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Sächsische Elbzeitung : 01.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190801011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19080101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19080101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1908
- Monat1908-01
- Tag1908-01-01
- Monat1908-01
- Jahr1908
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 01.01.1908
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t,' Amtsblatt Mit Humor. Beilage „GrtfenBlaOn". Mit „Landwirtschaft!. v«tla«e". Mit „Aüustrtert. Gonntai-dlatt^', Jnseraten'Lnnahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukrnstraß« 184, in Dresden und Leipzig: di« Annoncen - BureauS von Haasenstein L Bögler, Jnvalidendank und Rudolf Ross«, in Frankfurt a. M.: N. L. Daube » Eo. 52. Jahrgang. Schandau, Mittwoch, den 1. Januar 1908. Amtlicher Teil L. hat * Wenn das alte Jahr seinen Lauf vollendet und das neue hcraufzieht, so bewegen immer mächtige Empfindungen das menschliche Herz, denn der Mensch lebt und webt in der Zeit und die Zeitspanne eines Jahres hat schon eine große Bedeutung für das mensch liche Leben, ja zwölf Monate enthalten oft die größten und wichtigsten Entwickelungen und Entscheidungen für das menschliche Leben. Zudem enthält das neue Jahr mit der uns unbekannten Zukunft immer noch den Schleier des Rätselhaften und des Geheimnisvollen für unser geistiges Auge, und obwohl die Menschen der Neuzeit glücklicherweise vielfach den alten Aberglauben verloren haben, welcher in den Prophezeiungen für die Zukunft liegt, so berührt der Jahreswechsel die Seele des Menschen doch oft in der tiefsten Weise. Das alte Jahr beendigte einen Zeitabschnitt in Erfolgen odbr Mißerfolgen, und das neue Jahr kann noch wichtigere Entscheidungen für jeden Menschen, ja für ganze Böller bringen. Dieses Bewußtsein macht in geistiger und selischcr Hinsicht den Jahreswechsel bedeutsam, und er wird es noch mehr, . wenn wir daran denken, daß nach des großen Dichters Unseren Toten ein erstes Glas! Und ein zweites der Liebe! Und die andern auf dies und das, Ganz wie es jedem beliebe! — Jedem das Seine, was er allein Sich von der Zukunft erbeten: Möge, was er im HcrMmmerlcin Wahrt, in Erfüllung treten! Ruhe dem Jubel! Jetzt wehret dem Sturm! Haltet die Lust im Gehege! Hört Ihrs?. . . Hoch oben vom Glockenturm Dröhnen zwölf ernste Schläge. . . Jeder der Töne verrauscht, verrinnt. . . Freude aus jedem Munde! Altjahr zu Ende und Neujahr beginnt. Gruß dir, Silvcsterstuiide! vr. Voigt, V li r g e r m e i st e r. Schiller Wort nur der Wille den Wert des Menschen ausmacht, und daß es an ihm liegt, durch seinen Willen, durch seine Arbeit und seine ganze Haltung Einfluß auf sein Schicksal zu erlangen und im edelsten Sinne seines > Glückes Schmied zu werden. Damit erwächst aus dem Jahreswechsel für jeden Menschen eine bedeutsame, hohe und herrliche Mahnung. Aber so sehr auch der Wille und die Talkraft des Menschen für den Erfolg im Leben zu schätzen und zu verwerten sind, so fühlt doch jeder Denkende auch jeden Tag mehr und mehr, daß über der ganzen Schöpfung und auch über der Menschheit die ewige Allmacht waltet und sie führt und lenkt, beschützt und beschirmt und selbst Böses in Gutes verwandelt. Daraus folgt für jeden Menschen, daß er auf der ewigen Schöpfermacht in Leben und Tod vertrauen und mit Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft auch des neuen Jahres blicken soll. Neues Leben und Sterben, neues Schaffen und Arbeit, aber auch neues Hoffen und Vertrauen sei daher die Losung des Menschen und der Menschheit für das neue Jahr! notwendig gewordenen allgemeinen Neuwahlen zum Reichs tage wohl der wichtigste Vorgang. Die Hauptwahlen fanden am 25. Januar statt, die zahlreichen Stichwahlen wurden im Februar vollzogen. Das Gesamt-Resultat der Wahlschlacht bestand in der Zertrümmerung der bis herigen unfruchtbaren Mehrheit, die sich aus dem Zentrum, den Sozialdemokraten, den Polen und Welfen zusammen, sir Miliche MMi, KS MIMt hmlBml md U NM«! z» SW», smie sir Sei WiMiM«! zu WKm. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Tischlermeisters Georg Zschaler in Schandan wird hierdurch aufgehoben, nachdem der im Vergleichs termine vom 0. Dezember 1907 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom 9. Dezember 1907 bestätigt worden ist. Schandau, den 27. Dezember 1907. TageS-Ordnung: Wahl des Vorstehers und dessen Stellvertreters, sowie der einzelnen AuSschußmitglicdcr. Der Stadtverordneten-Vorsteher. Fr. Stephan. Politische MhttLMWM. * Ein politischer Rückblick auf das Jahr 1907 bleibt für uns Deutsche zunächst an der erlauchten Person unseres allverehrtcn Kaiser Wilhelm haften. In uner (Nachdruck Verbote».) Glühender, duftender Bowlendampf, Kannst du die Zukunft künden? Werden im neuen Jahre mir Kampf, Werden wir Frieden finden? Aller Augen blicken so hell. . . Lächeln auf jedem Munde. . . Leicht machst, Silvester, fideler Gesell, .Du uüs die Abschiedsstunde. Krmiacht heute! Silvesternacht! Wotan mit seinen Gesellen Braust durch die Lüfte. Das ächzt und kracht, Winselt und Hunde Bellen! Freinacht heute, und Willkommstrunk Einem beginnenden Jahre! Und wir schauen der Hoffnung jung Wieder ins Auge, ins Klare! Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden, insoweit nicht § 6 des Biersteuer-Rcgulativs Platz greift, nach 8 7 dieses Regulativs mit Geldstrafe bis zu 50 Mark geahndet. Feknsprtcksttstk Nr. 22. Dl« „Siichsilche Elbzeitung" erlcheint DienSlag, DonnerS- tag und Sonnabend. Die Ausgabe d«S BlaUe» e folgt TagS vorher nachm. 4 Uhr. Abonnements Preis viertel- iährltchl Mk.IM Pfg., zwei, monatlich 1 Mk., einmonat lich 50 Pf. Einzelne Nummern l0 Pf. All« kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stets Bestellungen aus die »Sächsische Elbzeltung" an. 8 UM» dn »ADW WilW.' Wilhelm Germann. Bekanntmachung. Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß der unterzeichnete Stadtrat gemäß einem Beschlusse des NatskollegiumS von der ihm im H. Nachträge zum Bicrstcuer- regulative in der Stadt Schandau vom 18. März 1889 eingeräumten Befugnis, mit einzelnen Bicrsteuerpflichtlgcn Flxationsbcträge zu vereinbaren, für das kommende Jahr L0V8 keinen Gebrauch machen wird. Es finden daher im nächsten Jahre auf alle Inhaber hiesiger Gasthöfe und Restaurationen, sowie auf alle Bicrvcrkäufer die in 8 4 Absatz 1 und 2 des genannten Regulativs enthaltenen Bestimmungen Anwendung. Darnach sind alle diese Personen wieder vom 1. Januar 1908 ab insbesondere verpflichtet, über das von ihnen bezogene, sowohl hier als auswärts gebraute Bier, gleichviel ob es steuerpflichtig ist oder nicht, ein Buch nach Maßgabe des vom Stadtrate aufzustellenden Schemas zu führen, in welchem sofort nach Empfang Bezugsquelle, Sorte und Quantum des Bieres und Bezeichnung des Fasses cinzutragen ist. müdlicher Arbeitskraft kommt er den so mancherlei Ver pflichtungen seines hohen HcrrscheramteS nach, immerdar ist er bemüht, um die Förderung der Wohlfahrt deS deutschen Reiches und Volkes, wozu vor allem die erfolg reichen Bestrebungen des Kaisers gehören, Deutschland und weiter Europa die so kostbaren Segnungen des Friedens zu erhalten. Diesem Zwecke galten vornehmlich die Zusammenkünfte, welche der Kaiser /kurz hintereinander mit dem König von England in Schloß Wilhelmshöhe und mit dem Zaren Nikolaus von Rußland in Swine« münde hatte. Auch im abgclaufcnen Jahre führten größere Reisen den Kaiser wiederholt über die NeichS- grenze hinaus. So unternahm er abermals seine ge wohnte allsommerliche Erholungsfahrt nach Norwegen; unmittelbar vorher hatte er in Begleitung der Kaiserin und des Prinzen Adalbert, seines dritten Sohnes, der dänischen Königsfamilie in Kopenhagen einen mehrtägigen Besuch abgcstattet, welcher als ein erneutes Zeichen der eingcleitetcn besseren Beziehungen zwischen den Höfen von Berlin und Kopenhagen registriert werden durfte. Im Spätherbst folgte dann eine gemeinschaftliche Reise des Kaiserpaares nach England nach, bet welcher die Majestäten eine Woche die Gäste des englischen Königs paares waren. Diese jüngste Begegnung Kaiser WilhtilmS mit dem Könige Eduard, seinem Oheim, hat zweifellos der im Zuge befindlichen Wiederherstellung der /alten guten Beziehungen zwischen Deutschland und England wesentliche Dienste