Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 23.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190907236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19090723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19090723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-23
- Monat1909-07
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.07.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
- · » ..-.,,»«5«,—-.s«sk L ««- . ~.s.f Dxtzsdner NeueffFNachEiEHlEn Nr; M. xvtx sc, YOU, AUflås ke 100 000 sc· DE« V I6U4k DUSSGICUJT TLVFTUPLJIIJTJM II z des! Judas-Ja« sertrosseq «» »Und LÆ und 75 ·» «. 6.—-. «« UND· Unabhängige Tageszeitung Ilion-ones« « pmfpqluqe Noli-scheue kostet sh- Qtesden tut-Hokus« Z« Hi» m: aus-umsi- to M» für da« Anstand «« II» Tabellenlatz OR. Die swelspaltlseNetlamäeilekxitwkcsdpy und Umgebung 1 Mk» N! AUIW U« DIE) I. e! Wieder· hpmngen und sagtest-missen Nasen: and Tat-if. Chitin- Mszpkkz so Pf. user-te von sussvärts werden un· gegen 9»·«»zp«z«ylung aufgenommen. Für das Ekfchesusu «« Hkskimmten Tages« und Bissen wird nicht ist«-kniest. Tele- Mpstichclufgahe sousttfskskw lIISIUMIQ Unsre Dresdnet und egztttswäruqien iztänastätzfteszklztstiaawiteszeibstätåtchöFinstern· onen m - n er« · n «« oxigtuqhceiieu und staat-en in. · Der Sturz Clesmenceausx . Durch die Abstimmung über eine reine Formfragq ssüber die Priorität einer Tagesordnung, ist das Kabi- Ineg Ckåknenceati gestürzt worden. Zu seinem Sturz Hatt» sich zkvei der bittersten Gegner, Deleassö und J4J«kes, vereinigt- Un? mtm MM wohl sagen, daß die »« Regierung feindluhe Majorität eine reine Zu· Tfalldmajorität war. Denn eine Koalition zwischen Dckmssg und Janus-s, der die Politik Delcassås als Mkpkkkhckisch bezeichnet hatte, ist ein so wider-natür xjchkg Unding, wie etwa bei und ein tonservatitkfozials «« demokratische: Block. Wenn auch die Debatte tiber die Mißstände in der französischen Marine den äußeren gspkgß zu der Abstimmung gegeben hat, ernsthafte · ppkikitsche Ursachen sind es nicht gewesen, die den Sturz Clcänieneeaus herbeigeführt haben. Die Gründe für de» Fall Clåmeneeaus sind vielmehr in seiner eigenen Pekspkk zu suchen. Clåmenceau war bereits drei Vsjahre Ministerpriisidenh und das war für viele ehr gkizigc Politik-er, die in der Politik nur die Befriedi » gukkg ihrer persönlichen Eitelkeit suchen und solche « Politiker weist die franzdsisehe Deputiertenkammer «» ganze Anzahl auf Grund genug, feinen Sturz s yckbeizitsehnetn Zu dieser Art der Gegner Cl6nien »k«ls gehörte auch Delcasså, der schon seit geraumer Zeit der Ansicht war, das; er nun lange genug der un ; skciwilligeti Muße gepflogen hätte und der franzö - siskhen Republik seine schätzen-stockte Kraft er selbst I hat nämlich von seiner Tätigkeit eine ungeniein hohe Meinung - nicht länger vorenthalten dürfte. Das ging mit verblüffcnder Deutlichkeit aus feiner der ent fcheidendenAbstininiuicg voraufgegangenenßede hervor, in der cr an der Politik Clömcneealcs und dessen Kabi nett kein gutes Haar ließ, dafür aber seine eigene Politik gewaltig herausstrich und sich und seineTalente 2 der Kammer angelegentlichst empfahl. Der andre Teil der Gegner bestand aus Innres und dessen Freunden. s Sie konnten es dem Ministerpriisidenten nicht ver- IT Heil-etc, dafz er, der als radikale: Politiber die Würde. Fzdcs ersten Staatsmanwes errungen hatte, im Laufe der Zeit sieh etwas diktatorische Alliiren angeeignet " hatte, obwohl die meisten von ihnen, wenn sie in die Lage Cllsuieiiccaus gekommen wären, wohl ebenso ge handelt hätten. Liaurkxs haßte Clåuienceatt wohl des wegen ain tueistety weil er sich in ihm so getäuscht hatte· Er hatte von dem radi.kalen Politiker Clönienceati er wartet, dasz er als Biinisterpräsident sich die Ausfüh nung zwischen Kapital und Arbeit besonders angelegen sein lassen würde, mit den: bei einiem Jiaurås nur natürlichen Nebengedaitken einer Bevorzugung der Tilrheitersclwst Das; Clöinenceau statt dessen feine erste tlitfgabc in der Erhaltung der Staatsautorität sah und zur Erreichetng dieses Zweckes vor keinem Mittel zu rückschreckte und auch das Parlament nicht gerade mit Glaccshandschuhen anfaßtsz war die erste große Ent täuschllllth M Jaurds an Clclsmeneeau erleben mußte. Das energisxhe Vorgehen Clömenceaus gegen die Syst« Vkksite de! Pvstmtgcstellten nnd vor alletn die Tatsache, daß islemenceau auf streikende Arbeiter durch das Ykilitar »schleßc!! ließ« brachte ihn vollends um alle Ovmpaihteti bei den Sozialisten. Und nur so ist es zu Vekskchms Mk? JAUUZS ssch nrit den! ihm mindestens Dje »Gura-Ope«rT Von Paul Bacchus-Berlin. " fiachdruck verboten. Wer dazu verurteilt ist, den Sommer tiber in der Gtvßsiadt zu bleiben, und wem die Möglichkeit genom- Ymen ist, die paar Monate feine atavistischen Sinne in »der Natur zu baden, was siir die Regulierung des »Geister; ebenso notwendig ist, wie siir die Regulierung des Körpers; als auch die unzähligen Fremden, haupt iszsuchlich Russeiy die jetzt aus ihrer Badereise Berlin Hmfsteren und hier absteigen, um ihre Gnkäuse treu? . solche, die sie in Russland besser und billiger machen set« besorgen, um die Aerzte zu konsultieren sund sei Eszdutch russischc Kommissioniire empsohlene unzuvers Ilsiilge reklamegewandtc »Autorität«) allen denen rist aus die Frage: »Was gibt es jetzt «,bei einh- in kzilierlim Hören-s- und Sehenswürdigesk nur zu raten: sjGtheii Sie zu Kroll in die Garn-Oper. Da gibt ed sast spstcts eine Scnsatiom es ist eine Reoue aller Opern xkkchtttvgeth Opernstilq Opernaussassungenz eine Revtte lsller Stare, aller Beriihmtheiteiu Die Courage und W« Gewandtheit des »kiihneu Sange-et des totrss ilübnen stammsersiinaers Hermann Gut-a, der ohne Qubsidmm sich an das groß angelegte Opernunters RMHMU hetanwagh ist zu bewundern. Er Hut sich US kkUetsten Stimmen, die verwiihntesten Tendre und sskjriinadonneii gesichert les muß gerade kein Vergnügen its« mit so und so vielen kaprigiösen Kapazitijiien zu I«lsthandelni, eine Reihe junger und schon berühmter, spsind alter und noch berühmterer Kehlen, und auch ein Dirigentem die schon berühmt sind, oder gerade « U« berühmt zu runden. ; f« D« gibt es Ausführungen nach Bayreuther Muster, , M »Fllegenden Holländerc der als Ballade aus kÆ- Dhtzc Pausen tiefer ergreift, ~Meistersinger non I« Este , die bereits um Z Uhr nakhntittagD ganz sey« M DE« Fcsispielem mit einer anderthalbsttindigen ACTUAL-se; da» gibt es revidierte Feste, wieder ans- Filåtkäitmene Rezitative sstatt des früher gesptotlienen :- la M) bei Mozart; wieder zu Ehren und Ruhm xschiiigte lialieney der Barbier von Seoillacder e mmer nneder