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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191112316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19111231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19111231
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-31
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.12.1911
- Autor
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Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt für Htlikrs,Mit,Snisins,Wins. St. Witt,He!«iP«h Nlllltm g«Met vrtimÄttf, Nölskli St Mitz, rt z«,t St MM Nmeüirf. A«m, Utkaiilb«, UN'Mtl »t WUt» Amtsblatt für das Kgl.Amtsgerichtund deu Ltadtrat ;»Lichtensteiu —Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk - — - " 61. SMNUtMG. Rr 303. LÄLMLiW Sormtag, de» 3l. Dezember tS11 Hopt-Jsserliomtorga» i» «Mt»gerichttbezirk Mrse» Statt erscheint rügtütz außer Som>- und Festtag» »achmMag, für deu tolyrudru Tag. — LttrtthRhrUch« Lrplgiprtt» I Mu bv Psg^ durch die Post bezogen t Mk. 75 pfg «dyetne Hummern 10 pfg. Lestewuch«, nehmen «ast« »« krpedttto» t» «tchteustet», Vmichau« Mr. «r. bk, aste «,V«ltch« pestanstatt«, Postboten, sowie die Äurträg« entgegen.. Inserate »«den dir sSosgespaitene «rnadzellr «U IV, str roewitrtige Luserentr» «tt Ib pfg. »««chnet. «eitiameMe 30 pfg. Sm «ntltche» »eile kostet dir zweispaltige LeUe 30 pfg. Frrnsprech-Auschluk «r. 7. »nvraton-Lmuchm, tstgiich di» ibsttestrn» »ormMag, 10 «ihr. Teiegramm-Adrr»e: Tageblatt. Bekanntmachung, Hu n»efte«er betreffe«». Alle diejenigen, welche in hiesiger Stadt Hunde besitzen, werden auf Grund von K 18 des Regulativs vom 9. Februar 1900, die im Bezirke des OrtsarmenverbondeS Lichtenstein zu entrichtende Hundesteuer betr., sowie auf Grund des 1. Nachtrags hierzu, hiermit aufgefordert, bei Vermeidung der auf die Hinterziehung der Hunde steuer angedrobten Strafe, die Anzahl ihrer Hunde nach dem Stande vom 10 Januar 1912 biS zum 13. Januar ISIS schriftlich oder mündlich an hirsiaer Stadlküssenstell« anzumelden. Ellrichzeitig mit »er Aumelbuug ist der volle Steuerbetrag für dos Jahr 1912 nebst 30 P'g. Gebühr für Vas Steuerzeichen gegen Empfang eines solchen — für 1912 von gelber Färbung — zu entrichten. Di« Nichteinoaltung der obigen Frist zieht Bestrafung noch sich, worauf noch irsoud rS aufmreksam gemacht wird. Lichtenstein, am 22 Dezembrr 1911. Der Ttadtrat. Bekanntmachung, »ie Anmeldung brr Militärpflichtige« zur RekrutierungsftammroLe betreffend. In Gemäßheit der Bestimmungen der Deutschen Wehrordnung - vom 22 No vember 1888 werden alle männlichen Personen, welche 1. Im Jahre 1892 oder früher geboren sind, sofern über ihre Dienstpflicht noch nicht endgültig entschieden ist und . 2. in der hiesigen Siadt ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz haben, hierdurch ousgefordert, sich innerdalb der Zeit vom 15. Jauuar bis 1. Februar 1912 von 4—ü Uhr nachmittags in der hiesigen Ratrkanzlti zur RtklUtierungSstammrolle persönlich anzumelden, und zwar diejenigen, welche ihre Anmeldung erstmalig bewirken und nicht in Lichtenstein selbst geboren sind, unter Vorlegung ihris ««r Pir Militarzwecke ausgestellte« Geburtsscheines, di, nöng-n nt,r Abg .be ihres empfangenen Losungsscheines. Von den zuletzt bezeichneten Militärpflichtigen sind auch etwa ringetretrne Veränderungen in Bezug auf den Aufenthalts- oder Wohnort, den Stand, das Gewerbe usw bei der Anmeldung anzuzeigen. Als dauernder Aufenthalt im sinne der angezogenen Wehrordnung ist anzusehen: a. für militärpflichtige Dienstboten, Haus- oder Wirtschaftsbeamte, Handlungs gehilfen, Handwerksgesellen, Lehrlinge, Fabrikarbeiter und andere in ähn lichem Militarverhältnisse stehende Militärpflichtige der Ort, an dem sie in der Lehre, im Dienste oder in der Arbeit stehen; d. für miliiärpflichtige studierende, Schüler und Zöglinge sonstiger Lehr anstalten der Ort, wo sich die Lehranstalt befindet, der die Genannten angehören, sofern dieselben auch an diesem Orte wohnen. Militärpflichtige, die