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Dresdner Nachrichten : 17.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188311174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18831117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18831117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-11
- Tag1883-11-17
- Monat1883-11
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.11.1883
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Pari,. In dem Ministe, num des Unterrichts wurde beute ein junger Mann, an- geblich Anarchist verliastrt, welcher mit einem Revolver bewaffnet in dasselbe eindrana. Derselbe gab an, er beabsta,. tige Fern, z„ tddtcn und sei von eincm Comitce in Llllc, dazu abgeschickt. Tageblatt für Aoktiti, iIlntrrdaltuva.Geschäftsvtrkehr.Löcfenbericht,Fremdtnli>te. Lttchrech-Slele, Nr. 11 («(ist.) u. LS» (Neust.) Katers« norde« M-rienIlrad« U> »i» No«>m. » Ul>, anee»»inm«i«, Sonni<>,»di»MiIta,»lLUiir. In Neuswbi ,mr anWecheniagen: »r. Möller,alle Nr. d bi» Rachm.aUIir. — L>e «inl»aNigc Penuclic lallet >L Vl Sineilniidl die geile AI Dl. Line Änrnnlie llir dn» nilchll- t»«iv' Srichel««» der Jnjrrale wird«ich, gegeben. Mrdwdrligc Annoncen« Aullrige tnleilicn w:e nur grgcn U»«»u, «««»»»«. g,I,lu»g d:,lch diiei. nrorlen nbe, r-ollrinzalilnu, -ln>r «Üben lollen luPig. Liil-rnlesür »te Ml)lllc:g-.s)iu»il!ncl ove» nach »Nu« geluage die ^kl>:«eue 20 Pu » Otvl8 «I«8 sU«»«8t« II» z 8< Iilrmen s lVeumarltt a uini pn»»ni». I's)ln>pro?Ii8toNo 80. tzl. Ur iliiMaW-küMerW AusöU-un-im L»H»vrspI«I, i sovio iiuek kür ^uküngvr cjo88vlben uutor ttarantio «oiluollstoo ! u»ä sleliervn Lrkolxe«, owiitieblt «ick t)»rl »tttlzr, luoliror u. k'<inip. tür Litlivr, ILansustr. 22. ln»»e»mei>i« u«>I »>«»» «orilttrlg. ««Iiliettr volehg im 1'r.agsn uicht raust vvräeo, äio iw.ißiisNio^lcn Ltosto ru S»r«i- eure! ewnsic-HIt läk. Ustrlsr, I»r«Ml>, iS lltwiirlilli. Litt« filamui aus kirma »nit Xumnwr /u :,el>ton. NeUwLvMs -LasvvrkLvt tlor iWMi'io-MiiiikUlllr von v. Nesse, lltniückt. Nk. 321. 28. Jühr-auß. Älltlü-e: 38,000 Srpl. Politische». Die Zeit, wo die bekanntlich büchst verschlagene und wahrbeitS- .ose Diplomatie der Moskowiter den mitteleuropäischen Diplomaten .über" war, ist vorüber. Der Krieg von 1856 bat die russische Winkeljugspolitik über den Hausen geworfen und bat bei den aiittrleuorpäiscken Diplomaten mittleren Schlages den obersten Grundsatz befördert, nie Etwas zu glauben, was von Rußland kommt. Bismarck gehört nicht einmal zu den mittleren Diplomaten, er wird also seine Ohren den Sirenenklängen des -Herrn v. Gier» »uknöpsen, oder mindestens den triedentriesenden Versicherungen deS College», von der Newa nur so weit trauen, wie eS th.n paßt. Würde die russische Politik von der Dynastie geleitet, so darf man annehmrn» daß Kaiser Alexander von Herzen bestrebt sein würde, die Freundschaft zu dem ihm so nahe verwandten deutschen Kaiser Hause »ur Richtschnur der russischen Politik »u machen. Ebenso sicher würde die bald deutschgebildete Petersburger Gesellschaft einer solchen ebrlichen Freundschaft zuDcutschland gern zustimmen. Aber die Moskowiter sind stärker alS die guten Wünsche in Petersburg- derPanslavismus, das Streben, überall die russische Hand im Spiel zu haben, wo eS gilt die halhslavische Duodezstaaten an der unteren Donau zu beunruhigen, haßt Alles, war deutsche Ordnung, deutsche Treue heißt und fühlt instinktiv daß die russische Verlogenheit, und Jntrigue keinen ärgeren Feind haben kann, als das ehrliche, fried liebende Deutschland. So erlebt man denn das merkwürdige Schauspiel, daß der russische Hof sich freundschaftlich zum deutschen Hofe stellt, daß aber die russische Regierung gegen Deutschland und Oesterreich hetzt; daß die Hof-Journale der russischen Presse dringend eine friedliche Sprache anrathen, daß aber die russische Regierung, die doch wahrlich an Knebelung der Presse das Menschenmögliche leisten kann. wenn sie will, nicht in der Lage ist, daS Hetzen und Kriegherausbcschwören zu verhindern Die Truppenansammlungen in russisch Polen sind nicht mehr zu verheimlichen, di« Neugestaltung des deutschen Festungsschutzes, als Beantwortung hieraus, ebensowenig. Ferner beabsichtigt daS preußische Kriegsministerium eine durchgreifende „Truppendis location" längst der russischen Grenze und man dars darauf wetten, daß diese Dislocalion gerade keine Schwächung der deutschen Vertheidigung der Ostgrenze bedeuten wird. Da auf einmal, nach all diesen Plänkeleien und Zuspitzungen, erscheint Herr v. Gicrs in Berlin und FriedrichSrube. daS Oelblatt in der Hand, über und über friedfertig, ganz besonders beauftragt, die Freundschaft seines erhabenen Herrn für Deutschland auis Neue zu bekräftigen. Erst hieß eS doch, der Herr Baron reise zu seiner kranken Tochter »ach Moutreux und die Reise Hab« gar Nichts mit der Politik zu schaffen. Und nun taucht er in FriedrichSrube aus - Schwerlich will er Hem, o. BiSmarck al- Arzt seiner kranken Tochter consultiren. Aber waS will er denn? Er will eine Anleihe machen — natürlich nickt bei Herrn v. BiSmarck, aber durch denselben. Der „Berliner Börse", der wohl der Vrrwcgendste keinen Funken von deutschem Patriotismus zutraut, soll abgewinkt worden sein, die russische Valuta ferner sinken »u lassen. Sie soll die russischen Zustände rosenfarbig ansehen. soll sich begeistern für eine neue russische Anleihe. Rußland braucht Geld. Wer Geld braucht, muß sich zur Höflichkeit bequemen und so hat man den vielleicht anständigsten russischen Staatsmann mit den treuherzigsten Grüßen nach Berlin gesandt. Natürlich soll er nicht sagen, Rußland brauche Geld zu einem Kriege mit Deutschland; sa, vielleicht weiß Herr v. Giers einen solchen Endzweck seiner Mission selbst nicht. Ader daS Leib blatt Jgnatiess'S, di« „Nowose Wremsa", ist so dreist, während der Anwesenheit GierS auf deutschem Boden, sich an Deutschland zu reiben und seinen Lesern vorzulügen — nun, was denn? vorzu lügen — daß Deutschland auS Egoismus sein Silber an da- duvirte Rußland los werden wolle und daß Deutschland sich nach dieser russischen Anleihe dränget! WaS der Staatsweise von JriedrichSruhe dem Herrn v. GierS gesagt hat, kann Niemand wissen. Aber vom Fürsten BiSmarck bis zum letzten Musketier wird kein ehrlicher Deutscher wünschen, daß die Berliner Börsenbarone auS Gewinnsucht, auS Mitleid oder wegen klaffender Knopsiöcher „daS Geschäft machen". Steht der Rubel schlecht, wie setzt, arbeitet die russische StaatSmaschine, wie die „Times" behauptet, mit einem Deficit von 25 Millionen Rubel, herrscht in den russischen Staats, kaffen Ebbe — dann kann unS der Friede erhalten bleiben. Zum Krieg gehört Geld, viel Geld. Wer weiß, waS die panslavistischen Terroristen in Moskau mit dem deutschen Geld beabsichtigen, das Herr Gier- in dem herbstbelaubtrn Wald von Friedrichs- ruhe gesucht bat t .. Wer die traditionelle Grandezza in Ritterlichkeit der svani> sehen Nation inS Auge faßt, für den unterliegt die Frage, daß der deutsche Kronprinz in Spanien auis höflichste ausgenommen, mit der ausgesuchtesten Etiquette behandelt werden wird, keinem Zweifel. An dieser Thatsache kann ein etwaiger Putsch einer banvvoll Franzosen in Barcelona nichts ändern, und nach der Blamage, welche di« Pariser sich durch die Unarten gegen König Alpbon» am 29. September »ugezoaen haben, wird man sich vielleicht dreimal besinnen, ehe man sranzösischersettS in Barcelona auf spanischem Boden etwa» gegen einen fürstlichen Gast Spaniens unternimmt. Aber weitere Wirkungen an den Besuch knüpjen.die dynastische oder monarchische Färbung deS Besuche», zu einem Bündniß zweier Nationen, der spanischen mit der deutschen, ausbauschen wollen, das wäre gefehlt. Dir lateinische Race. zu der Spanier wie Franzosen und Italiener zählen, kann mit den Germanen, wie die Geschickt« lebrt. recht wohl und recht lange inArteden auSkommen, wenn die Interessen es so mit sich bringen. Wie gut lebt Deutsch land zur Zeit mit Italien. Aber nicht nur die räumliche Ent fernung Spaniens setzt den Jntrressenbeztchungcn beider Staaten Schranken, sondern auch die Charakteroerschiedcnheit. Will man »en RepublikaniSmuS in Europa nicht in den Himmel wachsen AuSslasten für den 17. November: Mäßiger Südostwind, ziemlich heiter, trocken, Temperatur kühl. lassen io ist ja eine moralische Unterstützung der Monarchie in dem republikanisch unterwülsiten Spanien, durch das Gewicht Deutsch lands, vielleicht von der Klugheit diktirt. Abe. men» auch der Hof von Madrid die intimsten Beziehungen zu Berlin untcrhailrn w:il. so läßt sich doch die heißblüiigc iberische Natron nicht zu einem Staatenbündniß mit dein nüchternen protestantischen Deutschland drängen. Die Neigungen der Spanier aiavilircn nac ^ nach Paris, zum Tuen nach der Republik Frankreich - aber nicht nach Deutschland. Nichts wird im Wege stehen, die besten Handels verträge unsererseits mit Spanien zu schließen und zu fördern. Auch kann ein Königreich Spanien dereinst sein Gewicht in die Wage legcn, wenn der Monarchismus Mitteleuropas mit dem RepublikanisinuS sich auöcinandcrsetzen wird. Aber Volksintimitäten wird man zwischen dem Ebro und der Spree, zwischen Escunal und Potsdam, nickt erzielen können. Und trüge sich die deutsche Freundschaft den Spaniern gar zu geschäftig zu, so würde vielleicht das Umgekehrte erreicht, waS erreicht werden soll. DaS heißt, man würde dadurch die staatliche rcsp. die monarchische Ordnung unter König Alphonü nickt stärken, sondern den König von seinem Lande isoiircn und seinen Einfluß durch den Verdacht schwächen, man wolle ihn, den König, captivircn, Arni in Arm mit BiSmarck gegen die Franzoicn zu ziehen. Das ist der Wunde Punkt. Die Lage des Ministeriums von Madrid, das wirklich jetzt ein Ministerium ehrlicher Leute zu sei,, scheint, ist bereits vrccär ge worden. Es mußte sich — der öyentlichen Meinung iiackgebend — mit Frankreich über die Pariser Zwischenfälle am 29. September schleunig verständigen, und sandte den Marschall Serrano, einen notorischen Finnzoienircuiid als neuen Gesandte» nach Paris. WaS alio durch die Reise Kronprinz Friedrich Wilhelms nicht er hofft werden darf, ist klar zu sehen: man darf nicht Spanien ge waltsam von Fiankrcich abdräiigcn wollen. Eine solche Korrektion der Stimmung ist im burcaukratische» Norden allenfalls möglich; in der Zone der Impulse und der leidenschaftlichen Empfindungen wäre sie gefährlich. ReuksteTklekramme der„TrtSduerRachr." vom 16. Novbr. Berlin. Ter Kaiser ist heute Mittag zur üosjagd nach Springe (Hannover) abgcreist. Vorher verabschiedete sich der Kron prinz herzlich von dem Kaiser — Der Kronprinz reist morgen früh ab, trifft in der Nacht »uni Montag in Genua rin, von wo aus an» Dienstag Mittag die Einschiffung nach Barcelona (nicht Va lencia) erfolgt. - Der Bimdesrath beschloß gestern, den Umlauf der Reichskaffenscheinc von 20 Mark vorläufig nur aus 20 Millionen Mart herabzuietzrii. - Tic „Norddeutsche" schreibt: Die „Republique srandaise" macht nun ebensalls wie viele andere französische Blätter den Versuch, die Reise des deutschen Kronprinzen nach Spanien als ein Ercigniß von verbängiiißvoller Tragweite darzustcllen. „Der Dunastic wird es nicht an Warnungen schien", schreibt sie. Ter „National" hatte sogar von einem „unüderichrcitbaren Abgrund zwi schen den Dynastien und den Völkern" gesprochen. Nach dem letzt genannten Blatte hätten die Souveräne Europas selbst diesen Ab grund gegraben und zwar dadurw, daß sie sich der deutschen Politik nicht feindlich gegcnübcrgestellt. Das wird, sogt die „Norddeutsche", dem Blatte außerhalb Jrankerchs wohl schwerlich Jemand glauben. Dagegen würde» wir dem sraiizösnchcn Blatte nicht widmprecden, wenn cs sich, cngrr fassend, von dem Abgrunde spräche, den die un endlich ermüdende iranzösrsche Hetzvrcffe mit der Zeit zwischen den Dynastien Europas und dem französischen Volke gegraben bat. — AuS Rom wird gemeldet: Nicht der König, sondern Prinz Amadeo werde den deutschen Kronprinzen in Gemma erwarten, welcher vor seiner Einschiffung bas italienische Königspaar in Monza begrüßen werde. — Eine Forderung für neue Torpedoboote wird dein Reichs tag in Form eines NachrragsctatS allerdings nächsten Wmrer zu- gclien. doch wird derselbe bei Weitem nicht so bedeutend sein, als vielfach bchauplet wird. 50 neue Torpedoboote würden eine Nach- sordcrung von nickt weniger als 10 Millionen nöthig machen. Paris. Der „Figaro" bringt tagtäglich sensationelle Alarm- artikcl über eine nabe bevorstehende Kalastrcwbc, über eine drohende Invasion und dergleichen, wodurch viel Beunruhigung bcrvorgcrnsen ivird. — Von den ll Kaiiimersekt'oncn wählten m den Tonkin- Krcditausschuß nur zwei und mir solche Mitglieder, welche unbe dingt mit der Regierung geben. Vier bewilligen den Kredit, for dern aber weitgehende Ausklürmigrn über die Endziele der Regic- rimgövolitik. Drei tadeln heftig das bisherige Vorgeben des Kabmcts, würden aber den Kredit bewilligen, weil die Expedition nun einmal begonnen und cs bedenklich wäre, sie ahzübrcchen. Einer macht sein Vomm von den Aufklärungen Fcrry'ö abhängig. Einer verweigert den Kredit. Die Berliner Börse «öffnete schwach, da die Pariser Börse unter dem Einflüsse der Tonkinaffaire die Tendenz m lin- guilsten einer Besserung wechselt. Später kamen feste Londoner Notirungcn, die hier einen günstigen Einfluß auöübten, so daß wenigstens ein Theil der ursprünglichen Rückgänge wieder eingcholt wurde. Schluß mar fest. Namentlich brachten Käufe für.Hamburg Anregung. Die Nachbörse brachte eine wesentliche Besserung. Banken >chwankend, Deutsche schlossen gegen gestern wenig verän dert. Eiienbahnen erholten sich nicht ganz und schlossen meist etwas unter geiler». Deutsche Kaffabahnen und Stammprioritätcn belebt. Lcstcrreichischc Prioritäten behauptet. Bergwerke meist fest. Kassa- wcrthe vielfach höher. Lauchhammer gewannen sächsische Guß stahl matt. '/»Proz. Auch Industrien vielfach anziehend. Renten anfangs Russen zeitweise angeboten. »,«nNi»r» ».I». Novdr., Adenb«. «redu «»>/,. »t»«t»d,d« re». " !-.«»> b«rdc» ll«»/,. «cr L,o>e —. Ocli. «tldcrrciue —. V»»rerr«iue—. »»lizirr 0»tirrr. L-Idrcmc —. ««/, Un„. »oldrcni« . 77er «ußni —. «er Rulle» —. 2.0rtenl,nieihe —. Neuen« Unaar. Loldanlei»« . s. Orieulanleili« —. Unaer. Pavlerrent« —. Dlkconi« —. itaiivlcr cnonftardftabn VIY,. Mainzer—. »«r,». I,'. Novemier. iSchlu».» Reine 77.NL. kiuleibe IVS.üü. Jiailener N'.lL. Sta««»dal»i sco.o» Lombarden 208,7b. b«. PriorUütcn ISO. Soyvier LL7. velierr. »»ldrentr sr>/,. Schwankend. »te», l«. November. Sredil 278.80. «taail». en.ro. Loindardea >«,»0. rweltal —. Nordweltd. lSS.ro. Morinoien tv.l7. Un,. «redlt riL.tb. »««»«« <l»eie»»d««»ekt). <SchIu»> l«. Roveinder. wet,en rutlo. un. oerlnderi, Mehl. Madlaerli, lriae. ordinärer Hofer Willi,er. Malz,erste, Mal», fest, amerikanischer luapp, Erdlen, vohnen anjiehcn», welker: Mild. Lokale» und Sächsische». — Ihre Majestät die Königin besuchte , tung Ihrer Durchlaucht der Pnnzesssn von Magazin de» Hvfiieseranten Robert Hoffman», käufe zu macken. — Vorgestern Nachmittag traf auch der Gemahl der seit dem 12. d. am hiesigen Hose weilenden Prinzessin von Holienzollern. Prinz Friedrich von Hohenzell««, hier ein und ist in der kgl. Villa in Strehlen abgestieqcn. zestern in Begkei- vobenzollern das um daselbst Ein- Dresden, 1883. SoillMbeNd, 17. NvV. — Der Prokurist A. Riesein Leipzig — bei der Firma Ir. Volkmar — erhielt das Ritterkreuz 2. KI. des Albrechlsordens. — Den bisherigen L erchansieewiirtern ist das Tieiistprädikat „Amts st raße n w. eiste r" «theitt worden. — Wer i»lt gutem Appetit nach anrczgirden politischen Ver handlungen gestern aus die Volkutribüne der zw e i te n K a mine r gekommen war — und es gab ihrer genug — der ging alsbald ent täuscht und ungestillte» Hungers wieder von dannen: kam» 5 Mi nuten dauerte die Sitzung, die eigentlich gar keine mar. Sie diente lediglich der Erledigung einiger Formaiicn. So mußten sich die sozialdemokratischen Parteigenossen aus der Tribüne begnügen. daS vierblättrigc sozialistische Kleeblatt, das in der äußersten linken Ecke des Kammcrseldcs grünt, zu betrachten. Am Regicrungstiscke erschien der Finanzmimslcr v. Könnend mit seinem B> dget-AdlaluS, Gch.-Rath Meusel, außerdem hatte sich der seit mehreren Landtagen zu», Gcdeinirath avancrrle frühere ländliche Abgeordnete von Ein siedel als Regierungs-Kommissar eingesunden und betrachtete sinnen den Hauptes seinen ehemaligen Kammcrsitz, von dem aus cr manch kräftiges Wort gesprochen. Präsident I)r. Haberkorn tbcilt mit, daß der Abg. Klopfer am Sonntag Nachmittag 2 Ulir in Schänitz beerdigt wirb. Die Generatdircktwn der Kgl. Sammlnngen, deren Leistungen diesmal im Landtage einer etwas gründlicher» aber auch nothivcndiaen Kritik entgegengeben. unterläßt keinerlei Artig keit gegen die Abgeordneten, sic erleichtert ihnen best'Zutritt zu den Sammlungen aus's Denkbarste. Tic Kammcrgeschäste selbst waren im Handumdrehen erledigt. Das Gesetz wegen provisorischer Forlerbcbuiig der Steuern und Abgaben wurde, da cs höchst ein fach ist, aus des Abg. Uhlcinann Antrag zur Schlrißberatbung ge stellt; der Rechciischastsbericbt der Staatsrcgicrung über ihre Finanzvcrwaltung in den Jahren 1889.81 wurde an die dazu schon in> Voraus gewählte Deputation verwiesen. Für den Montag jetzt der Präsident die allgemeine Vorbcratlnmg über den Staats haushalt auf die Tagesordnung — möglich, daß dabei auf die Sache seihst eiirgegangcn und über die beste Art, was wir mit un sere» FinanzübersclMcn ansangen (ob. was das Rationellere, zur Ermäßigung der Eiienbahnjrachlsäye? oder: was die Landwirthe betreiben, zur Ermäßigung der Grundsteuer?) detattirt und damit gleich zu Beginn deS Landtags ein Fingerzeig gegeben wird, wie sich die Volksvertretung zu dicjcr wichtigsten Angelegenheit des Land tags stellt. — Die in Aussicht gestellte Denkschrift über den Umbau deS vormal. Zeughauses ist dem Landtag bereits zugcgangen und enthält eine ganze Reihe für das wissenschaftliche Leben und die bauliche Enlwickiung TrcSdcnü interessanter Mittlieilungen. Zu nächst schilcot die Staatsregicrung in drastischen aber wahrheits getreuen Bildern die geradezu abscheulichen Räume, in denen die kostbaren und linersctzlichcn Schütze des Hauptstaatsarchivs gegen wärtig untcrgebracht sind. Sie sind in 3 Gebäude tehcmal. Ball haus am Taschenbcrge, vorm. Finairzarcbiv in der Schösscraaffe und Beiarchiv ans de», Kanzleigäßchen) hincingestopft, zum Tbcil auf Treppenabsätzen, in Fensternischen, ja sogar in feuergefährlichen Dach, numen bergehoch übcrcinandcraescbichtet. Aus Vermehrung des Archivs mußte nian wegen Raummangel schon seit Jakren verzichten; die alten Urkunden schimmeln in den feuchten und fin stern Räumen. Die Benutzung des Archiv- seitens des Publi kums, wie die Durcharbeitung der Archivschähe durch die Beamten ist aus's Acußerste erschwert. Auch die anderen Kgl. Sammlungen leiden empfindlich an Raummangel. Für die Kupfersticke und Haildzcichmingcn soll der Reauisitcnanbau an der Galerie ber ge: iclitet werden. Tie Kgl. Bibliothek, deren Bücherschätze jährlich um etwa 28M Werke amvachscn, hat schon lange keinen unbclegten Saal mehr zur Verfügung: in 5 Jahren wird sie. wenn nicht neue Räume ilir zugewiejen werden, sozusagen überlaufen. Das Museum der Giipsabgüsic ist so voll, das Reliefs und größere Gruppen kei nen Platz mehr finden. Und dock «uh eS sich die wichtigsten Ergebnisse der neuen Ausgrabungen auf griechischem Boden aneignen (verga>»e»ische Monumente!) und die Künstler und Kumigewerbtielbciiden verlangen immer lebhaficr nach der Veranschaulichung von Werken der Renaissance. Nicht minder ist das zoalogisch - anihropologiiche und das ethnographische Museum in seiner Eniwickelnng durch Raummangel sehr beengt. Eine Masse ihrer Gegenstände kann überhaupt nicht ausgestellt werden, sondern muß magazinirt bleiben. Das Einreichcn neuer Vögel und Reptilien verbraucht durch fortwährendes Umräumen der alten Anlstcllungci, zeitraubend die Arbeitskräfte der Beamten. Die ctlmographischc Abtlicilung kann sich jetzt gar nicht entfalten. Am besten ist »och Geh. Hofrath vr. Gcinitz, der „steinreiche", mit seinem geologisch - mineralogischen Museum gebettet; dock fehlt eS auch ihm an Raum für die prähistorische Sammlung. Wie nun dielen Kalamitäten begegnen? Folgende Kombination stellt sich dn StaatSregicrung als die zweckmäßigste dar: daS japani'che Palais wird der kgl. Bibliothek zur alleinigen Benutzung übergeben; die im Erdgeschosse jetzt dort befindliche Antikensammlung kommt in den Zwinger ; in dieiem wird viel Raum gewonnen, indem die liallirwisscnschafttichrn Sammlungen daraus enisernt und nebst dem Archive in dem rimzubaiienden alten Zeughause untergebracht werben. Dann kommt das ohnehin spärlich besuchte Antikenkabinet in direkte Verbindung zu der Sammlung, zu der eS naturgemäß gehört: den KupSabgiissen, und beide werden dann fleißiger besucht weiden. DaS Zeughaus aber, über dessen Erhaltung be» allen sonst sich so vielfach widersprechenden Plänen der Vrrwcrthung der ehe maligen MliitäretablisscmcntS Einmüth'gkeit herrscht, wird von der Regierung als ein für die Sammlungen ganz brauchbare» Gebäude geschildert. In das Parterre aller vier Flügel, aus denen das Zeughaus besteht, und in die erste Etage zweier Flügel soll das Archiv kommen; der übrige Tbeil der 1. Etage sollen die mineralogische, geologische und prähistorische Sammlungen, die oberen Etagen und eine noch aus einem Flügel aufzubanNide Mansarde sollen die zoologische, aniliropologische „nd ctbnogravhlschen Sammlungen ausnchmen. Vorgesehen sind Wöl bungen der oberen Stockwerke, ferner 8 von unten aus gegründete massive Brandmauern, Hydranten, massive Trennniauern und eiserne Abichluhtbüren. Die setzt schmucklosen Außenfronten sollen durch Dachausbautrn. Trevvcinbürme und Giebrlbautcn aufgcvutzt werden. Ferner soll die häßliche Schluckt zwischen der Terrasse und dem Zeughause beseitigt und eine anständige Auffahrt zur Terrasse bcr- gcstcllt: endlich auch daS schauderhafte Gebäude an der Terrasse, wo jetzt die Köchinnen de» Meisters Ficbigcr schlafen» abgerissen und durch einen Anbau an daS Belvedere ersetzt werden. Tie präch tigen Keller unter dem Zeugbause, die jetzt dem Kuffenbause dienen, bleiben, doch erhalten sie einen anderen Zugang. Im AcugbauS- bose will man rin Kesselbaus mit Schornstein errichten (! I) und womöglich Gasfeuerung eiillühren. In diesem Kessclhause sollen auch die Conscrvatoreii Räume zum AuSbalgcn der Vögel erhalten. Dieser Umbau deS ZeugbonseS soll 1.218,571 M. 5 Pf. koste»; einen Neubau, an den Jedermann sofort als vorzuzielien denkt, veranschlagt die Regierung aus 2,120,533 M. 25 Pf. Der Unter schied von 671,962 Li. 20 Ps. stellt, nach Auffassung der Regierung. ! 4! I i>'! : 8 M -i . 5 Ri W! ' eff» SH "Rh 2 4 !; ! R'! '1 : i u ' -i l
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