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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.07.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100723027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910072302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100723
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910072302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-07
- Tag1910-07-23
- Monat1910-07
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Dieser Blatt wird den Lesern von Dresden und MuLedunz s» Laze ^rhrr bereit» al» UdenllHurgabe »»gestellt, während «S die Post^lbonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. 54. Jahrgang. 201. v,zu,«gebühr pterttl,ahxl für Dr«S» den d«l täglich z«<t. maliger Zutraaung Sonn- und Montagen nur einmal) 2 KO Mk, durch au-lvartiaeLoni» milftonäre 8,6a Mk. Bei ettlMLliger Zu stellung durch die Post SM.lohne Bestellgeld). Die den Leiern von Dresden u Umgebung am Lage vorher »u- gestellten «dend-Au«. gaben erhalten d»e aus« varllgen Bezieher mit der Morgen ^ Ausgabe zusammen zugestellt. Nachdruck nur mtt deut« llcher Quellenangabe (.DreSd. Rochr.-» zu »üsftg. — Unverlangte Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Sonnabend, 23. JnU 1910. Telegramm-Adresie: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von kicpsch 8.' Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Maricnstraszc 58/1«. Fernsprecher: 11 . 20»« . :i«oi A«,etsten-Daris Amuchlue von Ankun- diaeurgell bis n«chm 2 Uhr, Lonutaas nur Manrnsuave 8st von 11 bis V,1 Uhr D»e ernspalttge Krundzeile <eo. »i Silben» 2o Ps., 8ia«ilieu Ilachrichtcn aus Dresden 20 Pi VeschaltH .Innigen aus der Prwalseiic Zeii-' ltvPs . die zwe»ipalt>qc Zette a Te^ette OOP- — Zn Nummern nach Soun u ^rirringen zeile 20Pi . ausPrivai seiie 40Pi . ^anitliei,^ viuchrtchir» a. Trcsoen dleÄrunozeileLKPi- Auswärtige Austrac,, zahluiig — Zede» Br legblait ko,iet 10 Pj ^«LLrr»I^LLr»8l —- llreselen-^., VictoriÄstra^e 5 — 7. ——— Xünstleriscke VVoknonxseinricktunxen in modernen unck 8tilfvrmen von 2°llXl dlark an. ktile formen, eckte» Material. c> 6roüe», fort lau sen ck erxün/.tei laxer in orientalkcken unck äeutscken leppicken. o Xunstcverice, Antiquitäten, XleinxerLt, icersmisclie „nci textile krreuxnisse, keleucktunxzkürper, :: :: :: :: :: :: :: :: Oaräinen, Aicltereie», 8tokke. o Vorschläge unci Voranschläge kostenlos. :: :: :: ALIv ertigo Lesern. Die Insel Helgoland ist in die Zahl der deut schen R e i ch s t r i e g s h ü f e n cingerciht worden. Zwischen der Canadian P a c i s i c - E i s c n b a h n und ihren Angestellten ist es zu einer vollständigen tz i n i g n n g gekommen. Präsident M a d r i S von 9? i e a r a g u a soll den Be sch! gegeben hoben, olle Gefangenen, einschließlich der Amerikaner, h i n z u r i ch t e n. Durch einen Unfall bei einer Schießübung der Batterien des Forts Monroe lVirginial wurden Ih A r t i l l e r i >> e ii gelotet. I» einer M i n c in der 'Nähe von .Johannesburg sind durch Gasbildung infolge von Entzündung einer Kiste Gelatine lö Eingeborene erstickt. 8l« Perkvnen muiden verlebt. Neueste vrahlmeläungen vom 22 Juli. Eine Novelle zum Reichsbcamtcngescß. Berlin. lPriv.