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Sächsische Dorfzeitung : 30.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-186810308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18681030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18681030
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1868
- Monat1868-10
- Tag1868-10-30
- Monat1868-10
- Jahr1868
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 30.10.1868
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Ireitag, Redigitt unter Verantwortlichkeit des Verlegers L Heinrich. Neustadt- DreS de«, in der Expedi tion, N. Meißn. Sasse Nr. S, zu Huben. »reist > vierteljährlich ir'/»Ngr. Zu beziehen durch ' alle kgl. Post- Anstalten. «in unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. Politische Weltscha«. Deutschland. Es ist ein bekannter Kunstkniff der Diplomatie, dann und wann Fühler herauszustecken, um über gewisse Dinge die öffentliche Meinung zu sondiren. Findet man dieselbe indifferent und zu einer Aktion nicht aufgelegt, so wird der Fühler zurückgezogen. Zu solcher Manipulation diente in den letzten Tagen dienordschleswigscheFrage. Französische Blätter brachten nämlich die Nachricht, die dänische Regierung habe eine Depesche entworfen, in welcher Preußen direkt an die Ausführung der Bestimmungen des Prager Friedens gemahnt werde. Nachdem diese Mittheilung die Runde in der europäischen Presse gemacht, ohne irgendwo die Geister in Aufregung zu ver setzen, zog man den Fühler zurück und dementirte sowohl von Kopenhagen als von Paris die Richtigkeit der Meldung. Nichts destoweniger hat dieses Tasten und Fühlen dazu geführt, die nordschleswig'sche Frage wieder etwas in den Vordergrund po litischer Diskussionen zu bringen. Es ist bekannt, daß die dänische Regierung die Abtretungslinie bis nach Flensburg vorgeschoben wissen null, so daß Düppel und Alsen wieder m ihre Hände sielen. Den Grund dieser über Erwarten ausgedehnten Forde rung erklärt die „Augsb. Allg. Ztg." aus der politischen Lage, indem sie sagt: „Seit dem Anfang des Jahres 1867 ist Nord deutschland in der französischen Presse jeder Gattung mit einem Eroberungskriege bedroht worden. Wie friedlich auch die Sprache der französischen Regierung lauten mochte, jene Organe, welche sich zum Theil der vertraulichen Beziehungen zu dem Tuilerien- Kabinet rühmten, forderten den Einfall französischer Heere in Deutschland. War es da nicht natürlich, daß die Parteien in Dänemark jede Lösung verworfen haben würden, welche die Ein verleibung von Alsen und Düppel ausgeschlossen hätte. Die Be sprechungen mit Dänemark sind Angesichts dieser Ueberfallbe- drohungen geführt worden. Gesetzt, Preußen hätte die Kon zession gemacht, und jene Territorien, welche durch das Gesetz vom 24. December 1866 Theile der preußischen Monarchie ge worden sind, an Dänemark ausgeliefert, glaubt man, daß die Kriegsagitation in Frankreich gegen Norddeutschland sich ver mindert haben würde? Gewiß nicht! Bald waren jenen Kriegs- freunden die deutschen Grenzfestungen Din^e, welche Frankreich bedrohten; bald sollte Preußen Pläne schmieden, welche auf die Einverleibung Hollands gerichtet waren; bald Italien gegen Rom Hetzen; bald auf die Zerstückelung Oesterreichs oder die Er werbung Süddeutschlands bedacht sein. Und welche Rechte konnte Dänemark für seine Forderungen in der angedeuteten Ausdehnung geltend machen? Die französischen Vorschläge zu den Nikolsburger Präliminarien, diese selbst, sowie der Prager Friede sprechen stets von den „nördlichen Distrikten" Schleswigs, nicht von Nordschleswig, in welchen die Bevölkerung befragt werden soll. Am 19. Juli 1866 schrieb der französische Minister an den Botschafter am preußischen Hofe: „Wir sind nicht Schieds