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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190505059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19050505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19050505
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-05
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.05.1905
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Hotzrrtstrw Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Dernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Urspmng, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf dem Land« entgegen, auch befördern die Annoncen» Expeditionen solche zu Originalpreisen. Erscheint jeden Wochentag ablnds für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal ML IHb durch die Post Mk. 1 92 frei in'S Hau«. Anzeiger f«r für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu HohensteinErnstchal. Organ aller Geinernöe-Vera>altrrngen Ser »inliegenden Ortschaften. Nr. 103. Freitag, den 5. Mai 1905. 55. Jahrgang Verordnung über die Anzeigepflicht bei ansteckenden Krankheiten vom 29. April 1905. tz I. Außer den in ß 1 des Reichsgesetzes, betreffend die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, vom 30. Juni 1900 (Reichsgesetzbl. S. 306) angeführten Fällen der Anzeigepflicht bei Aussatz (Lepra), Cholera (asiatischer), Fleckfieber (Flecktyphus), Gelbfieber, Pest (orientalischer Beulenpest), Pocken (Blattern) — wird die Anz-igepflicht für Croup, Diphtherie, Genickstarre (menm^tls cerebro8pinLÜ8), Scharlach und Typhus nach Maßgabe folgender Bestimmungen angeordnet: 8 2. Jeder Erkrankungs- und Todesfall an Croup, Diphtherie, Genickstarre, Scharlach und Typhus, sowie jeder Fall des Verdachtes der Genickstarre und des Typhus ist von dem behandelnden Arzte unverzüglich und spätestens binnen 24 Stunden nach erlangter Kenntnis dem Bezirksarzte münd» lich oder schriftlich (unter Benutzung des vorgeschriebenen Formulars) anzuzeigen. Bei Postsendungen ist die Frankierung der Anzeigen nicht erforderlich. ' 8 3. Ist in den Fällen des 8 2 ein Arzt zur Behandlung des Kranken nicht zugezogen worden, so ist die Anzeige von den nachstehend aufgeführten Personen an die Polizeibehörde des Auf enthaltsortes des Erkrankten oder des Sterbeortes zu erstatten. Anzeigepflichtig sind in diesen Fällen: 1) der Haushaltungsvorstand, 2) jede sonst mit der Behandlung oder Pflege des Erkrankten beschäftigte Person, 3) derjenige, in dessen Wohnung oder Be hausung der Erkrankungs- oder Todesfall sich ereignet hat, 4) die Leichenfrau. — Die Verpflichtung der unter 2—4 genannten Personen tritt indes nur dann ein, wenn ein früher genannter Verpflichteter nicht vorhanden ist. Die Polizeibehörde hat die bei ihr eingehenden Anzeigen sofort an den Bezirksarzt einzusenden. 8 4. Zuwiderhandlungen gegen die Anzeigepflicht werden an den Anzeigepflichtigen mit Geld strafe bis zu 150 Mark oder mit Haft geahndet. . ß 5. Der letzte Satz von 8 18 Ziffer 3 Absatz 2 der Verordnung vom 12. Dezember 1900 zur weiteren Ausführung des Reichsgesetzes vom 30. Juni 1900, die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten betreffend usw. (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 967) und die Verordnung vom 25. Juni 1904, die Anzeigepflicht der Aerzte beim Vorkommen ansteckender Krankheiten betreffend (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 244), werden aufgehoben. Dresden, den 29. April 1905. Ministerium des Inner«. V. Metzsch. Kreher. Gelöscht worden sind im Handelsregister für Hohenstein-Ernstthal die Firmen E. A. Wittig auf Blatt 11 und O. E. Vogel auf Blatt 163. Hohenstein-Ernstthal, am 3. Mai 1905. Königliches Amtsgericht. — Der 1. Termin Staatseinikommen- und ErgSnzungssteuer auf das Jahr 1905 ist spätestens bis IS. Mai d I. an die hiesige Ortssteuereinnahme — Rathaus, links 1. Zimmer — abzuführen. Oberlungwitz, am 3. Mai 1905. Der Gemeiudevorftaud. Lieberknecht. Die Stelle eines Nachtschutzmannes, verbunden mit dem Posten eines Hausmanns für daS Rathaus ist hier baldigst zu besetzen. Selbstgeschriebene Bewerbungsgesuche sind bis 10. d. M. hier einzureichen. Oberlungwitz, am 4. Mai 1905. Der Gemeiudevorstand. Lieberknecht. Freibank: Maus von sehr Mm rahn MöfW, Pfd. 50 Pfg. Aus dem Reiche. König Fridrich August in Wien. Zu Ehren unseres Königs fand gestern in der Hofburg ein Galadiner statt, bei welchem Kaiser Franz Josef folgenden Trinkspruch ausbrachte: „Euerer Majestät Besuch Ist Mir ein erfreuliches Zeichen Unserer beiderseitigen freundschaftlichen Gefühle, sowie der aus gezeichneten und engen Beziehungen, welche zwischen Unseren Staaten bestehen. Ich heiße Euere Majestät von Herzen will kommen und kann nicht umhin, Meinen aufrichtigen Tank für diesen Bekuch hiermit zum Ausdruck zu bringen. Zugleich spreche Ich die Zuversicht aus, daß die t ra d i t i 0 n e l l e gute Nachbarschaft, welche von jeher zwischen dem Kö nigreich Sachsen und Oesterreich-Ungarn gepflegt wird, fort dauern und Unseren Volkern wie bisher zum Wohle gereich n werde.. Indem Ich auch in dieser Richtung Mich der glück lichen Uebereinstimmung Euerer Majestät Intentionen mit den Meinen versichert halte, erhebe Ich das Glas auf das Wohl ergehen Euerer Majestät und auf eine lange und segensreiche Regierung!" König Friedrich August erwiderte mit folgendem Toast: „Euerer Majestät sage Ich Menen herzlichsten, tief gefühlten Dank für den überaus freundschaftlichen und glän zenden Empfang, welchen Allerhöchstdiesclbcn die Gnade hatten, Mir heute in Ihrer Haupt- und Residenzstadt zu gewähren. Eine langjährige innige Freundschaft verbindet Unsere Länd-r und Häuser. Euerer Majestät treue Liebe und verwandtschaft lichen Gefühle für Meine beiden in Gott ruhenden Vorgänger und die auch Mir so oft bewiesenen Zeichen von Huld und Gnade, machen cs Mir zur Ehrenpflicht, im Sinne Meines heißgeliebten verewigten Vaters alles zu tun, um die festge- knüpsteFreundschas, weiter zu pflegen Ich fol. e dabei auch dem Zuge Meines Herzens. Seit den Tagen der großen Kämpfe vor Wien 1683 haben Unsere Armeen treue Waffenbrüderschaft geha'ten. Wie Meine Armee Euere Majestät mit Stolz zu den Ihrigen zählt und seit dem heutigen Tage mit Allerhöchster Genehmigung auch Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand ihr ange- hört, so erfüllt es Mich mit berechtigtem Stolze, in der glor reichen österreichisch-ungarischen Armee die Stelle eines Ober befehlshabers einnehmen zu dürfen. Alle Gefühle und auf richtigen Wünsche, welche Ich ,ür Euere Majestät und die beiden unter Allerhöchst Ihrer weisen Regierung blühenden Länder habe, bitte Ich in den Ruf zusammenfaffen zu dürfen: Seine Maj stät der Kaiser von Oesterreich und apostolische König von Ungarn, Mein lieber väterlicher Freund, lebe hoch, hoch, hoch!" Das Wiener „Fremdenblatt" bespricht in einem Leitartikel die bei der gestrigen Gala-Tafel gehaltenen Trinksprüche und erklärt, die beiden Toaste feiern und bekräftigen einen altehrwürdigen schönen Freundschaftsbund, welcher das Habsburgische und Wettiner Herrscherhaus, Oester reich-Ungarn und Sachsen seit Jahrhunderten mit einander vereint. Das innige, vertraute Verhältnis ist bereits zu einer historischen Tradition geworden und bei jedem Anlaß zu frohem Feste oder ernster Teilnahme erhält es von neuem seine vollgültige Bestätigung. An die Schlußworte des Toastes des jKönigs Friedrich August anknüpfend, in welchem er F^nz Joseph als seinen lieben väterlich Freund sägt das „Fremdenblatt": Es iss dies das Bewußt,'e.'fl ?iner kostbaren Verlassenschaft, das aus den innigen Wmsen herausspricht und der von einer schönen Tradition unö von eigenem Em pfinden getragene Entschluß, dieses Erbe auf die kommenden Zeiten und folgenden Geschlechter in seiner Vollkraft zu übertragen. In der Hofburg empfing der K ö n i g gestern nachmittag die Honorationen der Wiener säch sischen Kolonie und unterhielt sich mit einzelnen der Herren, am längsten mit dem Großindustriellen Bruno Everth, den der König sofort als Dresdener ansprach und begrüßte. Zu den sächsischen Landtagswahlen. Während die sächsische Sozialdemokratie sich bisher, und zwar noch bis in die allerneueste Zeit hinein, auf den Standpunkt gestellt hat, alle bürger lichen Parteien seien als reaktionär über einen Kamm zu scheren und es lei deshalb ausgeschlossen, daß man jemals bei einer Wahl für einen Bürger lichen stimme, hat jetzt inDresdenein sozialdemo kratischer Reichstagsabgeordneter eine entgegengesetzte Auffassung kundgegeben, die aus den angeführten Gründen prinzipielle Bedeutung hat. Wie uns nämlich von dort gemeldet wird, hat der Reichs tagsabgeordnete Sindermann, der Vertreter für den sächsischen Wahlkreis Löbau, es bei einer am 29. April in Dresden abgehaltenen Parteiversamm lung des Sozialdemokratischen Vereins Dresden-A. für unbedenklich bezeichnet,wenn, »meinen Konser vativen aus dem Landtag „herauszubeißen", wie daS bei dem zur Wahl stehenden Geh. Hofrat Justizrat Opitz der Fall sei, einzelne sozial demokratische Wahlmänner für den linksliberalen Kandidaten stimmen würden. Ein Kompromiß wäre das nicht. Diese Erklärung ist darum um so interessanter, weil Herr Sindermann der Vorsitzende der sächsischen sozialde mokratischen Landesorganisation und der Zentral» Wahlkomitees ist Man wird aber gleichwohl abzu warten haben, ob dieser Anregung auch Folge ge leistet werden wird. Von der Mittelmeerreise des Kaisers. Aus Venedig wird vom 3. Mai gemeldet: Der Kaiser und die Kaiserinmit den Prinzen begaben sich vormittags */,9 Uhr mit Motorboot in die Giardini pubfici zum Besuch der Internatio nalen Kunstausstellung. In der großen Allee standen eine Kompagnie Infanterie und vier Ab teilungen Karabinieri als Ehrenposten. Am Eingang der Ausstellung wurden die Majestäten vom Bürger meister empfangen und durch die Ausstellung geführt. Die Hobey Herrschaften besuchten zuerst die auslän- oychen Säle und verweilten hauptsächlich im deutschen Knole. dann besichtigten sie den italienischen Saal «n« Jn.°^ dk Werke und Dekorationen. Nach dem Verm,^.. . Ausstellung machten die Majestäten einen Spazier gang durch den Park, welcher das Ausstellungs- gebäude umgibt und verließen um 9 Uhr 40 Min., nachdem sie sich vom Bürgermeister verabschiedet hatten, im Motorboot die Giardini publici. — Die Kaiserin unternahm eine Fahrt auf dem Canale grande und besichtigte mehrere Kirchen. Nach mittags verblieb das Kaiserpaar an Bord. Abends wurde den Majestäten eine glänzende Sere nade von einem reich illuminierten Prahm aus dargebracht. Zur Marokko-Frage. Als Graf Tattenbach gestern seine Reise nach Fez antrat, versammelte sich, Depeschen aus Tanger zufolge, das ganze dortige diplomatische Korps samt allen Notabeln des Ortes, um ihm, mährend die vor dem Gesandtschaftshause wogende bunte Volksmenge sich in Hochrufen erging, glück liche Reise zu wünschen. Vorher empfing der kaiser liche Sondergesandte angeblich den Vertreter der „Times" und teilte ihm, wie dieser behauptet, mit, er werde dem Sultan zu allererst die Notwendigkeit eines besseren Schutzes von Leben und Besitz der Europäer in Marokko vorhalten. Ueber den Weg zu diesem Ziele seien ja Deutschland und Frankreich einig; in der Hauptsache dagegen, nämlich darin, daß der Anarchie ein Ende gemacht werden müsse, seien alle drei Missionen, die demnächst in Fez Zusammen treffen würden, einig. Derselbe Korrespondent will erner erfahren haben, Deutschlands Abgeneigtheit, zu einer Sonderverständigung mit Frankreich zu gelangen, beruhe darauf, daß es nach gewissen Er öffnungen, die es verschiedenen Mächten in dieser Frage gemacht habe, nicht einseitig vorgehen zu dürfen glaube. Die Stärke der deutschen Position einerseits und Frankreichs Unfähigkeit zur Durch führung seines Reformplanes andererseits würden in Fez gleich überzeugend zu tage treten; denn für den wahrscheinlichen Fall, daß der Sultan sich dem größeren Teil der französischen Vorschläge gegenüber ablehnend verhalte, würde Frankreich die zum Schutze europäischer Interessen vielleicht sehr bald erforder liche Machtentfaltung ohne Verständigung mit den Mächten nicht vornehmen können. Während der für Anfang Juni angekündigten Pariser Anwesenheit des Königs von Spanien will der Ministerpräsident Villavarde einer Madrider Depesche zufolge gewisse, schon jetzt vorbereitete handelspolitische Abmachungen mit Frankreich treffen, die bestimmt wären, sich in das allgemeine wirtschaftliche Reform Pro gramm einzufügen, mit welchem Villaverde Ende Juni hervorzutreten gedenkt. Zu den franko- spanischen Abmachungen gehört die Teilnahme - von Frankreich geplanten Netze Spaniens an —'bindenderZollposten telephonisch mit einander zu vc.-. - Ete längs der mittelländischen und atlantischen .. Marokkos : Melilla, Ceuta und Tanger sind als Hauptstationen namhaft gemacht. Aus Sndwestafrika. Die neuesten Meldungen aus Südwest-Afrika geben ein viel befriedigenderesBild von der Lage dort, als die Telegramme der vorigen Woche. Am 4. April hatte der Generalkonsul in Kapstadt mitgeteilt, daß nach einem Berichte der kapländischen Grenzpolizei der Bandenführer M 0 renga aus den Karrasbergen vertrieben und nach Olifant- kloof an der Grenze von Betschuanaland entflohen sei. Jetzt meldet nun General v. Trotha, daß Morenga am 25. April die Karrasberge geräumt habe. Er muß also dahin zurückgekehrt sein. Der noch im vorigen Monat noch ganz offene Weg nach der britischen Grenze scheint aber jetzt zum Teil ge sperrt zu sein, denn die Bande Morengas ist in zwei Teile gesprengt worden, die nach Osten und Westen ausgewichen sind. Bei welcher Abteilung sich Morenga selbst befand, wird nicht angegeben. Das Ausweichen der Hottentotten nach Westen ist ein deutliches Zeichen dafür, daß der Weg nach Osten auf die englische Grenze zu ihnen gefährlich erscheint. Wie schon nach dem Süden zu die Truppen einen Damm für den freien Verkehr ge bildet hatten, so schließt sich nun auch das Tor nach Osten. Dadurch tritt der Kampf der Truppen gegen die Aufständischen in ein neues Stadium und so erst wird ein Stellen der einzelnen Trupps der selben möglich und eine wirkliche Beendigung des langwierigen Kampfes tritt vor Augen. Aus dem Auslände. Die Lage auf Kreta. Nach römischen Nachrichten hat sich die Lage apf Kreta verschlimmert. Der wohlwollende Rat der Schutzmächte blieb ungehört, sodaß diese sich über das, was zu tun ist, nicht länger unschlüssig bleiben können, wenn der von ihnen stabilierte 3mtu>; guo auf dem Balkan aufrechterhalten wer den soll. Prinz Georg von Griechenland ersuchte aber mals die Mächte um G « st a t t u n g der Union
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