geleistet, welche Ueberzeugung durch die geradezu begeisterte Aufnahme Kaiser Wilhelms jenseits .1 des Kanals seitens der ganzen Bevölkerung nur ein« Verstärkung erfahren konnte. Im Anschlusse an den Be such am verwandten Londoner Hofe nahm der Kaiser noch einen längeren Aufenthalt in Schloß Highcliffe an der Südostküste Englands, um hierdurch die Nachwirk ungen eines Halskatharrs zu beseitigen, von welchem er noch vor der Abreise nach England befallen worden war; erfreulicherweise zeitigte der Aufenthalt in Highcliffe voll ständig den erhofften Erfolg. Die Kaiserin erlitt während ihrer Sommervilleggiatur In Schloß Wilhelmshöhe durch Ausglcitcn eine Sehnenzerrung am linken Fuße, doch verheilte die Verletzung ohne bleibende Nachteile. Freudige Teilnahme in den weitesten Schichten der deutschen Nation ries die Geburt eines zweiten Sohnes des kron- prinzlichen Paares des Reichs und von Preußen hervor; der jüngste Sprosse des Hohenzollernstammes erhielt in der Taufe, bei welcher Prinz-Regent Luitpold von Bayern, vertreten durch den bayerischen Prinzen Ludwig, Haupt pate war, den Namen Louis Ferdinand. Aus der Reihe der deutschen Bundesfürsten wurde Grobherzog Friedrich l. von Baden, einer der verdienten Mitbegründer des neuen Reiches, durch den Tod abberufcn, ihm folgte auf dem Throne sein Sohn Friedrich II. nach. Auch die ver witwete Königin Carola von Sachsen, die hinterlassene Gemahlin König Alberts, mußte der Zeitlichkeit ihren Tribut zollen. Unter den politischen Ereignissen, welche das Jahr 1907 für Deutschland zeitigte, waren die infolge der Auflösung des alten Reichstages am 13. Dezember 1906 Heffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums im Anschluß an die Donnerstag, den 2. Januar 1VV8, nachm. '/r8 Uhr im Siyungssaale des Rathauses stattfindende gemeinschaftliche Sitzung beider städtischer Kollegien. Tel.« Adr.: Elbzeitung Inserat«, bei der w«U«n V«rbreitung d.Bl. von groß«« Wirkung, sind Montag», Mittwoch» und Fr«i tag» bi» spätestrn» vormittag» S Uhr aufzugebin. Preis für die gespaltene CorpuSzell« oder deren Raum IK Pf. (tabellarische und kompliziert« nach Übereinkunft.) „Eingesandt" unterm Strich 80 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Liebe Leserinnen und Leser. Mit den: heutigen Tage übernehmen mir die Redaktion der „Sächsischen 'Elbzeitung" und werden bestrebt sein, dieselbe in der Weise zu führen, um Niemanden in seiner persönlichen, politischen und konfessionellen Ueberzeugung nahe zu treten. Dagegen aber werden wir, wie es der Charakter unserer Zeitung, als amtliches Organ und unsere eigene Ueberzeugung verlangt, wissenschaftlich und praktisch den Sozialismus zurückzudrängen suchen und stets für die Interessen des engeren und weiteren Vater landes eintreten. Ebenso soll es unsere vornehmste Aufgabe sein, die Interessen aller Stände harmonisch zu vertreten, denn nur dadurch kann allen Gesellschaftsklassen, der Kommune und dem Vaterlande am besten gedient werden. Auch werden wir da unsere Stimme erheben, wo die Interessen irgend eines Standes usw. in Ge fahr sind, denn die Fresse ist die Stimme des ganzen Volkes. Und diese Stimme wird nicht un gehört verhallen, da sie eine große gebietende Macht darstellt! Daher ist es notwendig, daß Leserinnen, Leser und Redaktion in engerer Fühlung bleiben und sich gegenseitig Vertrauen schenken. Auch dies geht die geschätzten Inserenten an, welche der Presse finanziell das Rückgrat stärken, wovon wiederum die Ersteren denn Hauptgewinn davon tragen, da die Presse den Schlüssel des Reichtums für die Geschäftsleute bildet. Um den lokalen und provinziellen Teil unserer Zeitung besser ausgestalten zu können, ersuchen wir Alle uns mit Zusendungen von Berichten über Neuig keiten, Unglücksfällen usw. unterstützen zu wollen, was allen unseren Leserinnen und Leser zu gute kommt. Wir werden die „Sächsische Elbzeitung" nach allen Seiten interessant zu machen suchen und bitten daher alle unseren werten Leserinnen, Leser und Inserenten, uns auch fernerhin ihre Treue bewahren zu wollen und entbieten damit denselben die besten Glück- und Segenswünsche zum Jahreswechsel.
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