-Tel.j Dem Reichstag soll in der nächsten Tagung eine Novelle zum R c i ch s b e a in t e n- gcjctz zugehen. Es handelt sich dabei um die Erfüllung eincs^Wunschcs, den der sttcichslag bei der Berabschiednng des Kvlonialbeamleiigcsctzes durch eine Resolution zum Ausdruck gebracht hat, nämlich um die Einführung des Wiederaufnahmeverfahrens im D i s z i p l i n a r n er sah r e n s u r R e > chsbca m t e. Im Sieichsbeamtcngesetz von >878 ist auch bei seiner lebten Umgestaltung im Mai lM die Wiederaufnahme des Verfahrens im Sinne der Slrasprozeßordnnng ausdrücklich ausgeschlossen und ein anderes Rechtsmittel als die Berufung existiert nicht. Rcichskricgshasvn Helgoland. ' Berlin. tPriv.-Tel.i Die Insel -Helgoland ist nach Ahähriger Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche in die Zahl der deutschen ReichskriegShüfen eingcreilit morden. Für de» auf Helgoland in der Ausführung begriffenen Hasen lowie für die Helgoländer «Gewässer überhaupt ist von dem Ebel der MarinestaUon der Nordsee Admiral Okras Ban imin eine Hasen- und Seepolizeiverorduiing gemäß dem Reichst,iegshafengeseb erlassen worden. Der ans der Insel im Bau befindliche Hasen soll in erster Linie alsKriegs- Hasen für kleinere K r i e g s s a h r z c » g r dienen, daneben aber auch als Schub und Nothafen sür Handels- 'cknsse. Die «Heianttkasten des Hasenbniies sind aus 80 Mil Uvueu SNarl veranschlagt, von denen bis jetzt 1 Ntillivn Nlarl bewilligt sind. Die Inbetriebnahme des HasenS er trügt voraussichtlich im Jahre I9l8. Rasscrmann amtsmüdc? N,'a n » h e i m. lPii». Tei l Der dem Abaeordnetcn Basicrmann nahestcliende „Oieneralanzciger" bcschästigt sich in eingehender Weise mit den von den konservativen und rechtsliberalen Kreisen geführten Erörterungen über die angebliche M a n d a t s m ü d i g t e i t Bassermanns und erklärt: Die Frage des Reichstaasmandats sür Basier mann werde, soweit die Partei im Hände dabei Mitwirken loune, zu einer b e s r i e d i a e n d e n Ho in na aebrachl werde». Alle Behauptungen von einer Amtsmüdigkei» Bassermanns nährten ihren Ursprung von schlummernden Wünschen ihrer rechtsliberalen und konservativen Autoren, um eine Spaltung und Rechtsschwenkung der national- liberalen Partei herbcizusühren. Aus diesen Gründen solle Bassermanns Mandatsmüdigkeit erzwungen werden. Eine solche Müdigkeit liege nicht vor. Die Freunde, die mit dem Sturze Bassermanns die nationalliberalc Partei der Knrtcllpvlitik gefügig machen wollten, Hütten sich zu srub gefreut. Das Blatt erklärt ausdrücklich, daß diele Aiiffassnna der Dinge den Anspruch erheben dürfe, aus z u v e r i ü s s i g e Quellen zurückzugehcn. Die Deutschen in Brasilien. Berlin. lPriv. Tel ! Der heute hier cingrtrossene Präsident von Brasilien Marschall Da Fonscca ist interviewt worden und bat sich mit großer Bewun derung darüber geäußert, was die deutschen Ansiedler Brasiliens durch ihren Fleiß, ihre Ausdauer und ihre Tatkraft geleistet haben. Ihre Ehrlichkeit sei im ganzen Lande sprichwörtlich geworden. Aus den kleinen ursprünglichen Pflanzungen seien große Städte empvrgcwachsen, die heute zu den bedeutendsten des»Lan- des zählten und durch ihre Sauberkeit das Entzücken jedes Fremden erregten. In der brasilianischen Armee schätze man das Deutschtum gleichermaßen. Ein großer Teil der brasilianischen Bewaffnung sei deutschen Ursprungs. Deutsche Instrukteure hätten die brasiliani- 'chcii Truppen seit langen Jahren aiisgcbildct, und viele brasilianische Qssizirre Hütten iimsangreiche Studien in der deutschen Armee gemacht. Mit Stolz, sagte der Präsident, betrachtet sich unser Qfsizierkvrps als ein Sprüßling des deutschen Offiziers, dem es soviel verdankt. Auch in den Wißenschasten haben wir vieles von den Deutschen lernen können. Daß die Beziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und Brasilien seit jeher dir herzlichsten »nd besten sind, brauche ich wohl nicht hinzuzufügen. Zur Bcsicbclung unseres Landes brauchen wir Millionen von fleißigen Ansiedlern, und gerade in den Söhnen Deutsch lands haben wir die Art der Kolonisten gesunden, deren wii dringend benötigen. Johann Orth? Paris. lPriv.