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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330206015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933020601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933020601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-02
- Tag1933-02-06
- Monat1933-02
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1933
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«Mao, ». Februar I»« i'f« Der Kamps um den Meußenlandtag -I.v WWM BlullalkN lm ganzen Rei»e oc V «E. RÜOH «ZEUNll«: strab« «/I» Reichskanzler Hitler wird während des Wahlkampfes zehumalirn Rundfunk sprechen. Die Vorträge finde« statt im Anschluß an Kundgebungen in den neun einzelne« Lendebezirken. Nur der zehnte Vortrag sindet über den Deutschlandseudcr statt. Düsseldorf, 6. Febr. Auf der Rückfahrt von Leverkusen nach Düsseldorf wurden vier mit Nationalsozia listen besetzte Lastkraftwagen beschossen. Ein Sturm bannführer erhielt einen Kopfschuß. — Bet weiteren Zu- sammcnstösten zwischen Kommunisten und Nationalsozia listen wurden s e ch sN a t i o n a l s oz i a l t st e n v e r l e tzt, zwei von ihnen schwer. »en«,: «qz« a »et»«»«, Lrtsden. Pofticht<k-0to. I0«a Dr«5d«» Nachdruck nur mV deutl QurNrnangat« ILrradn. Nachr.I «uILIIIg. Unvrrlangl« Schrillstack« werde» »icht aufbcwahri Hitler in München Gr vrrztchlet auf -aS Retchskanzlergrhalt München» 8. Febr. Die Ncichsprcssestelle der NSDAP teilt mit: „Reichskanzler Adolf Hiller traf heute bei Ein bruch der Dunkelheit, von Berlin im Flugzeug kommend, in München ein. Der Besuch des Führers dient zunächst privaten Zwecken, dann aber auch der Vorbereitung der Reichstagswahl. Wie bekannt, verbleibt die Leitung der nationalsozialistischen Bewegung auch sür die Zukunft in München. Adols Hitler, der auch persönlich außcrordent- lich an München hängt, behält hier seine eigentliche Woh nung. Der Führer bezieht im übrigen als Reichs kanzler kein Gehalt. Er hat, da er sich als Schrift steller sein Einkommen selbst verdient, ans seine Bezüge als Reichskanzler Verzicht geleistet." durch voftdr,u« 5.« VN. «InIchNeviq »6 VI». Posta-btch, lohn« V»st»ust<Iluug«s«dLdr) brt 7 mal wdch«»tHch«m Versand. Mnzelnummer 10 Psg., audechalb Sachlen» 1t vsg. An»ei»«nvieg«: Dir elnlpaltt,« 50 mm dreNe Zelle 5» Pf»., für -ulwSit« «» Pf»., die »0 mm »reite «eilame,eiie roa Vsg., »uderhald »50 Ws,, ad», »rilenablchla» N. rartl, Famtltenanirigen und Slellenzeiuch« ahn« tlab-tt 1» Ui»., «udadaw 5» Vl». VIiert«n«ebLdk »o slg. «u-ewtr«,e «uiträge ,e,en vsrau«be,ahlim^ nach Staßfurt führen, abgertcgclt und jede Demo«- stratton verboten. S.-A.'Mrer von Kommunisten erschollen Bochum, 6. Febr. In der Sonntagnacht gegen 0,18 Uhr wurde aus der Dietrich-Bccking-Straße in Bochum-Gerthe der SA.-Führer Paul Paßmann durch fünf Pistolen schüsse getötet. Paßmann befand sich ohne Begleitung auf dem Heimwege. Plötzlich wurde er von mehreren Kommunisten gestellt. ES sielen alsbald mehrere Schüsse, und schwer verletzt brach Paßmann zusammen. Kurze Zeit später ist er daun seine» Verletzungen erlegen. Als Täter kommen vier bis fünf Kommunisten in Frage, die sich nach der Tat in Richtung nach Hiltrop entkernten. Fm Laufe der sofort ansgenommenen Ermittlungen wurden insgesamt 81 Kommunisten sc st g e n o m m e n. Die mUioimlen Berdtinde Men ihre Toten Beisetzung -er Opfer -e- kommunistischen Aeuerüberfalls Vraütwolilnvg anooror KorUaor Sekriktloltuog ebenfalls ab! gangbaren i zu kommen, denn sie ist auf seden Fall gewillt, auch preußischen Neuwahlen auf den 8. März zu legen. Sine Sutscheibuua darüber, wie «ine Entscheidung herbeigesührt werbe» soll, wird sür Montag bestimmt erwartet. ES gibt, wie schon voraus angcdcutct wurde, nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Auslösung erfolgt Lurch eine Notverordnung des Reichspräsidenten, was anscheinend nicht beabsichtigt werden soll, oder aber das Dreimännerkollegium tritt noch einmal unter anderen VorguSsetzuugen zusammen. ES wird auch schon setzt mit ziemlicher Bestimmtheit davon gesprochen, daß Landtags präsident Kerrl zum Montag das Dreimännerkollegium »och einmal etubcrufen werde, diesmal aber i« der Zusammensetzung Papen, Adenauer, Kerrl. An dieser Sitzung würde dann mit den Stimmen von Papen und Kerrl gegen die Stimme Adenauer» die Auf, kosung des Landtages beschlossen werden können. Darauf, daß am Montag mit einem nochmaligen Zusammentritt de» DreimännerkollegiumS und einem AuflösungSbeschlub unter den vorerwähnten Umständen zu rechnen sein wird, deutet die Tatsache hin, daß inzwischen schon eine E i n l a d u n g des Landtag-Präsidenten an Adenauer ergangen ist, nicht aber an Braun. Inzwischen ist auch die NclchSreglcrung nicht untätig ge wesen. Am Sonntag haben verschiedene Besprechungen in der Wilhelmstraße über die Maßnahmen stattgesunden, die von der Reichs regierung vorbereitet werden. ES handelt sich zunächst um die Prüfung der verfassungsrechtlichen Fragen, sie mit den weiteren Maßnahmen im Zusammenhang stehen. Eine Entscheidung des Reichspräsiden ten ist allerdings noch nicht getrossen, zumal Hindenburg noch kein Vortrag über diese Angelegenheit gehalten worben ist. Wieweit man die Begründung der Auslösung staats rechtlich genügend fundieren wird, kann im Augenblick noch nicht gesagt werden. Jedenfalls muß damit gerechnet werden, daß bei einer Auflösung des Landtages unter den angedeuteten Umständen die „HoheitSrcgterung" Braun wiederum Klage beim StaatsgcrichtShof erhebt. Vizekanzler v. Papen hat den Führer derBanrischen Volk spartet zn einer Unterredung nach Berlin gebeten. Diese Unterredung fand am heutigen Sonntag statt, lieber das Ergebnis ist von beiden Seiten nichts mitgetetlt worden. Wie der Landtag auöklnandrrglng . Berlin, 5. Febr. Der Preußische Landtag, der sich am Sonnabend mit dem nationalsozialistischen Antrag aus Aus lösung des Landtages befaßte, hat zunächst die Sitzung zwei mal unterbrechen müssen, da es zwischen der Rechten und Linken zn stürmischen AnSeinanderlctznngcn kam. Minister Severing wurde von den Sozialdemokraten, als er das Wort ergriff, mit Beifallsrufen begrüßt, die bet den Natio nalsozialisten stürmische Gegenkundgebungen auslösten. Die Sitzung wurde schließlich aus eine Viertelstunde unter- drochcn. Bet ihrer Wiederaufnahme kam es erneut zu Kundgebungen der Nationalsoztlistcn. io baß die Ausfüh rungen des Ministers Severing unverständlich blieben. Schließlich erklärte der der NSDAP, angehörende Vize präsident Haacke, -um Redner gewendet, „Minister Severing, ich mnß Re Feststellung machen, daß das Parlament Sie im Augenblick nicht anhöre« will." Von den Nationalsozialisten wurde diese Aeußerutzg mit stürmischem Beifall ausgenommen. Vizepräsident Haacke verließ dann seinen Platz. Damit war die Sitzung von neuem unterbrochen. Nach der Wiederaufnahme der Sitzung — die zweite Unterbrechung hatte etwas über eine halbe Stunde gedauert — begann die Abstimmung. Der nationalsozialistische An« trag aus Auslösung des Preußischen Landtages zum - März wurde in namentlicher Abstimmung mit 2tl Stimmen des Zentrums, der Sozialdemokraten, Kommunisten und der Staatspartei gegen IW Stimmen der Nationalsozialisten, Dentschnationalen, der Deutschen BolkSpartei, des Christ« lichsozialen Bolkobiensteü nnd der Deutsch-Hannoveraner «bgelebnt. Präsident Kerrl erklärte daraufhin; „Ich schließe die Sitzung und wünsche de» Abgeordneten für die Zukunft ein besseres Wohlergehen." Sämtliche Kommunalvertretunoen in Preußen aufgelöst Berlin, 5. Febr. Wie der Amtliche Preußische Presse dienst mitteilt, hat das Preußische Staatsministerium fSommissare de» Reichest durch Verordnung sämtlich« kommunale BertretungSkörperschaften auf München, S. Febr. Bet einem nationalsozialistischen Propaganbamarsch durch München kam cS an verschiedenen Stellen der Stadt zu Zusammenstößen. Ain Edlinger Platz griffen Kommunisten die Zugteilnchmer mit Messern Berlin, 8. Februar. Ein trüber Regentag liegt über Berlin. Ein frostiger Wind treibt die seinen Regentropfen über die Z c h n t a u s e n d e, die den Platz vor dem Dom füllen- Unter gewaltiger und eindrucksvoller Anteilnahme der Berliner Bevölkerung fand hier im Beisein von Ber, trctcrn der Reichs- und der kommissarischen Ltaatsrcqie- rung die Traucrscier statt für die in der Nacht zum ver gangenen Dienstag nach dem historischen Fackclzug in der Wallstraße von Kommunisten Erschoßenen, den Eturmsührer Maikowfki und den Polizeioberwacht« meister Za »ritz. Aus dem Schloß und der Nationalgalerie wehen die preußi schen Farben, auf Halbmast gesetzt. Auch viele andere öffent liche Gebäude haben Halbmast geflaggt. Ucber dem Lust garten kreisen Flugzeuge mit dem Hakenkreuz auf den Tragflächen nnd mit schwarzen Wimpeln. Von der großen Freitreppe des Doms herab steht mau über die braunen Formationen der Berliner und Brandenburger SA. und über die seldgraueu Kolonnen deS Stahlhelms, einen Wald von Fahnen, Standarten und Wimpeln. Vor dem umflorten Hochaltar des Domes stehen die Särge. Acht N a t t o « a l s o z i a l i st e n des Sturms 88 im Braunhemd halten oie Ehrenwache neben dem Sarg ihres Führers Maikowski, acht Polizeibeamte die Ehrenwache neben dem Sarg ihres Kameraden Zaurih. Auch der Kronprinz ist in Feldgrau erschiene« und legt an den Särgen se einen Kranz nieder. Baid darauf erscheinen Hitler und Göring in SA. - Unt - form. Nach einem Vorspiel und Beethovenscher Trauer musik spricht Pfarrer H o s s e n s c l d e r, der seiner Predigt das Wort zugrunde legt: „Niemand hat gröbere Liebe denn gelöst. Zur Verbilligung der hierdurch erforderlich wer denden Neuwahlen hat das StaatSministertum fKommtssare des Reiches) gleichzeitig beschlossen, den Wahltag sür die Neuwahlen sämtlicher ausgelöster kommunalen Bertretungs- körperschalten einheitlich, und zwar so festzusetzcn, daß die Auslegung der Wählerlisten zugleich mit der Auslegung der Wählerlisten sür die Reichstagswahl erfolgen kann. AIS Wahltag ist der 1-'. März 1038 festgesetzt worden. Neuer preußischer Pressechef Berlin, 5. Febr. Wie der Amtliche Preußische Presse dienst mitteilt, ist der Referent bet der Bereinigten Presse abteilung ber Neichsregicrung, v. Bose, zum Oberregic- rungSrat und Leiter der Pressestelle des Preußischen Staatsministeriums ernannt worden. Der bisherige Lei ter der Pressestelle des Preußischen StaatsministeriuinS, OberregternngSrat Dr. v. E a r l o w i tz, ist in den einst weiligen Ruhestand versetzt worden. Bürgermeister von einem 17jährigen Schüler nte-ergeschossen Staßfurt, 8. Febr. Der Erste Bürgermeister der Stadt, Kaste«, der als sozialdemokratischer Ab geordneter de« Wahlkreis Magdeburg im Prenßischcu