vtI»on8tiK88v <3 litibo»). »S I1re»«ien, dievulni»»« 6, -»»tON«, II >7. I. 4»»o»e«'u-K'»p»<IUI«» für r»!I« Loiturisssn. II. VM«t VerkTaf fiir Oio llr^Insr Dkoulvr. IN. I.lseetsu-tovtl'ole unkvr IV. 4o>I,rN»» «Icr kiek«. I.»u,I»ftlvtt«rI«' viupllülllt iu Rr. 1SV. Kroskmrlixütm' ^usvulil IiillixKt 41. H. Hv»nv. 20 )lnil^N8titt886äO, <n8t?ae^' Prozeß Mellage »nd Jrrenrecht. Hoiiiachrichtrn, Obersorstineister v.Locbe» >. Pe>so»en-Hauvthal»lhos, »'Zkuffil. Garnisonkirche. Bcruis- und Gewerbezählung. Deutsche Bramten-Bercine. Genchlsverhandlniigeu. Bermuti,siche Witterung: Beständig. wann. Sonntag, v. Jnni. Die insrKSii Mont«K erschei nende Nummer der „Dresdner Nachrichten" gelangt in Dresden und den Vororten erst in den Vormittagsstunden in die Hiinde der geehrten Veser. Die Ausgabe erfolgt in unserer Geschäftsstelle von Morgens Id Uhr ab, der Postversandt ab Dresden mit den vormittags- bez. Mittagsziigen. Politische« Drastischer und eindringlicher konnte die Nothwendigkeit einer Resau» des gesammten JrrcnwesenS nicht illnstrirt werden, als durch die zum Thcil haarsträilbcnde», nnscrcm rechtlichen n»d sitt lichen Bewußisein hohnlprechendeii Mißstände. die durch den sen sationellen Aachener Präses; Mellage an's Tageslicht der Ocssenl- lichkeit gefördert worden sind. Anssalliae Ecicheinunsien der Rechtsnnsichccheit. dir in der lcsttcn Zeit ans dein Gebiete des Srrenwesens im Inlaude wie im Auslande zu Tage netrcten sind, haben die Aufmerksamkeit immer weiterer Kreise ans den Gegen stand gelenkt und dessen Rcfvrmbednrstigkcit von Jahr zu Jahr in steigendem Masse fühlbar gemacht. Aber keines der zahlreiche» Aussehen erregenden Beispiele für die Unzulänglichkeit des be stehenden Jrrenrechts hat einen so hervorragenden und erschöpfen den Beitrag zu der Reform desselben geliefert, wie der Beleioigungs- prozesz, der sich soeben vor dem Aachener Gericht abgespielt und die Zustände der Irrenanstalt des Alcxianer-Klosters Mariabcrg be leuchtet hat. Der Hauptangcklagte Gastwirth Mellagc In Iserlohn verdient die lebhafteste Anerkennung, dasi er durch seine Bcrössent- lichungeu, die de» Prozeß herbeigcführt haben, das allgemeine Interesse für die Reform der Jrrengesehgcbung dergestalt rege gemacht hat, daß dieselbe eine brennende Tagesfragc geworden ist. deren 1/vsnng nunmehr unverzüglich in Angriff genommen werden »ins;. Erfreulicher Weise hat sich hiervon auch bereits die Berliner Regierung überzeugen lassen, noch bevor der Prozeß znm Abschluß gekommen war. Rach der ossiziösen ..Bcrl. Korr." hat der Prozeß der prcußiichen Ltantsregicrnng Veranlassung gegeben, in eine eingehende Untersuchung der Verhältnisse in der Anstalt, »ament lich hinsichtlich der Pflege der Rervcn- und Geisteskranken, rinzn treten. Rach den Aachener Gerichtsverhandlungen unterliegt cS wohl leinem Zweifel, daß das Ergebnis; dieser Untersuchung nvlhwcndig den Anstoß zu einer durchgreifenden Umgestaltung nnscreS Jrren- rechls geben wird. Tic Jnlcriiirnng des schottischen Geistlichen Korbes, welcher erst nach harten Mühen ans dem Kerker des Klosters Mariabcrg erlöst werden konnte, hatte Herrn Mellage Veranlassung zu der > persönliche Freiheit möglich gewesen. Der Aachener Prozeß läßt Broschüre gegeben, iu welcher er aus Grund der ihm gewordenen! zur Genüge erkennen, daß die Eantelcn. welche gegenwärtig bei», Mitthcilungen die Mißständc in der Anstalt geschildert hat. Der > EntmündignngSvcrsahren bczw. bei der Ent'cheidung über die Beleidiguugsprozeß, der in Folge dessen gegen ihn angestrengt und! Unterbringung eines Kranken in einer Irrenanstalt gegeben sind, gestern zn Ende geführt worden ist. hat den vollen Beweis für diese! keineswegs hinrcichcn, um die Gefahr eines Mißbrauchs oder eines sich in den Gemüthern ungebildeter Menschen derartig sestseht, daß sie schließlich nicht mehr das Gefühl habe», etwas Unerhörtes, geradezu Haarsträubendes zn begehen. Das mag richtig sei», aber entschuldigt weiden damit die gemeinen Mißhandlungen nicht, denen die Kranken der Anstalt von Seiten der Klosterbrüder ans- gesetzt waren. Zuchtmittel wurden mit und ohne Wissen der AnstaltSärztc angewandt, die anderwärts längst nicht mehr benutzt werden und die nnniöglich von Leuten Jahre lang angewendct werden können, die auch nur das geringste Gefühl für Menschlich keit oder wahrhaft christliche Liebe und Barmherzigkeit besitzen. Die Zucht- und Strafmittel der Klosterbrüder vvnMariaberg unterscheiden sich nur wenig von der Folter des Mittelalters. Außer der Zwangs jacke, die sonst in Irrenanstalten nur im äußersten Falle angelegt wurde, die aber in Mariaberg das gebräuchlichste Hausmittel bildete, wurde das Douchcbnd in völlig ungeheiztem Raum ver wendet, ferner das sogenannte Tauchbad, bei welchem die Kranken mit seslgejchnalltcn Armen und Beinen kopfüber in einen mit eiskaltem Wasser gestillten Bottich getaucht und immer nur so lange daraus emporgchobcn wurden, um nicht zu ersticken, ferner die sogenannte schmutzige Station, auf welcher sich sonst nur Irre anshaltcu sollte», die sich verunreinigten, wohin aber schließlich auch andere Kranke lediglich zur Strafe gesperrt wurden. Scheuß licher Art waren die. ivic cS scheint, fast alltäglichen körperlichen Mißhandlungen. Mit dem Schlüsselbunde und dem Schnhabsatz wurde geschlagen. Die Kranken wurden furchtbar geohrseigt und mit Füße» gestoßen, so daß ein also Maltrütirter einen Lcislcu- brnch davontrug und einem Anderen die Zähne cingeschlagen wurden. In einem Falle sollen derartige Mißhandlungen sogar de» Tod eines Kranken herbeigcführt haben. Diese klösterlichen Znchtmittel wurden selbst gegen freiwillige Pensionäre und gegen Solche angewendet, die gegen ihren Willen in der Anstalt zurück- gehalten wurden. Tic Ergebnisse deS Aachener Prozesses- sind ein neuer Beleg dafür, wie bedenklich die Unsicherheit der wissenschaftlichen Erkennt nis; a»f dem Gebiete der Pstichiatric ist und daß iu Zukunft nicht mehr aus das Gutachten eines einzelnen Arztes hin die Frage der geistigen Verfassung eines Kranken entschieden werden darf. Die geistige Gesundheit ein und desselben Jndividnnms ist von Acrztcn bejaht und verneint worden und die Gerichte sind solchen Ent scheidungen gefolgt wie ein Rohr, se nachdem die Aussagen der medizinischen Sachverständige» nach dieser oder jener Seite Vor lagen. Wie oft ist die gesunde Vernunft einem Menschen abge- strittcn worden, der sich in der Thal iu ihrem ungetrübten Besitze befand Man wird der Psychiatric wohl das Zugeständnis; machen dürfen, das; sie über eine Reihe von Erfahrungen gebietet und gewisse Zustände mit absoluter Gewißheit zu erkennen vermag: aber andererseits wird man zugcstehen müssen, daß sic in vielen Fällen ans Untrüglichkeit keinen Anspruch erheben kan»: gerade solche Acrzte. welche für Autoritäten angesehen werden, haben nicht selten, wie die Erfahrung gelehrt hat, die größten Versehen begangen. In Folge dessen sind die schwersten Eingriffe in die Mißständc erbracht. Nach allen Seiten hin, in ärztlicher, rechtlicher und administrativer Beziehung, fallen die grellsten Schlaglichter aus die schier unglaublichen Zustände, die noch heute in unserem Jrrenwcsen herrschen. Au-S den Klägern sind in dem Aachener Jrrthums anSzuschließen. Es bat sich handgreiflich gezeigt, daß unter Umständen der ärgste Verbrecher mehr Rechtsschutz genießen kann, als ei» in den Verdacht des gemeingefährlichen Irrsinns- gcrnthencr unbescholtener