-Tel.j Die ehemalige Prinzessin Luise von K o b ii r g hat sich einem Bertrctcr des .»Ma li«" über die Persönlichkeit dcS Johann Orth, des ehemali gen Erzherzogs Leopold Salvator, ausgesprochen und die Ucberzeiignng geäußert, daß Johann Orth noch am Leben sei und seinen Aufenthalt, sowie seine Existenz aller Welt verheimliche. Frankreich. Paris. Den Blättern zufolge haben die jungst bei Toulon vorgenommenen Schießübungen der Panzer schiffe „Dämvcratic" und „Böritö" ungewöhnlich günstige Ergebnisse gehabt. Die beiden Kriegs schiffe gaben ans ihren ülill-Millimctcrgeschützen in einer bis >v> Minuten aus einer Entfernung von Milli Nietern ll erfolgreiche Schüsse ab. Das Gesamtgewicht der lyc- schojsc trat 111 Kilogramm betrage». Paris. An Bord des französischen .Kreuzers „Du petit Thouars" sind Ibll Mann an B c r g i f t u n g S- erschein ungcn erkrankt. Die Ursache ist noch nicht aufgeklärt. Pa r i s. Wie das „Journal" meldet, hat der bekannte Streikführer Patand, der mit einem Impresario Frank reich, Belgien und die Schweiz bereist und das Schonspiel „La Barrieadc de Bourges" ausfüljren will, einen Ver trag abgeschlossen, nach dem er sich verpflichtet, vor jeder Vorstellung einen Vortrag über Lhnditalismus »nd Aiissiandsbewegung zu hatten. Paris. Gestern nachmittag janden mehrere Schul linder aus einem Bauplatz des 17. Bezirks ein Pale« D n n a m i t p a t r o n e n, die sie für Feiiermcrtstörpei hielten. Sie versuchten das Palet mit einem Taschen messer zu öffnen, als die Patronen explodierten. Ei» Knabe erlitt lebensgefährliche, fünf andere mehr oder min der schwere Verletzungen. Familieniragödie Berlin. lPriv.-Tel.s Der .'ttjährigc Mechaniler Hans Lorcnscn hat heute früh zuerst s c i n e b c i d c n K i n der im Atter von 1 Jahren und 1 Monate» ersch v s s e n Tann verletzte er seine 2b Jahre alte Frau Helene durcl zwei Revotverschüsse tu den Kopf und in die Brust lebcus gefährlich. Schließlich jagte er sich selbst eine Kugel in die Schläfen und zwei in die Herzgegend. Er starb nach wcni gen Minute». Die Frau wurde i» bewußtlosem Zustand nach dem Elisabethkranlenbaiis gebracht. Das Motiv der Tat ist der finanzielle Ruin der Familie, der durch de» Leichtsinn des Lorensen, der ein eifriger Besucher der R e n n b ahne n war, berbeigesübrt worden. Be rcits am Dienstag abend batte Lorensen auf dem Dön hofplatze einen Selbstmordversuch unternommen. Er wollte sich erschießen, wurde aber von Freunden daran ge hindert. Raubmörder Stcrnickct verhaftet? Posen. Der Raubmörder Sternickel ist an geblich von einem Gnesencr Gendarmerie-Wachtmeister verhaftet worden. Er soll sich seit langer Zeit bei einem Rentner in Arkusdors anfgehaltcn haben. Das Signalement soll ganz genau auf den Verhafteten passen. Lusischissahrt. Bitter seid. lPriv.-Tel.j „p. VI" soll in den näch sten Tagen Probefahrten unternehmen, um Lichtbilder- Vorrichtungen a n sz u p r obicrc n. Zu diesem Zwecke ist in das Lustschiss eine kleine Dnnamomaschinc als Lichtquelle eingebaut worden. Die neue Einrichtung soll in München verwendet werden, wohin „L. VI" im August überführt wird. Die Ehotcra in Rußland Pctcrsbura Hier sind 88 Personen unttr Eholcraverdacht erkrankt. Bei 18 ist die Krankheit scsi gestellt worden. Im Süden Rußlands verlassen die Sir- beiter aus Furcht vor der Krankheit die Städte. Menschenfresser aus Haiii. London. Ans Haiti scheint die Opferung von Menschen wieder aiiszukvmmc». Es wurden wegen Kannibalismus drei Personen verhaftet. Eine Fra» in Eambronad qcsiand, daß sie Teile von Knaben und Mäd chcn verspeist habe. Plauen i. V. lPriv. Tel.j Dir beiden Inhaber der Spitzen- und Stickcrcifabrik Plattoe n. Täglich! in Planen sind unter Hinterlassung zahlreicher Schulden fluchtig geworden. Eine Anzahl von Ltickcrciinaschincn besitzcrn ist um Betrüge von MM bis 20M Mark geschädigt Die beiden Flüchtlinge sollen sich nach England gewandt haben. Berlin. lPriv.-Tel.j Dem früheren Kammerdircl tor des Fürsten zu Fürsienbcrg und nachberigen leitende» Herzoglich Evburgischen Minister H enIi g ist der e rbli äi e ?! d c l verliehen worden. Hmm imä Äizre«;cdaft. c* Das römische Opervprvgramm des Inbiläuws- iahres Das Programm der grasten Opernanssührungen, die im kommenden Jahre !m Zniammenhnng mit dem Vg»beigeu Jubiläum des Königreichs Italien und mir der großen italienischen Ausstellung in Rom im Eon uanec-Theatcr srattsinden sollen, ist in den Grundlinien iniinnebr festgesetzt. Mtt einer kurzen Unterbrechung im Hochsommer soll von März bis Ende November gespielt werden. Die Saison wird in drei Abschnitte geteilt, die je einen italienischen Kapellmeister erhalten. Von März bis Ende April dirigiert Maneinelli: er eröffnet die Saison mtt „Tcll". Von Ende April bis Juni dirigiert Toscanini, und den Schluß der Saison leitet Mn g i v n e. Die Zahl der Werke, die zur Darstellung kom me», ist noch nicht bestimmt. Fest steht, daß Maneinelli den „Macbeth" dirigiert, in dem Battistini die Hauptrolle singt: ferner wird unter Mancinellis Leitung die „Nachtivand lcrin" von Vellini, der „Don Pasqualc" von Donizctti und der „Verlorene Sohn", eine fast vergessene Oper von Ponchiclli, gegeben. Von neuere» Werken sind die „Fran- eeScn" von Maneinelli und das erste Werk von Eatnlani „La salcc" i» Aussicht genommen. TvScanini wird seine Tätigkeit wahrscheinlich mit der „Aida" einlcitcn: er wird auch den „Falstaff" dirigieren und vor allem die Urauf führung des neuen Werkes von Puccini „Das Mädchen ans dem Westen", in dem Earuso die Hauptrolle singt. Von Sängern sind bisher gewonnen: Als Tenöre Caruso, Bonci, Zamco und der junge Tenor Macncz: als Bari tons Battistini, Amatv, Stracciari und Titta Ruffo: als Bassisten De Angelis und I'Arimondi. Für Sopran rollen wurden verpflichtet die Storchio. die Gagliardi. als Mezzosovran die Garibaldi. Mit der Tctrazzini und der Erusceniöki, mit dem russischen Tenor Smirnoff, dem Bariton Sammarco und dem Baß Gourmet von der Pariser Oper schweben noch Verhandlungen. Das Orchester stellt die Kapelle des Aiigiistcnms: die Chöre werden aus eine Stärke von i2ll Stimmen gebracht. f Schopenhauers sämtliche Werke in fünf Bänden legi der Inielvcrlag zu Leipzig in Großhcrzog.Wilhelm Ernst-Ausgabe vor. Also in jener Ausstattung, die sich namentlich durch ihren sauberen Antiauadruck „nd den in folge eines besonders dünnen Papiers erreichten gerin gen Umfang manche Freunde erworben bat. So ein Band enibält an 7l1lt Seiten und ist bei verschmälertem Oktav- sermat nicht einmal fingerdick samt seinem biegsamen Leincncinbaiid. Diese saubere Ausgabe Schopenhauers ent hält in Fußnoten die letztwilligcn Blenderungen »nd Nach träge aus Schopenhauers Handexemplaren. Muß man einerseits bedauern, daß die Nacbläßwerkc hier keine Auf nahme gefunden haben, so hat diese Ausgabe doch auch in sorgfältigen, getrennten Sach- und Personenregistern ihren bleibenden Borzug. . IN Allerlei interessante Bücher. Auch ein merkwürdiger Fall von Duplizität der Er eignisse ist das plötzliche Erscheinen zweier Uebersctzniigcn von K arl de E v st c r s Ui > enspicgcl und L a m m e Gocdzak in diesem Jahre, nachdem sich ein Menschen alter lang in Deutschland überhaupt kein Mensch »in dieses herrliche Werk gekümmert Hai. Obzwar aus dessen große künstlerische Boüentnng hier schon vor einiger Zeit aus führlich liiugcwiesen wurde, verdient auch diese neue lieber setzung von Albert SSessclSki - Tctschen, die im Vcr lag von Wilhelm Heims zu Leipzig erschienen ist, rüh mend genannt zu werden. Fast möchte man ihr als der besseren den Borzug geben. Ausstattung und Druck sind für das Werk vorzüglich passend, und die Sorgfalt, mit der Wesselski sich an die nicht leichte Aufgabe der Bcrdeittschung gemacht hat. verdient alle Anerkennung. Die Eigentümlichkeiten des stark suggestiven Stiles und der humorvollen, gesühlswarmen Darstellungswcisc de Eosters kann man aus dieser Uebersetzung gut kennen lernen. Hoffentlich sorgen nun diese beiden deutschen Aus gaben dem Werte auch bei uns sür die nötige Vcr vreitnng. Denn wenn auch de Eoster gesagt bat: I» ^niN ,1» v«ux gni »avvnt. aitvnelio, so muß einmal doch auch seine Zeit kommen. — I o l, n F- l a x m a n s Z eich» n » gen zu Lagen des klassischen A l t c r < n m s bai der Insclverlag neu heransgegeben. lPrcis ."> Marl.j Zu Beginn des ll>. Jahrhunderts balle man vom sogenannten klassischen Altertum seine eigene Bvrstelluvg, die aber durch die tiefer schürfende Forschung der Folgezeit bald über den Hansen gerannt wurde. Mau kam allmählich dahinter, dasi die Klassizistik mit ihrer Einfalt lind Ruhe und Blutlosigkeit nur ein Hirngespinst war, das bald der Erkenntnis des orgiastischcn Taumels weichen mußte, in dem sich ariechijchcs Wesen erst voll anslebtc. Ein beredtes Zeichen dieser unrichtig stilisierten früheren Auffassung sind die Umrißzeichnungcn Flaxmans ll7üä—182«>j zu den griechi scheu Götter- und Heldensagen, wie sie Gustav Schwab a»s Hcsiod, Homer und Aescbiilvs entnommen hat. Die Um rißzcichnnng, so recht ein Kind ihrer Tage, mittet beule ja zweifellos etwas fleisch und blnllos an: betrachtet man sie aber vom cnttvickliiiigsgeschichtlichrn Standpunkte, so wird inan ihr die Fähigkeit des Ausdrucks, der Eindrucks Vermittlung nicht absprcchcn tonnen. Das Stilisieren und Andenken spielt natürlich eine besonders große Rolle in diesen Zeichnungen. Die Geburt der Venns ans Blatt 2d lwarnm diese schwer lesbaren, nnbnndlichen römischen Taselbczifser»ngcn'?t, die Eris Gilt, Tetis l«>8l, Pene lope l88t gehören zum Vollendetsten und AiiSdriickreichstc». was in der Sammlung vorliegt. Aber man kann auch ge legenttich beobachten, wo die bloße ttmrißzeichnniig versagt, so z. B. bei den übereiiiandergeschlagencii Steinen Apollos aus Blatt ttl. Die heikle Aufgabe des Drucks dieser 118 Blätter ist bei Fr. Richter in Leipzig im allgemeinen recht zufriedenstellend gelöst worden. — Ebenfalls ins klassische Altertum, „der schönsten Blute germanischer Liebesschnsucht nach dem Süden", wie es Nietzsche einmal genannt hat, führt uns Alexander v. Gleichen- R » ß w u r m mit seiner den! i ch r n N a ch d i ch t n n g der Orestic des Acschnlos (Jena, Eugen Dicdrichst.
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