innerhalb des Reichsgebietes weder einen dauernden Aufenthalt noch einen Wohnsitz haben, melden sich in ihrem Geburtsorte zur Stammrolle, und wenn der Geburtsort im Ausland liegt, in dem Orte, in dem die Elt«rn oder Familienhäuptrr ihren letzten Wohnsitz batten. Sind Militärpflichtige von dem Orte, in dem sie ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnort Haden, zeitweilig abwesend (auf dec Reise befindliche Handlungs gehilfen usw.) so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr-, Brot- und Fabrikherren die Verpsl chtung, sie innerhalb des im Anfang« dieser Bekanntmachung erwähnten Zeitraumes zur Stammrolle anzumelden. Militärpflichtig-', die nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militärpfl'chljahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz noch Anem anderen Aushebung«; oder MustrruagSbezirt verlegen, Haden dieses behufs Berichtigung der Stammrolle, sowohl beim Abgänge der Behörde oder Person, die sie in die Stamm rolle ausgenommen Hot, als auch nach Ankunll in dem neuen Ort derjenigen, welche daselbst di« Stammrolle führt, spätestens innerhalb dreier Tage zu melden. Versäumnis Ler Meldefrist entbindrt nicht von dec Meldepflicht. Umectossung der vorgeschriedrnen Meldung zur Relru ierunzSstammrolle oder zur Berichtigung derselben zieht nach § 25 Z fier 11 der Wrhrordnung eine Geldstrafe bis zu 30 Ml. oder Haft bis zu 3 Tagen nach sich. Lichtenstein, am 20. Dezember 1911. Der Ktatteat. ' Das Wichtiqtte * Dir Verkündigung des Versicherungsgcfenes für Angestellte ist gestern im „Reichsgesetzblait" ersvigt. * Die Regierungen der europäischen Großmächte be trachten die — offiziell noch nicht angekündigic - Proklamierung der Republik in China mit Sunyatsen »ls Präsident, als eine durchaus interne Angelegen heit Chinas. > * Die Gesamtzahl der in Berlin unter VergistungS- erscheinungen erkrankten Personen beträgt 129, die Zahl Ler Todesfälle 57. Es ist wieder ein Anschwellcn der Kranken- und Totenziffer erfolgt. * Nach einer Reuter-Meldung aus .Kalkutta zieht die englische Regierung die Entsendung indischer Trup pen nach dem Persischen Golf in Erwägung. ' * In Täbris ist das fünfte russische Schübrnreaiment nach zweitägiger Beschießung des Stadtviertels Emirchis Mgcrückt. , " * Bei Lublin an Per russischen Grenze erkrankten nach einem FisÄzesscn der Gutsbesitzer Jablonski und seine vierköpfige Familie. Sämtliche fünf Personen star ben. Es hat sich herausgestellt, daß das Dienstmädchen Gift in die Speise mischte aus Rache wegen der erfolgten Kündigung. Neujahrsfledankev. Wiedri ist rin Jahr abgclaufen. Für die unendliche Ewigkeit bildet rin Jahr nur einen flüchtigen Augenblick, aber in. Leben der Menschen einen Zeitabschnitt, groj; genug, uin ihn als abgeschlossenes Ganzes zu bewer ten, das Ergebnis daraus zu ziehen und die Jahreswende als einen Ruhepunkt zu benutzen, um nach einer Rück schau aus dos vergangene den Blick in das neue Jahr zu rückten. Um freilich die Bedeutung des verflossenen Jahres richtig cinzuschätzen, seine Tragweite sür die künftige Zeit zu ermessen, dazu fehlt der nölige Ab stand, der erst das unbefangene sachliche Urteil ge winnen läßt.-Wir stehen ja mitten im Flusse der ZeL, find .nicht, ihr Herr und Meister, sondern ihr unter tun mit unseren Enttäuschungen und Sorgen, unseren Erwartungen und Hoffnungen. Ob in dem Jahre 1911 Keime zu folgenschweren Entwickelungen für den folgenden Zeitraum enrhaucn waren, oder ob es nur ein Durchschnittsjahr wie viele andere gewesen ist: die Antwort auf diese Frage b!eivl uns am Jahresschlüsse noch versagt. Wohl aber dürfen nur schon jetzt feststellen, daß 1911 ein schweres, über aus ernstes Jahr gewesen ist, daß es. uns nahe vor jene Entscheidung gestellt sah, sür die das Vaterland jedes Orjer fordern muß. Worte von ehernem, eisernem Klange sind gefallen, aus dem Munde von Männern, die berufen sind, die Träger und Führer unseres va'w nalen Fühlens und Wollens zu sein, Worte, die an die oberste Pflicht gemahnt haben, Sie cs säe eine machtvolle, vorwärtsstrebende Nation gibt, sür eine Nation, die ihren Platz an der Sonne behaupten wil!. Wir wissen nicht, ob und ivann diese Worte e>nzr!w-n und in die Tat umzusctzen sind. Wir müssen uns be scheiden und es der Vorsehung überlassen, was iie be schließen wird. Aber das einbindet uns nicht von der Aufgabe, uns so einzurichten, daß wir icde'zcn die sckzwcrsitn Prüfungen aus eigener Kraft bestehen konwn. Zn unserem geliebten Vaterlande empor erhebt sich rückrvärtssctiauend der Blick, und ovrwärtsgcEchwl in es wiederum der (Pedante an das Vaterland, der uns erfüllen muß. „Ta ward dis Jahr in, willen Sir.it geschlossen, und kämpfend tritt das neue aus die 'Bihn". Tie Remvahlen zum RciäMagc werden das eene bedcu.- samc Ereignis des neuen Jahres sein. Tas Volt soll aus fünf Jahre bestimmen, aus welchen Männere, -ich seine Vertretung znsamnlcnsetzt. Von der Beschaffen heit dicser Vertretung wird cs wescnllich mit abhängen, nie die Ausgaben, unsere politische und wirncharnnhc Macht und Größe zu erhallen und zu mehren, e-chU: werden, in eichen Gang die Geschicke des deutschen Voltes und Reiche« nehmen sollen. Mit verantwortlich da sür ist jeder einzelne, der das Recht zu wählen hat. Deshalb ist dieses höchste Bürg erreich eine Pflicht, eine lmlerländische Pflicin. Schwer zu erfüllen ssl sie wahr lich nicht und ein Opfer erst recht nicht. Untere Vawr haben aus hundert Schlachtfeldern geblutet, nm nach Jahrhunderten der Zerrissenheit und Tchm.zch die deut sche Einheit zu begründen. Was bedeutet ?s dem gegen über, einen Zottel in die Wahlurne zu !eq.n, um die ersprießliche Entwicklung des Reiches zu sichern und vor stlnen Feinden zu schützen? Diese Feinde zu er- lcnmn und ihre Vertreter nicht zu wählen, tonn sür teincu Tcutschen, fosern nur sein szccz für die Größe und Sicherheit seines Vaterlandes schlägt, schwer lein. Wahlpflicht ist Wehrpflicht, die Pflicht, das Vaterland qegen die Feinde deutscher Größe und die Schänder des deutschen Ramens zu verteidigen. Aus der Wahlurne steigt das Schicksal des deutschen Volkstums empor. Möge das neue Fuhr mit seinem Siege beginnen! Möge die Wahl des 12. Januar so aus- lallen, daß unser Volk nicht vor jenem Worte seines Dichterfürsten zu erröten braucht, das auch im lebten Jahre iin Reichstage angerufen worden ist und nicht oft genug wiederholt werden kann: Nichtswü'dig ist die Ration, die nicht ihr Alles freudig fetzt an ihre Ehre.' Toch wir wollen am Renjahrstage nicht allzu poli tisch werden. Politik hat gegenwärtig einen etwas brenz lichen Geruch, und der Neujahrstag >st uns ein !>eber, Nvhgelaunter Bekannter, der mit einem srifchut und fraglichen Gesicht in die Welt tritt. Nicht nur die Glocken klingen, sondern auch Glückwünsclze werden ans- actaufcht. Und Glückwünsche bedeuten nitinee etwas Gutes! Eine große Versöhnung geht um. Feinde '-ei chen sich die Hände. Ter Gemeinfinn feiert seine Trium phe: alle bürgerlichen Tugenden heimsen ihre Lor beeren ein. Ein srober Wille zum Guicn und Besten oer strebenden Menschheit durchpulst wieder einmal die llr- denlande. Für die seelische und materielle Inventur ist der Silvestcrtag da. Ter Neuiahrslaq aber streut Soffnungen ans und will als Basis für kominenoe Lcbensbetätigung genoinmen werden. Ta heißt es, frnch zugrenen und sich seines Anteiles an der Tchewsge- staltung nicht verlustig begeben! Tenn nur ganze Män ner und Menschen kann unsere Zeit gebrauchen.' Wer sich am Neufabrstage gelobt, zu allen Zeucn und au allen Stellen seine volle Pflicht zu erfüllen, der wird Ruhe und Zufriedenheit finden Pflichterfül lung hcißt der Schlüssel, der uns die Pforle des irdi schen Paradieses ausschließt. Am Neufahrsiage wirb einem jeden von uns dieser Schlüssel in die vand qe- ' drückt. Und das muß uns Anlaß genug sein, mit den besten Vorsätzen in dws neue Jahr hineinzulchenten, das alten unseren werten Lesern ein gesegnetes sein möge!
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