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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 26.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188805267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18880526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18880526
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1888
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Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zn Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. L«. Jahrgang. Erscheint Dlenttag, Donner»taz und Sonnabend und wird am Abend »orher auigegebe« Und versendet Dierielsahr«pr>i« 1 Marl eskl. Botengebühren und Postspesen. Sonnabend den 26. Mai. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene KorpuSzeile berechnet und dis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Nach Beschluß des Gemeinderaths soll in hiesiger Gemeinde vom 28. Mai d. I. an die Trichinenschau nach dem von der Aufsichtsbehörde genehmigten und bei dem Unterzeichneten zu Jedermanns Einsicht ausliegenden Regulativ obligatorisch eingeführt werden. Hausschlachten ist nicht davon ausgeschlossen. Als Trichinenschauer ist der Hausbesitzer und Ortsdiener Franz Heinrich Engel in Dittersdorf, welcher geprüft, in Pflicht genommen Zuwiderhandlungen gegen das Regulativ werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder entsprechender Gefängnißstrafe geahndet. Dittersdorf, den 22. Mai 1888. Der Gemeinderath. Aus Sachsen. — Ihre königl. Majestäten haben sich nicht zu den heute in Berlin stattgefundenen Hochzeitsfeier lichkeiten begeben, sondern werden bis Ende des Monats in Sibyllenort verweilen, von wo sie am 31. d. M. in Dresden eintreffen und im königl. Residenzschlosse absteigen, um alsdann an der vor mittags stattfindenden Frohnleichnamsfeier in der katholischen Hofkirche im Verein mit der Prinz Georgschen Familie teil zu nehmen. Beide Maje stäten erfreuen sich in dem „schlesischen Windsor" des besten Wohlbefindens. Se. Majestät unter nimmt jeden Morgen einen Spaziergang durch das herrliche Besitztum oder reitet, wenn er nicht der Jagd nachgeht, in größere Entfernungen aus, wäh rend Ihre Majestät die Königin in Begleitung einer Hofdame Spazierfahrten unternimmt, auf welchen zugleich auch die Hütten der Armen be sucht werden. An der königl. Tafel nehmen oft höhere Forstbeamte und in der Nachbarschaft woh nende Gutsherren teil. —" Herr Kreishauptmann Freiherr von Hausen ist vom 27. Mai bis 17. Juni d. I. von Zwickau in Urlaub abwesend und wird während dieser Zeit durch Herrn Geheimen Regierungsrat Leonhardi daselbst vertreten. — Im Wiener Garten zu Dresden ist jetzt ein neuer Getränke-Automat aufgestellt, der in Aadezu überraschender Weise wirkt. Er hat die Hstalt eines aufrecht stehenden Fasses. Drückt m« für gewöhnlich an dem Hahn des letzteren, so zeht er wohl herunter, spendet indes auch nicht ein^ Tropfen Flüssigkeit. Wirft man indes den übljhen Nickel (1 Zehnpfennigstück) in das betref fe Loch, so füllt sich beim Drücken des Hahnes btt unter dieses gestellte Gläschen voll des besten K naks bis zun» Rande — nicht ein Tropfen mer. Der Kognak ist aus der mehrfach prämiier ter deutschen Kognak-Brennerei von Grüner und Cr in Siegmar, der verführerische Automat ist detBerliner Aktiengesellschaft Berolina patentiert. ^ In seiner im Erdgeschoß gelegenen Wohnung L" -xesden ist am Dienstag der 67 Jahre alte Gür-er Lippsch ermordet aufgefunden 'worden. MaiHatte die Wohnung öffnen lassen, weil der Man längere Zeit nicht gesehen worden war. Das erbrechen ist wahrscheinlich am Tage vorher began„ worden. Da Schubkästen aufgezogen und irchwühlt gefunden wurden, läßt sich an- nehnn der Mörder nach Geld gesucht hat. BlS ip fehlt jeder Anhalt zur Ermittelung des Urhebrr>r That. — J>Grünberg bei HermSdorf kletterte ein 17jährigc>A„abe, wahrscheinlich eines Vogelnestes wegen, an einen Baum; er fiel jedoch herunter und brach ^de Arme, den einen sogar zweimal. " ^"ch>)ende Schilderung auS dem oberen ^bthalegiebä, Md von dem großartigen Pfingst« b"kehr, welch, man in diesem Jahre zu beobach ten Delegenheihatte. Derselbe begann mit Sonn abend nachmittag und erreichte in den Abendstunden des ersten Feiertages seinen Höhepunkt. Zu Tau senden besuchten die aus allen Himmelsgegenden erschienenen Reisenden die dortigen allbekannten Thäler und Höhen, von denen die Winterberge, das Prebischthor, der Rosenberg, Zirkelstein, die Kaiserkrone und der Wolfsberg am meisten aufge sucht wurden. Durch Herrnskretschen flutete an beiden Feiertagen eine wahre Völkerwanderung, welche selbst den Verkehr im Kirnitzschthale und nach dem Wassersall um ein Bedeutendes übertraf. Die Wirte waren oftmals in großer Verlegenheit, alle Bedürfnisse der Reisenden zu befriedigen oder, was noch schwieriger war, hinreichende Nachtquar tiere zu schaffen. Auf Heuböden und Strohlagern, auf Bänken. Tischen und Sofas würde geschlafen. Nach Art der armen Reisenden fragte man bei herabströmendem Gewitterregen am ersten Feiertage abends vor jedem Hause der dortigen Ortschaften um Gewährung eines Nachtlagers an, und glück lich schätzten sich diejenigen, welchen ein solches geboten wurde. Auf Station Schöna stiegen weit über hundert Obdachlose ein, um entweder nach der Heimat oder nach einer Nächstliegenden Ort schaft zu fahren. In Herrnskretschen war jeder Wohnraum besetzt; früh V, 4 Uhr kamen einige Herren vom Winterberg-Walde nach Schmilka, welche die Nacht im Walde, unter Felswänden, zugebracht hatten. Unliebsame Störungen oder Unglücksfälle beim Besuche der Gebirgswelt sind nicht zu verzeichnen. Die Wanderungen am zwei ten Feiertage waren infolge des vorher eingetretenen Regens sehr lohnend und erfrischend. — Am 18. Mai pflückte der 10jährige Sohn einer Witwe in Frohburg auf einer Wiese Blu men, wobei er in den Finger gestochen wurde. Um den Schmerz zu stillen, nahm er den Finger in den Mund und alsbald bekam er ein dickes, bla siges Gesicht, auch die Hand und der ganze Arm schwollen an. Durch sofort angewandte ärztliche Hilfe hofft man das Kind, welches anscheinend von einer Kreuzotter gestochen worden ist, am Leben zu erhalten. — Die Molkerei Heinrichsthal bei Radeberg, deren frühere Besitzerin bekanntlich in Konkurs ver fallen war, ist von den Baumeistern Richter und Schmutzler in Radeberg um den Preis von 182 000 Mark käuflich erworben worden. Die neuen Eigen tümer haben den Weiterbetrieb der Molkerei be schlossen. — Am zweiten Pfingstfeiertag ereignete sich in einem-Hause in Leipzig ein schreckliches Unglück. Ein 18 Jahre alter Buchbinderlehrling aus Buda pest, welcher kurz vor 11 Uhr abends nach Hause gekommen war, stürzte aus dem Treppenfenster vier Stock hoch in den Hof des Nebengrundstücks herab und erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald darauf seinen Geist aufgab. Wie sich der Unglücks- sall, der sicher vorzuliegen scheint, zutragen konnte, vermochte man bis jetzt nicht festzustellen. — In den letzten vier Wochen kamen beim Bergbau im Zwickauer Kohlenrevier 102 Unfälle, darunter 15 schwere, mit Knochenbrüchen rc. Ver bundene Verletzungen vor. — In Cainsdorf fand am Sonntag beim Baden der 16 Jahre alte Fort bildungsschüler Brand den Tod durch Ertrinken. — Einen wenig freundlichen Anblick bot dieser Tage der Schloßhof zu Plauen i. V.: es waren dort außer einer Anzahl Bretter wohl 30 Stück große und kleine Särge aufgestellt, die durch den Gerichtsvollzieher zur Versteigerung kamen. Wie eben alles seinen Mann findet, so auch hier, die Särge wurden sämtlich erstanden. Tagesgeschichte. Berlin, 23. Mai. Der Kaiser hatte eine recht befriedigende Nacht, verließ 9V, Uhr da- Bett und begab sich 10V, Uhr in den Park. Daselbst un ternahm Se. Maj. wieder eine Spazierfahrt. Heute nachmittag gegen 6 Uhr passierte Se. Maj. der Kaiser mit Ihrer Maj. der Kaiserin die Straße Unter den Linden in geschlossenem Wagen, hiät kurze Zeit am Palais der Kaiserin Augusta und begab sich dann nach seinem hiesigen Palais, wo selbst er gegen eine halbe Stunde verweilte. Ihre Majestäten kehrten um 7 Uhr 10 Minuten von Berlin nach Charlottenburg zurück, nachdem diesel ben auch am königl. Schloß bei dem Kronprinzen Wilhelm und dem Kronprinzen von Griechenland, sowie an der russischen und britischen Botschaft vorgefahren waren. Auf dem ganzen Wege brachte das zahlreiche Publikum, welches sich immer hart an den Wagen herandrängte, den Majestäten stür mische Ovationen dar. Der Kaiser dankte sichtlich gerührt. — Der Großherzog, die fürstliche Braut Prin zessin Irene, der Erbgroßherzog und die Prinzes sinnen Viktoria und Alix verließen am Morgen des 23. d. Darmstadt. Am Bahnhof der Main- Neckar-Eisenbahn fand ein offizieller Abschied statt, bei welchem die Spitzen der Civil- und Militär behörden anwesend waren. In Frankfurt a. M. trafen die hohen Reisenden vormittags 9 Uhr ein. Dieselben sind nach einer Begrüßung durch den Stadtkommandanten und den Polizeipräsidenten alsbald nach Marburg weitergereist, woselbst die Prinzessin-Braut durch den vom Kaiser dorthin befohlenen Ehrendienst empfangen wurde. Auch waren die Spitzen der Civil- und Militärbehörden zum Empfang auf dem Bahnhof anwesend. Depu tationen von Damen und Landmädchen überreich ten der hohen Braut Blumen. Das zahlreich an wesende Publikum begrüßte die Prinzessin mit enthu siastischen Zurufen. Der Großherzog und die Erbgroßherzogin schritten die Front der auf dem Bahnhofe aufgestellten Ehrenkompanie ab. Nach einem Aufenthalte von etwa 10 Minuten erfolgte die Weiterreise. — Prinzessin Irene traf heute abend 8V. Uhr auf dem Charlottenburger Bahn hofe ein, woselbst Ihre Maj. die Kaiserin mit den Prinzessinnen-Töchtern, das Kronprinzenpaar, sowie, Prinz Heinrich anwesend waren. Nach herzlicher ..
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