Landtag vertritt, wnrde Sonnabend abend von einem 17jährigen Gymnastaste« «schossen. — Nach einem Umzüge der NSDAP, und des Stahlhelms war es am Sonnabend zu politische» Reibereien gekommen, bei denen ein Arbeiter- samariter verletzt wurde. Bürgermeister Kasten lieb daraus eine Person verhaften und vernahm diese im Rat haus. Als er sich dann in seine Wohnung begeben wollte, trat ihm ein 17jährigcr Gymnasiast entgegen und schoß ihn mit -en Morten: „Mann, setzt heißt eS abrechnenl" nieder. Kasten wurde sofort operiert, erlim aber nach einigen Stunden seiner sthweren Verletzung. Der Schüler wurde festgenommeu. Die Polizei und die Magdeburger Mord kommission stellen gegenwärtig Untersuchungen an, ob an der Tai noch weitere Personen beteiligt Nnd. Der 17jährtge Schüler gehörte keiner politischen Partei an, verkehrte aber in SA.-Kretsen. Die Darstellung der Tat, wie sie bereits gemeldet wurde, gab Bürgermeister Kasten kurz vor seinem Tode selbst. Der Täter hat noch kein Geständnis abgelegt. Am heutigen Sonntag versuchten Reichsbanner und Kommunisten zu demonstrieren. Doch konnte die Polizei größere Ausschreitungen verhindern. Al» bann das Reichs banner von auswärts teilweise durch Lastkraftwagen Ver stärkungen erhalten sollte, wurden alle Straßen, die die, dqß er sein Leben läßt für seine Freunde." Unter den Klängen des alten Soldatenliedes „Zch hatt' eine» Kameraden" schließt dte Feier im Dom. Ungezählte Tausende umsäumen den Weg zum Fried- Hof. Fm Lustgarten und um den Lustgarten herum stehe» wenigstens 300 000 Menschen. Dem Sarg des erschossenen Oberwachtincisters folgen dte Angehörigen des Toten, der 'Berliner Polizeipräsident Dr. Melcher, der Kommandeur der Berliner Schupo, Oberst Polen, der Kronprinz, die Stahlhelmsührer und Offiziere der alten Armee. Dem zwei ten Sarge folgen dte Eltern, die Geschwister Matkowskts, Führer der LA. und LS., Gras Hclldorf und Minister Göring. Ans dem Jnvalidcnsriedhos «eben dem Grabe Richthoseus wird der tote SA.-Mann beigcsctzt, mährend der Sarg mit dem erschoßenen Poltzcioberwachtmcislcx in die Heimat übergcstthrt wird. 'Noch einmal spricht am Grabe der Pfarrer, nach ihm auch noch Dr. Goebbels und Göring. GrasHelldors legt sür Hitler einen Kran nieder. Dann marschieren mehr als 20 OM Männer der SA. und SL-, die Hitlerjugend Berlins und an die 5000 Stahlhelmcr, schließlich eine unzählige Menge Männer und Frauen aus Berlin an dem Grabe vorbei. Schon längst hat sich der Abend über den stillen Friedhof gesenkt. Über den die Regenschauer niedcrgchcn. Der Abmarsch der Teilnehmer an der Trauerseicr ist, wie die Polizei mitteilt, vollkommen ruhig vonstattcn ge gangen. Lediglich in der Mulackstraße Ecke Gormannstraße sielen bet dem Durchmarsch einer SA.-Abteilung vier Schüsse, offenbar aus einer Schreckschußpistole. Ein Poli-eibcamter gab einen Schreckschuß ab. Die Täter konn ten nicht sestgestcllt werden. DttlmtiimettMstmii ebne Bram? vrnütmolcknug nnooror KorUo« SodrUtlolkung Berlin. 6. Febr. Der Kampf zwischen den beiden Fronten ist jetzt auf das schärfste entbrannt. Nachdem der Landtag Leit nationalsozialistischen Auslösungsantrag abgelehnt und auch schon vorher das sogenannte Dreimänner kolleg tum, das sich aus dem Ministerpräsidenten der -Hohettöregieruug" Braun, dem Ltaatsratspräsidenten Adenauer und dem Landtagspräsidenten Kerrl zn- sammensetzte, dte von diesem beantragte Landtagöauslösung ' :lehnt hat, sucht dte RetchSregierung nach einem eg, um aus andere Weise zu einer Auslösung die
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