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Sächsische Dorfzeitung : 25.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188409255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840925
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-25
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 25.09.1884
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r rre. de«, L zur icht . V. 68. r»,l. i, Vision 8er- Lri- untre tsew _U_ kt, IM so- vn. Ren, »rfekt, schickt, nst in 33j guttn i und Pastor »reedr. »und«, id dat ie den «stlngr. > Iod Allen de «n< Thell- 'tgßm, en «vir denke» 1884. M älhsische VorßeiiMS. » Verantwortlicher Redakteur uud Verleger Kerrma«« MSsser in Dresden. Donnerstag, den 25. September 1884 46. Jahrgang Feuilleton U»,u»c«ent4- Pret»: Mkljihrl. M IM Die Gräber Rainer'S und seiner Frau sind seit Langem eingesunken und keine Blumen blühen mehr da rauf, kaum daß man noch die Inschriften auf den mor schen Kreuzen lesen kann. Auf dem Hügel aber an der Kirchhofsmauer, wo die arme Anna ruht, weht langes HeidegraS im Winde. Die Statue Luitbert'S von Eberstein, die obenaufgestanden, liegt nun in Trümmer gebrochen unten, wie ein treuer Hund zu den Füßen seines Herrn. Eine Trauerweide hat ihre mächtigen Aeste über den Kirchhof herauSgestreckt und beschattet die einsame Stelle. Geht Jemand vorüber, schlägt er scheu ein Kreuz und betet wohl auch «in Vaterunser für die Geschiedene. In stillverschwiegenen Nächten aber, wenn am Blau des Himmels die blitzenden Sterne flimmern und leise Lüfte in den Zweigen der alten Weide spielen, klingt daS Rauschen der Blätter geheimnißvoll wie leiseS Klagen und Weinen. Inserate werden bis Monta- Mittwoch u. Freit«, Mittag angenommen »nd kosten: Lie 1 spalt Zeile 15 Pf. Unter Ein gesandt: SO Ps. 114 Die Brandstifterin. Kriminal-Novelle von Andr6 Hugo. I. Die That einer Nacht. .Sagen Sie, Herr Direktor, ist der Verfasser deS hier in der „Gegenwart" mit so entschiedenem Lobe be sprochenen BucheS Ihr Lehrer Kirchner oder ist eS ein anderer?" Der Herr Amtsrichter Schäfer legte mit diesen Worten die Zeitschrift auf den Tisch und sah den Ge fragten scharf an. zu werden, unter deren Führung die jetzt in Preußen bestehende kirchliche Gesetzgebung zu Stande gekommen ist. Daß aber ein Monarch wie Kaiser Wilhelm, der so oft hat versichern lassen, daß keine Regierungs handlung ohne seine ausdrückliche Zustimmung vor sich gehe, derartige Angriffe gegen seine hervorragenden Rathgeber nicht stillschweigend dulden kann, wie eS doch durch Entgegennahme jener Adresse gewiffermaaßen ge schehen wäre, ist etwas so Einfaches, daß es ganz ein seitige oder verbissene Geister sein müssen, welche das nicht begreifen können oder wollen. Seitens der officiösen russischen Presse wird nach träglich noch hervorgehoben, daß auf der stattgehabten „Drei-Kaiser-Zusammenkunft" ein Princip, welches man durch die Tendenzen der neuesten Zeit hätte schwächen wollen, einen großartigen Triumph davongetragen habe, nemlich das Princip des Monarchismus und einer starken Staatsgewalt. „DaS Schicksal deS gesammten CuropaS" — so heißt es — „liegt gegenwärtig einzig und allein in den Händen der Vertreter dieses PrincipS; nicht drei „Konstitutionen", sondern drei Kaiser hatten sich in Skierniewice versammelt, um über das LooS der europäischen Welt zu entscheiden." BeachtenSwerth ist auch ein Artikel deS „Warschawsky Dniewnik", in welchem aus Anlaß der Kaiser-Entrevue daS Verhältniß zwischen Rußland und Oesterreich eingehender erörtert wird. „Bekanntlich hatten sich die Beziehungen zwischen diesen beiden Staaten," schreibt das Blatt, „infolge des Berliner Vertrages sehr schwierig gestaltet. Nichts destoweniger gewöhnt man sich in Petersburg mehr und mehr daran, mit dem österreichischen Einflüsse auf einen Theil der Balkanhalbinsel als mit einer anerkannten Thatsache zu rechnen, während andererseits Oesterreich- Ungarn den russischen Einfluß auf den östlichen Theil dieser Halbinsel als legitim anerkennt." Somit scheint also auch diese Frage, welche seit Jahren zu den unan genehmsten Verwicklungen Anlaß gab und jeden Augen blick drohte, einen ernstlichen Charakter anzunehmen, in Skierniewice eine befriedigende Lösung gefunden zu haben. Durch ein Dekret der argentinischen Regierung bleiben die dortigen Häfen für alle Schiffe, welche aus von der Cholera inficirten Gegenden kommen, vorläufig verschlossen und ist diese Verordnung für Deutschland insofern von besonderer Wichtigkeit, weil fast sämmt- licke deutsche Exporteure in ihrem Verkehre mit der Re publik die schnelle Verbindung via Genua zu benutzen pflegten. — DaS französische Journal „Matin Franc^aiS" bringt eine seltsame Mittheilung auS Hamburg mit der Ueberschrift „Englische Jntriguen in Deutschland", welche wir unter aller Reserve, indem wir die Verantwortlich keit dafür ausdrücklich dem genannten Blatte überlassen, im Folgenden wiedergeben wollen. Die Korresponden Inseraten- AunahmcsteA««r Die Arnowische Buchhandlung, Jnvalidendank, Haasenstein LBoglee, Ludolf Most«, B L. Daube L E«. in Dresden, Leipzig Hamburg, Berlin. Frankfurt a M. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Die am Montag bei Eus- ktm über das achte Armeekorps abgehaltene Parade Mete den Glanzpunkt der während der letzten Tage in ter Rheinprovinz stattgefundenen Manöver. Der Kaiser ritt, gefolgt von der Kaiserin, dem kronprinzlichen Paare und einer glänzenden Suite, zunächst die Front der in zwei Treffen aufgestellten Truppen ab, hierauf erfolgte der Vor beimarsch der letzteren und führte der greise Monarch unter stürmischen jubelnden Zurufen der überaus zahlreichen Zuschauermaffen daS 4. Garde-Grenadierregiment und sodann daS Königs-Husarenregiment Nr. 7 der Kaiserin persönlich vor. — Im Anschlusse hieran möchte eS von Interesse sein, wie die „Times", gelegentlich einer Be sprechung der Manöver am Rhein, über das deutsche Militärwesen im Allgemeinen urtheilt. „ES sind jetzt 14 Jahre her," schreibt daS citirte Blatt, „seitdem der Welt der überzeugendste Beweis von der Ueberlegenheit des deutschen Militärsystems vor Augen geführt wurde und während dieser Zeit ist ganz Europa bestrebt ge wesen, mehr oder weniger dem Vorbilde nachzuahmen. Keinem Schüler ist eS indessen gelungen, seinen Meister Abonnements-Einladung. Auf das mit dem 1. Oktober beginnende vierte Quartal du „Sächsischen Dorfzeitung", „Sechs und vierzigster Jahrgang«, Nthnitn alle Kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und tandpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Wllungen an; auch kann das Blatt, wenn es verlangt Wt, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die dtlnfmden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. l ,re Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn abend pünktlich ins Haus gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, mich« ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner- zasse 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, ndalten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Tonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung jugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir tei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereits erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden und dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus- zedehnteste Verbreitung. Die Verlags-Expedition. demselben, riß das Gewehr in die Höh' und es krachte der Schuß, doch daneben. Schon hatte ihn der Reiter erreicht: Breuning sprang bei Seite und stach mit dem Bajonett nach ihm, rufend: „Kennst Du mich, Ver führer?!" Der Stich wurde parirt, sausend fuhr der Säbel nieder und mit gespaltenem Kopfe sank der Schul- gehilfe lautlos nieder und der Graf von Eberstein, er war eS gewesen, gab dem Pferde die Sporen und lustig ging eS wieder weiter in den Kampf. - — Die hochgehenden Wogen der Revolution hatten sich gelegt, Jahre waren vorübergerauscht und Viele- war anders geworden. Dec Graf von Eberstein lebte mit seiner edlen und herzensguten Frau, umgeben von blühenden Kindern, ge ehrt und geachtet, daS glücklichste FamUienleben. — i Verklungen war in ihm die Erinnerung an daS arme ) Schulmeisterkind, daS im Anfänge noch störend vor seine Seele getreten, nun aber längst vergessen war. Mit ! dem alten Rainer hätte man fragen können: „Wo ist hier die Gerechtigkeit?" — — In Kronthal sind jetzt die alten Menschen meist ver schwunden und neue an deren Stelle getreten. — Die großen Ereignisse der letzten Zeit haben die Erinnerung an daS Frühere verwischt und nur wenig wird mehr von dem Schicksale der Familie Rainer gesprochen und selten erzählt noch ein alteS Mütterchen ihren aufhorchrnden Töchtern von der unglücklichen LehrerStochter, die ge blüht gleich einer thaufrischen Rose, die so schön gewesen, wie ihre Augen kein zweite- Mädchen mehr gesehen und i die so gut und brav war, bis der stolze, goldverziert« j Graf kam, w«gen d«ff«n si« nachhrr in s Wasser springen mußt?. — — Das Grab an der Kirchhossmauer. Eine Erzählung von Wilhelm Appelt. (Schluß.) Die Kanonen donnerten und wild tobte die Schlacht in den Oktobertagen deS Jahres 1848. Es war nur noch ein Verzweiflungskampf; Wien konnte sich nicht m«hr halten, von allen Seiten drangen schon die Kaiser- lichtn hinein und auf einen engen Raum waren die Ver- thndiger zusammengedrängt. In den Praterauen ging eS heiß her. Von Pulverdampf geschwärzt, mit wildblitzen- dni Bugen, einen mächtigen Kalabreser mit rother Feder «us dem Kopfe, das Gewehr in der Hand, den Säbel au der Seite, wer hätte in diesem kühnen Manne den Schulaehilfen Breuning wieder erkannt, wie er voll Kampfesmuth auf die Feinde hinüberschoß. Er war gleich nach Rainer s Beerdigung spurlos von Kronthal verschwunden und Niemand hatte erfahren, wohin er sich gewandt. Nach Wien war er gegangen und tapfer hatte er mitgefochten die ganze Zeit hindurch, aber vergeblich den Mann bis jetzt zu treffen gehofft, dm er mit so heißer Rache im Herzen suchte. „Acht geben, Husaren kommen!" schrie eS jetzt von allen Seiten und schon kamen sie donnernd herangesprengt, daß die Erde dröhnte. Voran auf schnaubendem Rosse, -oldblitzend und goldverziert, eine hohe ritterliche Gestalt, den Säbel über dem Haupte geschwungen. Wie ein »tiger, »«on er Blut wittert, durchfuhr »S Breuning. Aufschrie rr, als n dm Reiter erblickte und entgegen sprang er Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauprmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden Nr"»nLPA' Tharandt und Moritzburg. zu übertreffen, der unausgesetzt auf Mittel sinnt, um zu verbessern, was so vollkommen scheint und der an diese Aufgabe mit einer unbesiegbaren Energie, vor der alle Schwierigkeiten verschwinden, herantritt Die deutschen Militärmanöver bleiben die interessantesten und wich tigsten in Europa und es sind noch immer die deutschen Soldaten, nach denen jedes Kriegsamt für maaßgebende Entscheidungen bei militärischen Problemen blickt." Nach dem die „TimeS" im Weiteren hervorgehoben, daß die diesjährigen Manöver den besonderen Zweck hatten, zu prüfen, inwieweit die Ansicht der Neuzeit, daß die Ent wickelung der modernen Schußwaffen die Kavallerie als eine unabhängige Truppengattung entbehrlich gemacht habe, begründet sei, heißt es zum Schluffe: „Welches auch immer die genauen militärischen Lehren sein mögen, die den deutschen Manöver» entnommen werden können: eS ist äußerst befriedigend, zu wissen, daß eine Nation, welche in dem wissenschaftlichen Studium der Kriegskunst an der Spitze steht und die zur Aufrechthaltung einer unangreifbaren Stellung schwere Opfer bringt, gleich zeitig so ernstlich besorgt ist, ihren ungeheueren Einfluß in Europa der Erhaltung des Friedens zu widmen. ES ist vielleicht in England zu sehr in der Mode, über diese schrecklichen Opfer herzuziehen, welche daS deutsche Militärsyftem auferlegt; dieselben sind unzweifelhaft schwere, aber bei dem gegenwärtigen Zustande der Welt müssen sie in einer oder der andern Form von jeder Nation gebracht werden, die, in solcher Lage wie Deutsch- > land, ihre Einheit und Unabhängigkeit zu erhalten i wünscht. Ein System, welcbes die Dienste eines jeden j Bürgers für einen festen Zeitraum fordert, aber gleich- ! zeitig übermüthige eigene Angriffe äußerst schwierig macht und die Angriffslust Anderer zügelt, ist im Ganzen ge nommen viel gerechter als eines, welches die Industrie mit der Erhaltung einer stehenden Armee belastet, ohne irgend einen dieser Vortheile wirkungsvoll zu sichern." — Die klerikale Adelspartei im Rheinland« und Westfalen wollte die Anwesenheit desKaiserS zueinerkirchenpolitischen Kundgebung benutzen und demselben eine Adresse über reichen. Dieser Plan ist insofern vereitelt worden, als der Kaiser die Entgegennahme der Adels-Adresse abge lehnt hat, während er eine andere, welche von den sämmtlichen Kirchenvorständen der Diöcese Münster unterzeichnet war, angenommen haben soll. Wie ein Donnerschlag ist diese Nachricht unter die klerikale AdelSpartei gefahren und doch liegen die Gründe klar auf der Hand, welche für die ablehnende Haltung deS Monarchen bestimmend gewesen sein werden. Wie nem lich verlautet, behandelt die erstgenannte Adresse u. A. daö Thema des Kulturkampfes und man weiß ja zur Genüge, daß ein richtiger Ultramontaner hierüber nicht sprechen kann, ohne ausfallend gegen diejenigen Minister ßstt» ». Bedatttoa ßrc»»«n-N«u,l-idt ß. Neißner Lists« 4. Zeitung erscheint Dienstag, ^»»erftan »nd Gannaden»
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