Suche löschen...
Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 02.01.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186901028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18690102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18690102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 1 in der Vorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-01
- Tag1869-01-02
- Monat1869-01
- Jahr1869
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
find alle diejenigen, welche Hunde besitzen, Lek der auf die Hinterziehung der Hundesteuer ««gedrohte» Strafe, verpflichtes, aus er- folgte Lffeniliche Ausssrderung schriftlich gnzuzeigen, wrlche Haude sie besitzen. Für diesmal werden von uns Meldebogen von HauS zu Haus herumgeschickt werden, auf welchen von den Hausbesitzern, Hausverwal tern und beziehentlich Mieihbewohncrn zu verzeichnen ist, von wem in einem Hause Hunde gehalten werden. Dtr Sieuerbetrag auf'S Jahr 1869 ist gegen Entnahme einer — weißen, mit dem Namen Frankenbirg, der Jahreszahl und einer (fort» kaufenden) Nummer versehenen — Blechmatke bis zum 31. Januar k. I. an unsern Bauverwalter Wagner baar und boll zu berichtigen. > - Frankenberg, am 3>. December 1868. DerEtadtrsth. - Meltzer, Brgrmftr. Sparkaffe zu Frankenberg. Die ms« dem 31. December d. I. von den ausgeliehenen Kapitalien fälligen Zinsen find in der Zeit bis zum 3i. Januar 1869 pünkt lich abzusühren, widrigenfalls wir erstere für mahn-, zahl- und klagbar erachten müssen. Frankenberg, den 29. December 1868. Die Verwaltung der Sparkasse. T. G. Roßberg, Vorst. Was walte Voit! (Am Ncujahrsmorgen.) 'Ein neuer Tag, ein neues Jahr im Leben Brach Allen uns mit diesem Morgen an. Der Schöpfer war's, der das Geschenk gegeben; D'rum laßt dem Vater dankend jetzt uns nah'n. O mag zu ihm, der in verflossnen Tagen Ein treuer Führer und Berather war, AnS mit Vertrau'» die Kindesandachl tragen; Denn ihm gebührt Lob, Preis auf immerdar! Ja, habe Dank, der auch in schweren Zeiten Der armen Erde seine Liebe bot! An deiner Huld laß sich die Seele weiden, . Selbst wenn das Schicksal uns zu beugen droht! Auf dich allein soll unser Auge schaue», So oft uns hüllt oer Leiden düstre Nacht; ' Du bist der Grund, das Glück darauf zu bauen; Du hast uns ja den Himmel zugedacht! Wer dich! o Herr, zum Führer auserkoren, Der blickt getrost zu diesem Himmel auf! Der giebt auf Erden niemals sich verloren, Beginnt voll Muth des neuen Jahres Lauf! Der weiß, daß du der treue Gott geblieben, - Der eine Welt zur Seligkeit erschuf, Der fühlt,-dein Herz, es hört nicht auf zu lieben, Denn Liebe bleibt der Schöpfung Jubelruf! "Zu dieser Liebe find wir auserlesen, Lb reich, ob arm das Schicksal uns bedacht. . Doch, wer ist je hiemeden reich gewesen? Gewiß nur der, Lem Gottes Liebe lacht! Gewiß nur, wer des Höchsten Gnad' empfunden, Deß' Seele Gottes Frieden reich erfüllt, Nur der hat hier das wahre Glück gefunden, Dem in der Brust ein Himmel fich enthüllt! O darum mag es Allen wohl gelingen, In diesem Leben, Gott, dein Kind zu sein! O laß im Glauben uns den Lauf vollbringen Und führ' uns einst zu deinen Freuden ein! Laß uns dein Walten immer mehr erkennen Und steh' uns bei in Trübsal, Hohn und Spott! Mag' unser Herz dich all'zeit Vater nennen! Las walte, ja das walk' der liebe Gott! Vermischtes. Frankenberg, Januar. AIS Natursel- tenbeit wurde uns gestern, am letzten Tag« deS verflossenen so abnormen Jahres, von befreunde ter Hand «in blühendes LampertSnußreiS zuge- gestellt. Ein «igenthümlicher Zufall hat eS gewollt, daß die zwei reichsten Städte Sachsens (Leip» zig rangirt erst in dritter Linie, wenn man die Einwohnerzahl im Verhältniß zum Stadtreich» thum betrachtet), Zittau und Bischofswerda, fast gleichzeitig in den Besitz reicher Stiftungen durch -den Tod ihrer Mitbürger gelangen. Der am Ldritten Feiertage zu Bischofswerda verstorbene 'Fabrikant, Ritter u. G. B. E. Herrmann hat feiner Vaterstadt ebenfalls großartige Stiftungen vermacht. Die Kleinkinder-Bewahranstalt erhielt von ihm ein Kapital von 57,699 Thlrn., und L9,969 Thlr; setzte er zur Begründung eines ^-Hospitals aus. Seine Feld- und Wiesengrund ftücke hat er der dortigen Schule vermacht, da mit aus den Zinsen derselben jährlich eine Christ- bescheerung für arme Schulkinder bereitet werde. Der Verstorbene war kinderlos, seine großartige Tuchfabrik genoß in der Geschäftswelt eines weit verbreiteten Rufes. Dieses Renomms« verdankte sie einzig der Intelligenz, dem Fleiße und der Solidität des Verstorbenen, welcher bas war, was die Amerikaner einen selt-mulls-m»», einen „selbstgemachten Mann" nennen, denn er hatte mit Nichts angefangen. Dafür, daß die sächsische Landeslotterie im Herzogthum Altenburg allein cöncessionirt ist, zahlt dieselbe an den altenburgischen FiScuS jähr lich 2599 Thlr. Neusalza, 29. Decbr. Die „Ober!. Volks zeitung" schreibt: Am 22. Decbr. verunglückten in dem WeigSdorfer Braunkohlenwerke 3 Berg leute. AIS sie Mittags einfahren wollten, glitt dem Letzten von ihnen die Hand von den Spros sen ab; vergeblich suchte er fich anzuhalten, er kommt zum Falle und reißt die Vorbern Beiden mit in den Schacht hinunter. Einer davon blieb todl und die beiden andern find schwer ver letzt. ' Man betrachte einmal, wie viel Schulden die großen Staaten Europa'« seit kaum zwanzig Jahren der Kriege und Soldaterei wegen gemacht haßen. Preußen hatte 1851 an Schulden rund 296 Mill. Thaler, jetzt hat es 416 Mill., also 216 Millionen mehr. Frankreich hatte 1851 rund 5346 Mill. Francs, jetzt glänzt eS mit 11,643 Mill., über noch einmal so viel, und dazu braucht eS jährlich fast "an 466 Mill. Zinsen. Oesterreich berechnete, 1851 seine Staatsschuld auf 1623 Mill. Gulden, jetzt berechnet es im Budget deren 3925 Mill., wozu jährlich 135 Mill. Zinsen gehören. Italiens Schulden sind in diesem selben Zeitraum« von 1569 Mill, aus 6775 Mill. Fr. mit einem JahreSzinSbetrag von rund 333 Mill. Fr. gestiegen, und Rußland end- lich hat eS seit 18 Jahren von 28 Mill. Sil ber-Rubel Zinsen auf beinahe 69 Mill, gebracht. Man bedenke diese kolossalen, kaum faßbaren Summen an Millionen, die alljährlich bloS für die Verzins» ng der StaalSschulden be- zahlt werden müssen und die doch der Fleiß und die Arbeit des Bürgers nur allein aufbringen kann l Da darf man doch wahrhaftig wünschen, daß uns im Jahre 1869 nicht bloS der Krieg als Schuldenmacher verschonen, sondern daß er überhaupt durch Abschaffung der großen stehen, den Armeen nicht so leicht mehr möglich sei. Professor Ewald in Göttingen ist durch das ihm am 29. December eröffnete Erkenntniß der Strafkammer von der Anklage der Majestätsbe leidigung freigesprochen worben. Untergang der Welt. Ein deutscherG«' lehrter veröffentlicht folgende Kunde: Der Kern der Erde zieht sich immer enger zusammen und zwar in Folge des fortwährenden Erkaltens; dadurch wird kommen der Tag, wo er die Con« tinente nicht mehr zu tragen vermag, die über dem allgemeinen Meeresspiegel vorspringen. Diese vorspringenden Theile: Asien, Afrika, Eu ropa und Amerika wrrden plötzlich in die Erde versinken und zwar durch ihre eigene Schwer« und vom Meere überdeckt werben. Die Men schen racen werden nur an den wenigen Punkten verschont bleiben, die der Ueberschwemmung ent gehen, sie werden sich ändern und physisch iy andere Gattungen umgestaltet und zwar durch die neuen Gestaltungen, die an dem organische« Leben durch die Aenbermig der Atmosphäre be wirkt worden sind. Nm unsere Zeitgenossen nicht zu erschrecken, beeilen wir uns hinzuzu- setzen, baß nach den Berechnungen dieses Ge lehrten diese Ereignisse in 566 Millionen Jah ren eintreten. Der Verkehr Europas mit Asien hat sich jetzt derart gestaltet, baß er bie Verschiffung von jähr lich 58 Mill. Thlrn. erfordert hat, von denen im Jahre 1866 allein 56 Mill. baareS Silber waren. Während der letzt verflossenen vierzehn Jahre betrug die Ausfuhr nach Asien 911 Million Thaler, ungefähr soviel als die ge- sammtc Goldproduktion Kaliforniens von 1848 bis 1856 kingebracht ha». Letzteres Land allein sandte 1866 beinahe 7 Millionen Dollar Edel metalle nach Asien; 169,666 Dollar mehr als nach England, siebenmal mehr als nach Frank reich und etwa ein Fünftel soviel als nach Ncw- Dork. AuS der Thatsache, daß immer neu« Metallminen durch das sich auSdehnenbe Eisen bahnnetz in Nordamerika nutzbar gemacht wer» den und baß bie Verbindung zwischen St. Fran cisco und Asien von Jahr zu Jahr mächtig zu» nimmt, läßt sich mit Sicherheit der Schluß ziehen, daß das schon jetzt merkantilisch bedeutende St. Francisco in nicht langer Zeit die Königin al ler Geldmärkte der Welt sein wird. AuS den Berichten über das Hüttenwesen und über die Eisenmärkte während der jüng sten Zeit läßt sich die erfreuliche Thatsache er kennen, daß die Verwendung deS Eisens im Bauwesen und Hausbedarf in sehr rascher Pro gression an die Stelle deS Holzes und der Steine stattfindet. In gleicher Weise ersetzt die Stein kohle immer mehr daS Holz als FeuerungSmit- tel. So geht in unseren häuslichen und in dustriellen Verhältnissen, den Meisten unbemerkt, eine Umgestaltung vor sich, die unzweifelhaft von sehr hoher Wichtigkeit sich erweisen wird. Kaiser Franz Joseph ist unter die Künstler gegangen. Wie die Maler mit einem Striche ein weinende« Gesicht in ein lachendes verwan deln, so hat er mit einem Federstriche sein bür gerliches Doctoren-Ministerium in ein freiherr- liche« verwandelt. GiSkra und Berger machte er zu Rittern des Kronenordens und damit adlig. Die guten Oesterreich«», die sich auf daS bürger lich« Doctoren-Minikerium gar viel zu gut tha- ten, sind ganz verblüfft über das Kunststück und hoffen, daß der Kaiser auch ihre Gesichter aflr,. in lachende verwandeln werde. Sie wollen ihm ' gern «in Jahr Zeit gönnen. Nur Brests, dy, Zinanzminister, blieb bürgerlich, weit die Fi-" naNzen ein bürgerliches Gewerbe sind und ei- nen Doctor brauchen können. Vom Rhein wird daS fortwährende Steigen deS Rhein« und der Mosel gemeldet. In Frank reich sind die meisten Flüsse ausgetreten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite