Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 02.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192809021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19280902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19280902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1928
- Monat1928-09
- Tag1928-09-02
- Monat1928-09
- Jahr1928
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 02.09.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
DerSSHWeLrMer Auzeigeaprei, (In Reichsmark): Dl« <4 wm »reit« Anzeig«» in bestimmten Nummern und an bestimmte« Plötz« keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofmorrda. 83. Jahrgang Nr. 20S Lagesschau. rreichsprüsideal von Hindenburg hat angesichts der Notlage ln Schlesien de« Wunsch ausgesprochen, datz während feiner schlesi sch«» »elfe keine besonderen finanzielle« Auswendungen für Lmpfangsfestllchkelten gemacht werden sollen. * Nach Meldungen au» Neuyork plane« dir Vereinigten Staa ten rleslg« Flottenrüstungen. Stall der vorgeschlagene« 15 Sreo- zer sollen 71 gebaut und die Ratifizierung de» kriegsächlungspak- te» bi« nach Annahme de» Flottenprogramm» zurückgestelli werden. * Der Völkerbundsral beschäftigte sich am Freitag in einer Gehelmsihung mit der Anfrage Loflarlca» über die Tragweite der Monroedoktrln. 2n der öffentlichen Sitzung wurde die vpium- frag« behandelt. Die Sowsetreglerung stellt in ihrer Antwort fest, datz im kriegrächluugspakt dle Verpflichtung zur Abrüstung als da» we sentlichste Element zur Sicherung de» Frieden» fehle. Trotzdem sei sie bereit, den Pakt zu unterzeichnen. * Der verhaftete Hugo Stlnn« jr. Hal bei seiner weiteren Vernehmung di« aufsehenerregende Mitteilung gemacht, der Relchskommissar für die Anmeldung von Aalelhebesitz habe ihm durch einen pariser Bankier da» Angebot gemacht, gegen eine Zahlung von 80 000 Mark die Untersuchung niederzuschlagen. * Zwischen Italien und Deutschland ist mit Wirkung vom 15. September ab der Stchtvermerk»zwang ausgehoben worden. * Von dem Dynamikwerk Ablon bei tzonsteur in Frankreich find drei Gebäude in dle Luft geflogen. Sieben Arbeiter wurde« getötet, 14 verletzt. *) Ausführliches an anderer Stelle. Erscheinung,weiser Jeden Werktag abend» für d«n folgend« lag. Bnugsprri, für di« Zett «ine» bald« MoNatt: Frei ln» Hau» halbmonatlich Mt. IW, beim «Holm in d«r Geschäftsstelle wöchentlich VO Pfg. Einz,lnumm«r 10 Pfg. (Sonuabmd- und Sonntagsnummer Id Pfg.) sten hat. Diese Tatsache ist schon in den letzten Wochen des öfteren für Erörterungen über dar Reparationsproblem zum wirtschaftspolitische SchrMteller recht, der in diesen Tagen ..« Auffassung vertrat, daß das Reparationsproblem in eutschland viel zu wenig beachtet werde. Und es ist richtig: di« bloße Erkenntnis hinaus, die schon die Die Monroedoktrln vor dem Völker kund. Gmf, 31. August. Nach einer kurzen nichtöffentlichen Sitzung trat der Rat in den Räumen des Generalsekretärs zu einer T e - helmsitzung zur Beratung der Antwort zusammen, dl« Costa- rica In bezug auf die von Ihm verlangte Interpretierung der Mon roedoktrin vor seiner Rückkehr in den Völkerbund gegeben werden soll. Da di« erst« Sitzung resultatlos blieb, trat der Rat zu einer zweiten streng geheim«« Sitzung am Nachmittag zusammen. Trotz mehr al« zweistündigen Beratungen wurde die Aussprache auch am Nachmittag nicht abgeschlossen, jedoch verlautet, daß »in« Verständigung über die Antwort auf den Antrag Lvstaricar, der be kanntlich Im Anfang beim Völkerbund ziemlich Verlegenheit hervor- aerufen hat, erreicht wurde. Die auf Sonnabend nachmittag ange- sitzt« dritte geheime Sitzung des Rates sollte daher nur noch der Redigierung der Antwort, in der auf eine Auslegung der Monroe- doktrln, die nur al» Beispiel im VSlkerbund-pakt angeführt sei, ver- zichtet werd«, Vorbehalten sein. Costarica war bekanntlich mit Wirkung vom I. Januar 1927 au» dem Völkerbund ausg«tr«ten und war gleichzeitig mit Spanien und Brasilien zum Wiedereintritt «Ingeladen worden. Costarica hätte schriftlich geantwortet und um Aufklärung über di« Tragwelt« d« Monroedoktrin gebeten, die in Artikel 21 de» Völkerbunds patt» (Versailler Vertrag) verankert ist. Die Monroedoktrln sichert di« Hegemonie der U.S.A. auf dem ganzen amerikanischen Kontinent, Durch sie wird jede» Eingreifen einer europäischen Macht in süd- o»«r «sttelanwrikantsch« verhältnissi al« feindlicher, gegen di« V.S.A. gerichteter Akt angesehen. Man kann gespannt sein, w«lch< Interpretation der Völkervundsrat finden wird, um di« neugirrtg« Tageblatt DrMsHosswer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler tst da» zur Deröffenüichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschafh de» Arbeit»gericht» und de« Haupt zollamt» zu Bautzen^ de« Amtsgericht», de» Finanzamt», der Schulinspektion und de» Stadträt» zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Streiflichter. Während der deutsche Reichskanzler im Begriff ist, in Genf mit Briand und Lord Tushendun die Verhandlung«» Über di« Rh«ln- landfrage aufzunehmen, kommt aus Warschau «in« besonder» «rast« Ablehnung. Das Organ de» Marschall» Pilsudsti «»klärt rundv«g, daß jede» friedliche Streben Deutschlands nach ein«r Revision d«r Ostgrenzen eine Gefährdung des Frieden» bedeute. Außerdem sei eine solche Absicht mit dem Kellogg-Pakt unvereinbar, d«nn Polen werd« niemals freiwillig auf seinen territorialen Besitz verzichten. Vielleicht ist das eine bestellt« Arbeit au» Paris, denn Briand wirb es angenehm sein, wenn er den deutschen Unterhändlern sagen kann, daß eine wirkliche Gewähr für den europäischen Frieden nur be steht, wenn Deutschland feierlich auf jede friedliche Revision seiner Ostgrenze verzichte. Der Dölkerbundsrat schlägt sich vor der großen politischen De batte noch mit Opiumfragcn herum. Im September di«se» Jahr«» soll eine internationale Opiumkonvention in Kraft tret««, durch bi« die Menschheit endlich von diesem Rauschgift befreit wirb. Lles»lb«n Interessenten, die vor 80 Jahren China durch «inen Krieg bi«sts Gift aufgezwungcn haben, halten jetzt humanitäre Reden gegen die Opiumsiuche und versprechen ihre Mitwirkung zur Stillegung d«r Opiumsabrikation. Inzwischen wird aber noch einmal «ln« Stu dienkommission «Ingesetzt, und wenn da» «rst geschieht, dann bat di« Sache noch gute Weile. Ueberdies läßt man sich überhaupt Z«it, indem nämlich die Unterdrückung des Opiumhandel» auf 1ö Jahre verteilt werden soll. Auf der großen Berliner Funkausstellung, di« diesnral wirklich ein erschöpfende» Bild von den Möglichkeit«» dir Funktechnik gibt, w«rd«n auch die neuen Fernsprech- und Y«rnschavparat« «i«igt, Deutschland hat sich bi»her noch nicht entschließen tonnen, M.da» allgemein« Publikum di« Einrichtung «in«» Bildsunt» zu schaffen. aber berechtigte Frage Costarica» zu beantworten, uxnn man sich überhaupt dieser Mühe unterzieht. Die Opimnfrage. Genf, 31. August. In der heutigen zweiten öffentlich«« Sijumg des Bölkerbundsrates wurden lediglich zwei Opiumsragen behamnü. Die erste betrifft den britischen Antrag auf Einsetzung «in«» Aus schusses zur Untersuchung der RauchopiumproduzeMen im fernen" Osten. Der Antrag wurde der bevorstehenden Bundesver sammlung und ihrem zuständigen Ausschuß zur weiteren Beratung überwiesen. .. . Der zweite Punkt betraf die Errichtung des in d«r G«ns«r Opiumkonvention von 1928 vorgesehenen Zentmlkontrollamt», da» aus acht Sachverständigen bestehen soll. Auf Vorschlag d«s Bericht erstatters wurde beschlossen, daß der Rat erst in der -weiten Sep temberhälfte Richtlinien für die Auswahl der Mitglieder de» Zen tralamtes festlegen und ihre Ernennung in seiner Wintersefsion vor nehmen soll. Aufhebung des SichlvermerksManges zwischen Italien und Deutschland. Rom, 31. August. (Vrivattelegramm.) Nach der vor kurzem zwischen der deutschen und der italienischen Regie rung getroffenen Vereinbarung wird der Stchfvermerr»- zwang für die Einreise der Staatsangehörigen de» einen Landes in das Gebiet des anderen vom IS. September 1828 an ausgehoben. Zur Einreise genügt fortan der Besitz öde» gültigen Reisepasses. Für die Einreise in die ltanaüschea Kolonien bleibt der Sichtvermerkszwang bestehen, -le im Gebiete der beiden Staaten bestehenden besonderen Befilw- mungea über die Einreise, Aufenthalt und die Ausweisung von Ausländern, sowie die Bestimmungen Über den Schuh de» heimischen Arbeitrmarkker werden durch die Vereinba rungen nicht berührt. Französische Anfchlusi-Karrikadeu. «In konservative» englische» Blatt hat in diesen Tage« mit b«. merkenswerter Offenheit dargelegt, daß verfassungsmäßig im oöl- kerrechtlichen Sinne nach dem Abschluß de» Kelloggpakte« der Weg für den Anschluß Oesterreichs an Deutschland frei sei. Der Anschluß, der, wie man weiß, durch die Friedensdittat« nicht au^iriltAKy ver boten ist, hängt von einem Mehrheitsbeschluß des Dälkrrbundsrätes ab. Kommt ein solcher Beschluß zustande, so sind die Anschlußgegner nicht berechtigt, den Völkerbund zu kriegerischen Handlungen gegen über Deutschland und Oesterreich zu veranlassen. Uebernähmen diese Anschlußgegner selbst jedoch die „Strafmaßnahmen", so wär« dies ein Privatkrieg. Ein solcher ist aber soeben in Pari» selerltchft geächtet worden. Was Wunder, daß sich nun di« fraiyösischen Juri sten den Kopf darüber zerbrechen, wie sie den nunmchr freigewor denen Weg zum Anschluß durch einen Drahtverhau aus Paragra phen wieder verrammeln können. Man vergesse dabel nicht, daß Herr Poincarö, der soeben bei den Pariser Besprechungen Mit Stresemann bewiesen hat, daß er da» Szepter führt, von Natur aus advokatisch handelt, wie sich die» ja auch au» seiner ganzen Vergan genheit erklärt. Er wird also bestrebt sein, Mittel und Weg« zu finden, um die durch den Kelloggpakt aufgetauchte Anschluß-,,G«> fahr" wieder zu bannen und zu verhindern, daß dieser ÄnMuß zu einer ersten, ernsten Belastungsprobe de« Krieg«öchtung»pak1«s werde. Moralisch wird sich das aber mindesten» nicht vermeiden lassen, und so würde ein juristischer Winkel-ug von Pari» in diiser Hinsicht zum ersten Schlag gegen jenen Vertrag, der jetzt in Paris auch chie Unterschrift Frankreich» gefunden hat. Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadtund Land. Dicht verbrettet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte, Sonntagsblatt / Helmatkundllche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage / Iugendpost. Druck und BÄag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto llkat Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandrgirokasse Bischof,w«rda Konto Nr. 04 wenn auch ihre wichtig« Funktion bei dem Versuch des Weiteraufbaus der deutschen Wirtschaft nicht verkannt wer den kann, doch keine direkte Steigerung des deutschen Volks vermögens. Sie wirken, wenn diese Formulierung auch letz ten Ende, etwas zu grob und einfach ist, wie die neuen Schulden, mit denen ein Schuldner sich seiner alten Ver pflichtungen erledigt. Wie aber steht es, wenn diese ver zweifelte Aushilfsmöglichkeit einmal wegfällt? Wenn ein Umschwung in der weltwirtschaftlichen Konjunktur uns den Auslandsanleihemarkt sperrt und gar in die Notwendigkeit versetzt, geborgtes Geld zurückzuzahlen? Dann erst wird die Schwierigkeit unserer wirtschaftlichen Lage offensichtlich und fühlbar für jeden zutage treten, und dann wird auch das Ge spenst der Reparationslaften solche Dimensionen annehmen, daß sein Schatten auf Arbeit und Leben jedes einzelnen Deutschen fällt und jeden Tag sichtbar ist. Cs sind trübe Betrachtungen, zu denen der Beginn des ersten voll belasteten Dawesjahres nötigt. Es wäre falsch, den Kopf vor diesen Sorgen und Gefahren in den Sand zu stecken. Im Gegenteil: es muß Schluß gemacht werden mit dem leichtfertigen und in den Tag lebenden, nur die Ober fläche sehenden Optimismus, den man auch in Deutschland n weiten Schichten dem Reparationsproblem gegenüber be obachten kann. Wenn sich nicht das ganze deutsche Volk der Lage bewußt ist mit der Ueberzeugung: es ist deine höchst eigene Sache, um die es hier geht, dann fehlt der nötige kräftige Boden und die nötige Resonanz für diejenigen Män ner in Deutschland, die berufen sind, die schwere Arbeit der Revision der deutschen Reparationsverpflichtungen anzugrei sen und zu lösen. Amerikanische Riefenrüsiunxen. Vie Antwort auf da« englisch-französische Flottenabkommen. Neuyork, 31. August. Liner Meldung der United Preß zufolge beabsichtigt Lootidge möglicherweise den Senat zu ersuchen, die Ratifizierung des kelloggpakte, bis nach An nahme des Flokkeuprogramms zurückzustellen. Präsident Loolidge werde vielleicht den Bau von 71 Schiffen an Stelle der in dem Senat seht vorliegenden Flolkenprogramm vor gesehene« IS Kreuzer empfehlen. London, 31. August. Times berichten aus Washington, einer vom Sommersitz des Präsidenten in Wisconsin ausge gebenen Mitteilung zufolge, wird Coolidge, wenn er den Friedenspakt dem Senat unterbreitet, diesen ersuchen, den Pakt nicht nur als „eine Formel internationaler Moral, sondern auch als ein Stück praktischer Diplomatie" zu be trachten. Dem Korrespondenten zufolge, soll Eoolidge zu dem Schluß gekommen sein, daß eine „Organisation für die formelle Verbindung mit den auswärtigen Nationen, wenn der Frieden bedroht wird, für die Bereinigten Staaten we sentlich ist". Coolidge soll der Ansicht sein, „es bestehe we niger Kriegswahrscheinlichkeit, wenn die amerikanische Re gierung formell an den Versuchen, ihn zu verhüten, teil nehme . Weiter heißt es, Coolidge erwarte, „daß jedes Ministerium des Aeußeren in Europa sich künftig an Wa- skington wenden und dort anfragen werde, was die Ver einigten Staaten im Fall« einer Bedrohung des Friedens zu tun gedenken". Oie volle Reparationslast. Mit dem Morgen des 1. September 1928 hat jenes Jahr des Dawesplanes begonnen, in dem Deutschland zum ersten Male die volle und unverkürzte Reparationslast von 2890 Millionen Reichsmark an die Reparationsgläubiger zu lei- s - " ' " " ' ' öfteren „ .. . Anlaß genommen worden, — aber dennoch hat wohl jener wirtscha tspolitlsche SchrMteller recht, der in diesen Tagen die Auffassung vertrat, daß das Reparationsproblem in Deutschland viel zu wenig beachtet werde. Und es ist richtig: will man über die bloße Erkenntnis hinaus, die schon die ungeheure Zahl der 2^! Milliarden jährlich vermittelt, sich ein Bild über die eigentliche Tragweite der Belastung der deutschen Wirtschaft durch die Reparationen machen, so be- darf es dazu schon einer Gesamtbetrachtung der wirtschaft- lichen Verhältnisse Deutschlands und auch der Übrigen Welt, die nicht einem jeden möglich ist. Es mag bei dieser Gelegen heit dankbar auf das soeben erschienene Werk des Reichs kanzlers a. D. Dr. Hans Luther hingewiesen werden, der den glücklichen und geglückten Versuch unternommen hat, in faßlicher und gemeinverständlicher Form jedem Deutschen die Grundbegriffe und Srundtatsachen zu vermitteln, ohne die ein wirkliches Erfassen des Reparationsproblems in sei ner ganzen Schwere nicht denkbar ist. Betrachtet man den Lawesplan als eine Maschine, so muß man feststellen, daß sie bisher ohne Störung gelaufen ist. Aber nichts ist gefährlicher, als sich hierbei über die wirkliche Situation hinwegzutäuschen. Die Maschine ist viel zu schwer für die Fundamente, auf denen sie steht. Und jede Woche, in der die Maschine weiter arbeitet, erschüttert mehr und mehr diese Fundamente. Diese haben bisher scheinbar gehalten, aber doch nur deshalb, weil ständig Handwerker mit Beton- und Eisenstützen sie neu gefestigt haben. Ueber- setzt man dieses Bild in di« wirtschaftliche Wirklichkeit, so heißt es: Gewiß, der Dawesplan hat bisher stockungslo» in sofern funktioniert, al» di« deutschen Zahlungen regelmäßig und rechtzeitig geleistet wurden. Aber der Dawe»plan ba siert, wie er selbst ausführt, auf der eigenen Kraft Deutsch land», und diese wird ständig geschwächt durch di« viel zu starken Abzapfungen, di« der Reparationsagent au» ihren Adem nimmt. Nur die Tatsache, daß durch die Sueland«- onleihen, die in so hohem Maß« bald nach dem Londoner Abkommen in Erscheinung getreten sind, Kapitalien nach Deutschland geflossen sind, die den riesigen Abfluß auf das Konto des Reparationsagent««, gesamtwirtschaftlich gesehen, mmer wieder auffüllken: nur diese Tatsache ist die Ursache »afür, daß selbst in Deutschland gelegenttich bei oberfläch- icher Betrachtung der Anschein entstehen könnte, al» lieg« die vom Dawesplan un» aufgebürdet« Last im Rahmen un trer tatsächlichen Leistungsfähigkeit. Kein gefährlicherer Trugschluß al» dtsiort Die Ausländsanleihen bedeuten. Fernsprecher Amt Bischofswerda Nr. 444 und 44S. Auzeigeaprei, (In Reichsmark): Di« 44 wm »rett« «insiaMg« Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Millimeterzeile 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Pfg., Im Tchmik 8« Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Beförderungsrinrich- SD wm breite Millimeterzeil« 30 Pfg. Für da» Erschein«« »on tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder ' " ' ' - " Nachlieferung d«r Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Sonntag, den 2. September 1S28
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite