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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.01.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030110015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903011001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030110
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903011001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-10
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- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.01.1903
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verugrgedlldn L A,. »n tundkn »r«v. K. !kr ^ev öever üiM bten ilsn tttisa llM .tu. «tu«8 >»»!, !c>3«. m irr. MlliL^ r. Ion- mpsichlt »«.,. enkirchc>" tzenstreßc. d-kteur: »«»««> LNWEH amerS«, bM« mchmiMtchj; Niu«lai«i» vkÄuIwdi« ««La Nt«t üuttxunUirl. L«Ieiramm.>hr»N«: »««»er« «»chetch «,» »r««de» GegrSidet 1856. A Lw 8««. n U?1»Dr1lL I Lw8««A. tttr ILotUInn- unÄ vaN»rtßkvI —- —. - D p. — Haupt -(Heichasislu'll«: Marienstr. Stt. Anreizen, tarif. Limabme vo» Ankündiouiip", Ir» Nachmmaa^ 8 Uw Lon» stnerlasL nur LcurikMvahe r. , II vts'/.lUdi 2>ie Nvalv-irotrii-d leite ica 8 Hilaem ra PIg. »n duidiaunaen eu> i-e- Pnv»ne,tc. .-,r L-, Pta . die olva Uae Zelte als „0>n ueianbt" oder um Teplicile ca, Plo »ln Nummer» uacli Eon» uud g, tape» l de,, slpc.llia, Grund.cne» Sv. »o bc» vo uiN> M Pia nach t r wilderem Tarn. ckuswuiliur Li>' tiage »ul aeaen Porausde-uieun, Leieadlüller werden um 1VP» bercckmel. Nerilivremaincklus,, Am« I Nr II und Nr. 2N»<>. a vre»»»« Kllaitsrzsa»«« a ^ Mals äsr „Drssänsr ^LeLrieLtw" : «lupklolill blelr ruv i, XvULkwv «70 laaarata» uock Kdoimemeiit» für oki^a Lsitrinx. ? MW > In ll«n KSrlmaltln (HIatr« In) 'L ftol ttu-l«'«. It u; für UrNn«'» uu,1 u,«l»n»t. ?. ^ Dos»» 25 l» u. b'Iim, l„ n Z5 l'i » unck llraxknliiincklii»l-i-u. u. Elil'OdI»,!»»»!» ÄI Verkuiit in 1 stOmoltr^i dtr»»«« 2«. N »»».« nliAU'.itr» « 4> <1Uok. ^tr1e»kv«>r?.lr.r, ti» : >, Nul^trut-», I : K uni t> i 1l«nn» »o 6er Ur« l^iiutr>^ir« 1», k«88iiiS8eliinen Gr t'Iitt-. klumMllsno. trriimmu. X-. »orklir/w, krstllo«« lioms. nnio- u. UUIltjllrtrmasctilkipn. maneliilldll. tür ttltlUkalgnIi.l^lltllaultun^ u. ^ srr»ni>»nr- «>t<!. IsM».'« lila 8>>vrmlitLt 8allU««rIi»t uu,I <»««Ii»>»ü,I lXI.». Wklil!8ctilleli 88».. 8oooiLlrt> ^eoNnvd «ou It—12 Illir. Rr.IV. Aorlsrtikiite des Ullramli»ia»ism»s tiagödie. i»ci>chbe>chau. Äüvrutlcher BerblNid ..Genen den .«ileriklilisnius" >rre'i,prin;licde ühe-! Mittlimas;!. Milieruna: "' band >rllh>ei»äureivert Geiaiigswelistreit. MÜN-rAS Lonnabend, 10. Jannar lOO:Z. Fortschritte des UltramontanismuS. Der die Zeichen der Zeit cinigcrmaßen zu deuten versteht, kann nicht darüber im Zweifel sein, das; die jesuitisch-ultra montane Strömung überall iui Anwachsen begriffen ist ohne dah sich die berufenen leitenden dt reise mit der von de» Umstanden erforderten Energie gegen die römisch-klerikalen Herrsch und Machtgeliiste zur Wehr setzen. Aicht um Imponderabilien handelt es sich dabei, um unwägbare 2timmungSciuslüsse und subjektive Ansichten, sondern um nüchterne Tatsachen, die für sich selbst sprechen. In Bayern ist der UltramonIaniSmuS von Machtbcwutztscin dermalen geschwollen, das; er jede noch so b schcidene Regung des protestantischen Geistes förmlich mit Äeulen niedcrschlägt i in Baden hat die dtlostersrage das ganze Land aus gewühlt und die gesamte evangelische Intelligenz, die Professoren und Studenten voran, zur Verteidigung der Errungenschaften der Act'ormation auf den Plan gerufen: in den mittleren und kleinen Vundcsstaaten. die bisher in ihrem ganzen konscssionellen Zu schmtt eine» auSgcsprock-cn protestantischen Charakter trugen herrscht Unzufriedenheit und Erbitterung über die ihnen von Zentrums Gnaden aufgezwungcncn „Segnungen" des famosen sogenannten Toleranzantrags, der mit seinem Eingriff von rcichs wegen in die Klircheuhohcit der Einzclstaaten diese nötigt, dem llltiamontanisnms gegenüber eine gesetzliche Duldsamkeit zur Schau zu tragen, die er selbst in feinem Verhältnis zu anderen Äon seilioncn schlechtweg ablehnt. Vor ollem aber sind eS gewisse Vorgänge im Königreich Prcuhen, die zu den ernstesten Bedenken und begründeten Be sürchtuneen A.ilatz geben. Da kommt beispielsweise die förm liche Uebcrschwemmung des führenden Bundesstaats mit Klöstern und Srdensnicderlassungen aller Art in Frage, die von den prcu Küchen Ultramontancn pianuMig ins Werk geletzt und von der Negierung nicht gehindert wird. Ferner reiht sich in der Kreis dieser unliebsamen Vorkommnisse die auf Vorichlag der preußischen Negierung erfolgte Zurückweisung des Hoeusbroechichcn Werkes über dos Papsttum, das der Verfasser dem Kaiser hatte übcr- rechen wollen, ein: die ausfällige Maßregel ist ausdrücklich mit der Nücksichtnahme auf die Empfindungen der katholischen Bevölkcr ung begründet worden, während man den Gefnhlsrückschlag aut die evangelischen Kreise des deutschen Volkes, der sich aus der Nichtannahme des Werkes eracbc» muhte, nicht in Rücksicht zu ziehen für nötig h'elt. Endlich sviclt eine sehr bedeutsame Nolle aus dicicm Gebiete die Straßburger katholische FakultätS frage, deren Lösung nach allem, was man bis jetzt über den Iw ha» des Abkommens vernommen hat, einen entschiedenen Triumph des »lerikalismus und eine erhebliche Abschwächung, wenn nicht gar eine Niederlage des staatlichen Autoritätsvrinzips gegenüber der Kurie bedeutet. Dos entscheidende Wort bat darnach die römische vicrarcknc zu sprechen, sowohl bei der Anstellung der Dozenten als auch bei der Beurteilung der Frage, ob ihre Lehre den kirch< lüden Grundsätzen entspricht: ist dies nach kirchlicher Aus iallung nickt der Fall, so muh sich der Staat dazu bequemen, den A'hrcr auf hierarchischen Belchl in Acht und Baun zu tun und ihm das weitere Dozieren zu untersagen. Kein Wunder, dah an xesichts dieses unbestrittenen Kerns der Abmachungen tue Vermutungen noch weiter geben und kogar von einem Gc> heiwabkommen wissen wollen, kraft dessen der Bischof die Lehrer au der katholischen Fakultät bclicbia aus jedem Orden, auch aus dem der Jesuiten, wählen dürfe, ohne dah dein Staate ein Ei» ivrucbsrccht zustche: auch habe die Rcichsregierung sich verpflichtet, die Straßburger Vereinbarungen aus allen deutschen Universitäten, wo eine katholische theologische Fakultät besteht, cinzuftihrcn. Die Meldung von dem Geheimabkommen hat zwar ein Dementi er fahren, aber in so lahmer Form, dah die Zweitel dadurch noch keineswegs endgültig behoben worden sind. In jedem Falle bleibt die berechtigte Unzufriedenheit der protestantischen Kreise mit der vorliegenden Lösung der Straßburger Frage bestehen. Es kam, nur als folgerichtig bezeichnet werden, wenn die positive Rich tung für die protestantischen Kirchcnbchörden eine gleiche Macht nolltommcnhcit fordert, wie sic den katholischen in betreff der An stcllung und der Lehre der Univcrsitätsprofcssorcn gewährt worden ist. Will sich die preußische Regierung zu einem solchen Ausgleich nicht verstehen, so räumt sie eben dadurch in noch auffälligerer Weife ein, daß mit dem Straßburger Statut ein Vorzugsrecht, eine Ausnahmcvcrgünsligung für die römische Kirche geschaffen worden ist. Zu allen diesen symptomatischen Erscheinungen kommt die Ucbersüllc von unverhohlenem Vormachts- und tzerrschasts- betvußtsein, die das verflossene Iubiläumsjahr des Papstes bei unseren Ultramontanen gezeitigt hat. Damit indessen nicht genug, mußte sich auch noch die „Nordd. Allgem. Ztg," in einer hoch- offiziösen Kundgebung zu Ehren Sr. Heiligkeit gefallen, die vo» huldigungsfloSkeln triefte, und senier hielt der Oberpräsident der Nheinvroviiiz, Erzellenz von Nasse, bei der Wahl des Prälaten Tr, Fischer zum Erzbischof von Köln im Namen der preußischen Regierung eine Ansprache, in welcher der Papst ausdrücklich der Ehrfurcht, Ergebenheit und Bewunderung nicht bloß der Katholiken, sondern auch der Andersgläubigen versichert wurde suudcn haben, zeigt ,u höchst drastischer Form eine Auslassung des päpstliche» Lcibblaltcs, der „Voce dclla Vcrita". m der iu eurem Lobeshymnus auf die angeblich katholische Pvlitil Kaiier Wilhelms II, u, o. erklärt wird, der Kaiser sei „kaum mehr dem Namen nach Protestant". Daß für den Teulichcn staiier als Haupt der evangelischen Landeskirche eine derartige Unterstellung, wie der „Reichsbote" »nt Recht bemerkt, direkt beleidigend ist, fcheiucn die jesuitischen Hiistermänuer des Blattes in ihrem llcn- kalen Uebereiser gar nicht empfunden zu haben. Alles das ringt gewaltsam nach Aussprache; das evangelische deutsche Volk und seine berufcucu Führer und Berater wollen klar sehen und Ivijsen, woran sie sind. Es handelt sich hier nicht um unfruchtbaren und verhetzenden tönscisioncUcn Hader, sonder» »in die Wahrung des Höchsten, das toir haben, des evange lischen Grnndcharoktcrs unseres nationalen Staates. Gewiß will niemand die staatliche Gleichberechtigung unserer kalhvlischen Mitbürger angreiscn und ,n Frage stellen; nur sollen sie bedenken, daß sie gegenüber unserer Gejamtbcvölkerung nicht mehr als ein Drittel ousmachcn und deshalb auch nur in diesem Verhältnis a>n die Berücksichtigung ihrer Sonderwüusche Anspruch erheben, aber sich nicht so gebayren dürfen, als seien sie die Herren im Lande, WaS indessen ganz unterdrückt und mit Stumpf und Stiel aus- gerottet werden muß, das ist die Beeinflussung uulcrcS Geistes- »nd Kulturlebens sowie unserer nationalen poliuschen Entwickelung durch die jejuitisch-ultramontanc Richtung, die das heilige Gut der Religion aus seiner innerlichen Sphäre heraushcbt und es zu weltlich>hicrarchijchea Machtzwccken im römisch-vatikanischen Sinne mißbraucht. Das Erbe Luthers ist die geistige nnv sittliche Freiheit der Persönlichkeit aus der Grundlage einer »msasscndcn Volks bildung. welcye die natürliche und unumgängliche Voraussetzung der Verwirklichung der evangelischen Gedankenwelt bildet. So ist cs im weiteren Sinne Luthers Verdienst, wenn der prcußisstc Volksschullehrcr die Siege vorbcreiten konnte, durch die unsere Helden von 1870 das neue Reich erstritte», haben. Tiefte freie, mächtige, kraftvolle, die Welt erobernde protestantische Germaucn- geijt ist den jcsuilijchcu Römlingen, die zur Beteiligung ihrer Herrschaft das Volk in Verdummung und Finsternis erhalten möchten, ein Gräuel der Verwüstung. Von welchem unversöhnlichen Hasse selbst der wegen seiner angeblichen Sanftmut und Vcriöhu- lichlcit viclgcvricicnc Leo XllI gegenüber dem Protestantismus beseelt ist, erhellt aus einer Blütcnicje aus se nen vsscutlichm »und- gebungcn, in denen er u a. von der „lutherischen Rebellion" spnchl, Luther als einen „Erzketzcr" tituliert, den coangclstchcn Glauben als eine „Pest" und „vergiftete Lehre" bezeichnet, welche „d>e Sitten untergräbt und die Völker dem Verderben zusührt". Der unversöynliche »liramontane Geist, der aus solchen Aus brüchen von Fanatismus spricht, vermag cs auch nimmermehr über sich zu gewinnen, das neue Tcutiche Reich ehrlich anzucrkenncn. Viel mehr gilt sein unauslöschlicher Haß der großen deutschen pro testantischen Vormacht, de" gegenüber er seine grundsätzliche Feind schaft wohl jeweilig aus Opportunitätsgründen verschleiern kann, die er aber im Innern doch immer nur als eine Zeitwidrigkeit be trachtet. aus deren Beseitigung mit Hufe kluger Benutzung aller Umstände sein ganzes Sinnen und Trachten gerichtet ist. Geht das nicht mit Gewalt, nun wohl so gibt cS auch andere Mittel, um aus Ziel zu gelangen. DaL große -Heer der Orden, voran die Jesuiten, steht ja als stramme Schar der bedingungslos Ge horchenden, der schlechtweg Disziplinierten ans der Seite Roms, und wie diese Macht im römischen Hcrrschaftsinlercsje arbeitet, das bezeugt ein Wissender mit den Worten: „Welch ungeheueren Einfluß Liese geistreichen und gebildeten Mönche und Beichtväter in ganz Dcutjchland, Oesterreich und überall, wohin ihre Be ziehungen reichen, von den Familienkreisen des Adels bis zu der Be amtenschaft und bis zum cinjachcn Bürger besitzen, darüber ließen sich unzählige Beispiele tcststcllcn. Wer nicht Gelegenheit hat. mit cinbczogen zu werde» in ihr Treiben, der ahnt nichts van dem Einflüsse der Patres, der Eben stiftet, Verlobungen auslöst, Beamte disloziert, so gut wie ei» Minister, Stellungen ver schalst und mißliebige Personen zu beteiligen weis;." Das sind die HiltStruppen. mit denen die vatikanische Ieiuitcnvarlci das ihr vorschwebeiide Ideal der allmählichen Rekatbolisiernng Tcnttchlands zu verwirklichen und die Eultchriduugsichlachl zu Gunsten des Ultramoiilanismus in deuttchcn Landen aus märkischem Boden, wie der verstorbene Dr. Lieber jagte, hcrbeizusührcn hofft. Mit einem wichen stauen System der allerkrasscstcn llnduld- samlcit, das von allem Weckste! der Jahrhunderte und von allen Fortschritten des Zeitgeistes völlig »nberührt bleibt, das niemals auch nur den leisesten Versuch gemacht hat. den Protestantismus als geschichtlich gewordene Tatsache zu behandeln, gibt es keine Ver- i'hniing: dessen müssen sich nnjere Regierenden genau cbenw bewußt bleibe», wie die cvangelstchr Bevölkerung und ihre geistigen Leiter. ES ums; wieder werden, wie cS damals war, als Kaiier Wilhelm I. mit ruhiger Sachlichleit, aber auch mit männlicher Festigkeit und Entschiedenheit in einem an den Papst gerichteten Schwiben erklärte: „Ter evangelische Glaube, zu dem Ich Mich, wie Eurer Heiligkeit bekannt sein muß. gleich Meinen Vorfahren und der Mehrzahl Meiner Untertanen bekenne, gestattet uns nicht, in den, Verhältnis zu Gott einen anderen Vermittler als Miseren politische Arbeit ans einer Reihe von Kompromissen zwainmeii- geietzt nnd die inncrpolitiiche Lage, wie sic nun einmal ist, mach! es ganz unvermeidlich, daß man aus nationaler und prvtcstanlsichn Seite suchen muß. mit den Ultramontancn auszutvimnen: an», läßt sich ,a gar nicht leugnen, daß cs in den Reihe» des Zentrums manche austichtigc Patrioten gibt, mit denen sich ganz gut leben läßt. Die Tagespolitik mit ihrem Zuichnitt aus den kleinen Nutzen von beute bringt aber leicht die Gejahr mit sich, daß der schanc Blick iür die großen grundsätzlichen Fragen verloren geht nnd das feine Empfinden für die Grenze, an der jedes „Kompromisseln" aufhörcu muß. Einbuße erleidet. Deshalb muß jede Gelegenheit bcnntzl werden, um den Regierenden und den Tagcspolstikcrn das Ge wissen zu schärfen, damit sie den echten evangelsichen Geist allezeit in sich lebendig erhalten »nd die aus ihm entfließenden Maßnahmen gegenüber dem Ultramontanismus in jedem entscheidenden Einzel falle rechtzeitig und umsichtig zu ergreifen vernn>gcn. Aschen Widerhall derartige Kundgebungen im Vatikan ge- l Herrn Jesum Christum anzunchmen." Gewiß ist jede praktische Neueste Drahtmeldungen vom 9 Januar. (Nachts eingehende Deveschen befinden sich Teile 2.) Berlin. sPriv.-Tell Der Etat des Auswärtigen enthält neue Forderungen für die Errichtung von Minislcrresivcn- turcn in Havanna und Korea, sowie für die Entsendung von Sachverständigen für Haiidctsanaetcgcnheilcn an werter, Plätzen. Der Fonds für dculjche Schulen im Auslande wird um IM000 Mark oufgcbesscr!. um namentlich den Forderung,, der Schulen in Rumänien, der Türkei, Südafrika und Chile. Argentinien und Brasilien nachlommcn zu können. Neu ist cnd- sich eine Forderung von 100 000 Mark zur Unterstützung von mittellosen Deutschen im Auslände, denen die Erfüllung ihrer Militärpflicht erleichtert werden soll An Zuschüssen des Reichs für die deutschen Schutzgebiete werden 27388570 Mark bc- onsprucht, 15,3 000 Mark mehr als uii Jahre 1902 Tie eigenen Einnahmen der Schutzgebiete belaufen Zich aus »351 000 Mk, 010 000 Mk. mehr. Im Etat für Leulsch-Oslofrika werden als erste Rate zur Fortführung der Eisenbahn Tanga Micheja-Körogwe bis Mombo 1 Million verlangt. Ter Voran schlag für die Uiambara-Bah» ergicbt einen Fehlbetrag von 189 982 M... der der Esicnbahn Swakopmund-Windboek einen solchen von 278 920 Mk. Der Etal iür Togo ist der einzig- weicher tcincn Reichszuschnß bcanjpruast: für 1902 betrug der Zu schuß für dieie Kolonie noch über I Million. Aus den Etat für Samoa ist zu entnehmen, daß die Ucbersührung von 300 Elstnescn als Arbeiter dorthin in Aussicht genommen lsl. Für die Expedition nach Ostasicn ist ein besonderer Etat anfgestcll'. De im Lause des Rechnungsjahres 1903 zu erwartende Eni jchädignngszahlu » a Chinas an Dcutjchland berechnet siä> darnach aus über llU- Mill. Mk.. wovon etwa 11 Millionen enn die Zinsen für cm Jahr und der Rest aus den dcutichcn Anteil a» der zweitcn Tilgungsrate entfallt. Nack, dem Etat der Reichs- Ichuld sind für deren Vcr.sinmng 98935000 Ml, errordersim. 0100000 Mk. mehr. — Die Meldung, daß die bulgarsiche Regier nng die zwüchcn Bulgarien und venchiedcncn Mächten, darunter auch Deutschland, bestehenden Handelsabkommen ackündia: habe, ist, soweit sie sich aut Deutschland bezieht, nicht karret! Deutschland hat ans Grnnd des Berliner Vertrags Anspruch am die meistbegünstigte Behandlung in Bulgarien. — Der deutsche Botichastcrö. Holleben bat sich von Washington nackt Ncwnm' begeben, um eine» Speziolarzt auizusiichcii. Auch der deui'che Gesandte in Meriko v Hcyking hat einen längeren Urlaub an- getrelen und man nimmt an. daß er am seinen Posten nicht zurück lehren werde. Leipzig. Die Polizei verbot den Verkauf der Postkarten mit dcmDoppelbild der k r o n p r inzc s s i» und Giron s. - Ter vor acht Tagen noch Unterschlagung amtlicher Gelder «lücküie- Kaisicrcr Fischer in Greiz ist in Znrwi verhaftet ivorveu K i el. Der k aller hat Professor v. ES m a r ch aus Anim-, seine-s 80. Geburtstags den K ronenordcn 1. Klasse verliehen Pnm, Heinrich überbrachtc dem Jubilar persönlich seine Glückwiiwck- Eine große Anzahl Abordnungen überbrachte als Berlre;ee oe. Behörden, wisicnlchaslsichcn Korporationen, Humanitären und militärischen Vereinen Glückwüniche, Ernennungen nnd lOeieheni Der Oberstabsarzt Dr. Tuens-Leivzia überreichte »» Namen de.- Tcutschen Samarstmbundcs die Esniarcki-Medoille in Gold. - > Namen des Samariter-Vereins von Leipzig uno der Stadionm, ung von Leipzig eine Ehrentafel. Tönning, die Gcbun-.siao' Esniarchs, überiandle dein Gefeierten est« Bild des Gcbm.i Hauses des Jubilars, bei dessen Ueherrcickning der Bürger»»»», von Tönning crösfnetc, das; der Fonds zur Errichtung eines Esmarch-Teilkmals so angewachftn iei. daß ein Esmarcki würdiae Denkmal errichtet werden könne Bon bekannte» Chirurgen > m n. a. Professor v Bergmann zur Beglückwünschung crscksiemn. Lord Lister 'andte ein Glückwnm,»-Telegramm. H annove r. Der Kaiser nahm bei dem Graten Waldeuce das Tiner ein. Geladen «raren ans er den Herren der Uinaebrna die Minister v. Podlue'ski. Oberpräsideni Dr. WentzcI. der toui mandicrcnde General o. Stünzncr nnd Fürst zu Inn- und Kmm da »seit. Schwerin. Herma »nd Herzogin Johann Albreebi von M eck l c» h.i i g-S ch iveri ii haben deine ihre emi mehrere Monate berechnete Fahrt nach de» kanarischen Inseln ange- trcten. K re selb. sPrin.-Tel.s Sämtliche 12 Armenpstegcr, sowie die Bezirksvorsteber des 9. Bezirks sind a u s st ändig geworden auf Grnnd des Beschlusses der Stadtncroidnelen, de» einzelne» Anncnpsleaerbezstken für idre Ausgaben eine Mariinalarriize zn setzen. Tie gestrige Slcidluerordnetensitzniia heschloy, derArmenver- Wallung die Vorschläge zu überlasten, nach denen gegen die Aus- ständigen vorgegangen. werden toll. Es handelt sich »m den Verlust der bürgerlichen Rechte oder eine entsprechende Erhöhung der Einkommensteuer. Köln. iPriv -Tcl > Turch ein ruchloses Bubenstück wurde in der Nähe von Bocholt ein Eilenbalinzug in Gekabv gebracht. In der Dunkelheit war ein starler Baumstamm über das Gleis gelegt »nd mit Laichen verrammelt worden Als der dichtbesctzle Zug bereits die vorhergehende Station verlaffe» hülle.
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