einzuscismeieholn versteht, ja sogar «-NVMU»- die man längst überwunden glaubte; YWSVVMHUEEO Ttistananssührungen mit einer Reihe nnolzkauender Banreuther Mitwirkenden ja, man e« M neuen, kmvosantew nach dem Fortunysystein » Uchtsten »Kuppelhivm:el« mit den tauschend arm« M« Vskübetzikhenden Wolken, Dämmernngen und iisstkkit bei: l samt, .Deskl« lOMWQI bei: » hof- «Bur gzkjzx Kamenkbkix ' Wie, . eins-usw, sfksbekq bei: «« ff« HEXE! schwarz« sc s. S· «- Eftbokplk da· PISCGHJIILIICUFH esse-they: lapi rr, »Vorhin: Bqhk sssssz Es; »( lcky - U - » Null-NO bei: mum- Echnhossi ». VCHWIIUC bei: chmarf ssukPpki Flöha bei: II« »Babnhofsipikz seßerlsttibefbei: ~· a n o s «« sitz» h2i«:«««««"« II« -Ratskellec«; alnschen bei: sVsbklbvfskestanxs Oberst! « bei: n« Jd"t"1"«« «· cis-ists; III« «Sgkszrlsfaklt,s«; v «: DTOJZLIH ANY: bei: , »Man Ouelle«; kifchöntm bei: stöahnlyofskestaucch nnersvors bei: I ~Babnbosskkstaac.« ketödors bei: Oeuischer Kaisers uns-m» bei: ;K"öffd."i-I"c«ss«. b Kh! kü Msstitntcsbeldexcltfskuk Lck Telephon 247 C o. tesssck «, U« »· « s ’ « Jkyxgx « ·«- » »L- ,« »O »Es. J; J« . Z« "k « --.- z« - lifchcn Meldung ; intsrc Don-via Itcn Tagen II ge « eigener: Eisen: o n n e r s tax kam-Heu. Qualität: hatt! Pf« VI; 36 Pf, md Pf. «, M« mh Pf· II; W« cnd A· elltisolt Pf« 30 Pf« snd Pf. utzunys alt« . FOR. ?usslaclls, s, Kot-MI- Dicht-ll llllgcs i,20,251i-. B, 8, 10 Isz 60 If. »Wie-dies« Ist-hatt Z It( WILL Griißte Anflage in Sachsen. Reduktion und Hauptgeschäftsftelle lerdiuandstrndi C. Fernsprecben Redaktkon Nr. FOR. Ekpedittou its. sit. Yztzxqq 11. ebenso verhaßten Deleasse znsammentan um Clemen ceau äu stützen. Jn Delcasse wird man auch den eigentlichen Urheber des Handstreichs gegen das Stabi nett zu sehen haben; die ganze Art, wie der Uebcrfall inszeniert worden ist, war ein echter Delcassizk Bis: her wissen die Gegner Clcäniekieeaiis die ihn zu Jsall gebracht haben, selbst noch sticht, wen sie an seine Stelle wünschen und auch der Priisideut Fallidres ist sich noch nicht im klaren darüber, nach welchen Prinzipien der» Nachfolger des iiitinisteroräsidenten zu wählen ist. Er« hat deshalb das Kabinett gebeten, die Geschäfte bis zur Bildung des neuen Ministeriums weiter zu führen. Mit demKabinett Clemeneeaii bat eins der histo risch deukwürdigsten Ministerien der dritten Reuublik sein Ende erreicht, nicht nur wegen der für franzöfische Verhältnisse ungewöhnlich langen Dauer, die es am Ruder gewesen ist, sondern auch xwegen des Inhaltes seiner Politik. Clemeneeaic galt nicht nur dafür, sondern war in Wirklichkeit, als er an die Spitze des französischen Ministerium-Z trat, ausgesprochene: Anglophilm und die Chauvinistcn erwarteten von ihm, daß er dieselbe crtrem deutsch feindliche Politik beobachten würde wie Deleasscä Diese Hoffnungen haben sich nicht ersüllt. Die fran ziisische Politik hat unter Cliåmeneeau iene Ruhe nnd Stetigkeit gewonnen, derensksehlen unter seinen Vor gängern eine ständige Gefahr fiir den europäischeit Frieden bedeutete. Wenn Cleätneneeaii auch nie be sonders dentschfretiiidlich gewesen ist wir wollen ihm daraus keinen Vorwurf machen so bat er die französisthePolitik doch stets freiznhalten gewußt von englischen und russiscben Einflüssen und ihr· die völ lige Freiheit ihrer Entschließungen gewahrt, wie dies besonders