Mensch. Die Entscheidung über die Prozeß die Angeklagten geworden: auf der Anklagebank stehen! Freiheit eines angeblich Geisteskranken liegt ausschließlich in dem jetzt thatsächlich nicht mehr Mellage und seine beiden Mit angeklagten, die säinmtlich kostenlos srcigesprochen worden sind, sondern die Acrzte und Brüder des Klosters und dir be hördlichen Organe, denen die Aufsicht und Ucberwachung der Irrenanstalt obliegt. Rach den Gutachten der medizinischen Sach verständige» steht soviel fest, daß die gemeingefährliche Geisteskrank heit der meiste» Personen, die in der Anstalt untergebracht, gewalt sam ihrer Freiheit beraubt und ans das Unmenschlichste behandelt worden sind, nicht nur nicht erwiesen, sondern in hohem Grade zweifelhaft war. Mehrere Sachverständige haben übereinstimmend ausgesagt, daß insbesondere Fordes, dessen Geisteszustand in erster Linie in Frage kam, nicht als geisteskrank anzusehcn ist. Ucber- cinstinuncnd wurde ferner der Ueberzcugnng Ausdruck gegeben, daß JorbeS nach jahrelangem Aufenthalt in einer Anstalt von der Beschaffenheit des Mariaberger Klosters nothwendig hätte verrückt werden müssen. Schwere Vorwürfe erheben sich vor Allem gegen die AnstaltSärztc, die jene Freiheitsberaubung ans Grund der oberslächlichsten ärztlichen Untersuchung ohne jeden richterliche» Urtheilsspruch zuließcn, die sich um die wirklichen oder vermeint lichen Geistesgestörten nicht weiter kümmerten, sondern sie der brutalen Behandlung der unwissenden und rohen Klosterbrüder überließen. Tic eigentlichen Leiter der Anstalt waren daher diese Brüder, denen man schon aus Grund ihrer früheren Lebensstellung — die meisten waren ehemals Schneider, Schuster, Soldaten und dergl. — von vornherein die Befähigung und die nöthige Vor bildung zn Wärtern für Irre absprechcn mußte. Jedenfalls waren sic nicht im Stande, den Geisteszustand der Insassen zn beurthcilen und entsprechend zu behandeln. Rach dem gleichlautenden Urthcil der Sachverständigen fehlt ihnen hierfür jedes Vcrständniß. Professor Finkelnburg suchte das unmenschliche Vorgehen der Brüder insofern zu erklären, als er hcrvorhob, daß ein Jahrzehnte langer Mißbrauch, welcher im Widerspruch mit den Gesetzen steht, Ermessen des KrcisphysikuS. io das; der im Verdachte des gcmcin- gesährlichen Irrsinns Stehende zur Einspcrrung im Jrrcnhause vcrurthcilt und dahin verschleppt werden kann, ohne daß ihm Ge legcnheit zur Vcrtheidigung oder zur Bestellung eines Sachwalters gegeben ist. Andererseits darf freilich die Gemcingefährlichkeit der Geisteskranken nicht außer Acht gelassen werden, da es gewiß Fälle giebt, in denen sofort, ans das Urtheil eines Arztes hin zwangsweise gegen einen Irren zur Verhütung von Gewnltthätig- lciten cingcschritten werden muß. Im öffentlichen Interesse wird cS also sicherlich liegen, daß Kranke, die der Gcmeingefährlichkeit verdächtig sind, in Gewahrsam gehalten werden, so lange bis dieser Verdacht cndgiltig dnrch ein ärztliches Kollegium bejaht oder ver neint worden ist. Unter allen Umständen darf aber in solche» VerdachtSfällcn die Einschränkung der persönlichen Freiheit nicht so weit gehen, daß den Verdächtigen auch das Recht und dir Mittel zur Verthcidigung und zur Klarstellung ihres Geisteszustandes ent zogen werden. Es ist scnicr oft genug darauf hiugcwiesen worden, daß im Verfahren gegen Personen, welche der Geisteskrankheit vcr dächtig sind, der Irren- und Polizciarzt aus der Rolle eines Sachverständigen zn der des Richters erhoben erscheint; denn im Jrrenprozcssc Pstegt einzig und allein anf den Ausspruch der Acrzte Gewicht gelegt zu werden. Die medizinischen und rechtlichen Unzulänglichkeiten und Mängel des heutigen Jrrcnwesens erklären nur znm Theit die Mißständc in dem Alexianerklostcr Mariaberg: in der .Hauptsache sind für dieselben in erster Reihe die Aufsichtsbehörde» vciant wörtlich zn machen. Welchen Werth hat die kirchliche wie die staatliche Kontrolc, wenn solche barbarischen Zustände wie die ge schilderten mitten irr einem civilisirten Staate möglich sind? Bei der erschreckend niedrigen sittlichen Beschaffenheit der „frommen" Alerinner, welche die ihrer Pflege nnd ihren, Schutze anbcfohlenc» Kranken bestialisch behandelten, hätten dir zifftändigrn geistlichen Organe der katholischen Kirche doppelte Pflicht gehabt, das Kloster auf's Strengste zu beaufsichtigen. Nicht minder schwer ist die Anklage, die gegen die staatlichen Beamten erhoben werden muß. unter deren Augen Jahre lang Sitte und Gesetz mit Füßen ge treten wurden. Die Revisionen, die stattgesrinden haben, können »ur als bloße Förmlichkeit behandelt worden sei». Wenn sie ihre» Zweck erfüllen sollte», so hätten sic nnvorhergcsehen cinlrctcu müssen: aber die schlauen Alerianer ließen sich niemals über raschen, sie hatten dafür Sorge zu tragen gewußt, daß sic rege! »läßig unterrichtet wurden, wenn eine Revision in Sicht war Nach der erwähnten Erklärung der Regierung i» Berlin ist zn hoffen, daß zunächst aus administrativem Wege, dann aber auch durch die Umgestaltung des Jrrenrechts Vorkehrungen und Tichrrheitsmaßrcgel» getroffen werden, welche so skandalöse Vor gängr, wie sie der Prozeß Mellage enthüllt hat. unmöglich »rache». Aernschreib- nnd Atn,spre«1i-Vkrichte vom 8. Juni. Berlin. Ter Kaffer und die Kaiserin ließen heute dnrch den Obcrprüsidcnten Rasse ie einen Kranz an, Sarge de§ verstorbenen Polizeipräsidenten v. Richthofcn in Bonn niedcrlegcn. — Ter, Kaiser wird »ach den Kieler Festlichkeiten den diesen folgenden Z.Z Segelregatten beiwohnen und dann nach kurzem Aufenthalte in » ' Potsdam am 30. Jnni von Kiel aus mit der „Hohenzollern" seine s Sommerrcise antrctcn: diese wird in diesem Jahre nach der Ostsee Z.I. gehen und sich wahrscheinlich bis in den Kaspischen Meerbusen -- erstrecken. — Zn der am 22. d. Mts. in Liebcnstci» stattsindcnden — Konfirmation der Prinzessin Feodora von Sachsen-Meiningen wer-, , den auch der Kaiser und die Kaiserin Friedrich erwartet. — Der ' Großhcrzog und die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin bc- < , geben sich demnächst znm Beinche des Fürsten Bismarck »ach AZs; Fricdrichsrnh: dagegen findet der nngc kündigte Bestich deS Finanz- A Ministers Tr. Miguel in FricdrichSrul, nicht statt. — Tas Eentra!-. cr.— j komitec der deutschen Vercrne vom Rothen Kreuz wird, einer An-!' « regung der Kaiserin Augusta Victoria folgend, mehrere vollständig ausgerüstete Baracken von 30 Lagerstätten während der Nordostsec- ' T kanalscier bei Holtenau als Unfallstation bczw. als Hospital ein T.Z richten, »m bei etwaigen Unfällen oder Krankheiten dem ersten 7 Bedürfnis; zn genügen. Tic Kaiserin hat sür diesen Zweck 1000 M gespendet. i ^ Berlin. Wegen des seinerzeit so großes Aufsehen erregen ', den blutigen Vorganges in den, hiesigen Eafv Bologna wurde ^ heute das Urtheil gesprochen. Ter ans Dresden aekomnrene Bäcker 7 geselle Tannelt wurde wegen Tichstahls »nd Körperverletzung zn n 1 Jahren Gefängnis; pernrtheitt, die der Kuppelei angeklagtc Wirthin des Enfss, Iran Bcuther, wurde freigcsprochen. — Der- ^ Prospekt der n. A. von der Rationalbauk für Tentschlnnd über-! Z nominellen b'prozcntigcn chinesischen Anleihe von 1 Miktion Pfd. " Stcrl. wurde heute genehmigt. Tie Anleihe ist bis Ende k!M ^ nnknildhar. Ter Zeichniiiigskurs soll etwa Ist?. Pro;, betragen, -ks- Tie Emission dürfte crlt nach Ablain von iliigcsäbr 11 Tagen er . Z ^ folgen. — In einer außerordentlichen Sitzung, wclckc heute Rach- ' ' ' mittag unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Zelle stnttfand, Hai der Magistrat beschlösse», sich an der Feier der Enthüllung dcs Lntherdenkmals auf dem Ncnmarkt >» corpore und in Amtstrachr zn hctheiligen. Ties werden auch die Mitglieder der Stadlper ordneten-Versammlung, welcher von diese:» Magistrntsbeschlnsse sofort Mittbcilnng gemacht worden ist. thnu. Berlin. Wie ein hiesiges Abendblatt erfährt. Hal ver Handels-Minister Frhr. v. Verlcpich »ach einem halbstündigen Be ' > suche, den ihm vorgestern der Ehe; des Eivillabinets Geh. stk all, v. Llieamis alniattete, sei» Entlaffimgsgcsiich cingereicht. Eine Entscheidung über das Gesuch siebt noch aus. Tie Gründe, die den Haiidclsminister z» diesem Schritte bewogen haben, sollen in der neuen Wendung zn suchen sein, welche die Frage der Organisa tion des Handwerts, wie cs beißt, ans Grund nnmittelharcn Ein grcisenS des Kaisers, genommen hat. Gleichzeitig mit dieser Meid ling taucht das Gerücht von dem bevorstehenden Rücktritt des Knltiisnliiiistcrs Dr. Bosse wieder ans. Als sein Nachfolger wird der Chef de« Eivitkabincts Geh. Rath v. Lncanns genannt. 7 — Tas Staatsminislerium trat heute unter dem Vorsitz des Fülsten Hohenlohe zn einer Sitzung zusammen. Berlin Tic „Post" metdet, das; sicherem Vernehmen »ach die eiste Anregung zn der Untersuchung wegen der Aachener Vor gänge unmittelbar nach dem Bekanittwerden der eisten Nachrichten über die Prozeß-Verhandlungen direkt von de»! Reichskaii;Ier Fürst Hohenlohe nuSgegniige» ist. — Wie dasselbe Blatt erfährt, haben die durch Veröffentlichung einer Eircnlarversügniig des Ministers für Handel und Gewerbe an die Oberpräsidenlen im August ER bekannt gewordenen Pläne des Freiberrn v. Berlepsch zur besseren Organisation des Handwerks, niikec Anderem inioiern eine Modisizirnlig erfahren. a!s den einmal bestehenden Innungen größere Freiheiten namentlich auch in vereiiislecbtüchcr Hinsicht cingeräiimt werde» sollen, a!s »rsprüngtich in Aussicht genommen war Köln. Wie die „Köln. Ztg." aus Sofia mcldel, bat der Untcrsnchilngsansschnß seine Arbeiten beendet, ohne Slamhiilow vernommen z» baben. Es beißt, der Ausschuß beantrage in seine!» Bericht an die Sobranjc, Anllagc gegen Stambukon^ wegen Ver lrtznng der Verfassung und wegen Mißbrauches von Staatt-geldcrn z» erheben. M arb »rg. Heute feierten vier im Miiseiimsiaalc 4stst alte und jirilge Burschenschafter ans ganz Tcntschland durch einen großen Kommers das E>iäl»ige Bestehen der deutschen Burichen- Ichast. Ter Gcichichtsfr'rscher Oncken ans Gießen hielt die Festrede. Th orn. Ein großes Feuer Hai das ganze Torf Georgeirdor- im diesseitigen Kreis bis ans das Schirl- nnd Gasthaus zerstört. Drei Personen wurden bei den Rcttungsaibeiten lebensgefährlich verletzt. München Bei dem 16 Infanterie-Regiment zn Pasta» ist der Fyvhiis ansgehrochcn. Bei <16 erkrankten Soldaten ist der Tyvlms nachgewiesen nnd trägt in einem Trittcl der Fälle einen ernsten Charakter. Unter weiteren M Kranke» befinden sich ca. 4V Typhus-Verdächtige Mannheim Tas ganze badische Oberland wnrdc von einem Wolkenbincb schwer hcimgcfncht. In Hnsingen wurde» 4 Mick,len nnd »irlrrere Brücken wrgarschwemmt. bei Frirtivangeii sind 5» Meter vom Bahndamm weggerissen, in Neustadt wurde das Kriegerdenkmal weggeichwcmmt, in Wallbach stürzte eine Mühle ein. Ein Mann »nd eine Menge Vieh sind ertrunken. Der Bahnverkehr ivnrde ans mehreren Strecken nnterbrockreii Ter Schaden ist nnberechenbar Wien. Andrnssn, Präsident der ungarischen Delegation, hob in seiner Ansprache an den Kaiser hervor, die Mitglieder der un- ' i <7S> -4L » ' H ? -E-I
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