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Dresdner Journal : 04.07.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186607045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-07
- Tag1866-07-04
- Monat1866-07
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 04.07.1866
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1866 ^1151 Mittwoch, den 4 Juli Ilvmnirmrntsprtlst: DresdnerIourml Heranlworlliche» Kedacteue. I O. Hullmaim -- Amtlicher Theil Petlch. Hauschild. Nichtamtlicher Theil den. >te Pro- Blohm rr Erb- vcrstor- ) NtUN- öchwur- t tötztete lbar «e- de selbst :tc» 8« i Schck. Litte- nglücks- uni) rr- n einem «vange- vor Be glich da» : Kirche wilder )en Em st Män- chbänkr, ehrndrn elten die Äs« nach )a» Ge- aerschaft Stricken, Endlich cktr und au» am icklichcn. st» Mit- nbrüche, indertrn ' c» sich, jrau fiel offene» .. DaS kleinen in rlek- ater den er der- ißt eine r ist bi en wur- Aufgabe mit Ernst erfassen und die Errditanstalt das Geschäft in loyalster Weise abwickelt. Sämmtliche in Ofen und Pesth maffrnhaft aufgespeicherten Getreide- vorräthe, sowohl jene der Privatdepol- der Ereditanstalt, al- auch jene, welche in die ärarischen Magazine be reit- übernommen wurden, sind von sehr guter Qua lität, und der Beweis der reellen Gebahrung ist dadurch geliefert, weil die Qualität der Früchte die von der Ereditanstalt garantirte noch überschreitet. Berlin, 2. Juli. (N.-Z.) Bom preußischen Botschaf ter in London ist dem englischen Minister des Aus wärtigen, Lord Clarendon, eine Note überreicht wor den, enthaltend die Ansichten der preußischen Regierung über die Wirkungen, welche der zwischen Preußen und mchrern Staaten des Zollvereins ausgebrochene Krieg auf die kraft der im Namen des Zollvereins Ab geschlossenen Handelsverträge bestehenden Rechtsverhält nisse ausgeübt hat. Wir geben im Folgenden einen StuttstU «. volkswirthfchaft. FerMetsa. Ausrrutt. Tage-kalendrr. Vörseusach- richte». Berlin, 2. Juli. (N.-Z.) Se. Majestät der Kö nig hat, wie man aus dem Hauptquartier Sichrow, dem Schlosse des Fürsten Rohan, erfährt, auch jetzt noch nicht die Absicht, die Kammer in Person zu eröffnen, aufgegeben und wird, sofern es die kriegerischen Ver hältnisse nur irgend gestatten, in der Begleitung des Ministerpräsidenten Grafen Bismarck zu diesem Zwecke vom Kriegsschauplätze hier einlreffen. — Ihre königl. Hoh. die Prinzessin Louise von Preußen, Land gräfin von Hessen-Philippsthal zu Barchfeld, ist gestern nach Freienwalde a. d. O. abgereist. — An der Cho lera sind als erkrankt gemeldet: Dom 30. Juni Mit tags bis 1. Juli Mittags 14 Personen, von denen so fort 6 verstürben, vom 1. Juli Mittags bis beute Mit tag 39, von denen in derselben Zeit 15 verstärken. Im Ganzen sind bis heute Mittag 129 Personen ertrankt, von denen 2 genesen und 79 gestorben sind, 48 aber sich noch in der Behandlung befinden. Im städtischen Choleralazareth Nr. 1 haben bis jetzt 25 Personen Auf nahme gesunden, davon sind 1 genesen, 16 gestorben, 16 in Behandlung geblieben. Hannover, 2. Juli. (W. T. B.) Bon den bei Lan gensalza verwundeten hannöverschen Truppen sind bereits gestern und heute einige Offiziere und Mannschaften hier eingetroffen. Man widmet denselben die größte Theilnahmc, hört aber auch überall das tiesste Bedauern darüber aussprechen, daß durch Verschulden der Regierung infolge eines so traurigen Kampfes eine solche Kalamität über die treffliche Armee hereingebro- chen ist. bis zum Herren ihevalier »ateotir- igreichs. ) Borker >rk abge- mgekom- ton und euds die tw tritt?u.t- u. ljtempat- ruovbl»^ lün»a. v.b- fest, Darmstadt, 28. Juni. Das Regieruagsdlatt enthält eine Verordnung, welche auf Grund des Art. 69 der LerfassungSurkunde verfügt, daß die sämmtlichen direk ten und indirekten Auflagen, sowie solche durch die vorliegenden Gesetze und Verordnungen bestimmt find, nach Maßgabe deS Finanzgesetzes vom 26. Sep tember 1864 auch in den letzten sechs Monaten des Jahres 1866 sorterhoben werden sollen. Wie»d»drn, 28. Juni. (A I.) Die Zweite Kam - mer hatte nach einer Au-schußbrrathung öffentliche Sitz ung. ES sollte über die Postangelegenheit verhandelt werden. Abg. Knapp richtet folgende Anfrage an die Regierung: „Aus Veranlassung der beunruhigenden Nachrichten über Gefährdung des Bestandes des Zoll vereins und über die bevorstehende Errichtung von Zoll schranken zwischen Nassau und Preußen erlaube ich mir folgende dringliche Anfragen an die herzogliche Regie rung: 1) Erachtet die Regierung den Verbleib Nas saus in der Zolleinigung mit Preußen gefährdet? 2) Hat sie Schritte gcthan, um eine solche Gefahr abzuwendeu und welche? 3) Ist es richtig, daß sie einen Kommis sar zur Verhandlung über Zollveremsangelegenheitcu nach München geschickt hat? 4) Aus welcher Veranlas sung und zu welchem Zweck ist dies geschehen?" Die Anfrage wurde schriftlich übergeben. Wegen Verhi«- derung des die Postangelegenheit vertretenden Regie- rungscommissars konnte die Tagesordnung nicht erledigt werden. Mannheim, 26. Juni. (Bad. Ldsztg.) Die neukatho lische Poesie lieferte heute 14 Bewohner von Edingen unter der Anklage wegen Majestälsbeleidiguug aus die Anklagebank. Die Anklage ging dahin, daß die Angeklagten den in dem neukatholischcn Volkslied „Fröhlich Palz Gott erhaft's" vorkommenden Refrain „Zum Teufel mit dem Gothathum aus uns'rer schönen Palz" verändert gesungen haben und zwar so, daß statt des Wortes „Gothathum" das Wort „Großherzvg" ge setzt wurde; 10 der Angeklagten wurden freigesprochen, die übrigen 4 dagegen zu KreiSgefängniß von je 4 Mo naten verurtheilt. Weimar, 2. Juli. (W. T. B.) Der großherzogllche Gesandte ist aus der Versammlung der in Frankfurt tagenden Regierungen (Bundesversammlung) abbe rufen worden unter der Erklärung der großherzogli chen Regierung, daß sie diese Versammlung nicht mehr als das legitime Organ des frühern Deutschen Bun des anerkenne. Frnnkfurt. Die officielle Mittheilung über dieBun- destagssitzungv.30. Juni lautet: In heutiger Sitzung der Bundesversammlung gab der Gesandte der 15. Stimme namens der schwarzburg rudolstädtschen Regierung eine ähnliche Austrittserklärung ab, wie für die andern von ihm bisher vertretenen Regierungen. — Der Gesandte der 16. Stimme brachte für Lippe zur Kenntniß der Bundesversammlung, daß die fürstliche Regierung unter den gegenwärtigen Verhältnissen und da seilen Preu ßens die Erlaubniß zum Durchmärsche nicht ertheilt sei, sick nicht in der Lage befinde, einen Theil des Kontin gents zur Besatzung von Mainz entsenden zu können. — Für Schaumburg Lippe machte derselbe Gesandte die Anzeige, daß er von besagter Regierung angewiesen sei, seine Thätigkeit bei der Bundesversammlung cinzu- ftellen. Der Gesandte der 17. Stimme endlich gab für Lübeck, Bremen und Hamburg die Erklärung ab, daß die Senate nach den tatsächlichen Verhältnissen außer Stande seien, an der Ausführung derjenigen Maßregeln Theil zu nehmen, welche zu dem zwischen bisherigenBundes- genoffen ausgebrochenen Kriege in Beziehung stehen; daß er ferner in Ucbereinstimmung hiermit angewiesen sei, der Theilnahme an der Beralhung und Beschlußfassung über darauf bezügliche Anträge sich zu enthalten, und da diese in nächster Zeit den ausschließlichen Gegenstand der Ver handlungen der Versammlung bilden werden, bis auf Weiteres sich nicht an der Thätigkeit derselben zu be- theiligcn. Auf diese Erklärungen bezog sich die Bun desversammlung infolge Präsidialanttags auf die bei lonsols licaner e» sü, k. - !a" ha- 1 Eon» »i (vl, «nvcr- >b?K, New Kunstfreunde sind. Lucca della Robbia erfand eine Glasur von einer merkwürdigen, sehr schwer zu erreichenden Zartheit, welche die feinste Durchbildung der Forme« gestattete^ Das Trockene, Unlebendige deS Materials nöthigte dabei zur Bemalung, die jedoch bei dem Stil gefühl der Robbia'schen Schule sehr maßvoll und ohne Absicht aus Illusion angewendet wurde. Auch in neuerer Zeit hat man vielfach gesucht, den gebrannten Thon al- Ausführungsmaterial nutzbar zu machen. Auf der Lon doner Industrieausstellung von 1862 befanden sich ver schiedene derartige Arbeiten, u. A. eine Statue des Prinzen Alfred mit seinem Shrthland-Pony von Ma- rochetti, modellirt. In Deutschland ist als das bedeu tendste Werk in gebranntem Thon das von Schievelbcin modellirte Koloffalrelief für die Dirschauer Brücke zu nennen. Um dem Material eine noch größere Festig keit zu geben und dasselbe allen Witterungscinflüssen unzugänglich zu machen, hat man bei diesem Werke den Thon mit Chamott gemischt. Um die Sicherheit nach dieser Seite hin dreht sich die Frage über die größere Zweckmäßigkeit der Anwendung von Sandstein, ge branntem Thon oder Zink bei Werken der decorativen Plastik. Alle gemachten Erfahrungen sprechen für An wendung des Sandsteins. Selbst bei Gegenständen von Chamott, dem allerfestesten Material dieser Gattung, sind, bei der sorgfältigsten Behandlung und bei leicht zu handhabender Größe der Gegenstände, beim Brennen Poren und kleine Riffe entstanden, die, anfänglich nicht bemerkt, Feuchtigkeit und Frost eialirßen und so eine schnelle Zerstörung herbeiführten. Ader wäre auch dieser Uebelstand zu beseitigen, so blieben doch immer noch di« Fugen zwischen den einzelnen Stücken übrig, dere« Ausfüllung natürlich nicht die Härte der übrigen Theile erreichen kann. Alle- in Allem genommen, will ««» dir Anwendung einer feste« Sorte von Sandstein (wie ständig nackt angelegt, und erst wenn dies so correct wie möglich geschehen, wird das Gewand darübergelegt. Als praktisch hat man dabei befunden, die nackten Theile der Figur, die man zu bekleiden gedenkt, mit sogenann tem Küchenroth anzustreichen, wodurch man stet-, wenn man mit den Falten in die Tiefe geht, wissen kann, wo man auf das Fleisch kommt. Immer werden, so genau man auch nach dem Hilfsmodell copirte, sich Un zulänglichkeiten im Laufe der Arbeit Herausstellen. Es muß daher auch hier immer wieder als Correctiv dir Natur, d. h. das lebende Modell herzugezogen werden. Gilt es doch überhaupt, jetzt die Figur auf das Sorgsamste durch zubilden, da von nun ab, sobald das Thonmodell in Gyps gegossen, der Künstler nichts mehr daran ändern kann und überhaupt, wenigstens wenn das Modell in Erz ausgesührt wird, keine Gewalt mehr über das selbe hat. Die beim Modelliren in Thon nöthigen In strumente sind sehr einfach, in Hefte gesteckte Drath- ringe, flache breite Hölzer und dergleichen ; das Haupt wertzeug des Bildhauers dem weichen Thon gegen über bleibt jedoch immer, wenigstens für die Fein heiten der Form, unmittelbar die Hand, der Finger. Der Gyps ist im Laufe unsrer Darstellung oft er wähnt worden. Er ist neben dem Thon das älteste und unentbehrlichste Hilfsmittel für die Bildnerri. Der Thon hat den Uebrlstand, daß er, um im bildsamen Zustande zu bleiben, fortwährend, und zwar mit großer Vorsicht, angefeuchtrt werden muß; trocken geworden springt daS Thonmodell, und die Formen dorren zu sammen. Jede« Modell, da- man in seiner ursprüng lichen Formenfrtsche sich erhalten will, muß schon des halb in GypS grgossen werden. Ebenso verschafft sich der Bildhauer durch sogenannte „Formen über die Natur" für seine Zwecke brauchbare einzelne schöne Kvrpertheil«; wie denn überhaupt die Gypsgirßrrei al» Ulkersicht. Ttgtsgefchichtr. DreSde«: Kriegsgefangene Redact-ure Verwundete vom Kriegsschauplätze. — Leipzig: Mi litäreinquartierung. Lazarethe eingerichtet. — Wien: Auszeichnungen. Die ambulante Centralcommission. — Berlin: Preußische Note bezüglich des Zollver eins. Der König zur Eröffnung des Landtags er wartet. Cholera. — Hannover: Verwundete Han noveraner. — Darmstadt: Ste»erangelegenheit.— Wiesbaden: Kammerverhandlungen. — Mann heim: Proceß wegen Majestätsbeleidiguag. — Wei mar: Bundestagsgesandter abberufen. — Frank furt: Bundestagssitzung. — Bremen u. Lübeck: Bürgerschaftsbeschluß. — Paris: Urtheil cosfirt. — Brüssel; Journalconfiscation. Preußisches An suchen abgelehnt. — Madrid: Vom Senate. — London: Vom Hofe. Mertingsverbot. Vieheinfuhr. Cholera. Parlamentsverhandlungen. Ministerielles Schreiben bezüglich der Neutralität Englands. — Warschau: Ernennungen. — New-Bork: Neueste Post. Schltswig-Holstcin. (Pastor Schrader entlassen.) Sriegsaachrtchtt«. (Vermischtes.) Dresdner Nachrichten. Unglück-Me. Srricht-tzerhandlnngen. (Leipzig.) Vermischte». «ingesnndte». npfschifl ect nach s wodt- Iasrratr»annah»tt «swSrl«: I.«ip«lU: K». OonunwotonLr ü«» Oenosaar .kvnrnnl»; «drnä»».: kt Lu«»» b'a»r; S«rUn- Oue>eiv»'»ob« ttuebb., k» >»»»»»»'» ttur«»u : Lrvin«: L. 8cm.vrri»; l., Sr^»o»»'»^vnone«iidur»«a, Luobb.; Loln. ä.o ti»»»»»»;tt^eeir», Nutria« G 6» , (8, 6« I» Loiir»«)i L». Lu»i.ic»'» üuokb.; Visu: Herausgeber: Länlgl. Lipvüitiou äs» Oeeeüovr 2oura»I», Dreisten, Iterienitr»»^ tto. 7. Reproduktion werthvoller plastischer Werke dem Stu dium der Kunst, nach der Theorie wie Praxis hin, den größten Vorschub geleistet hat und noch leistet. Bereits dir Griechen benutzten den Gyps zu Studienmitteln. Wir können hier nicht aus die Eigenschaften eingehen, durch welche der Gyps unter allen Materialien, die zur Formerei dienen, dieser am meisten entgegenkommt; ebenso wie auf die bei der Formerei beobachteten Ver fahren. Ein so bequemes, nützliches Material der Gyps auch ist, so bleibt rr jedoch immer nur ein Notbbehelf und kann nur als Vervielsältigungsmittel und zu künst lerischen Vorarbeiten dienen. Denn was die Ausfüh rung in diesem Material betrifft, so ist dasselbe für den Künstler, der Dauerndes schaffen und in seinem Werke fortleben will, zu zerbrechlich, zu vergänglich. Hierzu kommt noch die ungünstige ästhetische Wirkung deS Ma terials an sich, indem der Gyps immer fahl und kalt, kreidig und lobt erscheint. Man sieht das Leben nicht blutwarm durch die Form vulsiren, wie man dies beim feuchten Thon und am schönsten im Marmor zu ge wahren glaubt. „Der höchste Hauch des lebendigen, jüngling-freien, ewig jungen Wesen» verschwindet im besten Gypsabguß!" rief Goethe dem marmornen Ort- ginal des Apolls von Belvedere gegenüber. Was den Thon betrifft, so bleibt auch er, weil stumpf in^ der Farbe und keiner Frische und Schärfe der Form fähig, wie der Gyps, für Herrichtung des Modell», oder, gebrannt (u-ri, eotta), wo das Material dann ziemlich dauerhaft ist, für gröbere, der Architektur dienende, auf die Ferne berechnete Arbeiten beschränkt. Die grie chische Kunst gab sehr früh schon die Thonplastik wieder aus und behielt das Material nur für das Modell bei. Eine kurze Blüthezeit erlebte die Thonplastik später im Mittelalter durch dir Robbia » in Florenz, deren lie benswürdige Terrakotten noch heute die Freude der -t-N. Oesterr n««G. 7^ G. ilberan Wechsel w« G. '. Wilh Witten lienische sihe —; festest. - Iblr. « N,r. > Rbl.: Stücke: - Tblr. Nir. - Auszug daraus: Durch den Kriegszustand sind die zwischen Preußen und den mit ihm im Kriege befindlichen Regierungen bestehenden Verträge überhaupt, folglich auch der Zollvercinsvertrag plötz lich außer Wirksamkeit gesetzt. Die preußische Regierung ist daher nicht länger in der Lage, für die fernere Beobachtung der vom Zollverein mit andern Mächten abgeschlossenen Ver träge von Seiten der jetzt mrt ihr im Kriege befindlichen Re gierungen irgend eine Garantie zu bieten. Preußen selbst in dessen und seine Verbündeten werden diese Verträge, so weit Tagesgeschichle. Dresden, 3. Juli. Gestern Abend gegen 8 Uhr sind die Redacteure der beiden Chemnitzer Blätter, Herr Pros. Lamprecht („Chemnitzer Tageblatt") und Herr Liebig („Chemnitzer Nachrichten") unter Militär bedeckung (3 Mann Infanterie) hier eingebracht und der k. preußischen Stadtcommandantur (!m Blockhause) übergeben, worden. Dieselben waren am 1. Juli in Chemnitz militärisch aufgehoben, per Post nach Freiberg abgeführt und von dort per Eisenbahn hierher gebracht worden. Ein zahlreiches Publicum gab ihnen das Ge leite vom Albertsbahnhose bi- zur Stadtcommandantur, wo sie sich auch heute nock befinden. Die gedachten beiden Herren haben selbst uns mitgetheilt, daß sie so wohl während des Marsches hierher als auch beim Empfange hierselbst auf der k. Stadtcommandantur „sehr gut behandelt" worden sind. — Heute früh ist auf der schlesischen Staatsbahn eine größere Anzahl Verwundeter vom Kriegsschau plätze in Böhmen hier eingctroffen und in den Räumen des Cadettenhauses unlergrbracht worden. Es sollen Preußen, Oesterreicher und auch einige Sachsen sich unter denselben befinden (vgl. den Inseratentheil). — Wie uns mitgetheilt wird, ist die Flagge, welche das hier zur Aufnahme von Verwundeten bereit liegende Dampfschiff führt (rothes Kreuz auf weißem Felde), nich' die Flagge des Johanniterordens, sondern die in dem Genfer internationalen Vertrag für alle Sanitäts- beamten und Anstalten, als Hospitäler, Ambulanzen, Depots rc. vereinbarte neutrale Flagge. Leipzig, 2. Juli. (D. A. Z.) Gestern Abend wurde das hiesige Quartieramt von der bevorstehenden An kunft von 2500 Mann preußischer Truppen be nachrichtigt, die dem Vernehmen nach in der inner« Stadt einquartiert werden sollen. — Eine Bekannt machung des Raths lautet: „Das zeitherige Militärhospital am Exercirplatze und das Waisenhaus sind als Lazarethe eingerichtet, und es wird die Errichtung eines dritten vorbereitet. Diese Lazarethe sind zur Aufnahme verwundeter Krieger bestimmt, ohne Rücksicht auf Nationalität. Der Johauniterorden, unter dessen Schutz sie steheu und dessen Flagge auf den Häusern weht, hat ihnen als mteruatioualen Krankenhäusern seine thäktge Mithilfe zuge- sagt, auch die Herdeiziehung von Diakonissinnen für die Kran- kenpslcge in Aussicht gestellt, dafern diese Hilfe sich als noth- wendig erweisen sollte. Bevor wir diese Hilse herbeirusen uud bevor wir zur Annahme zu lohnender Kräfte verschreiten, rich- ten wir an die Bewohner und Bewohnerinnen Leipzigs, bereu Verhältnisse es gestalten, das dringende Gesuch, den hiesigen internationalen Krankenhäusern ihre Thätigkeit, sei es durch Aufsichtsführung oder durch Krankenpflege, oder auf sonstige, mit unS zu vereinbarende Weise zu widmen. Es wird ihnen daS völkerrechtlich in ihren Hospltalverrichtungen Schutz ver leihende Abzeichen des Johanniterordens zugetheilt werden. Anerbietungen werden auf dem Rathhause angenommen." Wien, 29. Juni. (W. Z.) Sc. Maj. der Kaiser hat dem Ministerialrathe im Ministerium des kaiserlichen HauseS und des Aeußern, Leopold Friedrich v. Hoff mann, daS Ritterkreuz des Leopoldordens verliehen. Se. Maj. der Kaiser hat ferner angeordnet, daß dem Feldmarschallleutnant Frhrn. v. Gablenz der Ausdruck der allerhöchsten Anerkennung und vollsten kaiserlichen Zufriedenheit für die in seiner Eigenschaft als Statt halter des Herzogthums Holstein geleisteten ausgezeich neten Dienste bekanntgegeben werde. — (C Oe. Z.) Laut Nachrichten aus Pesth ist die zur Ueberwachung der Beistellung der Armecvcrpflegs- bedürfnisse schon früher in Aussicht gestellte ambulante Controlcommission vor einigen Tagen in Pesth- Ofen eingetroffen, um die Cerealienlieferungen der Kre ditanstalt, welche in großartigem Maßstabe durchgeführt «erben, zu überwachen. Die eindringlichen, mit Hilfe von Sachverständigen gepflogenen Erhebungen dieser ambulanten Controlcommission haben den erfreulichen Beweis geliefert, daß die Armeeverpstegsanstalten ihre l» -»drUcd- ü rblr. — dkgr. KMrUcd- t IS „ dtonntliob: — „ tS „ Ltnoeln« ktamaiern: l „ ruseratntprrisr: Lür <1«o k»uu> «iii«r »«»pulten«» 2«il«: t Kgr. „Llog«,»o3t" cll« 2«U«: » Kxr. - Lrschettmi: lAjjUeb, mlt ttn»n»tuo« ä«r 8onv »»ä L«i«re»U0, kür ck«o kol^näio — Feuilleton. Die Technik der Plastik. (Fortsetzung au» Nr. ISO.) Nachdem so, wie wir in unserm vorigen Artikel ge schildert, das Hilfsmodell hergestellt, schreitet der Bild hauer hieraus zum Aufbau des Hauptthonmodells. Es gehören hierzu bei einer Kolossalstatue von vielleicht einigen 3V Eentnern Schwere nicht unerhebliche Vor kehrungen. Zunächst ein von starken Bohlen gebildeter Unterbau mit einer zum Drehen eingerichteten Platte, aus der wiederum die zur Figur gehörige Plinthenplatte ausliegt. Mittelst Keil oder Schrauben befestigt, erhebt sich aus der Plinthe, dem Fußgestell der Statue, das eiserne Gerüste (die Rüstung), welches im Innern der Statue, gleichsam als Gerippt, den Thonmassen alS Träger dient. Die Form der Rüstung hängt von der Bewegung der darzustellenden Figur ab. Man stellt dabei die Eisenstäbe so, daß sie möglichst im Innern der Figur zu stehen kommen und den Schwerpunkt der selben nachhaltig stützen. An dieser Rüstung werden nun sogenannte Knebel, d. h. kleine Holzstückc mittelst Dräthen angebunden, al» Halt für den weichen Thon, mit welchem die Rüstung, indem man die Figur daran aufbaut, umkleidet wird. Ist der Thonkörper so roh hergestrllt, so geht man daran, die Verhältnisse und Formen mechanisch von dem kleinen Hilfsmodrll auf da» Hauptmodell zu übertragen. E» geschieht diese Uebertragung durch Lothen oder durch Stichmaß, haupt sächlich aber mittelst des sogenannten, aus einen be kannten strreometrischen Satz beruhenden PunktirenS, infolge dessen man jeden Punkt der Figur au» dem Hilfsmodrll gleichsam mit Hilfe dreier Abmessungen von je drei Ecken der Plinthe sucht und sicher angiebt. Wie im Hilstmodell, wird übrigen« auch jetzt die Figur voll- Andeiwette Bekanntmachung. Seitdem, auf Anordnung de» Königlichen KriegL- Miaisteriums dir von hier aus unter dem 14. dieses MonatS in der dir«jährigLn Nr. 142 der Leipziger Zeitung und in Nr. 136 des Dresdner Journals ent haltene Bekanntmachung veröffentlicht worden ist, sind fortwährend zahlreiche schriftliche Mitthrilungen von hierländischen Civilbehörden, behufS der zugesagten Wei terbeförderung an die betreffenden unteren Kriegsge richte, sowohl bei dem ständigen Königlichen OberkriegS- gerichte als auch, eingezogener Erkundigung zufolge, bei der in Dresden verbliebenen Abtheilung deS ge dachten Ministeriums, eiagegangen. ES ist jedoch we gen deS thatsächlich eingctretenen Abbruchs allen amt lichen Verkehrs der Oberbehörden mit den mobilisirten Militair-Gerichten bis zur Zeit schlechthin unausführbar gewesen, irgend eine der hier eingelangten Sachen an ihre eigentliche Adresse zu befördern, und da daS Ans- Hören dieses Zustandes auch für die nächste Zukunft nicht in Aussicht steht, zudem aber seit dem 28. dieses Monats dir vorerwähnte Ministerial-Abtheilung außer Wirksamkeit getreten ist, so sieht da- Oberkriegsgericht sich veranlaßt, die in der Bekanntmachung vom 14. die ses Monats enthaltene Aufforderung dis auf Weiteres hiermit wieder aufzuheben. Dresden, den 30. Juni 1866. Königlich Sächsisches Oberkriegsgericht. sse „ I loc» «meist riesler ! -.1», . Pr. Etr. r loco dessen und seine Verbündeten werden diese Verträge, so weit ihre Macht reicht, aus- Pünktlichste erfülle«. Im Besonder» werden sie dem Transit von Producte« der in solchen Vertrag-- verbältuissen stehenden Länder nach den Gebieten der mit ihnen im Krieg befindlichen Regierungen keinerlei Hindernisse in den Weg legen, soweit diese Producte nicht in KriUscontrebande bestehen Ebenso werden sie andererseits den Producten der mit ihnen im Krieg befindlichen Staaten den Durchgang durch ihr Gebiet nach den in genanntem Vcrtragsoerhältniß stehen den Ländern »erstatten Mit dem Zollverein-vertrag hört auch die Wirksamkeit des zwischen dem preußischen Gebiete und den Gebieten der mit ihm im Krieg befindlichen Regierungen be stehenden Freihandels auf. Die vreußische Regierung kann da her nicht länger, wie bisher geschehen, aus solchen Gebieten kommende Güler als einheimische betrachten, sondern muß sie als fremde behandeln. Woraus folgt, daß Güter aus Staa ten, die mit Preußen in dem VertragSverhältniß stehen, ob gleich sic in jenen Gebieten Zoll gezahlt haben, nicht länger alS auch für Preußen uationalistrt betrachtet werden 'önnen, sondern beim E ngang in Preußeu als Güler, von denen noch kein Zoll entrichtet, auzuseheu sind. Fremde Kaufleute werden daher wohl daran thun, bei Versendung von Gütern uach Preußen und den mit ihm verbündeten Ländern durch dir Ge biete der mit ihm »m Kriege befindlichen Regierungen sie mit ^rlauhnißiche.uen für das Gebiet Preußens oder ferner Ver bündeten zu ezpediren. » proc. ! 3». w öftere. nobilier L78.7Ü - opt,
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