in der Balkankrisis hervortrah wo Frankreich im Gegensatz zu England und Russland, frei von jeder Animosität gegen Oesterreich-Ungarn, einen völlig objektiven, ia vermittelnden Standpunkt cinnahm Diese besonnene Haltung des französischen Kabinetts wird ein dauerndes Verdienst Elektren ceaus und seines Minister-s des Auswärtigem Pichom bleiben. Trotz mancher Zwischenfälle ist das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich ruhiger geworden, so daß der sraitziisische Botschaft-Z -rat in Berlin, Baron de Verckheim, in einer An sorache aus dem Nationalsest der sranzdsischenstoloiiie in Berlin am 14. Juli hervorheben konnte, daß die beutschäratmösischen Beziehungen . besser geworden wären und Aussicht ans eine weitere Besserung vor handen sei. Daß die deutsch-französischen Beziehungen sieh bis zu einem freundsehaftlichen Verhältnis ans gestalten würden, wagen selbst die größtenOotimisten nicht zu hoffen. Aber unser Verhältnis zu Frank reich ist während der Amtssühritna Clåmenceaus einerträgliches geworden, und deshalb würden wir es bedauern, wenn er dauernd von der politischen Bühne abtreten sollte· Wie fiel) die Franzosen mit dem plötzlichen Reaierunaswcchseb der allaemein die größte Ueber raschung hervoraerufcn bat, abfinden werden, ist ihre Sache. Wir können den Ereianissen in Ruhe ent qeaensehem selbst dann, wenn die Wogen der Um wälzung Herrn Delcasså wieder an die Oberfläche bringen solltew Es ist ia ichon seit Monaten die Rede davon. daß Delcassö abermals ein Minister portefeuille erhalten soll. Wir können es abwarten! Abendröten und -gelbeii bewundern, eine Erfindung, die hier zum erstenmal vorgeführt wird (d. h» ziim allerersien Male bei dem Pawlowagastspiel daselbst) wodurch deni Bühnenbild eine große Jtiitiiiiitiit ver liehen wird, nnd wodurch auch die Aknftik erhöht wer den soll. Ja, sogar Opernnooitäteii sind versprochen. Und nun der Reigen der ruhmheladenem schweren Namen, Vertreter aller Sihrilen nnd aller großen Büh nen, auch New-York, Paris, London nciissen herhaltm Da ist die lönigliihe Ekscheinung der Frau Lilli Leh mann, deren hohe, unoergleichlikhe Kunst Mozart und Wagner in gleicher Weise gerecht wird, ein-e der blau( wenigen in Deutschland, die iiber ein so encinentes Können verfügen; aber, ach wie bald wird man sagen: Der Stern dieser Göttlichen ist erblaßt» ." Da ist ider faiziniereiidr. hinreißende Franccseo d'slndrade, dessen Stimme lfie ist nie groß gewesen) man freilich nicht mehr bewundern kann, jedoch dessen vorzuglnhe Schule, hewundernngswürdig sichere und sanlierc Dir tion, dessen Temperament, Graziq pulsierendeö Spiel, das nie einen roten Punkt zuläßt, und, nicht zicletzh seine berühmten. edelgefornitem schlanken Beine das stets gleiche Entzücken heroorrufem wenn er auftritt entstehtLebeiix er ist und bleibt der iiherzeugendste Don Zutun. Da ist der miichtigh prächtige hochbezahlte Tenor Beinriih Kam, dessen Spiel zwar jede Größe« abgeht Cund er ist doch vorzüglich ein Wagnerfängerxs bei dessen starker, met-her, ausgeglichen« Stimme niaii »sich jedoch geradezu erholt. Auch den andern großen Wenn: Deutschlands, den etwas spköderen Ernst Kraus non der Berliner KgL Oper, kann man hier hören; die kleine, entziiciendy junge Lola Artöt de Padilla, die jetzt auch für die Berliner KgL Oper gewonnen wurde, hat mich und so manch andre behexh sie hat eine schöne, zu Herzen gehende Stimme und eine ganz persönliche, dislrete Art im Spiel niid Auftreten; man hat auch die herbe, groszzligige Amerikanerin Edith Walker als »Salome«, wobei sie auch selbst getan-it hat, bewundert; eine hervorragende Jsolde, wie sie Berlin schen lange nicht gesehen hat, lernte man kennen: Frau Leffler-Biirlhardt. Aber einen viel tieferen Eindruck machte eine zweite Golde, Fräulein Zdenka Fahl-endet, triiht so sehr durch ihre Stimme, »als durch ihre glaubwiirdiae Erscheinung, durch einen eigenartigen That-me nnd ein leidenichwstlichez nltaneierteih kluged Spiel. Die reiche und weiche Stimme der Frau PreusoMatzenauer hat sehr ge« fallen. Einen sehr großen Erfolg hatten zwei hervor ragende Künstler als Hand Saelm van Rot) und Fein hald. »Ein oorztigliiher Sängerin Lordniann aus» Auf eine nochmaliqe Unterstützung: durch Jautås nnd dessen Freunde. die ihm diesmal zum Siege ver halß wird Delcasscä jedcnfalls nicht rechnen können. st- « ·- Eiu Kabinett Brianfk Ueber den Stand der Slliiniftertriijs verlauteh daß böcbstwahrscheinlicli dem bisherigen Justiz minister Briand die Aufgabe der Neubildtina des Miitistcriumö zufallen wird. Telegrauhifch wird— gemeldet: -i- Paris. 22. Juli. (Vriv.-Tel.) Es be stätigt sich. daß Präsident Fallieres beabsichtigt, zu nächst Leon Vonrqeois mit der Kabinett-i;- bildung zu betrauen. Bourgeois befindet sich aber zurzeit auf Reisen, und niemand, selbst seine Freunde nicht, weis; feine genaue Adresse. Die letzten Nachrichten von ihm waren aus Hamburg gekommen. Sollte Bouraeois heute nicht nach« Paris zurückkehren, so dürfte Briand zum Kabsinettschef ernannt werden. Man ist übrigens» auch darauf ice-faßt, daßßoiiraeois mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand die Uebernabnie der siabincttsbilduna ablehuen wird. Briand dürfte im Falle feiner Nomination außer dem Borfitze auch das Ministerium des Inneren iiberuehnieik Von den bisherigen Miniftern werden der Justiz-« Flriegsz K«oloi1ial- und Zkiiianzniinistek dem neuen Flabinette nicht mehr angehören. General Pieaiictrt hat feine Absicht kundgegeben. dem Beispiele Clemeneeaus zu folgen. Der Finanzmiiiister Egillaicx wünscht zwar sein Portefeuille zu be halten, dürfte aber trotzdem durch den Llbxmjieuault ersetzt werden. Briand dürfte das Uuterstaats fekretariat des Inneren abfchaffen und durch ein Generalsekretariat ersetzen. wie zur Zeit Waldeck 9iousfealix«-. Die befeftigte Feldstellunxx Wie Ituumehr feststeht, werden gclegeutlich der großen Herbftübuisgetr m diesem Jahr-e die beiden mchssischect Armeekorps (I".Z. und 19.) einen Inehrtägi ge« Feanujf um eine beseitigte Feldstelltixcg führen, die nach allen Regeln der ddtinst angelegt und ausgebaut werden soll. ; Dazu schreibt man uns von niilitiiriicher Seite: Die Befestigung von Berteidigungsitelliingeii ist so alt wie die Blriegsgcs(l)icl)te. In: Vurenkriege lern ten die Eiigliindetx die Widcrftandskraft solche: Stel lungen unter sehr blutigen Erfahrungen kennen. Die Buren graben fiel) in kann! erkennbaren Schiivcisp griiben ein und bestricheic das Angriifsgeläiide mit verheerende-m Infanteriw und Maschinengcivelin Feuer; einige hundert Schritt vor der Stellung hiel ten Drahtljiiidernisse den Angreifer auf. Den rusfiikip japanischen Krieg hat man ein-en Krieg um beseitigte Felditellungen genannt und glaubte, in ihm einen grundlegenden Umschwung in der Kamufioeise über-» haupt zu erblicken. :Ziiochen- und uionatelaiig lagen fiel) die Parteien gegenüber; jeder grub sich in tiefe Schützeitgräben ein, fajuf Untserstände und Eindeckiuk gen gegen Artillekiefeuey umgab Front und Flanken mit einein scheinbar: undurchschreitbareii Gürtel von Hindernissen und befestigte die im Zuge der Stellun gen gelegenen Ortichafteiu Wir Deutschen Ihr-Efeu, den etwaigen Zukunfts kricg, in stolzer Ekinnerung an die Grofztatcit von Wien und sein Veckmesser ist eine Prachtsiguin Lilith der Bayreuther Dawifon tritt hier auf. Jüngst ver abschiedete fich hier die göttlikhe Mareella cembrich, eine der wenigen noch gebliebenen Hiitetinnen des be! est-nie, vom Publikum als Rosine im Liarhier von SevillaC Aus dieser Bühne soll sie das erstemal hier aufgetreten und entdeckt sein, trnd sie wollte von? derselben Stätte von der Bühne für iniiner scheiden. Trotz der »sehr hohen Preise« ies gibt an dieser Biihne ~einfache Preise-«, ~erhöhte Preise« nnd »hohe Preises ie nach der Zahl der gebotenen BertihmtheitenL wo die ersten Parkcttreihen 20 Mk. kosteten, in Berlin etwas unerhörtes, war das Theater ansverkaush die Stimmung feierlich bewegt und, als zum Schlaf; das Orchester einen Tufch blies und von den Sonsitten ein Regen von dunkelroten Rosen hernieder-rieselte, wußte man: Nun ist es ernst, die Sembrich wird man »auf der Bühne nicht mehr hören. Obwohl sie schon eigentlich einer früheren Generation angehört, hat ihr Eikeime, und auch ihre Stimme, den alten Zauber-klang Dicht-»Es»- . - » «- Natiirlich ist nicht alles eitel Glück und Freude; es gibt auch mißlungene Vorstellungen, so besonders, wenn es sich un( eine italienische Oper handelt, deren « Stil man eigentlich nirgends: in Deutschland gerecht wird, mitunter ftört ein schwache-z prooinzieller Sänger das anspruchsvolle Enfemblh nnd, natürlich, die Achillesverse der Tapferstem die sich an eine Privat-I oper heranwagtem das Orchester, das nicht stark genug nnd sticht genug einstudiert ist. Doch wissen schon solche bedeutende Dirigentem wie der junge Brecher oder Strankiky mit ihm etwas anzufangen, oder gar der ruhmreiche Motth der nach einer oder zwei Pro ben mit dessen Musikanten Wunder oollsiihrtr. Aber trotz der Mängel, die oft unausbleiblich sind, bekommt man lehr Oft Jnteressantes Bedeutet-des zu hören. Was an dem Ganzen so wohltuend berührt, was dem Ganzen einen gewissen Chor-me verleiht, und die so gar nicht berlinerähnlithett Ovationen erklärt, die am Schlusse der Vorstellung schon geradezu üblich ge worden, das ist ein Zug von Frische, Humor und Lebendigkeit, der den Veranstaltungen dieser Oper an hast«, ich möchte sagen, etwas JMgendliche-s, das eine gewisse intime Stimmung schafft, einen gewissen Kon takt zwischen Künstler und Publikum. Das Publikum. Es sind nicht die verstaubten Be zsucher der Sommertheatey wo die ganze Saifon hin durch ein einziges ~Bugstiick« herunter-gespielt wird, bei herzlich leeren Häulern lsugstiick heißt es wohl « dartun, weil es oor lauter Leereoomallen Seiten Ia Dresden und Bororten monatlich w 11. pro Quart-l hsli Mk. frei Haus, durch unsre Provinzssliialen monatlich ils Pf» pro Ouarial hiis Mk. frei Haus. Mit der Beilage »Jlaiirietie Vier-eile« oder mit der Beilage »Oui«« Fliegen« Blätter« ie is Pf. pro Monat mehr. coiilnzug la Deutschland und den demfchen Fcolonlesr Wiss, A mii .Jllufir.Reuelie« mer«-il. St Pf. pro Quart 252 Mk· , B ohne sllufik Beilage , 69 · , , 206 , In Veliekreichsilzsarux Uagkk A uli,,Jiiuiik.Neqesie« moaaiLi sit» product. 4919 M· Ausps ohnesllufir. Bello-e . 1.42 · , 4.25 « me; m« August« pp: im« «)- tsochu w. ern« sum. to ist. 1866 und 1870X71, mit gewaltigen Schliigen nach der Art und dem Geist Slliriltkefcher Jeldhcrrnkutist in der Feldfchlacht zu entscheiden. Aber wir mtisseu nun doch recht ernsthaft mit der Möglichkeit, ja sogar mit derWahrskheinlichkeit rechnen, das; die Entscheidungen wesentlich langsamer als in früheres! Kriegen fallen werden. Der Gegner, der fiel) ftrategifch und taktisch nicht zum Angriff befähigt fühlt, wird sich eingraben und bit; an die gs3iihtic verfchanzem uin dem Angreifer riefige Opfer an Zeit und Blut abzufordern Und doch lehrt uns der rusfifclysapanifche Krieg in tiberzeugendser Tseifr. das; der Verteidiger selbst in der allcrftiiiststen befestigten Stellung dem wuch tigeii, kraftvoll und ernsthaft gefiihrten Angrifs unter« liegen inufz, falls sich die Verteidigung auf die bloße Ltbwehr beschränkt. Deshalb ums; der Verteidiger auf die Vereinigung des Gegenangriffs mit der Ab wehr bedacht sein. Hierzu wird er die befestigte Stel lung selbst nur schwach besehen nnd sich die Hattpti niassen der Trnppeii als Reserve zmnGegettftoß gegen die Fslanke det- Angreifers attffptircth Es ist klar, daß eine folclfe Kanipffiihriing hohe Llinfotsderiiitgeic an Taktik und Technik, an das Ver ständnis der F-iihrer, an die Schnlintg der Truppen sticht. Den: älliigreiser liegt znniichft die forgsamste Exknndiiiig inittelst Patronillety Liallotcs nnd allen andern Mitteln ueuzeitlicher Technik ob. Dann han delt es sich um planmäßiges Lderaiigeheit non Ab schnitt zu Abschnitt bis zur Sturmstelliinxy niu die Ginigbariiiachnng derEinbriiche, um die Erschiitternng des Gegners- bis zum Augenblick des Sturms. Die Odanptkiiinpfe werden fich bei Nacht abspielen, der Scheintoerser wird eine grosze Rolle spielen. Um die lriegsiiiiifzige Darftelliiiig nach Ijiöglichkeit zu fördern, einpsichlt es sich, die dlierteidigtctrgstrtippe zeitweise aus den Befestignugsanlagen herauszuziehen und mit seh-deren Hanbitzen die Schiitsetigrtibeky Unter ftiiiidspez Hindernisszezii lieschiefzetn « « « Die Noittssettdigkeii solche: Uebungen liegt im höchsten Lksiteresse der F?riea3.·-sertigkeit. ist dank: hat zu bcgriifzety das; man sikh auf die Abhaltung solcher Ilebnnqen besinnt. Akir können sie sticht ent behren. Bisher ist noch zu wenig ans diesem Gebiet geschehen, das uns viellcicht ntanchc Ueberraschung bereiten nsis.«d. Ein französischer Luftfkhiffertag. Von unsers« Pariser J.