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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189705140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-14
- Monat1897-05
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1897
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Tageblatt und Anzeiger Wedlalt und Ameiger). Lkl»zrwnm°«dk»sse HH» gL A gU S«Nlprrchsttll, „Lag.blatt", N'esa. AH, 44» H-N V H-T» H-H> «r. 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Rief«. 11«. Freitag, 14. Mat 18S7, MendS. S«. Fahr, »«» Mesarr kageblatt rrschrtnl jede» Lag Abend« mtt Nu-nahmr der Sonn» und Festtag«, vierteljährlich« vezagSpreiS bet Ldholmig in den Expedition« in Riesa und Strehla ob« durch krSger frei in» Hau« I Marl kV Psg., bei Abholung am Schalt« d« kaisrrl. Postanstaltm 1 Mark 25 Psg., dwcch dm Briefträger frei in» -au« 1 Marl 65 Psg. UuzetGrmUuuatz»« fttr di, Nummer d»S «urgabetage« bi« vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle »astanienstraß« VS. — Für di» RSaetiou verautworttich: Hermann Schmidt in Riesa. Im Hotel zum „Kronprinz" hier kommt Donnerstag, den 20. Mai 1897, Vorm. 10 Uhr, ein Faß Rothwein (ca. 220 Liter) gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 11. Mai 1897. Der Ger.-Vollz. beim Königl. Amtsger. Sekr Gidan». Oertliches und Sächsisches. Riesa, 14. Mai 1897. — Ueber G. Dähne's Vorträge schreibt das .Leipziger Tageblatt": „Vor ein.m außerordentlich zahlreichen und nicht minder aufmerksamen Auditorium hielt gestern Herr Gustav Dähne den ersten seiner beiden populären physikalischen Experimentalvorträze. Herr Dähne besitzt, wenn Jemand, die Gabe, mit schlagender Ueberzcugungslraft die kritischsten Fragen der W ssewchafk an der Hand seiner erstaunlich exacien Experimente selbst einem unvorbereiteten Zuhörer vorzuführen und zu lösen. Seine Methode ist ganz einzig. E. stellt das Problem, um das es sich handelt, zu nächst experimentell in seiner einfachsten Erscheinungsform dar; dann oariirt er dasselbe bis zu den complicirtesten und verwickeltsten Phasen, und nachdem er so die Neugierde seiner Zuhörer auf das Höchste gespannt, bricht er scheinbar plötzlich ab, um ein ganz ferne liegende« Experiment vorzusühren. Aber ferne liegt dies Experiment keineswegs; es enthält eben di« Antwort auf die Frage und da« leuchtete bald Jedwedem so angenehm überraschend ein, daß wohl Mancher sich für ein recht respektables Forschergenie halten mochte, ohne zu ahnen, daß er e« doch nur der gewandten Führung zu danken habe, wenn er scheinbar selbstständig de« Räthsel« Lösung gefunden. Wir begrüßen e« mit freudiger Genug- thuung, in Herrn Dähne einen Experimentator kennen ge lernt zu haben, der e« verstanden hat, seine früheren Vor gänger auf dem gleichen Gebiete bei Weitem zu übertreffen." — Der Meißner Oombau-Verein sieht sich endlich ver anlaßt, folgende Erklärung abzugeben: „In Nr. 16 und 18 de« „Kirchen- und Schulblattes", herausgegeben von Pfarrer Schenkel in Cainsdorf, wird die von un« beabsich tigte Erhaltung und Wiederherstellung des Domes in Meißen verdächtigt als eine „Arbeit für den Papst", eine Arbeit, welche die katholistrung des Dome« und die Entstehung eines Meißner BiSlhums befürchten lasse. Wir weisen diese jeder thatsächlichen Unterlage entbehrende, ehrenkränkendeBehauptung mit Entrüstung zurück. Unser Unternehmen ist gestellt in den Dienst des protestantischen; Meißner Domes. Die drei in Lvnngsliois veaustragten und an unserer Sache belheiligken Siaatsministcr haben dasselbe am lrch gebilligt. Das Domcapirel, welchem der Präsident der evangelischen Landessynode und Männer, wir die Professoren Luihardt und Fricke angehören, hat zngestimmt. In der Landes y rode ist des Dombau-Bereiris ohne Widerspruch höchst wohlwollend gedacht. Der Vorstand des Dvmbau-Vereins selbst besteht aus evangelischen Männern, die rn ihrer Waubcnslreue zu verdäch tigen, Niemand ein N-chr H it. Die Eigenschaft Les Meißner Doms als einer evangelischen Kirche .st durch Gesetz und Verfassung, sowie durch bindende Erklärungen der Scaats- regrerung, welche im Wortlaute folgen, gewährleistet. Aus den Landtagsmilthellungen der Zweit.» Kammer 1857/58 3. Band S. 2625: Staatsminister Behr: „Ich ent spreche sehr gern der Aufforderung, die an uuch ergangen ist. Ich habe die Erklärung in der geheimen Sitzung mit einigen Worten zu mmiviren gesucht; davon sehe ich jetzt ab in der Voraussetzung, daß Sine wettere Diskussion darüber nicht stattfinden wird. Wäre das wider Erwarten dennoch der Fall, dann freilich müßte ich auch hierauf wieder etngehen. Die Erklärung, die ich abzugeben gehabt und abgegeben hab-', lautet wie folgt: „Obgleich die Rechte der protestantischen Kirche auf ihre Einrichtungen und Besitzungen durch Verfassung«- mäßige Bestimmungen-gegen jeden Eingriff zur Genüge geschützt find, so will die Regierung dennoch Na men« der Krone die Erklärung abzeben, daß die Einführung eine« öffentlichen katholischen Gottesdienste« im Dom zu Meißen weder ür jetzt noch sür die Zukunft in ihrer Ab sicht liegt." Rach den Landtag«mittheilungrn der Ersten Kammer 1857/58 2. Band G. 1707 f. ist auf diese Erklärung auch von de« Referenten vou Böhlau Bezug genommen und i« i Anschluß daran von dem Domherrn von Watzdorf i im Namen de« DomcapitelS mit folgenden Worten ! zu der Sache Stellung genommen worden: „Bei dieser Er- 1 klärung der hohen StaatSregterung setze ich voraus und glaube voraussetzen zu können, daß durch dieselbe irgend eine Beein trächtigung des Domcapitel« Meißen nicht hat beabsichtigt werden wollen. Hätte man sich die Mühe genommen, vor der betreffenden Anfrage an die hohe Staatsregierung über die Verhältnisse der Domkirche sich zu unterrichten, so würde man die Ueberzeugung erlangt haben, daß die Gtaat«regierung gar nicht in der Lage ist, ohne Einwilligung de« DomcapitelS Meißen in der Domkirche einen öffentlichen katholischen Gottes dienst herzustellen." Im Namen de« Meißner Dombau Verein«: - Geheimer Rath Professor vr. Wach, Vorfitzender; Kammer herr Amt«hauptmann von Schroeter, Oberschulrath Or. Peter, stellvertretende Vorsitzende. — Falsche Zwanzigmarkscheine find neuerdings an vielen Orten im deutsche» Reich angehalten worden. Sie tragen durchweg die Nummer r. 262,416. Der Werthaufdruck Zwanzig Mark zeigt statt der blaurothen eine hellrothe Karbe. Ferner fehlen bei den falschen Scheinen da« Wasserzeichen und die hervortretenden Fasern im Papier. Die Strafan drohung ist mit schwächeren, unregelmäßigen Schriftzügen gedruckt. — Der Maikäfer, der gefürchtete Feind eine« gro ßen Theile« unserer Kulturen, welcher diese« Jahr in beson der« großen Massen erwartet wurde, ist bisher so gut wie i auSgebliebe«. Er gehört, bi« jetzt wenigsten«, zu den große» Seltenheiten; auch ihm dürfte der heurige Wonnemonat wenig Verlockendes bieten. — Die Centralstelle für Arbeiter-Wohlfahrt-einrich- tungen in Berlin, deren Vorsitz Herr Geheimer Oberregie- I rungsralh Dr. Post führt, unternimmt zum Studium ver- j schieden» Arbeiter-WohlfahrtSeinrichtungen eine Rundreise j durch Sachsen, Böhmen und Schlesien. In Leipzig, wo ' der erste Aufenthalt genommen wird, traf die Reisegesellschaft, - die sich aus Regierungsvertretern und Vertretern heroorra- ! gender industrieller Etablissements zusammensetzt, am gestrigen s Donnerstag ein, während für den heutigen 14. Mai Abends , die Ankunft in Dresden festgesetzt ist. j Mittweida. Eine belehrende und interessante Gerichts- ; Verhandlung wegen unlauteren Wettbewerbs ianv am vorigen ! DienStag vor dem diesigen Schöffengericht statt. Eine An- zahl Mittweidaer Geschäftsleute hatte auf Grund de« - Gesetze« gegen den unlauteren Wettbewerb gegen den Kau> - mann A. Alexander, Inhaber eines sogen. „WaarenbazarS", i die strafrechtliche Verfolgung beantragt. Der Beklagte hatte in einer Anzahl Inserate „Bieruntersetzer aus Nickel" für 12 Pfg. das Stück, seidene Schürzen mit Seidenstickereien , für 1 Mk. 25 Pfg. au-geboten, ferner im Schaufenster j „Nickel-Uhrketten" für 38 Pfg. ausgelegt. Er führte zu seiner Bertheidigung an, e« seien die von ihm gebrauchten NamenSbezeichnungrn „handelsübliche Ausdrücke" und suchte diese Angaben zu bekräftigen durch Vorlegen der Fabrtkanten- Fakturen. Er gab aber zu, daß die von ihm ausgebotenen Schürzen keine seidenen, sondern halbseidene waren. Der al« Sachverständiger der Seidenbranche geladene Kaufmann Schellrnberger au« Chemnitz erklärte, e« sei nicht üblich, der- artige Schürzen al- „seidene" zu verkaufen. Bezüglich der „Nickelketten" bezweifelte der Sachverständige, Soldarbetter Bormann.Chemnitz, daß e« im anständigen Geschäftsverkehr möglich sei, daß nur vernickelte Sachen al« „aus Nickel" verkauft würden. Das nach nahezu '/.stündiger veralhung verkündete UrtheU erkannte a»f SO Mk. Geldstrafe für jeden einzelnen Fall, also zusammen ISO Mk., eventuell iS Tage Hast, Tragung aller kosten und öffentliche Bekanntgabe des Urtheil« im Amtsblatt«. —g. Dresden, 14. Mai. Gestern Abend fand i« Saale der Leatralhallr «lne v»» circa 1000 Personen be suchte öffentlich« Versammlung der Etkenbahnarbetter Sachsen statt. Ein Herr Bürger, Vorsitzender de« verbände« der Eisenbahner Deutschlands, Sitz Hamburg, referirte über da« Thema: , Die Lage der Eisenbahnarbeiter Sachsens", wobei er Propaganda sür den von ihm vertretenen, bereit« ge nannten Verband «achte. Nachdem noch einige Redner ge sprochen hatten und verschiedene Resolutionen eingegange« waren, wurde da« gewählte Vorfitzendenbureau wegen der innezuhaltenden Tagesordnung unter sich uneinig, fwas zur polizeilichen Auflösung der Versammlung führte. Dresden. Vorgestern Nachmittag >/,6 Uhr fand i« hiesigen Verein-Hause, Zinzendorfstraße, die Schlußsitzung der i« vorigen Jahre im Mai in der sächsischen Residenz abge haltenen 2. internationalen Gartenbau-AuSstellung unter de« Vorsitze des königl. Ober-GarteudirektorS Boucher statt. Die Ausstellung ergab einen Reingewinn von 20000 Mark, 14000 M. erhielt hiervon die Gartenbauschule de« Garlen- bauoerbandes im Königreich Sachsen, 4000 Mk. die Stif tung sür arme Gärtner der Genossenschaft „Flora" zu Dres den und 2000 M. die Genoffenschaft „Flora" zur Gründung eines Fonds, welcher die Verpflichtungen, die «uS interna ttonale« Gartenbau-Ausstellungen erwachsen, zu bestreiten hat. Daß die Ausstellung überaus zahlreich besucht gewesen ist, geht schon aus der Thatsache hervor, daß die Eintrittsgelder allein einen Erlös von 180524 M. 25 Pf. ergeben haben. Unter den Ausgaben figuriren als höchste Posten die Her- stellung der Gartenanlagen im städtischen Ausstellungsparke mit 45248 M. 12 Pf. und die Herstellung der Baulichkeiten Mtt 47728 M. 61 Pf. * Pirna, 12. Mai. Da- Comitee de« in diesem Jahre hier abzuhaltenden Gardereiter-RrgimentS-TageS hat in seiner letzten Sitzungen Anwesenheit des Ehrenpräsidenten, Herrn Kammerherrn Rittmeister a. D. Grafen Rex, be schlossen, das Fest acht Tage früher, nämlich den 19., 20. und 21. Juni abzuhaltea. Der Festbettrag ist auf 1 Mark 50 Pfg. gestellt, welcher bei Anmeldung, die bi« zu« 5. Juni zu erfolgen har, einzusenden ist an Inspektor a. D. Döcke in Pirna. Gleichzeitig ist mit anzumelden, ob Freiquartter gewünscht wird. Festkarte gilt als Legitimation zur Fahr preisermäßigung auf den Bahnen. Unser Pirna rüster sich schon jetzt, um den alten wie jungen ehemaligen Gardereitern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Zwickau. Ein zärtlicher E-egatte wurde hier ver haftet. Derselbe mißhandelte seine er-r kürzlich vom Wo t en- b.tt genesene Ehefrau in so roher Weise, indem er sie aus dem Bette warf und mir Fäusten schlug, daß an ihrem Körper eine ganze Menge blutunterlaufene Stellen zu sehen waren. — Ebenfalls verhaftet wurde wegen vorsätzlicher Brandstiftung ein 26 jähriger Cigarrenarbeiter. Derselbe hatte, während er sich in Abwesenheit seiner Angehörigen allein in der Wohnung befand, die Stubenthüre abgeschlossen und dann die brennende Petroleumlampe in die Stube ge worfen. Dadurch sollte, wie er später selbst zugab, ein Brand verursacht werden. Lr wollte gern in das Gesäagniß kommen, da ihm seine Eltern und Geschwister nicht wohlwollten. Zum Glück bemerkte ein älterer Bruder das Feuer, schlug schnell entschlossen die Thüre ein, erstickte die Flamme und löschte die bereit- angebrannten Möbel und die Stubendiele. Chemnitz. Wie der hiesige Anzeiger mittheilt, sind die BerdachtSgründe gegen den wegen de- Mordes im Zeisig walde in Treuen verhafteten Schneidergehilfen Heinig au« Stollberg so wenig stichhaltig, daß die Freilassung, wenn nicht schon geschehen, unzweifelhaft sofort erfolgen wird. Ver haftungen in derselben Angelegenheit sind schon in verschie denen Orten erfolgt, ohne indes zu einem Ergebniß zu führen. Annaberg, 13. Mat. Unter Blitz und Donner hat e« gestern Abend mehrere Stunden so anhaltend geschneit, daß sich bis in die heutigen Morgenstunden unsere ganze Gegend im weißen Gewand prüseuttrte. Den Strahlen der Sonne konnte die Schneedecke in Feld und Flur natürlich nicht Stand halten, aber auf unseren Bergen und in den Wäldern ist der Schnee liege» geblieben und der ganze Kamm unseres Gebirge« glänzt wieder im reinsten winter lichen Weiß. Laustgk, IS. Mai. Der Bau de» hiesigen nruen A«t«gericht»gebSudes schreitet rüstig vorwärt«, doch soll da«-
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