richter, welche den Parteien eine Lösung auferlegen können, auch nicht Unterhändler, die einen unmittelbaren Antheil an den her beizuführenden Arrangements haben. Wir haben daher auch die Präliminarien nicht mit zu unterzeichnen" rc. Diese Verhält nisse wird man bei der Beurtheilung der Stellung Preußens in vrrißt-ster Latzr^mg. LV. Quartal. der nordschleswigschen Frage in Erwägung zu ziehen haben. Die Sprach- oder Nationalitätsfrage Schleswigs ist kein Gegenstand der Erörterung bei den Friedensverhandlungen in Prag gewesen. Preußen wollte mit jener Zusage auf den Wunsch Frankreichs nur seine Bereitwilligkeit zu erkennen geben, einen „kleinen" Ge bietstheil nach Befragung der Bevölkerung an Dänemark zurück zu geben." . , Der Ausschuß des deutschen Handelstages hat Leipzig zum Ort für die nächste, im Jahre 1871 zusammentretende Ver sammlung erwählt. - Der Beginn der Verhandlungen über den Abschluß eines Postvertrages zwischen Norddeutschland und Italien ist vom 26. Ott. auf den 2. Nov. d. I. verlegt worden. Preußen. „Nur keine Konzessionen an die Liberalen" — das war von jeher das Schlagwort der preußischen Junker. Dies mal soll es dem Lande eine neue Steuer, oder einen Zuschlag zur Einkommen und Klaffensteuer ersparen, womit eigentlich von Hause aus die Deckung des Defizits beabsichtigt war. Es wird nämlich von Berliner Blättern erzählt, daß im Schooße des Ministeriums selber Bedenken gegen die Deckung deS Defizits durch eine neue Steuer, oder durch einen 25prozentigen Zuschlag zu den persönlichen Steuern laut geworden sind, und zwar aus folgendes Gründen. Von Politikern, welche es sich zur Lebens aufgabe gestellt haben, die Interessen der konservativen Partei im preußischen Staate zur Geltung zu bringen, oder vielmehr in Geltung zu erhalten, ist an maßgebender Stelle darauf hinge wiesen worden, daß das Abgeordnetenhaus in seiner Majorität nicht geneigt sein dürfte, der Regierung den betreffenden Steuer zuschlag ohne Zugeständnisse auf politischem Gebiet zu bewilligen, von denen natürlich die konservative Pattei um so weniger etwas wissen will, als es nach den bisherigen Erfahrungen sehr zweifelhaft ist, ob es der Regierung gelingen werde, ein beiden Seiten annehmbares Maß von Zugeständnissen zu vereinbaren. Ebenso wurde für den Fall der Verwerfung der Steuervorschlägr die Auflösung des Abgeordnetenhauses in den Kreis der Ministerberathungen gezogen; da man sich aber sagte, daß die Auflösung des Hauses in einer Steuerfrage eine Maßregel von sehr zweifelhaftem Erfolge sei, die möglicherweise bei der Neuwahl zur Verstärkung des liberalen Elements führen könnte, so ließ man auch diesen Gedanken fallen. Um allen Miß- lichkeiten aus dem Wege zu gehen, will nun das Ministerium aus den verfügbaren Aktiv-Kapitalien so viel zusammenbringen, als zur Ausgleichung des Staatshaushalts-Etats für 1869 noth wendig ist. Wie Jedermann einsieht, bleibt dies immer nur eine momentane Hilfe, doch hält man die Hoffnung fest, durch den norddeutschen Reichstag mehr Steuern bewilligt zu sehen, weil bei dessen Etatsberathungen der unangenehme Mühler-Eulenburg'sche Beigeschmack nicht zum Ausdruck kommt. Wir wollen's ab warten. — Der Minister des Innern, Graf Eulenburg, unter nahm unlängst eine Reise nach Hannover und hat — Dank den National-Liberalen — den Zweck glücklich erreicht, den er sich vorgesetzt hatte. Es handelte sich nämlich darum, das ständische Prinzip bei der Verwaltung des Provinzialfonds unverfälscht zu erhalten. Im Provinzial-Landtaae drohten die National-Liberalen, welche die Majorität bilden, dies ständische Prinzip dadurch zu verkümmern, daß sie die Kommission zur Verwaltung des Pro- ..... ... I' 3» Hclober 18«8.
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