-Mitarbcitcr. Paris. ZU. Juli. Ein wahrer Lustschisfertaa ist der gestrige ge wesen. Bei Chälotis sur Piarue hat dliiauriee Far inan siibrigcitsz Sohn des Pariser siorrespotidetiteti einer grossen Loudouer Tageszeitniigs in einer-Fahrt non l. Stunde 23 Tliiiiiiiteii alle französischen Retorde geschlagen. Aus einem Biplan gleichen System-z hat am selben Tage Sommer eine prächtige Fahrt zu ioeaeaebrakhb die 1 Stunde 4 Miuuteti dauerte. Der bisherige Rekord der Dauer war bis setzt mit 1 Stunde 7 Minuten in Händen Lathams. Außer dem hatte ain gleichen Tage Paulhaii den Versuch gemaehh von Douai nach Arras zu fahren. Te: Nebel hinderte ihn sofort, sodaß er nach einem Kilo meter nicderaiiizx Die eine Stunde später an aetretene zcveite Fahrt glückte jedoch; Paulhan langte nach 22 Minuten in Artus an, er hatte in dieser Zeit 20 Ftilometcr zurückgelegt. Er tvollte dann, obwohl der ausqesetzte Preis von 1500 Fran ken nur die Hinsalirt verlangte, auch wieder nach Douai zuriickfahrem aber nach Kilometern wars ein heftiger Wind.seinen Biolau aus eine Reihe zieht). Der stinmiuiigsracibetrde Theaiersaal beiKroll bekommt einen Anstrich von Feicrlichkeit durch das elegante intcrnationale Publikum nnd dnrch die reichen Berliner ständigen Theaterbesncher. Man hört viel englisch und rnssisclc sprechen, und die Fremden er scheinen hier nicht so, wie man sie zu jeder Zeit ans der Friedricix nnd Leipziger Straße fehlenden! nnd Einliinse incichexi sieht, in znin Teil ibesoiiders bei den »Rnsseni uoriintslcctlikheii :)ieisekostiinlen. Lsegeic der hohen Preise und zu Ehren der beriihinteii Piitwirkeik den erscheint nian nieistekis im Frack nnd Sinolinky die Tainen in seiner Gesellschaststoilette nnd leicht siitiiigeih in leichten und sinnigen Theaterlnänteln, ein Anblick, den man hier noch vor einigen Jahren sogar in! Winter nicht genoß· Da sieht man auch bei den Mozartaussiihrtingeti und bei den italienischen Onern Kiinstler nnd Lite raten, die jede Gelegenheit ergreifen, um zu dokumen kirren, daß sie Wagner iibernsunden haben; und bei den Wagnerabeiideti - Mttfikets von Fach oder Beruf, »die doch eigentlich noch auch was von Musik verstehen, Leim, die unentwegt, unbeirrt zu Wagner halten. Eine Triftanmsrstelltiiig ist ein »weihenoller" Abend, ein der »großcn Liebe« geweihter Abend. Nicht eine Wagttergetiieiitdw sondern eine Schar ~edler FrauenC die ein paar Stunden lang an die große Liebe glauben wollen. Es sieht zwar· nicht genau so ans, wie auf dem schönen Blattc von Year-Zieh, auch sind wohl die Darum, sobald sie nach tsianse zurück komtnem nicht edler gestimmt gegen die Dienstboten snach Peter Illtenbergb aber es herrscht inkmcr eine seigene Atmosphäre. Da sihen ältere, vom Lllltaci mit geuommene Frauen, die alles ver-paßt haben, was das« Leben einer sast jeden Frau an Lockungen anbietet, nnd die ein paar Stunden lang einen heimlichett Traum auferwecken wollen, der. so schlecht auf ihren! von den Jahren gezeichncteiiGesicht sich wiederspiegeln da sitzen die herben, von ersten Ideen getragenen, Reformgekleideteit von undefiriierbareiii Alter und sast ebenso undesinierbaretu Geschlecht, an die eine leichte Liebe sich nie heranwagh und die eine hohe Liebe nie erhaschen konnten, deren ganzes Liebe-sieben, wie jetit während der Triftanstitndem sich in Träumen anslebh svcrzerrt hat, die sich in ihre »Seele« gefltichtet haben und diese wie ein Programm, wie ein System behau delnz da sitzen auch die hübschen Damen und Dämchen der Gesellschaft, deren ganzes Leben von Eitelleiten und Liebeleien ausgestillt ist, Weibchen, für die eine gewisse Leichtigkeit, innere Frivolitiit mehr Mode-suche ist, als niahre Natur, mit einer großen Portion schlecht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite